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Unterschiede & Kriterien: Mehr Durchblick bei Ökostrom-Tarifen.

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Du willst Ökostrom für dein Zuhause, bist dir aber nicht sicher, wie du die echten Tarif-Perlen im Energiemarkt findest, die zu dir passen? Damit bist du nicht allein. Den Überblick im Dschungel der Ökostrom-Angebote zu behalten fällt schwer. Wir verraten dir, welche Kriterien es gibt, um Ökostromtarife zu unterscheiden.

von Ludwig. - Lesezeit: 4 Minuten

Ökostrom Flex: der monatlich flexible Stromtarif

Immer mehr Haushalte in Deutschland haben einen Ökostromtarif. Laut Monitoringbericht 2022 von Bundesnetzagentur und Bundeskartellamt bezogen 2021 rund 34 % aller deutschen Haushalte Ökostrom. Zum Vergleich: 2011 lag dieser Wert noch bei 12 %.

Der Trend hat in den vergangenen Jahren dazu geführt, dass es auf dem Energiemarkt immer mehr Ökostromtarife gibt. Für die Verbraucher:innen ist das Fluch und Segen zugleich. Denn den Durchblick zu behalten wird mit steigender Tarifanzahl schwer. Zudem nutzen viele Stromanbieter den Trend aus und bieten Ökostrom-Produkte, die gar nicht die Energiewende unterstützen. Als Ökoenergieversorger kennen wir die Tricks und engagieren uns gegen diese Öko-Schummelei. Du erfährst im Artikel allgemeine Kriterien, um einen besseren Durchblick im Markt der Ökostromtarife zu bekommem und so das beste Angebot für dich zu finden.

Welche Ökostromtarife gibt's und warum ist der Preis nicht alles?

Ein guter Rat bei der Suche nach einem Ökostromtarif ist auf jeden Fall, sich nicht alleine auf den Preis zu fokussieren. Denn da ist es wie bei allen Dingen im Leben: Wer das Günstigste kauft, landet am Ende schnell teurer – oder nimmt in Kauf, dass Angestellte schlecht bezahlt oder Umweltstandards missachtet werden.

Auch führt der Preis bei Öko-Tarifen schnell in die Irre. Denn Ökostrom ist nicht gleich Ökostrom, da gibt es große Qualitätsunterschiede. So bezahlst du quasi einen günstigeren Preis oft mit einer längeren Vertragslaufzeit. Oder damit, dass die Energiewende gar nicht gefördert wird. Grundsätzlich ist Strom aus erneuerbaren Energien aber schon heute sehr viel günstiger in der Erzeugung als etwa Kohlestrom.

Neben klassischem Haushaltsstrom gibt es inzwischen auch immer mehr Spezialtarife für E-Mobilität, Wärmepumpen, Haushalte mit PV-Anlage und flexible Ökostromtarife, bei denen sich der Preis an den Börsenstrompreisen orientiert. Welchen Tarif du auch nimmst, am Ende zählt, dass du mit deiner Entscheidung etwas zur Energiewende beitragen kannst.

Tabelle: Überblick über die Ökostrom-Angebote im Energiemarkt.

Ökostrom allgemeinÖkostrom für E-Mobilität
Tarife von zertifizierten Anbietern, Ökostrom mit / ohne Energiewendeförderung, Ökostrom von (fossilen) Großkonzernen & StadtwerkenAutostrom-Tarife, Ökostrom für Fuhrparks/Flotten, Ladeinfrastruktur
Ökostrom mit speziellen KonditionenÖkostrom zum Heizen
Ökostrom mit / ohne Vertragslaufzeit, Ökostrom mit / ohne Preisgarantie, Ökostrom mit flexiblen SpotmarktpreisenWärmepumpenstrom, Nachtspeicherstrom

Übersicht: Ökostromtarife nach Typ, Konditionen und Bedürfnis.

1. Für Sicherheitsbewusste: Tarife mit Mindestlaufzeit und Preisgarantie.

Wer lieber flexibel bleiben und kurzfristig kündigen möchte, der kann einen Tarif ohne Laufzeit abschließen. Hier kannst du dann meist monatlich kündigen und so zum Beispiel Veränderungen im Energiemarkt reagieren. Im Umkehrschluss hast du bei solchen Tarifangeboten aber oft nur eine sehr kurze oder keine Preisgarantie. Tipp: Bei Vergleichsportalen wie Verivox kannst du nach der Mindestdauer für eine Preisgarantie filtern.

2. Für verschiedene Großverbraucher: Tarife für Wärme und E-Mobilität.

Neben dem klassischen Ökostromtarif für den Haushalt gibt es Tarife zum Heizen und für Elektroautos, sprich Autostrom. Das lohnt sich deshalb, weil sie einen hohen Stromverbrauch haben und oft einen eigenen Stromzähler – nur dann können sie mit eigenen Tarifen versorgt werden. Polarstern bietet etwa sauberen Ökostrom für Wärmepumpen, Nachtspeicherheizungen und E-Mobilität an. Unseren Wirklich Autostrom gibt’s sogar in zwei Varianten.

3. Für PV-Haushalte: Tarife für die Reststromversorgung.

Du hast schon eine Photovoltaikanlage auf dem Dach und erzeugst günstigen Solarstrom für deinen Strombedarf zuhause? Sehr gut! In manchen Zeiten reicht dein erzeugter Solarstrom aber nicht komplett aus, um deine Geräte mit Strom zu versorgen. Genau für den Fall gibt es Eigenstrom-Tarife wie den von Polarstern. Wirklich Eigenstrom von Polarstern ist ein Tarif, der komplett verbrauchsabhängig abgerechnet wird. Er ist jederzeit kündbar und du zahlst nur, was du verbrauchst.

4. Für Ökobewusste: Tarife mit maximalem Klimaschutz.

Ökostromtarife unterscheiden sich durch ihren Nutzen fürs Klima. Wie viel investiert der Energieversorger für dich pro Kilowattstunde in die Energiewende? Das ist doch die entscheidende Frage bei Ökostrom, oder? Angebote mit maximalem Klimaschutz findest du am besten über zwei Gütesiegel: das ok Power Label sowie das Grüner Strom-Label. Beide Siegel werden auch von der Verbraucherzentrale empfohlen und garantieren dir, dass der Ökostrom-Anbieter mit seinen Tarifen den Energiewende-Ausbau fördert. Aber achte auch hier auf die . Nur ganz wenige Stromanbieter investieren mehr als gerade so erfordert und noch weniger tun dies in allen Tarifen – statt in nur einem „Öko-Angeber-Tarif“.

Diese Siegel erleichtern die Suche nach gutem Ökostrom

☝️ Vorsicht vor der fetten Schummelei.

Ökostrom, der nicht die Energiewende fördert? Ja, auch das gibt es – und leider trifft das auf die ganz große Mehrheit der Ökostromtarife zu. Nicht einmal jeder zehnte Energieversorger in Deutschland hat wenigstens einen Ökostromtarif der die Energiewende unterstützt. Krass! Solche Schummel-Tarife erkennst du daran, dass sie keinen extra genannten Förderbetrag für den Energiewende-Ausbau haben. Wir raten von solchen Tarifen ohne Energiewende-Förderung ab, weil sie den Zubau von erneuerbaren Kraftwerken und damit die Energiewende nicht voranbringen. Und das ist es ja, was du mit dem Wechsel zu Ökostrom willst, oder?

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5. Für wirklich Nachhaltige: Tarife von echten und unabhängigen Stromversorgern.

Es gibt Tarife von Großkonzernen, die Ökostromtarife meist nur als Feigenblatt benutzen; und es gibt Ökostrom von wirklich nachhaltigen Anbietern, die unabhängig von fossilen Energien und Großkonzernen sind.

Ein Beispiel: Hast du Ökostrom von einem Anbieter wie Eprimo, der eine Tochtergesellschaft von Eon ist, finanzierst du über deinen Ökostromtarif indirekt auch die Geschäfte des Großkonzerns Eon mit. Großkonzerne wie Eon und andere sind aber immer noch stark im fossilen Strommarkt (also Kohle und Erdgas) engagiert und die erneuerbaren Energien machen bei der Energiebeschaffung dieser Unternehmen nur einen kleinen Teil aus.

Auf Nummer klimasicher gehst du, wenn du Ökostrom bei einem „echten“ Öko abschließt. Etwa bei einem Energieversorger, der mit dem Grüner Strom-Label oder dem ok Power Label ausgezeichnet ist. Sie haben neben Produktkriterien auch Kriterien, nach denen sie den Anbieter des Ökostromtarifs anschauen, um eben die fossile Energieerzeugung nicht indirekt zu unterstützen.

👉 Übrigens setzt Polarstern da noch eins drauf: Wir sind der erste Öko-Energieversorger, der von der Gemeinwohl-Ökonomie und von B Corp zertifiziert ist – zwei etablierte Unternehmens-Zertifikate für wirklich nachhaltiger handelnde Firmen.

6. Für Serviceorientierte: Tarife mit und ohne guten Kundenservice.

Wem der direkte Draht zum Kundenservice wichtig ist und eine hohe Kundenzufriedenheit, der sollte auf verschiedene Bewertungsplattformen recherchieren. Es gibt bei der Vielzahl an Ökostrom-Angeboten Versorger mit miserablem und hervorragendem Service. Besondere Vorsicht solltest du bei Strom-Discountern walten lassen, denn die günstigeren Preise für Ökostrom bedeuten meist auch, dass kräftig beim Kundensupport gespart wird – am Ende zu deinem Nachteil. Wir bei Polarstern machen das anders: Unser Kundenservice ist persönlich, nah und immer erreichbar über mehrere Kanäle. Dafür geben uns unsere Kund:innen regelmäßig positives Feedback für den Service. Schau’s dir an.

Unser Kundenservice ist für dich da. Am Telefon, per E-Mail oder Chat. Wirklich.

Siegel, Labels & mehr: Wie finde ich einen grünen Stromtarif?

Viele Produkte, die als „grün“ vermarktet werden, sind es am Ende gar nicht – davon haben wir eben berichtet. Das ist oft schon echtes „Greenwashing“. Doch keine Sorge: Achte auf 4 Kriterien und du erkennst schnell, ob der Stromtarif wirklich grün ist.

👉 Achte auf diese 3 Kriterien, um guten Ökostrom zu finden.

  • 1. Grüner Strom muss wirklich aus erneuerbaren Energien stammen.

    Ist Ökostrom nicht automatisch aus erneuerbaren Energien? Nicht unbedingt. Auch ein Mix aus erneuerbaren und fossilen Quellen darf sich Ökostrom nennen. Ja, es gibt sogar grüne Tarife, für die kein bisschen Ökostrom erzeugt wurde. Der Etikettenschwindel wird über ein Zertifikate-System möglich: Das RECS-Verfahren (Renewable Energy Certificate System) erlaubt es Anbietern, eine bestimmte Menge Kohlestrom als Ökostrom zu vermarkten, wenn sie für diese Menge einen Herkunftsnachweis von einem Ökostromerzeuger erworben haben.

  • 2. Ein grüner Stromtarif muss die Energiewende zusätzlich fördern.

    Es ist gut, dass wir immer mehr grünen Strom in Deutschland erzeugen. Nur: Das Ausbau-Tempo reicht nicht. Wenn du also auf der Suche nach wirklich grünem Strom bist, wähle einen Anbieter, der genau das tut. Dabei unterscheiden sich die Tarife in den Förderbeiträgen.

    Bei Polarstern investieren wir 1 Cent pro Kilowattstunde in den Ausbau der erneuerbaren Energien. Außerdem investieren wir pro Kund:in und Jahr 20 Euro in die weltweite Energiewende, unterstützen etwa Familien in Kambodscha beim Bau von Mikro-Biogasanlagen und ganze Dörfer in Madagaskar mit lokalen Solarfreiflächen. Denn Klimaschutz und Energiewende können nur weltweit funktionieren.

    So engagiert sich Polarstern weltweit
  • 3. Dein Stromanbieter sollte unabhängig von Kohle- und Atomkonzernen sein.

    Die nächste wichtige Frage bei der Suche nach einem echten grünen Stromtarif betrifft deinen Stromanbieter: Verkauft er ausschließlich grünen Strom? Ein Konzern wie RWE, der sein Geld mit Kohle-Kraftwerken, Erdgas und Co. macht, kann natürlich Ökostrom anbieten. Am Ende finanziert man aber vermutlich über einen Ökostromtarif die fossile Energieerzeugung wieder mit. Wirklich grün ist etwas anderes.

    Mehr über versteckte Abhängigkeiten bei Energieversorgern

Du entscheidest, welche Energie es sein soll – und ob sie echten Impact hat.

Jetzt kennst du die Kriterien, nach denen du einen Ökostromtarif findest, der zu dir passt. Ach und noch was: Wechseln geht ganz einfach und schnell. Bei Polarstern in nur 5 Minuten online. Idealerweise hast du für einen Wechsel zu uns eine alte Stromrechnung vor dir, aber im Grunde brauchst du nicht einmal die. Denn wenn etwas fehlt, kannst du es auch einfach nachreichen. Und was du unbedingt wissen solltest: Deine Stromversorgung während des Anbieterwechsels ist immer gesichert. Das ist sogar gesetzlich garantiert.

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Bei Polarstern gibt’s Impact & faires Wirtschaften.

Polarstern wurde als Social Business gegründet, das heißt, im Mittelpunkt unseres Handelns steht die Lösung einer großen gesellschaftlichen Herausforderung, die Energiewende. Dabei bedeutet ein nachhaltiges Wirtschaften für uns mehr als das Angebot von grünen Stromtarifen. Es geht genauso um wirklich nachhaltige Tarife zum Heizen – auch bei Gas, da hier der Großteil des Energieverbrauchs anfällt. Außerdem heißt "grün" zu sein für einen Energieversorger auch, allgemein ressourcenbewusst und fair zu wirtschaften. Deshalb lassen wir uns seitens Polarstern dazu zertifizieren – von B Corp und der Gemeinwohl-Ökonomie.

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Portrait von Ludwig.

Ludwig. | Team Wirklich

E‑Mail: ludwig.o@polarstern-energie.de

Ludwig ist ausgebildeter Journalist und hat viele Jahre bei einem großen Medienhaus in München gearbeitet. Bei Polarstern ist er Redakteur im Marketing-Team und schreibt Artikel für das Polarstern-Magazin und Neuigkeiten für unsere Newsletter. Außerdem kümmert er sich um Events wie die Earth Hour und den Isar Cleanup.