Nachhaltig leben

Vorsatz: Nachhaltig leben und Spaß dabei haben. So klappt's!

Nachhaltig leben
Du hast dir vorgenommen, nachhaltiger zu leben, aber hältst noch an alten Gewohnheiten fest? Vielleicht auch aus Angst, es könnte stressig werden mit der Nachhaltigkeit? Das Schöne an klimabewussten Entscheidungen ist aus unserer Erfahrung, dass Vorteile rausspringen, an die du vielleicht noch gar nicht denkst. Ganz ohne Anstrengung oder Verzicht. Starte das Jahr mit: Loslassen überholter Gewohnheiten. Los geht´s!

von Tabatha - Lesezeit: 6 Minuten

Böse Zungen behaupten ja immer, Nachhaltigkeit hätte irgendwie was mit Verzicht zu tun. Dabei geht es darum, Dinge hinter sich zu lassen, die schon immer genervt haben. Die Plastiktüte riecht nach Plastik? Nimm eine Stofftasche mit. Das Fleisch im Kantinenessen schmeckt wie eine Schuhsohle? Nimm das vegetarische Gericht. Du steckst mit dem Auto eh nur im Stau? Fahr Fahrrad. Nachhaltigkeit ist wie Ausmisten. Man macht, was einem guttut und löst sich von Dingen, die belasten. Und meistens springt immer ein Mehrwert dabei raus. Wir zeigen, welche.

1. Dein Zuhause wird stylischer.

DIY-Deko statt billigem Schnickschnack.

Selbstgemachte Deko aus Naturmaterialien geben deinem Zuhause ein ganz anderes Raumklima, als die IKEA-Klassiker, die sowieso schon jeder hat. Es muss auch nicht gleich die Stricknadel sein oder aufwändige Werk- und Bastelarbeiten. Wir denken zum Beispiel an selbstgemachte Duftkerzen aus Wachs und ätherischen Ölen, Kleiderhaken aus Ästen und zum Schuhregal umfunktionierten Obstkisten. Je nachdem, was eben in dein Zuhause passt.

Auch zu besonderen Anlässen wie Weihnachten oder Ostern sehen selbstgemachte Hingucker viel besser aus als Plastikdeko. Beim kann außerdem die ganze Familie mitmachen.

Unverpackt einkaufen und chic aufbewahren.

In der Küche ist viel Platz für schicke Nachhaltigkeit. Wer Nudeln, Linsen und Reis unverpackt kauft und in hübschen Glasbehältern aufbewahrt, spart nicht nur den Verpackungsmüll, sondern hat beim Kochen auch alles im Blick. So aufgeräumt sehen auch volle Regale viel ordentlicher und schöner aus.

Gut organisiert und plastikfrei: Nachhaltigkeit kann super aussehen.

Für unterwegs solltest du auf Mehrwegboxen setzen. Mit denen transportierst du nicht nur ganz nachhaltig dein Mittagessen ins Büro, du kannst sie inzwischen auch beim Take-Away anstelle der Wegwerf-Plastikboxen befüllen lassen.

Tschüss Plastik – hallo Kräuterbeet.

Kennst du das schlechte Gewissen beim Kauf von plastikverpackten Kräutern? Wer einen Garten oder Balkon hat, wirkt dem ganz einfach mit einem Kräuterbeet entgegen. Das macht Spaß, hält viel länger und sieht auch noch toll aus. In einer sonnigen Küche ist ein Rosmarin, Basilikum oder Minze im Blumentopf beides: Nachhaltigkeit und Dekoration in einem.

Weniger ist mehr – auch im Kleiderschrank.

Nachhaltigkeit will überflüssigen Konsum einschränken und qualitativen Produkten den Rücken stärken. Das gilt auch für Kleidung. Statt billigen Shirts, die du ständig neu kaufen musst, hast du von grün produzierten Teilen viel mehr. Denn die Qualität macht sich bemerkbar und sieht richtig gut aus!

9 Lösungen für wirklich nachhaltigere Mode

2. Du wirst kreativer.

Nachhaltig leben bedeutet oft auch, kreative Lösungen zu finden. Das macht Spaß und kann zu richtig tollen Einfällen führen. Ein paar Ideen zum Loslegen haben wir hier schon mal für dich gesammelt:

Essensreste sinnvoll verwerten.

Gerade, wenn man nur für eine Person kocht oder für ein bestimmtes Gericht einkauft, bleibt oft was übrig. Die einfach in den Müll zu werfen, ist weder nachhaltig noch kreativ. Überlege dir lieber neue Rezepte oder treffe dich mit Freund:innen zum „Reste verwerten“. Übrig gebliebenes Gemüse lässt sich zum Beispiel super in Suppen, Currys und Eintöpfen verwenden oder einlegen. Aus Früchten machst du im Nu leckere Marmeladen und Smoothies.

Dinge, die selbst beim Raclette keine Verwertung mehr finden, können an Nagetiere verfüttert (zum Beispiel Karottenschalen und hartes Brot), kompostiert oder kreativ umfunktioniert werden. So macht der Kaffeesatz, der im Filter übrigbleibt, ein super natürliches Körperpeeling. Du brauchst ein bisschen Inspiration, wenn es um nachhaltige Ideen geht? Dann schau doch mal auf unserem Pinterest-Account vorbei:

Hier geht's zu unserem DIY-Pinterest-Board

Kosmetik

Schon gewusst? Jede Menge Kosmetik- und Putzartikel lassen sich ganz leicht selbst herstellen.

Wasch- und Pflegemittel selbst herstellen.

Apropos: Wer Müll reduzieren und mal etwas Neues ausprobieren möchte, findet online jede Menge Rezepte für selbstgemachtes Waschmittel, Zahnpasta und Gesichtsmasken. Die Umwelt freut sich und du kannst verschiedene Varianten ausprobieren und dabei testen, welche dir am besten gefällt.

Nachhaltige Spielideen für Kinder ausprobieren.

Gerade Familien können mit nachhaltigen Ideen viel Kreativität in den Alltag bringen. Die kosten nicht die Welt und machen lange Spaß. Egal, ob ihr gemeinsam ein Haus aus Kartons baut, umweltfreundliche Knete ausprobiert oder Kreide-Kunstwerke malt, der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

3. Du lernst neue Skills.

Nicht nur kreative Einfälle werden durch ein nachhaltiges Leben gefördert. Oft führt Nachhaltigkeit auch dazu, dass du ganz neue Dinge erlernst. Gott sei Dank findet sich für fast jede Frage eine Lösung – sei es per YouTube-Tutorial (Smartphone reparieren) oder die Haushaltstipps deiner Oma (Socken stopfen).

Nachhaltigkeitstipps unserer Omas

Bohrmaschine

Kaputte Geräte: Nachhaltiger ist immer eine Reparatur.

Dinge selbst reparieren.

Nachhaltig leben bedeutet, dass man zuallererst das nutzt, was man schon zu Hause hat. Wenn also mal etwas kaputt geht, solltest du dich vor dem Neukauf fragen, ob du es nicht auch reparieren kannst. Wenn sich trotz aller Anleitungen nichts mehr machen lässt, kannst du einige Dinge einfach umfunktionieren. Vielleicht ist dein altes Handy ja noch als Lautsprecher oder Kinderspielzeug nutzbar oder die kaputte Glühbirne wird zum Mini-Terrarium umfunktioniert.

Unerwartete Hobbies entdecken.

Nachhaltigkeit weckt manchmal auch neue Interessen. Vielleicht entdeckst du durch das Ausprobieren von neuen Ideen, dass du total gerne Brot bäckst, Fahrrad fährst oder bastelst. Oder du wirst ein richtiger Zero-Waste-Experte und startest einen eigenen Blog. Das Schöne ist, dass du plötzlich ganz neue Seiten von dir entdeckst, von denen du gar nichts wusstest.

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4. Du verbringst mehr Zeit mit Freunden und Familie.

Oft führen nachhaltige Alternativen automatisch zu mehr Gemeinsamkeit. Sieh es als Chance und leg das Handy weg.

Zusammen kochen statt beim Lieferservice bestellen.

Du triffst dich abends mit Freunden, aber niemand hat sich Essenspläne überlegt. Am Ende bestellt ihr Pizza und schaut in der Zwischenzeit aufs Handy oder in den Fernseher. Eigentlich schade, oder? Veranstalte stattdessen eine Kochparty oder ein Buffet, bei dem jeder Reste von Zuhause mitbringt. So probiert ihr gemeinsam neue Gerichte aus und sorgt nebenbei dafür, dass nichts im Müll landet.

Kochabend

Zutaten kombinieren: Das ist nachhaltig und macht jede Menge Spaß.

Kleidertausch und Flohmarkt.

Kleidertauschpartys sind ebenso eine Gelegenheit, Freunde zu treffen und etwas für sich mitzunehmen.. Je größer die Gruppe, desto lustiger ist es. Danach geht jede:r von euch mit einem „neuen“ Kleiderschrank nach Hause. Die Dinge, die dann noch übrig sind, könnt ihr gemeinsam auf dem Flohmarkt verkaufen – und so auch noch ein paar Euro verdienen.

Basteln statt Fernsehabend.

Klar kann man ab und zu auch einfach gemütlich nebeneinander vorm Fernseher sitzen. Eine nachhaltige und schöne Abwechslung ist aber, die gemeinsame Zeit für DIY-Ideen zu nutzen und zusammen neue, nachhaltige Alternativen auszuprobieren. So ein Abend bleibt mehr in Erinnerung als ein Serienmarathon.

5. Nachhaltigkeit schmeckt besser. Wirklich.

Wer nachhaltig isst, tut auch seinen Geschmacksnerven etwas Gutes – wirklich. Sag Hi zu frischen, reifen und qualitativen Zutaten und Bye zu Billigware, trockenen Discount-Semmeln und grünen Erdbeeren.

Kein (billiges) Fleisch mehr.

Dass Fleisch essen nicht besonders nachhaltig ist, haben wir oft gehört. Wer nicht immer auf vegetarische und vegane Kost umsteigen möchte – hier sei gesagt, dass es schon super Alternativen für viele tierische Produkte gibt – sollte hochwertiges Fleisch kaufen, das nicht aus der Massentierhaltung stammt. Schau doch mal beim Bauernmarkt um die Ecke oder direkt auf dem Bio-Hof vorbei. So gewinnt Fleisch wieder den besonderen Wert zurück, den es früher hatte.

Gemüse und Obst – so, wie sie sein sollten.

Reifes Obst und frisches Gemüse: Wer saisonal und lokal einkauft, kocht abwechslungsreicher. Außerdem schmeckt ein Sommersalat mit Kräutern aus dem Garten und frischem Gemüse vom Markt um einiges besser als ein Salat mit unreif geernteten und importierten Zutaten aus Übersee – garantiert!

Karotten

Frische Zutaten sind meist auch die nachhaltigsten.

6. Du lebst gesund und wirst fitter.

Nachhaltigkeit schmeckt nicht nur besser, sondern ist auch gesünder. Ein nachhaltiger Lebenswandel ist ein Grundbaustein für einen gesunden Körper.

Aktiv unterwegs sein.

Wenn du das Auto der Umwelt zuliebe meidest, ersparst du dir nicht nur den Stau auf dem Weg, sondern tust auch etwas für deine Figur. Jedenfalls dann, wenn du stattdessen zu Fuß gehst oder mit dem Fahrrad fährst. Noch dazu bekommst du so mehr frische Luft.

Gesünderes Essen.

Weniger Fleisch, frischere Zutaten, Bio-Qualität: Eigentlich ganz logisch, dass du mit einem nachhaltigen Lebensstil auch automatisch gesünderes Essen zu dir nimmst, oder? Noch dazu probierst du dadurch verschiedene (vielleicht sogar vegane) Rezepte aus, die du bisher so gar nicht auf dem Schirm hattest.

Nachhaltigkeit: Mehr Nutzen für alle.

Wie du siehst, hast du von nachhaltigen Alternativen fast immer auch einen persönlichen Nutzen. Und das ist – psychologisch gesehen – auch gut so: Studien haben gezeigt, dass Menschen offener für Klimaschutzthemen und Nachhaltigkeit sind, wenn sie dabei einen persönlichen Gewinn haben.

Als Einzelne:r denkt man immer, dass das eigene Handeln keine große Wirkung hat. Hat es aber. Denn man inspiriert auch immer andere zum Mitmachen. Wenn du das Fleisch im Kantinenessen weglässt, macht es deine Kollegin, dein Kollege vielleicht bald auch. Oder wenn sich im Unternehmen durchsetzt, dass ein dickes Auto kein Status sein kann, weil man sowieso nur im Stau steht, fahren vielleicht auch immer mehr Menschen mit dem Rad. Diese kleinen Schritte sind wichtig. Wer eine Crash-Diät macht, gibt schnell auf und hat die Kilos sofort wieder drauf. So ist es auch mit Nachhaltigkeit. Lass es lieber langsam angehen und fang mit den Dingen an, auf die du am meisten Lust hast. Warte nicht auf den Daniel Düsentrieb, der die Anti-Klimawandel-Maschine erfindet. Die Zukunft liegt bei uns.