Strom sparen im Urlaub

Strom sparen im Urlaub: So geht echtes Abschalten.

Strom sparen im Urlaub
Wer nicht da ist, verbraucht zu Hause keinen Strom. Aber nur, wenn man vor dem Urlaub an alles gedacht hat. Wir helfen dir beim Abschalten – verraten, wie viel Energie du in deiner Abwesenheit sparst und wie du auch nach dem Urlaub deine Stromkosten dauerhaft senkst.

von Michael. - Lesezeit: 7 Minuten

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Mindestens eine wiederkehrende Sorge gehört zum Urlaub dazu. Ein typischer Moodkiller ist die Frage, ob der Herd wirklich aus ist. Und schon geht das Kopfkino los: Bestimmt, sonst hätte jemand angerufen. Und jetzt kann man eh nichts mehr machen, jetzt ist das Haus schon abgebrannt. Wenn man zurückkommt, sitzt der Herd jedes Mal so unschuldig auf seinem Platz, als hätte er nach zwei Wochen sturmfrei noch bis eben geputzt. Mit einer kleinen Checkliste kann man sich die Aufregung sparen – und Stromkosten gleich dazu.

Checkliste für echtes Abschalten. So klappt’s.

1. Sind alle Geräte aus? Auch nicht mehr im Standby?

Fernseher, Drucker, WLAN-Lautsprecher, Mikrowelle und so weiter: Geräte ausschalten ist nicht schwer. Aber irgendwas blinkt dann doch immer noch. Im Standby sind Geräte aber nicht ausgeschaltet, sondern wie es der englische Name schon sagt, in Bereitschaft und damit weiterhin unter Strom. Der Standby-Betrieb ist unnötig und verpulvert viel Strom.

Laut co2online macht der Leerlaufbetrieb in einem durchschnittlichen 3-Personen-Haushalt im Schnitt 10 bis 20 % der Stromrechnung aus. Wie hoch der "Schaden" ausfällt, hängt immer davon ab, über wie viele Geräte wir uns unterhalten, wie alt und welche es sind. Eine Spielekonsole zum Beispiel zieht auch im Ruhezustand richtig viel Strom. Genauso wie smarte Fernseher, die durchgehend mit dem Internet verbunden sind. Schalte sie daher vor deinem Urlaub komplett ab.

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2. Kühlschrank abtauen und vom Strom nehmen?

Nicht alle Geräte lassen sich spontan vom Netz trennen, wie der Kühlschrank zum Beispiel. Das Wochenende vorm Urlaub eignet sich bestens dazu, den Inhalt zu verbraten und das Gefrierfach abzutauen – unter Beobachtung. Denn je nachdem wie dick die Eisschicht schon war, muss man einen Eimer unter die Kühlschrank-Stalaktiten stellen und gelegentlich einen Lappen zur Hand nehmen. Am besten, man lässt es erst gar nicht so weit kommen. Bereits eine Eisschicht von einem Zentimeter erhöht den Stromverbrauch des Kühlschranks um 10 % bis 15 %. Und nicht vergessen, die Kühlschranktür während der Abwesenheit offen zu lassen, sonst schimmelt’s.

Wem es zu aufwändig oder nicht möglich ist, den Kühlschrank komplett auszuräumen oder noch auf die Schnelle alles in die Pfanne zu hauen, kann für die Zeit des Urlaubs zumindest die Temperatur im Kühlschrank leicht runterdrehen und so Energie sparen.

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3. Hast du deinen Router ausgeschaltet?

Der WLAN-Router bleibt viel zu oft an. Wirklich. Die Sorge, nicht mit dem Internet verbunden zu sein, ist eine komische Krankheit unserer Zeit. Der Urlaub ist die perfekte Gelegenheit, das Ding mal für zwei oder drei Wochen ganz auszuschalten. Der Router braucht zwar nicht so viel Strom, dafür nimmt er ihn sich in den meisten Haushalten rund um die Uhr – 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche, 365 Tage im Jahr. Wie hoch der Stromverbrauch von Routern ist, hängt immer davon ab, wie stark er gerade durch deine Internetaktivitäten belastet wird.

Im Standby verbraucht er etwa 7 Watt, was bei einem Kilowattstundenpreis von derzeit rund 0,50 Cent etwa 31 Euro im Jahr ausmacht (Stand August 2022). Ein weiterer Posten, bei dem man sich denken mag: nicht die Welt. Wie bei so vielen Geräten... Und plötzlich sind’s zusammen doch über hundert Euro Stromkosten im Jahr.

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4. Du hast noch ein Festnetztelefon? Einfach mal ausschalten.

Die Ladestation fürs Festnetztelefon ist auch so eine Sache. Wer wissen will, wer in Abwesenheit angerufen oder auf den AB gesprochen hat, sollte sich das Stecker ziehen natürlich überlegen. Allerdings ist der Urlaub ja gerade dafür da, dass man mal nicht erreichbar ist. Also kapp sie, die Leitung! Und ganz ehrlich. Menschen, die dich dringend erreichen müssen, erreichen dich auch – auf deinem Handy.

5. Hast du an die elektrischen Kleingeräte gedacht?

Und dann gibt es noch den elektronischen Kleinkram, den man gerne mal übersieht. Fernseher, Lautsprecher, Laptop, elektrische Zahnbürsten, der Rasierapparat, die alle chronisch an der Steckdose hängen. Kleinvieh macht bekanntermaßen auch Mist. Genauso ist das mit elektrischen Kleingeräten. Deshalb gönn ihnen in deiner freien Zeit auch mal Urlaub – und stöpsel alles ab, was während deines Urlaubs nicht weiterlaufen muss. Deine Stromrechnung wird es dir danken. Wirklich.

6. Mach die Heizung aus. Ja, wirklich.

Warum sollte die Heizung im Urlaub an sein? Und im Sommer ja schon erst recht nicht. Gemeint ist, dass bei der Heizung oftmals die Vorlauftemperatur reduziert oder auf Sommerbetrieb gestellt werden kann. Das machen neuere Heizungen oftmals automatisch, bei älteren brauchst du am besten einen Heizungsprofi. Die Heizung selbst komplett abzuschalten, davon halten Fachleute immer wieder ab. Vielmehr sollte die Temperatur in den Räumen nicht unter 15 bis 16 Grad fallen. Kühlen die Räume zu stark aus und kann sich Schimmel bilden. Wichtig auch: Hast du zuhause eine Heizung mit integrierter Trinkwasserspeicherung solltest du sie bitte sowieso nicht abschalten. Andernfalls entwickeln sich schnell gesundheitsgefährdende Legionellen im System.

Wer ein smartes Heizsystem hat, das auch per App gesteuert werden kann, hat es natürlich einfach. Gerade wenn du in der kühleren Jahreszeit verreist, kannst du so bequem vom Strand die genaue Temperatur zuhause regulieren und kurzfristig auf spontane Situationen wie wärmeres oder kälteres Wetter reagieren. Flexibilität und Effizienz sind ohnehin große Pluspunkte bei smarten Heizsystemen.

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7. Ist der Boiler aus?

Wird bei dir zu Hause Wasser mit einem Boiler erhitzt? Dann solltest du auch diesen ausschalten, der wird nämlich gerne vergessen. Dreh ihn bei deiner Rückkehr aber einmal volle Pulle auf. Falls sich Erreger eingenistet haben, tötest du sie mit Hitze vorsorglich ab.

8. Der letzte Rundgang: Ofen, Fenster, Schlüssel

Bevor du die Wohnung verlässt, ist ein letzter Rundgang eine gute Gelegenheit, ein Foto von Herd und Ofen zu schießen. Als Beweis dafür, dass das Haus nicht abgebrannt ist. Bei der Gelegenheit kannst du auch überprüfen, dass wirklich alle Fenster zu sind. Gekippte Fenster sind keine gute Idee. Erstens weil easy jemand einsteigen kann, zweitens weil es im Hochsommer immer mal wieder hagelt. Drittens, weil dauerhaft gekippte Fenster die Schimmelgefahr erhöhen.

Urlaub und alles ist aus: So viel Stromkosten sparst du.

Wenn du wirklich 14 Tage lang gar keinen Strom verbrauchst, würdest du allein in einem Single-Haushalt, der standardmäßig rund 1.300 kWh im Jahr verbraucht, bei einem durchschnittlichen Kilowattstundenpreis von aktuell ca. 0,50 Cent (Stand August 2022) rund 25 Euro sparen. Und andere Haushaltsgrößen? In etwa so viel:

Tabelle: Stromkosten-Ersparnis im Urlaub nach Haushaltsgröße.

HaushaltsgrößeJahresverbrauchTagesverbrauchErsparnis 14 Tage Urlaub
1 Personca. 1.300 kWhca. 3,6 kWhca. 25,20 €
2 Personenca. 2.400 kWhca. 6,6 kWhca. 46,20 €
3 Personenca. 3.000 kWhca. 8,2 kWhca. 57,40 €
4 Personenca. 3.500 kWhca. 9,6 kWhca. 67,20 €
5 Personenca. 4.000 kWhca. 11 kWhca. 77 €

Haushalte mit PV-Anlage verdienen sogar.

Wenn ein Haushalt selbst mit einer PV-Anlage Strom erzeugt, sind die Energiekosten niedriger. Und für den ins öffentliche Stromnetz eingespeisten, weil selbst nicht benötigten Strom, gibt's sogar noch Geld obendrauf. Eine mittelgroße Photovoltaikanlage erzeugt an einem sonnigen Juli-/Augusttag etwa 27 Kilowattstunden. Wie hoch die sogenannte Einspeisevergütung dafür ist, hängt davon ab, wann die PV-Anlage in Betrieb genommen wurde.

Nahaufnahme von Photovoltaikanlage auf Dach

Hast du deine PV-Anlage 2016 installiert, bekommst du für jede eingespeiste Kilowattstunde 12,31 Cent. Bei optimaler Sonneneinstrahlung in den 14 Tagen Urlaub und kaum eigenem Verbrauch, würdest du also über 40 Euro verdienen. Hast du erst kürzlich im August 2022 deine PV-Anlage installiert, sind es nur noch 6,23 Cent pro Kilowattstunde – was aber immerhin für die 14 Tage rund 20 Euro Einnahmen bedeutet.

Stromverbrauch: Senk ihn auch nach dem Urlaub.

Spare 240 Euro Stromkosten pro Jahr.

Urlaub ist eine gute Gelegenheit, Abstand zu gewinnen – sich zu überlegen, was man bei der Rückkehr ändern möchte. Wie wär’s mit dem Energieverbrauch? Sparen kann man immer. Laut Stromspiegel 2023 der Energieberatung co2online liegt das durchschnittliche Stromsparpotenzial eines typischen Drei-Personen-Haushalts bei rund 240 Euro im Jahr. Und das nur bei Strom. In vielen Haushalten dürfte auch noch deutlich mehr gehen – zumal die Strompreise steigen.

In Effizienzhäusern ist das Potenzial zum Strom sparen schon deshalb größer, weil Elektrizität eine größere Rolle spielt. Normalerweise fallen in den Haushalten 80 % des Energieverbrauchs beim Heizen an, 20 % bei der Nutzung von Strom. In einem Passivhaus jedoch, kann sich dieses Verhältnis genau umdrehen. Zum Beispiel wenn mit einer Wärmepumpe geheizt wird. Bei einem KfW-Effizienzhaus 55 liegt der Anteil des Stromverbrauchs bei bis zu 60 %.

Wie du dein eigenes Stromsparpotenzial herausfindest.

Bei dem Sparpotenzial sind die 14 Tage Stromabstinenz ein Zuckerl obendrauf. Richtig viel Stromkosten sparst du, wenn du auch Stromsparmaßnahmen auch nach dem Urlaub ergreifst. Erst recht bei hohen Strompreisen kannst du so die Energiekosten etwas im Zaum halten.

Dein eigenes Stromsparpotenzial kannst du schnell herausfinden: Sieh auf deiner letzten Stromrechnung nach, wie hoch dein Stromverbrauch im vergangenen Jahr war und vergleiche mithilfe des aktuellen Stromspiegels, ob der Wert für deine Haushaltsgröße angemessen ist oder zu hoch ist. Der Weg zu einem geringeren Stromverbrauch ist nicht schwer. Wirklich.

5 Tipps für einen niedrigen Stromverbrauch zuhause.

1. Orientiere dich bewusst an den klassischen Stromspartipps. 

Stromspartipps lassen sich so easy umsetzen und sparen wirklich was. Allein im Standby-Betrieb sind für einen 3-Personen-Haushalt laut CO2online schon mehr als 100 Euro Einsparpotenzial versteckt. Achte zudem darauf, bei der Waschmaschine und dem Geschirrspüler den Eco-Modus zu verwenden und sie nur anzustellen, wenn die Maschine voll ist.

2. Frag dich, welche Geräte du wirklich brauchst.

Schau dich im Haushalt um und frag dich, welche Geräte du wirklich brauchst. Oft haben wir viel zu viele Geräte. Statt ein altes Gerät in ein neues zu tauschen, behalten Haushalte oft beide. Und benutzen auch beide. Das bedeutet einen fast doppelt so hohen Strombedarf!

3. Hol dir Hilfe, zum Beispiel von smarten Anwendungen.

Smarte Stecker machen auch alte Elektrogeräte übers Smartphone steuerbar. Im Urlaub sind smarte Stecker einerseits sinnvoll, weil sich Geräte per WLAN von unterwegs an- und ausschalten lassen – was hilfreich ist, wenn man potenzielle Einbrecher mit etwas Licht verwirren will. Andererseits müssen Geräte, die mit den smarten Steckern gesteuert werden sollen, im Standby-Betrieb sein. Und den wollen wir ja eigentlich verhindern. Eine wirklich gute Anwendung sind übrigens smarte Thermostate. Anders als irgendwelche Gadgets, können sie laut Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie Heizkostenersparnisse von rund 15 % bringen. Hersteller wie Tado° messen bei ihren Geräten sogar Ersparnisse von durchschnittlich 22 %.

4. Lerne deinen Stromverbrauch kennen. Es ist interessanter, als du denkst und spart Geld.

Smart Meter.

Wer Strom sparen will, muss wissen, wie viel er wirklich verbraucht. Und wo. Haushalte, die einen Smart Meter – einen intelligenten Zähler – nutzen, können bis zu 10 % Strom sparen. Warum das? Weil es hilfreich ist, wenn dir mal jemand deinen Stromverbrauch visualisiert vor die Nase hält. Auch einige Modelle von smarten Steckern machen den Stromverbrauch der angesteuerten Geräte über die dazugehörige App sichtbar.

Energiespar-Apps.

Auch Apps helfen beim Stromsparen. So lahm wie es klingt, sie machen sogar Spaß. Sehr empfehlenswert ist das Energiesparkonto bei co2online und die dazugehörige App EnergieCheck. Du fütterst die App mit Zählerständen, und siehst, wie sich dein Stromverbrauch, die Stromkosten und dein CO2-Ausstoß im Zeitverlauf entwickeln. Die App hilft dir außerdem, Stromfresser im Haushalt zu identifizieren und gibt Tipps, wie du sie zähmst. Laut co2online sparen Haushalte, die ein Energiesparkonto nutzen, etwa doppelt so viel Energie wie der Bundesdurchschnitt.

Unser Energiespar-App-Check

Sag mal, wie viel Strom verbrauchst du eigentlich?

Zusätzlich erfährst du, ob dein Stromverbrauch im Vergleich zu ähnlichen Haushalten niedrig, durchschnittlich oder hoch ist. Das ist insofern wichtig, wenn man wissen will, wie hoch das Potenzial eigentlich ist. Vielleicht ist dein Stromverbrauch schon so mickrig, dass du gar nichts mehr rausholen kannst. Vielleicht aber auch so hoch, dass du mehrere hundert Euro im Jahr sparst.

Anleitung: So misst du den Stromverbrauch

5. Energieeffiziente Geräte finden.

Achte beim Kauf neuer Geräte auf ihre Energieeffizienz. Besonders günstige Geräte ziehen oft mehr Strom, auch im Standby-Betrieb. Deshalb kommst du trotz des attraktiven Kaufpreises auf lange Sicht nicht unbedingt günstiger weg. Orientierung bietet auch das EU-Energielabel, das gerade erst überarbeitet wurde. Das EU-Energielabel verrät mit einem Blick, ob du dich auf hohe oder niedrige Stromkosten einstellen musst. Wer schon beim Kauf eines Geräts zur besten Energieklasse greift, wird auf lange Sicht belohnt.

Hüte dich vorm Rebound-Effekt.

So oder so: Wenn du ein effizientes Gerät kaufst, nutze es trotzdem sehr bewusst. Manchmal wird ein energiesparendes Gerät in der Folge öfter und intensiver genutzt, dann spricht man vom Rebound-Effekt. In dem Fall taucht die versprochene Effizienz nicht auf der Stromrechnung auf.

Noch wichtiger: CO₂ senken.

Stromkosten senken ist wichtig – Emissionen reduzieren essenziell. Eine in Scientific Reports veröffentlichte Studie zeigt, dass die CO2-Konzentration in wenigen Jahren so hoch ist wie das letzte Mal vor 3,3 Millionen Jahren. Damals im Pliozän, wie die Periode genannt wird, war der globale Meeresspiegel 15 bis 20 Meter höher als heute. Mit allen Konsequenzen. Jede Kilowattstunde Strom, die gespart wird, verhindert den Ausstoß von CO2. Jede Kilowattstunde Strom, die aus erneuerbaren Energien erzeugt wird, sowieso.

Mit von Polarstern zum Beispiel verursachst du beim Betrieb aller Geräte praktisch kein CO2 mehr. Der ist sofort erledigt. Geht sogar am Strand. Denn die einzige Info, die du zum Wechseln vielleicht nicht im Kopf hast, ist deine Zählernummer. Und die kannst du auch nach deinem Urlaub noch nachreichen. Probier’s aus!

Mehrfach ausgezeichnet: Wirklich Ökostrom von Polarstern.

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Portrait von Michael.

Michael. | Team Wirklich

E‑Mail: michael@polarstern-energie.de

Michael ist ein alter Hase im Marketing-Team und schon seit 2012 dabei. Als Online-Redakteur stammen viele Texte auf unserer Seite und im Polarstern Magazin aus seiner unverwechselbaren Feder.