Salat in der Glasbox

Immer mehr Menschen wollen ihr Take-Away-Essen in der eigenen Mehrwegbox. und seit Juli 2021 gilt auch ein Plastikverbot in der Gastronomie. Gut so. Wir zeigen, wie es der Umwelt nützt, was an der Theke erlaubt ist und welche Läden Lunchboxen unterstützen. 

von Michael

Man kann sich das Leben schon arg kompliziert machen. Der Kauf eines Sandwichs kann zum Beispiel so aussehen: Das belegte Brot wird auf einen Pappschuber gelegt, dann mit einer Plastikfolie bedeckt, dann in eine Papiertüte geschoben, dann kommt eine Serviette drauf, dann wird noch eine weitere Papiertüte drübergestülpt. Und dann fliegt alles wieder in den Müll. Denn eigentlich wolltest du das Sandwich auf die Hand. 

So viel Müll verursacht Take-Away-Essen.

Immer mehr Müll durch Take-Away-Essen.

Es ist ein typisches Beispiel, warum der Müllberg wächst, obwohl ihn doch alle reduzieren wollen. Im Sandwich-Fall ist es besonders unnötig. Da wird Müll produziert, einfach weil das belegte Brot fast 6 Euro kostet. Und wenn schon die Zutaten den Preis nicht rechtfertigen, dann muss man wenigstens bei der Verpackung einen großen Zinnober veranstalten. 

 

Pizzakartons: 50.000 Tonnen brauchen die Deutschen im Jahr. 

Gerade der Take-Away-Abfall hat in den letzten Jahren stark zum Müllproblem beigetragen. Laut Naturschutzbund NABU ist er von 1994 bis 2017 um 173 % gewachsen und hat ein jährliches Gewicht von ca. 350.000 Tonnen. 50.000 davon sind Pizzakartons. Die Verpackungen verbrauchen Ressourcen, emittieren CO2 und belasten die Umwelt. Denn viele Verpackungen landen in der Natur und nicht im Müll. Oder die Krähen holen sich die Eisbecher und Styropor-Schachteln wieder aus den Eimern und verteilen sie quer über die Wiese.

 

Plastikverbot seit Juli 2021.

Zum Glück gibt inzwischen eine Verbotsverordnung, nach der folgende Plastikgegenstände nicht mehr hergestellt werden dürfen: Besteck, kosmetische Wattestäbchen, Luftballonstäbe, Rührstäbchen – zum Beispiel für Heißgetränke – sowie Teller, Schalen und Trinkhalme. Außerdem verboten sind Lebensmittel- und Getränkebehälter aus expandiertem Polystyrol (Styropor). Restbestände dürfen Gastronomen allerdings noch verbrauchen.

Und wann kommt das im Takeaway-Bereich an? Ab 2023 sind auch Restaurants, Bistros und Cafés gesetzlich verpflichtet, Getränke und Speisen zum Mitnehmen in Mehrwegverpackungen anzubieten. Darauf musst du aber natürlich nicht warten und kannst schon jetzt deine eigene Mehrwegbox mitnehmen und dort dein Essen einfüllen lassen.

Warum Mehrweg-Schalen im Büro besonders sinnvoll sind.

Take-Away-Müll ist auch ein typisches Büro-Problem. Es braucht nur eine Mittagspause und die Mülleimer sind landauf, landab voll mit Falafelteller-Styroporschachteln, Dürum-Alufolien oder Sushi-Plastikboxen. Mal von der Ressourcenverschwendung und Umweltverschmutzung abgesehen, sehen so zusammengedrückte Essensbehälter im Mülleimer echt traurig aus, da kann das Office noch so durchdesignt sein. Und egal was im Behälter drin ist, es schmeckt immer, wie es von außen aussieht: nach Styropor und Alu. Die Investition in Mehrweg-Schalen für alle Mitarbeiter lohnt sich daher aus jedem Blickwinkel.

Warum sich Mehrwegboxen so schwer durchsetzen. 

Dass sich eigene Boxen trotzdem nur mühsam durchsetzen, hat häufig ganz banale Ursachen. Wenn die Kollegen ohne Box losziehen, lässt man seine auch zurück. Und wer schon mal die Erfahrung mit einem überforderten Verkäufer gemacht hat, der nicht wusste, wie er die Füllmenge berechnen soll oder dein Ökogehabe sowieso lächerlich fand, dem vergeht schnell die Lust am Essen aus der eigenen Box. Und viele finden es bequemer, eine Schachtel in den Mülleimer zu knüllen, statt eine Glasschüssel in die Spülmaschine zu stellen. 

Mehrwegbox mitbringen: Was erlaubt ist, und was nicht. 

Auch Hygiene ist eine Hürde. Die Vorschriften für die Gastronomie sind streng, aber zum Glück so schwammig formuliert, dass das Befüllen von mitgebrachten Boxen nicht verboten ist. Der Behälter darf nur nicht mit dem Hygienebereich hinter der Theke in Berührung kommen, sonst könnten Keime auf die Frischwaren übergehen. 

Die eine Voraussetzung ist also, dass die mitgebrachten Behälter wirklich sauber und trocken sind. Die andere, dass er mit nichts aus dem Hygienebereich in Kontakt kommt. Nicht mit Händen, nicht mit Zangen, Messern und Löffeln, anderen Gegenständen oder Lebensmitteln. Die simple Lösung ist ein Tablett. Da kann die Box abgestellt werden, was für einen Hygiene-Puffer zwischen Frischwaren, Boxen und Händen sorgt. Deshalb müssen zum Beispiel Kunden ihre Boxen auch selbst verschließen. 

Kampagne zeigt, wo deine Lunchbox willkommen ist. 

Damit sich mitgebrachte Boxen durchsetzen, hat der Verein rehab republic die Kampagne „Einmal ohne, bitte“ gestartet. Anhand des Slogans können Kunden schon an der Eingangstür erkennen, dass sie mit ihrer Box willkommen sind. Das trägt dazu bei, dass null Müll Normalität wird und senkt die Hemmschwelle, die Box immer mitzunehmen. In München wurde die Aktion schon mit 380 Läden erfolgreich getestet, bald soll sie deutschlandweit durchstarten. 

Wie's mit Mehrweg weitergeht.

Dass Müllvermeidung erfolgreich sein kann, hat zum Beispiel Recup mit dem Pfandsystem für Coffee-to-go-Becher bewiesen. 2016 gingen die Pfandbecher an den Start, mittlerweile gibt es sie deutschlandweit in rund 2.500 Cafés und ca. 100 Kantinen. Im Sommer 2020 bringt die Marke zusätzlich Pfand-Take-Away-Behälter für Lieferdienste auf den Markt. Recup ist ein gutes Beispiel, wie schnell eine gute Idee zur Normalität werden kann, wenn die Gastro mitspielt. Wenn du als Kunde immer wieder gefragt wirst, ob du deinen Kaffee lieber im Pappbecher oder im Recup haben willst, kommst du dir spätestens beim dritten Mal einfach zu schäbig vor, immer noch nach Pappe zu verlangen. Und so passiert Veränderung. Außerdem ist verantwortungsvolles Konsumieren nicht komplizierter als achtloses. Man muss es nur einmal ausprobieren. 

>>> Social Businesses in der Gastronomie. 

 

Natürliches neu lernen.

Als wir bei Polarstern anfingen, unsere Mehrwegboxen aus Glas mitzubringen, fanden dies manche Lokale ebenso seltsam. Ökogehabe. Aber wie immer profitieren von dem Ökogehabe eben alle. Wir haben keinen Müll im Büro, und die Gastro spart sich jede Menge Geld und Platz. Seltsam, dass man das Natürliche immer wieder erlernen muss.

 

Wirklich bessere Energie.

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Dein Impact mit Polarstern auf einen Blick
Mehrwegboxen aus Glas im Büro: klima- und umweltfreundlicher als Einwegbehälter. Und tausendmal schicker.

Michael | Team Wirklich

E-Mail: [email protected]

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