Wärmepumpe und PV kombinieren

Wärmepumpe mit Photovoltaik: So lohnt sich die Kombi.

Wärmepumpe und PV kombinieren

Mit Photovoltaik sauberen Strom selbst erzeugen – und mit einer Wärmepumpe auch zum Heizen nutzen? Klingt verlockend. Aber wie sehr trägst du damit zur Energiewende bei? Und wann lohnt sich die Kombination von Wärmepumpe und Photovoltaik für dich auch in Sachen Stromkosten? Wie unabhängig wird man vom Stromnetz? Das findest du hier heraus.

von Nora - Lesezeit: 3 Minuten

Tarif für Wärmepumpenstrom berechnen

Der Vorteil von Wärmepumpen.

Typisch gesellschaftliche Veränderung: Während die einen noch heftig über Wärmepumpen diskutieren, bauen sich die anderen einfach eine ein. 2022 wurden laut Bundesverband Wärmepumpe 236.000 Wärmepumpen in Deutschland verkauft, das sind 53 % mehr als im Jahr zuvor. Und anders als gedacht, wurde die Hälfte davon im Altbau installiert.

Wärmepumpen: einfach effizient.

Die Menschen bauen sich die Wärmepumpen aus gutem Grund ein. Sie sind nun mal effizienter als die alten Öl- und Gaskisten im Keller – und damit in Zeiten von steigenden Energiepreisen und Erdtemperaturen sinnvoll. Wärmepumpen bringen unter Einsatz von Strom die Umgebungstemperaturen aus der Luft, der Erde oder dem Grundwasser auf Heizniveau. Weil das Ganze unter dem Einsatz von Strom passiert, kann man sich die fossilen Energieträger wie Öl und Erdgas sparen – und die Emissionen gleich dazu.

Mit Ökostrom verursachen Wärmepumpen kein CO2.

Wenn Wärmepumpen mit Ökostrom betrieben werden, verursachen sie während ihrer Betriebszeit kein CO2. Deshalb sind Wärmepumpen eine Schlüsseltechnik, um Klimaziele im Gebäudesektor zu erreichen. Bis 2030 sollen die Emissionen im Gebäudebereich um 40 % gegenüber 2014 sinken. Bis zur Mitte des Jahrhunderts soll der Gebäudesektor dann so gut wie klimaneutral sein. Aktuell ist der Gebäudebereich in Deutschland laut Deutscher Energie-Agentur (dena) für 40 % der Treibhausgas-Emissionen verantwortlich.

Mehr über die Förderungen erfahren

Der Nachteil von Wärmepumpen: hoher Stromverbrauch.

Der Nachteil von Wärmepumpen ist ihr hoher Stromverbrauch. Der Jahresstromverbrauch eines Haushalts kann sich nach der Installation einer Wärmepumpe durchaus verdoppeln. Wie viel Strom eine Wärmepumpe pro Jahr nun tatsächlich braucht, hängt von mehreren Faktoren ab, etwa dem Energiestandard des Gebäudes, dem Wärmepumpen-Modell oder dem Heizverhalten der Bewohner:innen. Den möglichen Stromverbrauch deiner Wärmepumpe kannst du Pi mal Daumen überschlagen. Du brauchst dafür drei Werte: die Heizleistung, die Jahresarbeitszahl (JAZ) und deine Heizstunden. Die Formel für die Berechnung des Jahresstromverbrauchs lautet: Heizleistung : JAZ x Betriebsstunden.

Spare mit dem Wärmepumpentarif von Polarstern.

Das Gute ist, dass man die Stromkosten der Wärmepumpe abfedern kann. Ist die Wärmepumpe beim Netzbetreiber als steuerbare Verbrauchseinrichtung angemeldet, die über einen eigenen Zähler läuft, kann man einen Wärmepumpen-Spezialtarif bestellen. Preislich liegen die Spezialtarife oft unter dem Durchschnittspreis für Haushaltsstrom. Auch bei Polarstern gibt es einen Spezialtarif für Wärmepumpen. Der ist zu 100 % aus Ökoenergie aus Deutschland – und fördert die Energiewende weltweit.

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Stromkosten senken: Wärmepumpe mit Photovoltaik kombinieren.

Die wohl beste Möglichkeit, um die Stromkosten für die Wärmepumpe zu senken: Wenn man sie mit eigenem Solarstrom aus einer PV-Anlage betreibt. Zum Vergleich: Während man im Juli 2023 laut Verivox 39,94 Cent für eine Kilowattstunde Strom aus dem Netz hinlegen musste, kostet dich eine Kilowattstunde aus einer kleineren PV- laut Fraunhofer ISE etwa 11 bis 13 Cent pro Kilowattstunde.

Artikel: Wann rechnet sich eine PV-Anlage?

Mit Wärmepumpe Eigenverbrauch steigern.

Mit einer Wärmepumpe im Haushalt hast du vor allem einen guten Abnehmer deines PV-Stroms. Weil der Strom aus dem Netz teurer ist als der eigene Solarstrom – und die Einspeisung nicht mehr so lukrativ ist, ist es am wirtschaftlichsten, möglichst viel Strom aus der PV-Anlage selbst zu verbrauchen. Für eine Kilowattstunde Ökostrom, die du ins Netz einspeist, bekommst du 2023 8,2 Cent. Die Einspeisevergütung war zuletzt als Maßnahme gegen die Energiepreiskrise wieder etwas angehoben worden. Eigentlich unterliegt sie einer Degression und ist in den letzten zehn Jahren um etwa ein Drittel geschrumpft. Deshalb ist es immer besser, den selbst erzeugten Strom direkt im Haus zu verbrauchen.

Mehr über den Eigenverbrauch erfahren

Wärmepumpe: Ein super smartes Prinzip – vor allem in Kombination mit Photovoltaik.

Speicher: Noch gezielter Solarstrom für die Wärmepumpe nutzen.

Mit dem Eigenverbrauch muss man es aber auch erst mal hinkriegen: Die Photovoltaik-Anlage produziert am meisten Strom untertags, wenn der Heiz- und Warmwasserbedarf in einem typischen Haushalt gering ist oder sowieso niemand zu Hause ist. Das heißt: Gegebenenfalls musst du tagsüber überschüssigen Strom einspeisen – und abends Strom hinzukaufen.

Ein wichtiger Ergänzungsspieler im Dreamteam aus PV-Anlage und Wärmepumpe ist daher ein Stromspeicher. Mit ihm kannst du den PV-Strom für die Wärmepumpe abrufen, wenn es dir am besten passt – und so deine Unabhängigkeit vom Stromnetz entscheidend steigern. Bei der Wahl der Speichergröße kann man grob mit 1 kWh Speicherkapazität je 1.000 Kilowattstunden Jahresstromverbrauch kalkulieren.

Tipps für den Stromspeicher-Kauf

Wärmepumpe und Photovoltaik: Strom-Autarkie bei verschiedenen Energiestandards.

Wärmepumpe & Photovoltaik: Strom-Autarkie bei verschiedenen Energiestandards.

KombinationNormales GebäudeEffizienzhaus 70Effizienzhaus 55Effizienzhaus 40Passivhaus
PV-Anlage + WP26%32%33%34%35%
PV-Anlage + WP + Speicher43%60%63%67%71%

Setting: Stromverbrauch Elektrogeräte 3.000 kWh, Photovoltaikanlage mit 7 kWp, Luft-Wasser-Wärmepumpe, Stromspeicher mit 6 kWh, Wohnfläche von 160 qm.

Rund 70 % Autarkie sind bei hohem Energiestandard möglich.

Durch eine intelligente Kombination von Photovoltaik, Wärmepumpe und Stromspeicher ist bei Gebäuden mit hohem Energiestandard ein Autarkiegrad von rund 70 % möglich. Zu ähnlichen Ergebnissen kommt eine Studie der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HWT) Berlin. Bei der Kombination aus Photovoltaik, Wärmepumpe, Stromspeicher und Warmwasserspeicher war dieser Autarkiegrad sogar noch ein paar Prozentpunkte höher.

Förderungen für Wärmepumpen und PV-Anlagen: Was du beachten solltest.

Im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) wird praktisch alles, was ein Gebäude energieeffizienter und klimafreundlicher macht, staatlich gefördert. Natürlich auch Wärmepumpen und Photovoltaikanlagen. Die Förderlandschaft ist allerdings sehr dynamisch. Was jetzt gefördert wird, ist vielleicht nächstes Jahr wieder Old News. Halte daher für dein Vorhaben die Websites der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und des Bundesamts für Wirtschafts- und Ausfuhrkontrolle (BAFA) im Blick. Bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) beantragst du Förderungen, wenn du ein neues Effizienzhaus baust oder eine bestehende Immobilie zu einem bestimmten Effizienzhaus-Standard sanierst. Beim BAFA beantragst du Fördermittel für Einzelmaßnahmen, zum Beispiel nur den Austausch der Heiztechnik. Eine Übersicht von Einzelmaßnahmen gibt es hier.

Mehr über Förderungen

Kaskadenmessung: Wärmepumpe mit PV-Strom UND Spezialtarif versorgen.

Besonders attraktiv für Haushalte mit einer PV-Anlage und einer Wärmepumpe ist die Kaskadenmessung. Das ist ein spezielles Messkonzept, mit dem du deine Wärmepumpe sowohl mit eigenem PV-Strom als auch mit einem Spezialtarif versorgen kannst. Voraussetzung sind zwei Stromzähler, die "hintereinander" geschaltet werden. Der erforderliche Zwei-Richtungszähler wird am Hausanschluss verbaut und ein zweiter Stromzähler wird ihm nachgeschaltet. Für diese Art der Stromversorgung müssen allerdings der Haushaltsstrom und der Wärmepumpenstromtarif vom gleichen Energieversorger bezogen werden.

Mehr über die Kaskadenmessung erfahren

Die perfekte Ergänzung: Echter Ökostrom.

Mit der Kombi aus Photovoltaik und Wärmepumpe erweiterst du dein PV-System um das große Thema Heizung – aber auch um eine ziemlich stromhungrige Komponente. Deshalb wirst du (wie oben gesehen) auch im Optimalfall mindestens ein Drittel deines Verbrauchs aus dem Netz beziehen müssen.

Dafür kommt natürlich ausschließlich Ökostrom in Frage. Denn du willst mit deiner PV-Anlage und deiner Wärmepumpe ja auch einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Checke hierfür Wirklich Ökostrom von Polarstern und unseren Wärmepumpenstromtarif – beides lässt sich super mit einer PV-Anlage kombinieren. Und sie erfüllen die höchsten Qualitätsstandards. 

Wirklich Ökostrom Tarif für deinen geringen Reststrombedarf.

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Wärmepumpe und PV: Fragen und Antworten.

  • Ist die Kombination von Wärmepumpe und Photovoltaik sinnvoll?

    Eine Wärmepumpe erhöht den Stromverbrauch eines Haushalts deutlich. Der Strom aus der eigenen Solaranlage ist günstiger als der aus dem Netz. Durch das Kombinieren von Wärmepumpe und PV-Anlage können also Stromkosten gespart werden. Ein weiterer Vorteil ist die Erhöhung des Eigenverbrauchs. Da die Vergütungssätze für ins Netz eingespeisten Solarstrom sinken, lohnt es sich, selbst produzierten Strom auch selbst zu verbrauchen.

  • Welche Vorteile hat die Kombination von Wärmepumpe, Photovoltaik und Speicher?

    Mit einem Speicher kannst du deinen Eigenverbrauch nochmal deutlich erhöhen – denn die Sonne scheint nicht unbedingt dann, wenn du den meisten Strom für Heizung oder Warmwasser brauchst. In einem Effizienzhaus 55 kannst du deinen Autarkiegrad beispielsweise von 33 Prozent auf 63 Prozent erhöhen, indem du einen Speicher installierst. In einem Passivhaus von 35 auf 71 Prozent.

  • Gibt es eine Förderung für das Kombinieren von Wärmepumpe mit Photovoltaik?

    Die Förderungen zur Energieeffizienz in Gebäuden wurden im BEG (Bundesförderung für Effiziente Gebäude) zusammengefasst. Nähere Infos und weiterführende Links findest du hier: BEG einfach erklärt.

  • Was sind die Vorteile einer Kaskadenschaltung?

    Kaskadenschaltungen eignen sich für Haushalte mit eigener Photovoltaikanlage und einer Wärmepumpe. Der Vorteil einer Kaskadenschaltung ist, dass sich der Eigenverbrauch des Solarstroms erhöht und gleichzeitig ein vergünstigter Spezialtarif für die Wärmepumpe bezogen werden kann. Kurz gesagt: Die Stromkosten sinken. Infos zu den Voraussetzungen und zum Messkonzept findest du hier: PDF Download (natürlich kostenlos).