Inhalt:
- Nachhaltig Urlaub machen – deshalb ist es so wichtig.
- Besonders nachhaltige Orte für deinen Urlaub.
- Klimaschonend Urlaub machen: Wähl das richtige Verkehrsmittel.
- Entscheide dich für eine nachhaltige Unterkunft.
- Checkliste: Was du bei der Urlaubsplanung beachten kannst.
- Checkliste: Das kannst du vor Ort für einen nachhaltigen Urlaub tun.
Nachhaltig Urlaub machen – deshalb ist es so wichtig.
Kaum etwas macht mehr Spaß, als eine Reise zu planen. Wo soll’s hingehen? Wann fahren wir los? Und was machen wir vor Ort? Die Vorfreude auf den Urlaub ist einfach ein tolles Gefühl.
Bei aller Freude beim Thema Urlaub ist es auch wichtig, dabei an unsere Umwelt zu denken. Die Art und Weise, wie wir Urlaub machen, hat – im Guten wie im Schlechten – einen enormen Einfluss auf Natur und Klima.
Der Tourismus hat in allen Bereichen Umwelt- und Klimafolgen, darum ist ein nachhaltiger Urlaub wichtig. Vor allem während der An- und Abreise ist der Ausstoß von klimaschädlichen Emissionen groß. Rund 5 % aller klimaschädlichen Emissionen weltweit entstehen laut Umweltbundesamt allein durch den Tourismus, das sind mehr als eine Milliarde Tonnen. Tatsächlich ist Nachhaltigkeit für die meisten Deutschen ein immer wichtigeres Kriterium, wie aus der Reiseanalyse 2022 hervorgeht.
Die Reiselust ist bei vielen erst recht nach der „Corona-Zwangspause“ wieder da. Kriege und Konflikte in Europa und der Welt schmälern leider die Urlaubsgefühle, doch die Sehnsucht ist stark. Das sind die Trends für den Urlaub 2022:
Besonders nachhaltige Orte für deinen Urlaub.
Lust auf Urlaub? Ja! Und schon geht’s los mit den Gedanken, welches Reiseziel in diesem Jahr angesteuert werden soll.
Was du dabei wissen musst: Mit dem Tourismus bringst du Geld in Regionen und Orte und unterstützt ihre Angebote und Konzepte. Das ist das Gleiche wie in allen anderen Bereichen, ob Lebensmittel, Energieversorgung, Mode – deine Konsumentscheidung wirkt immer auf das Angebot. Du drückst damit aus, was dir wichtig ist.
Sanfter Tourismus.
Es gibt Orte und Urlaubsregionen, die allein schon deswegen für nachhaltiges Reisen stehen, weil dort der Massentourismus noch nicht Einzug gehalten hat. Wir stellen dir ein paar Beispiele für klimafreundliches Reisen vor, in denen Reisende nicht das Problem, sondern Teil der Lösung sind.
Eine Liste mit garantiert guten Urlaubszielen. Die „New York Times“ hat die nachhaltigsten Reiseziele weltweit und in Europa für 2022 gekürt:
- Northumberland, England
- Alentejo, Portugal
- Evia, Griechenland
- Courmayeur, Italien
- Slowenien
- Chioggia, Italien
- El Hierro, Spanien
- Gouda, Niederlande
- Thy, Dänemark
- Die Inneren Hebriden, Schottland
Ganz grundsätzlich ist bei der Wahl des Urlaubsorts bzw. einer Ferienregion wichtig, dass es vor Ort sanften und nachhaltigen Tourismus gibt. Die sogenannten Bergsteigerdörfer, eine Initiative der Alpenvereine für nachhaltigen Alpen-Tourismus, verfolgen beispielsweise genau dieses Ziel.
Klimaschonend Urlaub machen: Wähl das richtige Verkehrsmittel.
Die Zahlen des Umweltbundesamtes zeigen, dass 72 % der Emissionen durch den Tourismus allein auf die Verkehrsmittel entfallen. Die Unterschiede zwischen Flugzeug, Auto, Zug, Bus, Schiff, Wohnmobil sowie Fahrrad und Fuß sind gewaltig. Das heißt: Du hast hier eine große Stellschraube in Sachen klimafreundliches Reisen, wie die Tabelle zeigt.
Meistgenutzte Verkehrsmittel zum Erreichen des Urlaubsziels:
Pkw | Flugzeug | Bahn | Fernbus | Schiff | Wohnmobil | |
2021 | 50,5 % | 45,4 % | 11 % | 7,5 % | 5,3 % | 4,6 % |
2019 | 44,5 % | 53,9 % | 9,1 % | 7,8 % | 5,5 % | 4 % |
Quelle: Statista, Grundgesamtheit: deutschsprachige Bevölkerung ab 14 Jahre, Mehrfachnennungen möglich
Auto und Flugzeug unangefochten vorn.
Flugreisen sind nach wie vor für viele das Verkehrsmittel schlechthin, wenn es in den Urlaub geht. Ganz egal, ob das Ziel nur wenige Stunden oder 10 Flugstunden entfernt ist. Dabei ist die CO2-Bilanz beim Fliegen echt unterirdisch. So verursacht eine Person mit einem Flug von Berlin nach Nizza bereits 307 kg CO2. Damit hat man in nur zwei Stunden schon knapp 3 % des jährlichen CO2-Fußabdrucks verplempert. Das Auto ist nur latent besser. Im Schnitt emittiert ein:e Autofahrer:in für die Strecke von Berlin nach Nizza schon 205 kg CO2. Mit dem E-Auto sind es schon wesentlich weniger Emissionen. Da liegt der CO2-Ausstoß pro Person auf dieser Strecke bei 89 kg.
Noch besser ist das Busfahren. Die Emissionen werden bei einer Busfahrt im Idealfall auf sehr viele Köpfe verteilt, so dass pro Person nur 36 Kilogramm CO2 verursacht werden. Die Bahn ist ebenso klimafreundlich. Hier kommst du für die Strecke auf 47 kg CO2. Allerdings kommt es auch darauf an, ob der Zug mit 100 % Ökostrom, einem Strommix aus fossilen und erneuerbaren Energien oder mit Diesel angetrieben wird.

Mit dem Flugzeug verreisen.
Im Ernst: Fliegen solltest du nur, wenn dein Reiseziel überhaupt nicht anders zu erreichen ist. Die klimafreundlichste Lösung ist es stets, ein anderes Reisemittel zu wählen. Wenn du innerhalb Europas verreist, kommst du in viele Städte super mit dem Zug ans Ziel. Im Ausland ist Bahnfahren sogar meist wesentlich besser und komfortabler als in Deutschland.
Es soll ein Reiseziel sein, das du nur mit dem Flieger erreichen kannst? Bei Langstreckenflügen ist die Klimawirkung sehr groß. Deshalb reduziere die Anzahl solcher Reisen und bleib lieber länger vor Ort, damit sich der Flug auch wirklich lohnt. Im Grunde ist es wie bei einem Sonntagsbraten früher: Schätze Flugreisen mehr und mach sie zu einem besonderen Erlebnis. Das steigert übrigens auch die Vorfreude.
Über Portale wie Atmosfair hast du zudem die Möglichkeit, deine Emissionen zu kompensieren. Wir sind grundsätzlich Fans davon, erst einmal Emissionen zu vermeiden und nicht einfach drauf loszufliegen, „weil man ja kompensiert“. Vermiedene Emissionen sind immer noch am besten. Trotzdem ist eine Kompensation natürlich besser als gar nichts und im Zweifelsfall eine gute Notlösung.
Mit dem E-Auto verreisen.
Wer plant, mit dem Auto in den Urlaub zu fahren, dem sei das Elektroauto ans Herz gelegt. Es hat eine deutlich bessere CO2-Bilanz als der Verbrenner (siehe Grafik oben). Das Ladenetzwerk ist in vielen Teilen Europas schon richtig gut ausgebaut und wird immer engmaschiger. Unser Tipp: In Ländern, in denen es schon viele E-Autos gibt, ist meist auch die Ladeinfrastruktur gut ausgebaut. Beachte außerdem bei deiner Urlaubsroute, dass es abseits von Städten und Hauptverkehrsachsen meist weniger Ladestationen gibt.
Auch noch ein paar Worte zur Reichweite deines Elektroautos. Sie ist nämlich nicht nur vom Modell abhängig. Mit entspannten 120 km/h hält deine Batterie länger, als wenn du mit über 150 Sachen über die Autobahn heizt. Auch häufiges Abbremsen und wieder Gas geben sorgt dafür, dass deine Batterie schneller leer ist. Wer vorausschauend und ruhig fährt, der kommt am weitesten. Und die notwendigen Ladepausen lassen sich im Übrigen super mit einem Spaziergang, Sightseeing oder Mittagessen kombinieren. Ganz nach dem Motto: Der Weg ist das Ziel.
Du hast kein Elektroauto und kannst auch keines mieten? Dann fülle zumindest die Plätze ganz aus. Wer mit Freunden zu viert nach Kroatien fährt, kann das locker in einem Auto machen, statt je zu zweit mit dem eigenen Fahrzeug anzureisen. So halbieren sich direkt die Emissionen für die Fahrt pro Person.
Berechne hier deinen Tarif für Autostrom von Polarstern.
Öffentlich mit dem Bus oder Zug fahren.
Deutlich umweltfreundlicher als mit dem Auto und dem Flugzeug ist es, wenn du dein Reiseziel mit dem Bus oder Zug ansteuerst. Dabei werden viele Menschen auf einmal transportiert und entsprechend effizient ist das Verkehrsmittel. Verglichen mit einem Inlandsflug sparst du knapp 86 % der Emissionen.
Die Vernetzung bei Fernbus und Bahn ist in Europa richtig gut und eine echte Alternative zur Autoreise oder den Kurzstreckenflug. Apropos Vernetzung: Wer klimafreundlich reisen will und flexibel ist, kann auch ein Interrail-Ticket buchen. Damit erkundest du ganz Europa per Zug, der Interrail-Pass ist in mehr als 30 Ländern gültig. In die meisten europäischen Zügen kannst du mit deinem Interrail-Pass einfach einsteigen und losfahren. Für Fahrten mit Highspeed- und Nachtzügen musst du zusätzlich einen Sitzplatz reservieren.
Klimafreundlich reist du auch, wenn du Bus fährst. Und da ist in Sachen Nachhaltigkeit sogar noch Luft nach oben: Busse, die künftig die Wasserstoff-Technologie oder einen Elektroantrieb nutzen, schützen das Klima einmal mehr. So hat etwa das Unternehmen FlixBus angekündigt, zukünftig auf Wasserstoff setzen zu wollen.
Mit dem Schiff unterwegs.
Schlechte News für alle Kreuzfahrt-Fans: Etwas Schlechteres kann man für unser Klima kaum tun. Bei Kreuzfahrten wird viel CO2 ausgestoßen, dazu kommen Schwefel- und Stickoxide sowie Feinstaub. Insbesondere ausgestoßene Rußpartikel sind eine Gefahr für die Umwelt. Zumal Kreuzfahrtschiffe häufig an malerischen Orten anlegen und so die traumhafte Natur vor Ort gefährden. Immerhin bemüht sich die Branche um Elektrokreuzfahrtschiffe. Ein solches rund 100 Meter langes Schiff ist in China im Frühjahr 2022 in See gestochen. In Europa fährt bereits ein Hybrid-Kreuzfahrtschiff. Nichtsdestotrotz sind Kreuzfahrten nach wie vor nicht nachhaltig und führen an den angeschipperten Destinationen oft zu massivem Overtourism.
1,5 Tonnen CO2 für eine Woche Urlaub. Krass.
Wie klimaschädlich und umweltbelastend Kreuzfahrten sind, zeigt dieses Rechenbeispiel des Kompensationsanbieters Myclimate. Auf einer siebentägigen Kreuzfahrt auf einem Schiff mit 2000 bis 3000 Passagieren zu zweit in einer Standardkabine ist der einzelne Gast während der Reise für 1,5 Tonnen CO2-Ausstoß verantwortlich. Fasst das Schiff nur 500 bis 1000 Gäste, sind es laut dem Rechner von Myclimate schon 2,4 Tonnen. Eine Kreuzfahrt ist also ein Albtraum für das Klima.
Im Wohnmobil verreisen.
Immer beliebter und trendiger wird das Reisen mit dem Wohnmobil. So stieg die Zahl der Neuzulassungen 2020 auf 78.055 und damit um 44,8 %. Laut Tourismusstudie des ADAC gewinnen Campingreisen in den kommenden Jahren weiter an Beliebtheit.
Mit Solarpanels auf dem Dach kann das recht klimafreundlich sein. Du erzeugst deinen benötigten Strom ganz nachhaltig selbst. Natürlich gilt hier wie beim Auto: Elektrisch betrieben ist klimabewusster als mit dem Verbrenner. Spannende Infos zu den Modellen gibt es bei EFAHRER. Wohnmobile für den Urlaub kannst du auch bei CamperBoys mieten. Und wenn du Tipps für einen nachhaltigen Urlaub im Wohnmobil brauchst, bist du auf dem Blog trustandbreathe genau richtig.
Nachhaltig Urlaub mit dem Fahrrad machen.
Richtig cool: Mit dem Fahrrad oder Elektro-Bike die schönsten Urlaubsorte erkunden. Gerade für die Sport-Muffel, Kinder und ältere Menschen wird eine Radreise dank E-Bike erst möglich. Für die Rennrad-Fans sind mehrtägige Touren eine super nachhaltige Urlaubsoption. Ganz nach dem Motto: 5 Tage lang (Renn-)Radtour statt eine Woche Mallorca.
Bei der Bike-Tour kommst du klimafreundlich voran und erlebst die Natur viel näher und direkter als mit einem Auto, Bus oder Zug. Tagsüber in der Sonne fahren und die Landschaft an sich vorbeiziehen sehen und abends in gemütlichen Herbergen einkehren – klingt nicht nur richtig idyllisch. Das ist es auch!
Immer mehr Hotels bieten die nötige Infrastruktur für solche Urlaube in Form von Stromladestellen, Werkstätten und sicheren Abstellplätzen, was die Planung deutlich einfacher macht. Natürlich solltest du auch vorher deine Ausrüstung checken und gegebenenfalls nachrüsten, um unterwegs nicht hängen zu bleiben. Und, ohne Helm geht nichts! Super Tipps für Touren bekommst du beim Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC).
Einen Wanderurlaub machen.
Jung und Alt machen es immer häufiger: Wanderurlaube. Knapp 17 Millionen Deutsche favorisieren Wanderurlaube. Der Jakobsweg ist sicherlich eine der beliebtesten Routen. Genauso populär sind in den vergangenen Jahren auch Alpenüberquerungen geworden. Die meistbegangene Alpenüberquerung dürfte wohl die von Oberstdorf im Allgäu nach Meran in Italien sein. Doch auch abseits der bekannten Pfade gibt es spannende Touren und oft auch geführte Reisen. Zu Fuß gehen tut nicht nur dem Planeten gut, sondern auch Körper und Geist.
Übersicht: Wie viele Treibhausgase werden bei den unterschiedlichen Verkehrsmitteln ausgestoßen?
Verkehrsmittel | Treibhausgase in g/Pkm* | Auslastung** |
---|---|---|
Flugzeug, Inland | 214 g/Pkm | 70% |
Auto | 143 g/Pkm | 1,5 Personen |
Linienbus, Fernverkehr | 29 g/Pkm | 55 % |
Eisenbahn, Fernverkehr | 29 g/Pkm | 56 % |
Quelle: Umweltbundesamt, 2020
*g/Pkm = Gramm pro Personenkilometer, ** die zur Berechnung zugrunde gelegt wurde
Entscheide dich für eine nachhaltige Unterkunft.
Wer wirklich klimafreundlich reisen möchte, kommt nicht drumherum, eine nachhaltige Unterkunft zu wählen. Nachhaltige Unterkünfte lassen sich inzwischen über viele Buchungsplattformen im Internet finden, wie etwa Fairweg, Bookitgreen oder Good Travel.
Nachhaltig reisen: Umwelt-Zertifizierungen für Hotels.
Umweltfreundliche Unterkünfte sollten unbedingt auf grundlegende Dinge wie Ressourcenschutz, Müllvermeidung, Ökoenergie, reduzierten Energieverbrauch und Bio-Lebensmittel achten. Für dich als Gast gibt es Siegel und Zertifizierungen, an denen du nachhaltige Hotels, Ferienwohnungen und Unterkünfte gut erkennst. Bekannte Beispiele sind:
- DEHOGA-Umweltcheck,
- Bio Hotels,
- Blaue Schwalbe,
- Greensign
- TourCert
- und das EU-Ecolabel.
Alle Zertifikate findest du auch hier. Teils unterscheiden sich die Zertifizierungen stark in ihren Schwerpunkten. Eine gute Orientierungshilfe für nachhaltige Unterkünfte sind sie aber in jedem Fall.
Dazu kannst du dir vor der Buchung einer Unterkunft diese Fragen zu ihren Nachhaltigkeits-Bemühungen stellen:
- Achtet die Unterkunft auf das Müllaufkommen und entsorgt Müll umweltgerecht?
- Wird echter Ökostrom genutzt?
- Wird mit Ökoenergie geheizt oder nicht?
- Was tut die Unterkunft, um Wasser zu sparen und andere Ressourcen zu schonen?
- Was wird zur Reduzierung des Energiebedarfs getan?
- Werden den Gästen klimafreundliche Verkehrsmittel angeboten, zum Beispiel durch einen Fahrradverleih?
- Verwendet die Unterkunft regionale und biologische Produkte?
- Werden Handtücher nur gewaschen, wenn der Gast es wünscht?
Solltest du nicht alle Antworten auf diese Fragen finden, scheue dich nicht und lass dir die wichtigsten Fragen vom Hotelpersonal vor deiner Reise beantworten. Ein Hotel oder eine Pension, die es mit Nachhaltigkeit und Umweltschutz ernst meint, wird dir gern und detailliert über ihr Nachhaltigkeitskonzept Auskunft geben. Wirklich.
Janbecks Fairhaus.
Ein Beispiel für ein rundum nachhaltiges Konzept ist Janbecks Fairhaus in Schleswig-Holstein. Die Ferienunterkunft denkt seit vielen Jahren nachhaltig und hat dafür schon mehrere Preise bekommen. Uta Janbeck erklärt ihre Umwelt-Philosophie so: „Fair bedeutet bei und für uns: fröhlich und fair, ambitioniert und anders, interessiert und inspirierend, regional und ressourcenschonend.“
In Janbecks Fairhaus, das Wirklich Ökogas von Polarstern bezieht, funktioniert Nachhaltigkeit auf allen Ebenen. Strom wird selbst produziert. Die Wärme wird zum Beispiel durch zwei mit Ökogas betriebene Blockheizkraftwerke (BHKW) erzeugt und bei Bedarf von zwei Wasser geführten Holzöfen unterstützt; der von den BHKWs erzeugte Strom wird zu 95 % selbst verbraucht und ansonsten in das öffentliche Stromnetz eingespeist. Und auch Kleinigkeiten zählen: „Außerdem benutzen wir ausschließlich wiederverwendbare Flaschen“, sagt Uta Janbeck. Das Frühstück wird gut portioniert und lieber auf Wunsch eines Gasts nachgelegt. Und ebenfalls wichtig: Janbecks Fairhaus verwendet überall Recyclingpapier.

Checkliste: Was du bei der Urlaubsplanung beachten kannst.
Setz auf kürzere Strecken.
Gerade wenn du mit dem Auto oder Flugzeug unterwegs bist, machen die zurückgelegten Kilometer einen gewaltigen Unterschied beim Ausstoß von Treibhausgasen.
Verreise abseits des Massentourismus.
So tust du einerseits der vielerorts überlasteten Natur etwas Gutes und andererseits auch dir selbst. Wer will schon umgeben von Touristen Schlange stehen, wenn er stattdessen ganz entspannt die weniger überlaufenen Ecken erkunden kann?
Im ersten Schritt vermeiden, im zweiten Schritt kompensieren.
Das ist ein gutes Motto für das nachhaltige Reisen. Damit wollen wir sagen: Wenn du Emissionen oder Müll vermeiden kannst, mach das. Und wenn nicht: Tue etwas, um die Folgen deines Handelns zu kompensieren. Ein Beispiel: Du kannst dein Urlaubsziel nur mit dem Flugzeug erreichen. Dann zahle zumindest einen CO2-Ausgleich, um die Emissionen zu kompensieren.
Buche ein Zimmer im Eco-Hotel oder einer nachhaltigen Ferienwohnung.
Wenn du in Deutschland Urlaub machst, schau zum Beispiel mal bei unseren Partnern von Hotel Specht, Schloss Raitenbuch, Kenners Landlust und Haus Eckart vorbei. Außerdem können dir Plattformen wie bookdifferent und GoodTravel helfen, Unterkünfte zu finden, die wirklich nachhaltig sind.
Nimm dir beim Camping, für den Roadtrip nachhaltige Utensilien mit.
Thermoskanne, Tupperware und wiederverwendbares Besteck sind dein Freund. Wer braucht schon Einweg-Plastik? Genau. keiner!
Verwende umweltfreundlichen Sonnen- und Insektenschutz.
An vielen Urlaubsorten brauchst du Sonnencreme. Je exotischer dein Reiseziel ist, umso wichtiger ist auch ein guter Schutz gegen Stechmücken und Co. Achte beim Kauf dieser Mittel auf die Umwelt. Sonnenschutzmittel können giftige Chemikalien enthalten, die durch die Anwendung auch in die Natur getragen werden, etwa Korallenriffe angreifen und zerstören.
Trage beim Wandern nachhaltige Kleidung ohne Chemikalien.
Gelangt etwa PFC (poly- und perfluorierte Chemikalien) bei der Herstellung in die Natur oder auch in Spuren über die Atmosphäre verteilt in Boden und Gewässer, schadet es Flora und Fauna. Achte auf nachhaltige Siegel.
Nachhaltige Siegel und Zertifikate gibt’s auch für Unterkünfte.
Siegel wie „Biosphere Responsible Tourism“ für Aktivitäten und „Green Globe“ für Hotels und Ressorts helfen dir bei deiner Urlaubsplanung. Eine Übersicht der Siegel gibt’s hier.

Checkliste: Das kannst du vor Ort für einen nachhaltigen Urlaub tun.
Achte die Natur im Urlaub.
Füge ihr keinen Schaden zu und verursache keinen Dreck. Wenn du am Strand liegst, nimm deinen Müll danach wieder mit und lasse nichts zurück. Betrete kein Naturschutzgebiet, wenn es nicht gestattet ist.
Informiere dich vor Ort über die Effekte des Klimawandels.
Was verursachen Emissionen und Naturkatastrophen an deinem Urlaubsort? Wie geht es den Menschen damit und was kannst du als Tourist:in tun, damit es besser statt schlechter wird?
Werde vor Ort aktiv.
Frage die Menschen in deinem Urlaubsland, was du als Tourist:in tun kannst. Vielleicht sammelst du am nächsten Strandtag herumliegenden Müll auf, um das Meer zu schützen oder spendest an eine lokale Organisation, die sich dem Tierschutz widmet. Oft kannst du mit Kleinigkeiten wirklich viel Gutes bewirken.
Achte bei deinen Aktivitäten vor Ort auf Umwelt- und Tierschutz.
In Südafrika gibt es etwa jede Menge Tierfarmen. In vielen Fällen werden hier aber die Tiere ausgenutzt und allein zur Unterhaltung der Touristen (und dem damit verbundenen Geld) zur Schau gestellt. Mach dich vorher schlau, damit du keine solche Einrichtung unterstützt. Das gleiche gilt für Elefanten in Thailand. Hier ist Vorsicht geboten: Viele werben sogar mit dem Tierwohl, doch am Ende geht es nur um den Profit. Frag die „Locals“ oder recherchiere im Internet, um mehr über die Anbieter zu erfahren.
Konsumiere bewusst.
Damit meinen wir etwa den Umgang mit Wasser in deinem Urlaubsland. Kaufe und esse lokal, statt bei den großen Ketten, die du von zuhause kennst und unterstütze kleine, lokale Unternehmen.
Dass du diesen Artikel bis zum Ende gelesen hast, zeigt, dass du dir wirklich Gedanken machst, wie du den Planeten beim Reisen schützen kannst. Und das ist ja schon mal der wichtigste erste Schritt. Toll auf jeden Fall, dass du deinen Teil beiträgst – Hut ab!
Wenn du auch zuhause ganz ohne Stress noch jede Menge CO2 sparen möchtest, kannst du das ganz leicht mit dem Wechsel zu echtem Ökostrom tun. Bei Polarstern sorgst du als Kund:in dafür, dass die Energiewende vorankommt. Und zwar nicht nur in Deutschland, sondern auf der ganzen Welt.