Ökostrom ist meistens nicht teurer als „Normalstrom“. Ein Ökostromtarif kann sogar preiswerter sein als ein gewöhnlicher Tarif. In der Erzeugung ist Ökostrom ohnehin längst günstiger. Warum die günstigen Preise bislang trotzdem zu selten bei Verbraucher:innen ankommen, liegt an der Struktur des Energiemarktes.

von Michael

So viel kostet eine Kilowattstunde (Öko-)Strom.

Seit der Energiepreiskrise verschlingen die Stromkosten einen Großteil des Haushaltsbudgets. Kostete eine Kilowattstunde Strom 2021 durchschnittlich 31,89 Cent, waren es 2022 laut Verivox schon 43 Cent – bei Bestandsverträgen. Wer aus einem alten Vertrag in einen neuen wechselte, sah sich mit Kilowattstundenpreisen zwischen 50 und 70 Cent konfrontiert. Kurzzeitig waren auch Preise um die 90 Cent nichts Ungewöhnliches. Die Centbeträge sind dabei alles andere als Peanuts. 

Tabelle: Wie die Jahresrechnung mit deinem Arbeitspreis steigt.

  Jahresverbrauch 43 ct/kWh 50 ct/kWh 70 ct/kWh
1 Person 1.300 kWh 559 €/Jahr 650 €/Jahr 910 €/Jahr
2 Personen 2.400 kWh 1032 €/Jahr 1.200 €/Jahr 1.680 €/Jahr
3 Persenen 3.000 kWh 1.290 €/Jahr 1.500 €/Jahr 2.100 €/Jahr
4 Personen 3.500 kWh 1.505 €/Jahr 1.750 €/Jahr 2.450 €/Jahr
5 Personen 4.000 kWh 1.720 €/Jahr 2.000 €/Jahr 2.800 €/Jahr

 

Wie du den Preis für eine Kilowattstunde Ökostrom herausfindest. 

Wie viel Geld du für eine Kilowattstunde bei einem Stromanbieterwechsel bezahlst, erfährst du mithilfe der Tarifrechner, die Stromanbieter auf ihren Websites anbieten. Der Preis für eine Kilowattstunde wird dabei immer als Arbeitspreis angegeben. Der Grundpreis ist dagegen ein fester Grundbetrag im Abschlag, der unabhängig von deinem Verbrauch ist, und mit dem der Stromanbieter zum Beispiel seine Verwaltungskosten deckt. Wie so ein Tarifrechner funktioniert, kannst du direkt testen.

Jetzt Tarifrechner ausprobieren.

Warum kostet Strom unterschiedlich viel? 

Beispiel Netzentgelte.

Dass Kilowattstundenpreise unterschiedlich hoch ausfallen, hat mehrere Gründe. So kann der Kilowattstundenpreis zum Beispiel von deinem Wohnort abhängen. Je nach Region verlangen Netzbetreiber unterschiedliche hohe Netzentgelte – so nennt man die Stromnetzgebühren. Die Netzentgelte machen etwa 15 bis 20 % deines Strompreises aus und sind für die weitere Strompreisentwicklung ein wichtiger Faktor. So rechnet das Vergleichsportal Verivox für 2023 aufgrund der Strompreiskrise mit einem Anstieg der Netzentgelte um 20 %. Ein Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 4.000 kWh zahlt so im Bundesdurchschnitt 367 Euro nur für das Netzentgelt – 62 Euro mehr als im Vorjahr. 

Beispiel Energiebeschaffung.

Energieversorger schließen in der Regel langfristige Lieferverträge mit Kraftwerken, doch irgendwann muss man einkaufen, vielleicht auch mal kurzfristig Strommengen beschaffen. Jede Neubeschaffung kostet in der Energiepreiskrise sehr viel. Und das macht sich auch bei den Preisen von Ökostromtarifen bemerkbar. 

So viel kostet Ökostrom. 

Als Stromtarif. 

Bis heute hält sich der Mythos, Ökostrom sei besonders teuer. Dabei müssen Ökostromtarife nicht teurer sein als Normalstrom-Tarife, oft sind sie sogar günstiger. Noch 2021, als die Energiepreiskrise längst im Gange war, lag der Durchschnittspreis für eine Kilowattstunde Ökostrom laut Monitoring-Bericht der Bundesnetzagentur bei 32,54 Cent. Eine Kilowattstunde aus dem deutschen Strommix war mit einem Durchschnittspreis von 32,63 Cent etwas teurer. 

In der Produktion.

Betrachtet man die Stromgestehungskosten – wie man die Erzeugungskosten für Strom nennt – dann ist Ökostrom heute schon günstiger. Laut Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) produzieren PV-Anlagen Ökostrom zu Kilowattstundenpreisen zwischen 3,12 und 11,01 Cent. Die Preise für eine Kilowattstunde aus einer Onshore-Windkraftanlage liegen zwischen 3,94 bis 8,29 Cent – und aus einer Offshore-Anlage zwischen 7,23 und 12,13 Cent. Die Stromerzeugung aus fossilen Energieträgern ist teurer. So produzieren Steinkohlekraftwerke eine Kilowattstunde Strom zu Preisen zwischen 11,03 und 20,04 Cent.

Erneuerbare Energie wird immer günstiger.

Je weiter der Energiewende-Ausbau voranschreitet, desto günstiger wird Ökostrom. Ab 2024 werden laut Fraunhofer ISE PV-Anlagen aller Art Strom grundsätzlich unter 10 Cent die Kilowattstunde produzieren. Ab 2040 werden die Stromgestehungskosten von kleinen PV-Dachanlagen zwischen 3,58 und 6,77 Cent liegen, von Freiflächenanlagen zwischen 1,92 und  3,51 Cent.

Warum günstige Ökostrom-Preise noch nicht beim Endverbraucher ankommen. 

Dass die günstigen Erzeugerpreise für Ökostrom zu oft nicht bei Endkund:innen ankommen, liegt an der Gestaltung des Energiemarktes. Der größte Treiber der Strompreise sind die Großhandelspreise, die 2022 vor allem durch die Verknappung von Gas in die Höhe schossen. Das Merit-Order-Prinzip sorgt dafür, dass auch die Ökostrompreise steigen, wenn Gas teurer wird.

Denn am Spotmarkt, wie der Markt für die kurzfristige Energiebeschaffung genannt wird, orientiert sich der Handelspreis immer am Kraftwerk, das als letztes ans Netz geht. Stromhändler kaufen zunächst den günstigsten Strom, zum Beispiel aus Solar- und Windkraft. Wenn der Strom aber nicht reicht, um den Bedarf zu decken, werden auch andere Kraftwerke dazugeschaltet. Gaskraftwerke produzieren am teuersten und kommen daher als letztes zum Zug. Werden sie dazugeschaltet, treibt dies den Strompreis am Spotmarkt nach oben. 

Qualität: Warum du nicht nur auf den Preis schauen solltest.

Auch Qualitätsunterschiede machen sich beim Preis bemerkbar. Echter Ökostrom ist nicht teurer, es gibt ihn aber auch nicht zum Discounterpreis. Aber wann ist Ökostrom qualitativ hochwertig? Wenn er seiner Aufgabe gerecht wird und die Energiewende fördert.

Bei Polarstern läuft es zum Beispiel so: Für jede Kilowattstunde Wirklich Ökostrom, die du verbrauchst, investieren wir 1 Cent in den Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland. Und jedes Jahr, das du bei Polarstern bleibst, investieren wir 20 Euro in die Energiewende in Kambodscha und Madagaskar. 

Mehr über den Ausbau erfahren

Siegel kennzeichnen Qualität. 

Authentische Ökostromanbieter erkennst du unter anderem an Gütesiegeln. Verlässlich sind zum Beispiel das Grüner Strom-Label, eine Empfehlung von bei Öko-Test und ein Zertifikat durch TÜV Nord. 

Label. Kriterien
Grüner Strom-Label
  • 100 % Ökostrom aus erneuerbaren Energiequellen.
  • Investitionen in neue umweltfreundliche Energieprojekte pro verkaufter Kilowattstunde.
  • Stromanbieter mit Beteiligungen an Atomkraftwerken können das Label nicht erhalten. Ab dem 1.1.2027 gilt dies auch für Kohlekraftwerke.

Öko-Test

 

  • Der Ökostrom trägt zum Ausbau der erneuerbaren Energien und damit zur Energiewende bei. 
TÜV Nord
  • 100 % Ökostrom aus erneuerbaren Energiequellen.
  • Ausbau der erneuerbaren Energien. 
  • Transparente Kommunikation und Bilanzierung.

Ökostrom: der gesellschaftliche Mehrwert.

Was Ökostrom kostet, ist auch eine gesellschaftliche Frage. Die Energiewende durch alle Sektoren kostet Geld, klar. Doch sind die Kosten gering, wenn man sie ins Verhältnis zu den Folgekosten des Klimawandels setzt. Denn die externen Kosten von Atom- und Kohlestrom werden im Strompreis nicht berücksichtigt, müssen aber von den Verbraucher:innen, also der Gesellschaft, über Steuern getragen werden. Dazu zählen zum Beispiel Endlagerungskosten des Atommülls oder Klimaschäden durch CO2-Emissionen. Wären die externen Kosten der konventionellen Stromerzeugung direkt in den Strompreis eingerechnet, würde dies den Strompreis extrem erhöhen. 

Ökostrom aus 100 % erneuerbarer Energie verursacht dagegen kein CO2. Eine Familie mit einem Jahresstromverbrauch von 4.000 kWh spart sich durch ihren Wechsel zu Wirklich Ökostrom von Polarstern schon  1.240 Kilogramm CO₂ . Und du? Berechne, wie viel CO2 du mit Polarstern sparst – und wie du die Energiewende dabei förderst. 

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Michael | Team Wirklich

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