

Regionale Stromanbieter: Vorteile von Lokal- und Regionalstrom.
Auch bei der Stromversorgung spricht man manchmal von lokal und regional, so wie man es auch von Lebensmitteln oder Handwerk kennt. Aber was bedeutet das beim Strom? Wir starten einen Annäherungsversuch an den Begriff – und zeigen die Vorteile, wenn die Stromversorgung dem Namen regional und lokal auch gerecht wird.
Ökostrom-Tarife anzeigen.
Dass es in den letzten Jahren einen starken Trend zum lokalen und regionalen Konsum gab, ist kein Wunder: Wer die Transparenz hat, weiß, dass das Produkt so schrottig nicht sein kann. Beim Kauf eines Produkts aus der Region unterstützt man die lokale Wirtschaft, spart Transportwege und lernt manchmal sogar die Produzent:innen kennen. Zum Beispiel in handwerklichen Betrieben, auf Wochenmärkten oder Hofläden. Das schafft Vertrauen und Nähe. Auch bei der Stromversorgung spricht man manchmal von lokal und regional. Aber was bedeutet das eigentlich?
Regionalstrom und regionale Stromversorger – was ist das?
Tatsächlich gibt es den Begriff Regionalstrom, allerdings keine einheitliche Definition, was darunter zu verstehen ist. Nur so viel, dass der Strom nah am Kunden erzeugt wird. Aber wie nah? Für die regionale Grünstromkennzeichnung geht's um einen Radius von 50 Kilometer. Unter der regionalen Stromversorgung ist jedoch oftmals etwas anderes gemeint: die dezentrale Stromversorgung an sich. Bei einer dezentralen Energieversorgung übernehmen viele kleinere Kraftwerke die Stromversorgung. Oft wird der Strom direkt dort verbraucht, wo er auch erzeugt wird. Zum Beispiel bei Mieterstrom-Projekten. Bei dem Mieterstrom-Konzept nutzen Mieter:innen Ökostrom, der direkt an ihrem Gebäude mit PV-Anlagen, manchmal auch Blockheizkraftwerken, erzeugt wird. Mieterstrom ist die dezentrale Energiewende im engeren Sinne.
Die (finanziellen) Vorteile von Regional- und Lokalstrom.

1. Finanzielle Vorteile von lokalem Strom.
Die Regionale und lokale Stromversorgung haben einige Vorteile: Je näher die Stromerzeugung an die Verbraucher:innen heranrückt, desto höher sind die Einsparungen bei den Netzausbaukosten, da die Transportwege kürzer sind. Eine Analyse des Energiewirtschaftlichen Instituts (EWI) an der Universität zu Köln unterstreicht, dass der Ausbau der Verteilnetze nicht in dem geplanten Umfang stattfinden muss, wenn die Energieversorgung dezentraler und flexibler organisiert wird.
Günstigere Strompreise für Kund:innen.
Für Verbraucher:innen und Unternehmen kann dies günstigere Energiepreise bedeuten. Insbesondere bei der lokalen Stromversorgung wie bei Mieterstrom-Projekten liegen die Stromkosten teils 15 % unter den Grundversorgertarifen, weil beim lokal erzeugten Strom viele Komponenten des Strompreises wegfallen, etwa die Netzentgelte.
Auch sind bei einer regionalen Energieversorgung die Strompreise weniger abhängig von internationalen Märkten und Preisschwankungen, da die Kosten für die Energieproduktion und Energieverteilung lokal kontrolliert werden können.
2. Versorgungssicherheit bei regionaler Stromversorgung.
Eine regionale Energieversorgung kann auch für die Versorgungssicherheit von Vorteil sein, da eine dezentrale Struktur weniger anfällig für großflächige Ausfälle ist. Fällt mal lokale Anlage aus, liegt nicht gleich das gesamte Stromnetz lahm. Stattdessen bleibt die Stromversorgung stabil. Sind die Transportwege für Strom kurz, fällt zudem der Energieverlust geringer aus.
3. Akzeptanz für die Energiewende.
Es ist ein Trugschluss, dass Menschen, die in unmittelbarer Nähe zu Ökostromerzeugungsanlagen leben, die Energiewende ablehnen. Wo Strom lokal erzeugt wird, steigt sogar oftmals die Akzeptanz für erneuerbare Energien, wie eine Studie der Agentur für Erneuerbare Energien herausfand. Für viele Verbraucher:innen wird die Stromerzeugung durch mehr dezentrale Kraftwerke nahbar und transparent. Sie sehen die Anlagen häufiger im Alltag, und die Energiewende wird greifbarer. Zudem gibt es viele Beispiele, wo Bürger:innen ganz konkret in die Prozesse eingebunden werden. Zum Beispiel über Energiegenossenschaften und damit verbundenen Gewinnbeteiligungen.
4. Regionaler Strom ist vielseitig einsetzbar – auch für Wärme und Verkehr.

Die lokale Stromversorgung mit Solaranlagen für Gebäude wird immer häufiger auch mit der Wärmeversorgung und mit Lademöglichkeiten für E-Fahrzeuge verknüpft. Dadurch werden gleich drei Sektoren mit Strom versorgt. Für die Zukunft ist diese Verknüpfung sehr wichtig. Bis 2045 will Deutschland eine möglichst fossilfreie Stromversorgung aufbauen, das gelingt nur, wenn auch der Verkehr und die Wärmeversorgung zu einem großen Teil mit Ökostrom versorgt wird. Auch hier liegt also eine Stärke der lokalen Stromversorgung. Außerdem profitieren sowohl der Verkehr als auch die Wärmeversorgung von den günstigen Strompreisen von lokalen Photovoltaikanlagen. Die Anlagen werden in unserem Alltag vermutlich so normal wie Ampeln und Blitzableiter und wir sind auf dem besten Weg: Laut Bundesverband Solarwirtschaft ging im April 2025 die fünfmillionste Photovoltaikanlage in Betrieb. Und insgesamt lag der Anteil der erneuerbaren Energien im Stromnetz 2024 laut Statistischem Bundesamt bereits bei 59,4 %.
Regionale Stromanbieter sind oftmals Treiber der Energiewende.
Oft sind regional tätige Stromanbieter Treiber dieser Entwicklung. Einerseits, weil sie oft selbst solche Anlagen betreiben – andererseits, weil sie Eigenheimbesitzer:innen oder Betreiber:innen von Geschäftsgebäuden, Wohnkomplexen und Quartieren dabei unterstützen, lokal Ökostrom mit PV herzustellen und auch zu nutzen.
Nutzt du eine PV-Anlage und hast eine Wärmepumpe?
Dann haben wir was für dich: Mit dem speziellen Messkonzept der Kaskadenschaltung nutzt du deinen eigenen Solarstrom im Haushalt und für deine Wärmepumpe und kannst gleichzeitig einen vergünstigten Wärmepumpen-Spezialtarif beziehen. Voraussetzung dafür sind zwei Stromzähler und dass du dich mit deinem Netzbetreiber abstimmst. Übrigens: So ein Kaskadenmesskonzept kann auch bei der Kombination von Solaranlage und Elektroauto Sinn ergeben.
Mehr über die KaskadenmessungAuf was sollte man bei einer regionalen Stromversorgung achten?
1. Dass du weißt, woher dein Strom kommt.
Wirbt dein Stromversorger mit Regionalstrom, solltest du auch wissen, wo dein Strom erzeugt wird. Es reicht nicht, einfach nur einen Stromversorger aus der Region zu wählen, denn Versorger kaufen Strom oft aus vielen Quellen ein. Oftmals europaweit. Bei Polarstern zum Beispiel kannst du nachvollziehen, wo Ökostrom für dich erzeugt wird.
Hier wird Wirklich Ökostrom erzeugt2. Dass du weißt, was dein Strom bewirkt.
Hinzu kommt, dass du nicht den Strom aus der Steckdose ziehst, den du bestellt hast. Das funktioniert nur, wenn die Erzeugungsanlage wie etwa eine PV-Anlage lokal am Gebäude Strom erzeugt, der direkt von den Parteien genutzt wird – etwa in Mieterstrom-Projekten. Bestellst du regionalen Strom aus dem Netz, läuft es anders: Der Stromversorger lässt den regionalen Strom in der Höhe deines Verbrauchs erzeugen und ins Netz einspeisen. Der Sinn: Der Strommix von Deutschland wird insgesamt grüner – und deine Nachfrage nach (regional) produziertem Ökostrom ist ein Impuls für neue Ökostromerzeugungsanlagen. Denn wo eine Nachfrage ist, muss auch ein Angebot geschaffen werden.
3. Dass du dir einen regionalen Stromversorger aussuchst, der auch wirklich die Energiewende fördert.
Nur weil du einen Stromversorger aus der Region wählst, heißt das noch nicht, dass du damit auch die Energiewende oder dezentrale Energiewende unterstützt. Am besten wählst du einen Versorger, der nur Ökostrom im Portfolio hat und transparent macht, wo der Ökostrom erzeugt wird. Im zweiten Schritt sollte der Ökostrom einen Zusatznutzen für die Energiewende bieten. Das bedeutet, dass dein Tarif den Ausbau der erneuerbaren Energien finanziell fördern sollte. Bei Polarstern zum Beispiel investieren wir für jede Kilowattstunde Wirklich Ökostrom, die du verbrauchst, 1 Cent in den Ausbau der erneuerbaren Energien. Und pro Jahr investieren wir für jede Kundin und jeden Kunden 20 Euro in den Ausbau der erneuerbaren Energien in Kambodscha und Madagaskar.
Mieterstrom: So sehen innovative Lokalstrom-Konzepte aus.
Bei einer möglichst lokalen Energieversorgung kann man außerdem schön kreativ sein, Innovationen vorantreiben und für jedes Gebäude das passende Energiekonzept designen. Und zwar so, dass möglichst viel Treibhausgase und Kosten gespart werden.
Smarte Quartiersentwicklung.
Ein gutes Beispiel für eine zukunftsweisende Energieversorgung ist das Mieterstromprojekt von Polarstern im Klimaquartier Neue Weststadt in Esslingen. Hier wird überschüssiger PV-Strom, der nicht von den Mieter:innen verbraucht wird, mit einem Elektrolyseur in Wasserstoff umgewandelt. Jedes Jahr entstehen so 85 Tonnen grüner Wasserstoff, was in etwa dem Jahresstromverbrauch von 726 Dreipersonenhaushalten entspricht. Der grüne Wasserstoff wird vor allem für Mobilitätslösungen genutzt, eignet sich aber genauso zur Rückverstromung. Außerdem wird die Abwärme des Elektrolyseurs zur Heizungsunterstützung für das Quartier genutzt.
Vernetztes Quartierskonzept.
Spannend ist auch das Energiekonzept, das wir für Future Living Berlin® umgesetzt haben. Hier werden gleich sieben Wohn- und Gewerbeeinheiten, Cafés, Ausstellungs- sowie Seminarräumen mit selbst erzeugtem Ökostrom versorgt. Aber natürlich ist die lokale Stromversorgung mit Zukunftskonzept längst nicht nur was für Neubauten, sondern genauso für den städtischen Baubestand und große Geschäftsgebäude.
Polarstern unterstützt weltweit die lokale Energiewende.
Lokal und regional bedeutet nicht, dass man die Welt nicht im Blick hat. Im Gegenteil. Als wir Polarstern gründeten, wollten wir vor allem eins: die Energiewende nicht nur in den eigenen Landesgrenzen denken (weil das sowieso keinen Sinn ergibt), sondern wirklich weltweit vor Ort vorantreiben. Vor allem dort, wo die Menschen gar keine Wahl zwischen Ökostrom oder konventionellem Strom haben; wo die Energieversorgung nicht existent oder so lückenhaft ist, dass den Menschen gar nichts anderes übrigbleibt, als sich mit provisorischen Energiemitteln wie Dieselgeneratoren, Autobatterien oder Kerosinlampen zu behelfen. Am dramatischsten ist sicherlich die Nutzung von Holz. Gerade in Gebieten, die ohnehin schon stark vom Klimawandel betroffen sind, werden die wenigen Bäume auch noch abgeschlagen. Denn was sollen die Menschen machen? Sie brauchen das Holz, um damit zu kochen.
Energiewende in Kambodscha und Madagaskar.
An Orten, wo die Energieinfrastruktur erst am Anfang steht, unterstützen wir daher lokale Energielösungen. 2011 haben wir in Kambodscha angefangen, für jede Kundin, jeden Kunden in die weltweite Energiewende zu investieren. Bis heute haben wir dort den Bau von mehreren tausend Biogasanlagen für Familien ermöglicht. Und in Madagaskar bauen wir gemeinsam mit unserem Partner Africa Greentec eine Solarstromversorgung für kleine Städte auf.
Willst du echten Ökostrom beziehen, von dem du weißt, wo er erzeugt wurde? Und dabei die Energiewende weltweit fördern? Berechne, was Wirklich Ökostrom, Wirklich Ökogas und unsere Spezialtarife in deiner Region kosten!