Wohntrend Tiny House

Hat das Einfamilienhaus ausgedient? 7 Wohntrends der Zukunft.

Wohntrend Tiny House
Der Klimaschutz zieht in die neuen Häuser ein und verändert die Wahl der Baustoffe, die Architektur und die Wohnformen. Ja, wir werden in Zukunft anders wohnen – aber genauso glücklich und gemütlich. Zum Beispiel in Tiny Houses, begrünten Häusern, in hocheffizienten Kompakthäusern oder einfach einfacher und barrierefrei. Hier sind 7 Wohntrends, die Klima- und Ressourcenschutz samt Wohnkomfort verbinden.

von Ludwig und Michael - Lesezeit: 9 Minuten

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Die Bienen summen, der Brunnen im Garten plätschert, die Grillen zirpen – so ungefähr stellen sich wohl viele die Einfamilienhaus-Idylle vor. Jahrzehntelang haben viele Menschen in Deutschland so gebaut. Zumindest außerhalb der großen Metropolen. Doch ist das Einfamilienhaus noch zeitgemäß? In Zeiten krasser Preissteigerungen bei Rohstoffen und Baumaterialien ist der Traum vom Eigenheim schon für manchen zum Albtraum geworden. Engpässe und Lieferverzögerungen bei Materialien machen den Hausbau zur Geduldsprobe. Es braucht also schon allein deswegen Alternativen. Die sind sogar super lebens- und preiswert.

Warum das Einfamilienhaus eigentlich ausgedient hat.

War das schon wieder eine Aufregung. Anfang 2021 hatte der Stadtbezirk Hamburg Nord beschlossen, keine neuen Einfamilienhäuser auf Neubau-Grundstücken mehr zu genehmigen. Der Rest der Republik hörte: Eigentum wird verboten, Familien aus ihren Häusern geschmissen – der Traum vom Eigenheim für immer geplatzt. So ist es natürlich nicht: Rund um den Bezirk werden weiterhin Eigenheime gebaut. Wie eh und je, und wie überall im Land.

Doch selbst wenn es noch Platz für neue Einfamilienhäuser gibt, muss man sich doch mit der Frage beschäftigen, ob sie wirklich überall reinpassen und ökologisch sinnvoll sind. Vor allem in die Zeit. In einem urbanen Bezirk wie etwa Hamburg Nord, in denen das Gemeinwohl ohnehin schon unter Naherholungs- und Wohnungsmangel und zu hohen Mieten ächzt, beruhigt der Bau von Einfamilienhäusern nicht unbedingt die Lage. Mehrparteiengebäude entspannen den Markt und schützen die rare Erholungsfläche.

Hoher Ressourcenverbrauch für wenig Nutzen.

Das Hauptproblem neuer Einfamilienhäuser ist aber noch ein anderes. Der Ressourcenverbrauch und Energieaufwand ist im Vergleich zu einem neuen Mehrparteiengebäude viel höher. Dabei schluckt jetzt schon kein anderer Sektor so viele Ressourcen wie der Bau- und Gebäudesektor. Allein die Zementindustrie verursacht laut WWF 8 % der weltweiten CO2-Emissionen. Insgesamt verursacht der Bau- und Gebäudesektor laut UN 38 % der gesamten Emissionen. Auch der Bau eines Einfamilienhauses zieht eine neue Infrastruktur nach sich, die eigentlich eine Schneise der Verwüstung ist. Man braucht wieder ein Stückchen Straße, noch eine Einfahrt, noch ein Parkplatz. Alles, was an so einem Haus eben dranhängt. Dafür geht immer ein Stückchen Natur und Biodiversität verloren. Und in der Summe ist das richtig viel. Laut Bundesumweltministerium werden jeden Tag in Deutschland rund 52 Hektar als Siedlungs- und Verkehrsflächen neu ausgewiesen. Das entspricht etwa 73 Fußballfeldern.

In Zeiten der Klimakrise können wir uns so eine Verschwendung von Natur und Ressourcen nicht mehr leisten. Das klassische Haus, in dem sich die Waltons abends gute Nacht sagen, wird nicht aussterben. Und trotzdem brauchen wir neue Strategien für ein ressourcen- und klimabewusstes Wohnen. Und dafür muss man das Konzept des Einfamilienhauses nicht einmal verwerfen.

1. Kleiner Raum, viel Komfort.

Ein wichtiger Schritt hin zu einem klimafreundlichen Wohnen ist die Reduzierung des Wohnraums. Das klingt brutaler, als es ist. In einem Haus braucht man das eine oder andere Zimmer so wenig wie die fünfte Hühnerkeule beim All-You-Can-Eat. Typisches Beispiel: Die erwachsenen Kinder verlassen das Nest, zurück bleiben ihre Zimmer, die höchstens noch einmal betreten werden, wenn man den:die neue:n Partner:in zu den Eltern mitbringt. In der Zwischenzeit sind die ungenutzten Räume vor allem eine energetische und finanzielle Belastung.

Tiny Houses.

Wer sich richtig verkleinern will, zieht gleich in ein Tiny House. Das sind, Überraschung, kleine Häuser. Im Baugesetz der USA, wo der Begriff herkommt, wird ein Tiny House als ein bis zu 37 Quadratmeter großes Haus beschrieben. Dort gab es nach der Finanzkrise von 2008 einen regelrechten Boom. Aber auch in Europa werden Tiny Houses beliebter. Weniger als Folge einer finanziellen Krise, sondern weil immer mehr Menschen wirklich den Wunsch haben, Ballast abzuwerfen. Im Tiny House ist einfach kein Platz mehr für alte Skianzüge, Sandwichmaker oder Coladosensammlungen aus der Kindheit.

Weniger Raum, weniger Ressourcen.

Und gerade deshalb sind Tiny Houses aus einer Klima- und Ressourcenschutzperspektive tatsächlich sinnvoll. Wer seinen Wohnraum verkleinert, muss auch seinen Konsum reduzieren. Das spart jede Menge Treibhausgase, die andernfalls für die Produktion des ganzen Krimskrams angefallen wären, mit dem man sich sonst so umgibt. Der Materialeinsatz ist bei einem Tiny House gering, und am häufigsten wird Holz verarbeitet. Im Gegensatz zum üblichen Mauerwerk, ist in Holz Kohlenstoff gebunden. Laut Umweltbundesamt bindet ein Kubikmeter Bauholz bereits bis zu 766 Kilogramm CO2. Wohingegen die Produktion eines Kubikmeters Mauerziegel schon 138 Kilogramm CO2 verursacht. Außer beim Transport fällt beim Holz fällt praktisch kein CO2 an. Klar ist auch: Nur aus nachhaltiger Forstwirtschaft ist Holz auch klimafreundlich.

Logischerweise fällt in einem kleinen Haus der Energiebedarf niedriger aus. Pauschal kann man also sagen: Je kleiner ein Haus ist, desto kleiner ist auch sein CO2-Fußabdruck. Noch etwas: Für Tiny Houses, die man bei Bedarf an einen anderen Standort stellen kann, muss der Boden nicht versiegelt werden. Dadurch können immer noch Pflanzen wachsen, Wasser kann versickern und verdunsten.

Der Nachteil von kleinen Häusern ist, dass man schon sehr auf das Prinzip des intelligenten Stauraums stehen sollte, wenn man nicht bald unterm eigenen Sockenberg begraben werden möchte. Die Deutschen sind ohnehin mehr Platz gewöhnt. Laut Statistischem Bundesamt lebt der:die Durchschnittsdeutsche auf 47 Quadratmetern (1991 waren es noch 34,9); die typische Wohnung ist 91,9 Quadratmeter groß. Zu zweit kann da im Tiny House auch die Geduld schnell mal tiny werden.

Wir brauchen immer mehr Platz.

199134,9 m2
200139,8 m2
201947 m2

Quelle: Statistisches Bundesamt.

Kompakt- und Modulhäuser.

Mehr Platz bieten Kompakthäuser. In ihrer Bauweise ähneln sie oft stark den Tiny Houses, bieten aber mehr Platz. Kompakthäuser sind immer genau auf eine bestimmte Personenzahl zugeschnitten. In der Modulhausvariante können weitere Räume einfach wie bei einem Stecksystem angebaut werden, falls sich die Familie oder Wohngemeinschaft doch noch vergrößert. Bei einigen Bausystemen kann so ein Haus je nach Lebensabschnitt beliebig vergrößert und verkleinert werden. Auch sind Kompakthäuser meist aus Holz gefertigt und dadurch klimafreundlicher als jedes neue Einfamilienhaus aus Beton.

Kompakthäuser wie von Baufritz bieten für mehrere Personen Platz und sind sehr effizient.

Kompakt-, Modul- und Tiny Houses haben häufig eine Containerform und oft Platz für Solaranlagen. An der Fassade oder auf dem Flachdach wird damit Solarenergie für den Warmwasser- und Strombedarf erzeugt. Trotz geringerem Energiebedarf sollte man in einem Kompakthaus nicht den Überblick über seinen Strom- und Wärmeverbrauch verlieren. Denn Kompakthäuser stehen wie jedes Einfamilienhaus frei, und das zieht Energie.

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2. Der Fertigbaukasten.

Apropos Modul: Laut Bundesverband Deutscher Fertigbau (BDF) lag der Marktanteil von Fertighäusern 2021 bei 23,1 %. Und sogar im ersten Halbjahr 2022 ist der Fertighaus-Anteil im Vergleich zum Vorjahreszeitraum leicht gestiegen: von 22,6 auf 22,8 %. Für die Klimabilanz sind das gute Neuigkeiten, werden die meisten Fertighäuser aus Holz gefertigt.

Weiterer Vorteil: Fertighäuser sind ein bisschen wie Lego, nur im 1:1-Maßstab. Es gibt keine langen Bauprozesse, keine unvorhergesehenen finanziellen Nachforderungen. Alle Einzelteile – Dach, Decken, Wände – werden auf dem Grundstück in wenigen Tagen zu einem Haus zusammengebaut.

3. Die neue Kommune.

Es ist möglich, den eigenen Wohnraum zu reduzieren und trotzdem die Vorzüge einer großen Küche oder eines Wohnzimmers zu genießen. Klingt paradox, ist aber eigentlich ganz logisch.

Collaborative Living.

Beim Collaborate Living beziehungsweise Co-Housing wohnt jede:r Bewohner:in in der eigenen kleinen Wohnung, ist aber gleichzeitig Teil einer Hausgemeinschaft, die vom Dachgarten bis zum Gästezimmer alles miteinander teilt. Die eigene Wohnung ist bescheiden, der Gewinn in Form der Gemeinschaft und der finanziellen Freiheit ist groß. Und natürlich ist das Collaborate Living eine weitere Chance, den ökologischen Fußabdruck des Wohnbereichs zu verringern. Single-Haushalte haben in der Regel den höchsten Stromverbrauch pro Kopf. Da beim Co-Housing Küchen- und Unterhaltungsgeräte gemeinschaftlich genutzt werden, verteilt sich der Stromverbrauch wieder auf mehrere Köpfe. Zudem können Verkehrsmittel wie Autos und Fahrräder gemeinschaftlich genutzt werden.

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Co-Housing.

Wer mehr Platz braucht, zieht in ein Co-Housing-Quartier. Hier haben die Wohnungen eine übliche Größe. Doch man lebt in einem Quartier, in dem die Gemeinschaft gepflegt und gefördert wird. Man begegnet sich zum Beispiel im Café, im Eventraum, auf dem Sport- oder Spielplatz. Oft handelt es sich bei Co-Housing-Projekten um ein bestimmtes Bezahlmodell. Bewohner:innen zahlen anfangs einen festen Preis pro Quadratmeter der eigenen Wohnung. Danach zahlt man nur noch Nebenkosten und Nutzgebühren für die Gemeinschaftsbereiche. Bei anderen Quartieren wie etwa das Le Flair in Düsseldorf. Hier gibt es helle Dreizimmerwohnungen, aber anders als in einem normalen Wohnhaus kann man hier Services wie Kinderbetreuung, Wäscheservice oder Haushaltshilfen dazubuchen. Auch Events wie Sommerfeste und Flohmärkte, und wenn mal Besuch kommt, kann man im Le Flair Gästezimmer reservieren.

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4. Wohnen im Energiekraftwerk.

Ob Bauprojekte der Zukunft immer auch eine Gemeinschaft sind, kommt natürlich auch stark auf die Bedürfnisse der Bewohner:innen an. Als absoluter Voll-Grumpy sollte man vielleicht lieber alleine ins Tiny House ziehen. Was wohl für die meisten Gebäude der Zukunft gelten wird, ist dass sie auch immer Orte der Energieerzeugung sein werden. Die Nachfrage nach Solaranlagen ist bereits in Einfamilienhäusern stark angestiegen, und auch auf größeren Gebäuden wird die Installation von Photovoltaik- und Solarthermieanlagen zunehmend zum Standard. Will Deutschland seine Stromversorgung auf erneuerbare Energien umstellen, muss jede verfügbare Kapazität genutzt werden.

PV-Anlagen und Speicher werden Standard.

Wirklich Mieterstrom.

Bei Polarstern treiben wir diese Entwicklung voran. Für Mieter:innen von Wohnungen, Betrieben und Geschäften kommen dann Strom und Wärme immer seltener vom nächsten Großkraftwerk, sondern vom eigenen Dach oder Keller. Wirklich Mieterstrom heißt unser Konzept, bei dem an Gebäuden Ökostrom mit Photovoltaikanlagen, manchmal auch mit Blockheizkraftwerken im Keller erzeugt wird. Der lokal erzeugte Ökostrom wird dann direkt von den Mieter:innen im Gebäude genutzt. So individuell Gebäude nun mal sind, gibt es für jedes das passende Energiekonzept. Egal, ob es sich nun um ein Bestandsgebäude handelt oder um Quartiere, in denen die Energieversorgung völlig neu gedacht wird.

Smartes Klimaquartier.

Wie es in Zukunft ablaufen wird, zeigt ein Projekt von Polarstern im Klimaquartier Neue Weststadt in Esslingen. Auch hier versorgen PV-Anlagen die Mieter:innen mit Ökostrom. Der Clou ist aber, dass Stromüberschüsse mit einem Elektrolyseur in Wasserstoff umgewandelt werden. Eine Menge davon. Rund 85 Tonnen grüner Wasserstoff fallen jährlich an. Das entspricht in etwa dem Jahresstromverbrauch von 726 Dreipersonenhaushalten. Der grüne Wasserstoff wird vor allem für Mobilitätslösungen und zur Rückverstromung genutzt. Die Abwärme des Elektrolyseurs wird im Quartier zur zusätzlichen Wärmeversorgung genutzt.

5. Gartenhäuser, Dachwald, vertikale Gärten.

Neben neuen Energiekonzepten muss die Architektur Antworten auf die Klimakrise liefern – nicht nur energetische Anforderungen von Effizienzstandards einhalten. Zum Glück gibt es längst neue Ideen, Entwürfe und reale Projekte, die zeigen, wie die Architektur zur Dekarbonisierung der Erde - und zugleich zu einem besseren Mikroklima - beitragen kann.

In London etwa entsteht gerade das Bürogebäude „Roots in the sky“. Das komplette Dach soll ein Wald aus rund 100 Bäumen und etwa 10.000 Pflanzen werden. Geplante Fertigstellung 2024. Der Stadt-Wald soll für alle zugänglich sein, und auch das gemeinschaftliche Gärtnern soll ermöglicht werden. Ein Trend, der hoffentlich zum Standard wird.

Paris gibt ein gutes Beispiel ab. Im Rahmen des Parisculteurs-Programms, soll jede:r Pariser:in eine Fläche bepflanzen dürfen, und in jeder Schule und auf jedem neuen öffentlichen Gebäude sollen Obst- und Gemüsegärten angelegt werden. Seit 2016 ist die landwirtschaftliche Fläche in der Stadt immerhin schon um 30 Hektar gewachsen. Die Urbanisierung der Welt schreitet voran, da bleibt den Menschen auch gar nichts anderes übrig, als sich die Natur und Landwirtschaft ins Haus zu holen. Bei steigender Erdtemperatur kühlen Pflanzen die Städte, bieten Nahrung und absorbieren CO2.

Vertikale Gärten für besseres Mikroklima in Städten.

Beim Rainbow Tree, einem Holzhochhaus, das in Cebu City auf den Philippinen geplant ist, sollen die Pflanzen am Gebäude eine Power haben, um jährlich 150 Tonnen CO2 zu absorbieren. Der Dachgarten wirft zusätzlich 25.000 Kilo Gemüse, Obst und Algen im Jahr ab.

Seit 2014 bereits gibt es die "Bosco Verticale" (deutsch: "Vertikaler Wald"), die begrünten Zwillingshochhäuser in Mailand. An der Fassade ihrer Türme wachsen Moose, Gräser, Stauden, Koniferen und kleine Laubbäume - die so zur Kühlung und CO2-Reduzierung in der Stadt beitragen. Der Architekt Stefano Boeri versteht sie als „einzigartiges bauliches Experiment und Modell für die Stadtzentren der Zukunft“.

Vertikale Gärten wie in Mailand sind wegen der Klimakrise inzwischen ein Wohn- und Bautrend.

6. Holz als Baustoff – nachwachsend und immer beliebter.

Die Baustoffe werden immer teurer – das haben Bauherr:innen schon 2021 gespürt. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, stiegen die Preise für einzelne Baustoffe wie Holz und Stahl im Jahresdurchschnitt 2021 so stark wie noch nie seit Beginn der Erhebung im Jahr 1949. Insgesamt sank damit in der zweiten Jahreshälfte 2021 die Zahl der Baugenehmigungen für Neubauten: - 5,8 % bei Holzbauten und - 1,7 % bei Stahl bzw. Stahlbetonbauten – im Halbjahr zuvor hatten sie noch ein Wachstum verzeichnet.

Dennoch: Der Baustoff Holz ist in den letzten Jahren immer beliebter geworden. 2013 lag der Anteil der genehmigten Wohngebäude in Holzbauweise an allen genehmigten Wohngebäuden in Deutschland noch bei 15 %, 2021 waren es schon über 21 %.

Die Vorteile sind klar: Holz ist klimafreundlicher als etwa Zement und Beton, hat gleichzeitig auch bessere Speicherkapazitäten. Und es handelt sich um einen nachwachsenden Rohstoff. Allerdings muss das Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammen. Dazu scheinen immer mehr Menschen die gemütliche Optik und Haptik von Holz zu schätzen. All das macht Holz zu einem der großen Bautrends.

Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung hat den Holzbedarf berechnet, wenn Beton und Stahl bis zum Jahr 2100 durch Holz ersetzt würden. Dafür müsste sich die Anbaufläche für Holz verdreifachen. Wohoo. Einfach so weiterbauen wie bisher und "nur" den Baustoff ändern, reicht also nicht. Auch Wohnkonzepte müssen angepasst werden. Genauso braucht es neue Konzepte für eine nachhaltige Holzproduktion, ohne den natürlichen Wäldern zu schaden.

Gute Gründe für Holz, wenn es aus nachhaltiger Forstwirtschaft kommt:

Holz gehört im Gegensatz zu anderen anorganischen Rohstoffen zum Naturkreislauf und ist nachwachsend. Zudem wird bei der "Produktion" keine Energie benötigt - wie etwa bei Beton oder Stahl. Holz ist zudem stofflich, thermisch, und biologisch gut recyclebar.

7. Grün, altersgerecht, nachhaltig, verspielt.

Ganz klar: Recyceln, Nachhaltigkeit und Klimaneutralität machen auch vor den Wohntrends nicht halt. Kreislaufwirtschaft ist beim Bauen gefragt, genauso wie nachhaltige und klimaschonende Materialien in Wohnungen.

Altersgerecht und somit nachhaltig bauen und wohnen.

Die Gesellschaften der Industrienationen werden immer älter, das zeigt der demografische Wandel ganz klar. Deswegen gewinnt das altersgerechte und barrierefreie Bauen an Bedeutung und ist so gesehen auch nachhaltig, da spätere Umbauten nicht mehr nötig sind. Einzelne Umbaumaßnahmen sind zwar auch noch nachträglich realisierbar, es spart jedoch Ressourcen, Zeit und Sorgen, das barrierefreie Wohnen fürs Alter bereits beim Hausbau in jüngeren Jahren zu berücksichtigen. Barrierefreies Bauen und Wohnen kann so aussehen: Geräumige und nicht zu steile Treppen, rein ebenerdige Häuser, Bad im Erdgeschoss und breite Türen, um mit einem Rollstuhl oder Rollator hindurchzukommen.

Playful Principle im Zuhause der Zukunft.

Ein weiterer Wohntrend ist mehr Verspieltheit. Ganz nach dem Motto "Gegen Monotonie". In ihrem Home Report 2022 plädiert die Zukunftsforscherin Oona Horx-Strathern für mehr Verspieltheit und Flexibilität in Wohnungen und Häusern. „Playful ist das neue Smart. Es geht darum, unsere Lebensqualität durch mehr Abwechslung zu verbessern“, betont die Zukunftsforscherin. „Wohnlandschaften müssen unterhalten und einen positiven Effekt auf unsere Psyche ausüben. Das Prinzip der Verspieltheit kann zum Gegenentwurf jahrelangen standardisierten und monotonen Bauens gesehen werden. So steht das „Playful Principle“ für Verspieltheit wie eine bunte Fassade oder eine schnörkelige Lampe und soll Eintönigkeit durchbrechen. Finden wir gut.

Was die Architects for Future sagen.

Weil die Zukunft immer noch ein Stückchen weit weg ist, müssen wir in der Zwischenzeit mit den Gebäuden nachhaltiger umgehen. Die Architects for Future rufen deshalb dazu auf, Abrisse zu vermeiden, wenn Gebäude noch nutzbar sind. Denn ein intaktes Gebäude zu sanieren, ist stets klimafreundlicher, als es abzureißen, um ein neues hinzustellen – selbst wenn das neue Gebäude einen hohen Effizienzstandard hat. Materialien sollten aus der eigenen Region stammen, und man sollte nachwachsende Rohstoffe künstlich-chemischen vorziehen. Alle Materialien sollten zudem gut recyelbar sein, falls das Gebäude aus Altersgründen doch wieder zu Staub werden muss.

Du baust? Hier erfährst du alles rund um die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG).

Sofort handeln: Wirklich bessere Energie in der Wohnung.

Als Bewohner:in eines Gebäudes hast du es mit deinem Energiebezug direkt in der Hand, nachhaltiger zu wohnen. Ganz einfach geht das mit dem Wechsel zu echter Ökoenergie. Mit der Kombination aus Wirklich Ökostrom und Wirklich Ökogas senkst du deinen CO2-Fußabdruck um bis zu einem Viertel. Gleichzeitig triebst du mit Polarstern nachhaltiges Wohnen in Form von Mieterstrom voran. Und jetzt stell dir vor, alle machten das. Mit Energie die Welt verändern. Zusammen klappt's. Wirklich!