Handwerker bei Sanierung

Hilfe, ich muss sanieren! Wann ein Heizungsaustausch schon Pflicht ist.

Handwerker bei Sanierung
Die alte Heizung zu erneuern und auszutauschen, ist wirklich sinnvoll: Du sparst Heizkosten, schützt das Klima und profitierst von hohen Förderungen. Wir beantworten die wichtigsten Fragen, sagen, ob eine Gasheizung noch sinnvoll ist – und wer jetzt schon zu einer Heizungs-Sanierung verpflichtet ist.

von Ludwig. - Lesezeit: 8 Minuten

Sanierungsbedarf: Mehrheit der Gebäude schlecht gedämmt.

Deutschland hat ein Problem. Eines, das nicht so leicht ins Auge fällt und das man erst einmal hinter Gebäudefassaden, in dunklen Heizungskellern und auf Dachböden suchen muss. Das Problem: zu wenige energetische Sanierungen. Ende 2023 lag die Sanierungsquote im Gebäudebestand bundesweit nur noch bei 0,72 % – und der Trend ist weiter fallend. Um die Klimaziele im Jahr 2030 für den Gebäudesektor zu packen, wäre eine Sanierungsquote von rund 2% notwendig. Puh.

Von den rund 18 Millionen Wohngebäuden und etwa 1,5 Millionen Nichtwohngebäuden, die vor 1977 gebaut wurden, sind laut einer Studie des Umweltbundesamts 70 % entweder noch gar nicht oder nur teilweise energetisch saniert worden. Es muss also was passieren, zumal eine (Heizungs-)Sanierung viele Vorteile bringt.

Welche Vorteile bringt eine energetische Sanierung?

Sie senkt deine Energiekosten erheblich, steigert den Wert der Immobilie (bis zu 33 % im Marktvergleich) und sie senkt deine CO2-Emissionen. Typische Maßnahmen einer energetischen Sanierung sind zum Beispiel der Einbau einer neuen Heizungsanlage, z.B. einer effizienten Wärmepumpe, sowie die Verbesserung von Wärmedämmung an Wänden, Decken und Dächern und der Austausch von Türen und Fenster.

1. Ich muss sanieren! Welche Möglichkeiten für erneuerbare Heizungen habe ich?

Erst mal keine Panik. Steht eine Sanierung an, erwarten dich nach Abschluss quasi nur Vorteile. Das Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (Ifeu) fand heraus, dass ineffiziente Gebäude ein Energiesparpotenzial von 77 bis 79 % haben. Sprich mit einer Heizungssanierung senkst du deine Energiekosten deutlich.

Fossilen Heizungen muss man also wirklich nicht hinterhertrauern. Der Klimaaspekt ist nur ein Grund. Ein Heizungstausch, den du freiwillig früher als nötig durchführst, wird aktuell sogar mit einem Geschwindigkeitsbonus über die Heizungsförderung belohnt. Aber dazu später mehr.

Du fragst dich sicher, welche erneuerbare Heizung die beste in Zukunft und am passendsten für deine Situation (z. B. im Einfamilienhaus) ist. Diese Möglichkeiten hast du grundsätzlich bei der Erneuerung einer Öl- oder Gasheizung, um auf erneuerbare Energie umzusteigen:

  • Wärmepumpe
  • Brennstoffzellenheizung
  • Solarthermie (ergänzend zu anderem Heizsystem)
  • Hybridheizung
  • Moderne Gasheizung mit Ökogas (etwa mit Ökogas GEG von Polarstern)
  • Biomasseheizung (z.B. Pelletheizung)

Willst du deine Heizung erneuern, solltest du darauf achten, eine Anlage einzubauen, die so gut wie keine CO2-Emissionen verursacht. Für die Zukunft ist das die beste Wahl. Und mit Blick auf das Gebäudeenergiegesetz (GEG) sind von Jahr zu Jahr für immer mehr Gebäude Heizungen Pflicht, die mindestens 65 % erneuerbare Energien nutzen.

Unser Tipp: Eine Wärmepumpe, die mit echtem Ökostrom (zertifiziert mit dem Grüner Strom-Label) betrieben wird. Nicht nur fürs Klima, auch für dich persönlich ist wenig CO2 die beste Wahl. Denn das Heizen mit fossilen Energieträgern wird mit der CO2-Steuer immer teurer wird. In der Tabelle siehst du, welche erneuerbaren Heizsysteme es gibt und mit welchen Kosten du rechnen musst.

Tabelle: Kosten, Umweltfaktor & Vorteile erneuerbarer Heizsysteme im Vergleich.

HeizsystemAnschaffungskosten*Heizkosten pro Jahr (110 qm)UmweltfaktorVorteile in der Zukunft
Wärmepumpe12.000 - 33.000 € 230 - 1.400 Euro (nach Größe und Dämmung des Hauses)Sehr effizient und klimafreundlich mit Ökostrom- kombinierbar mit Photovoltaik
- geringe Heizkosten mit PV
- günstige Spezialtarife verfügbar
Gasheizung6.000 - 9.000 €≈ 2.800 Euro***Sehr gut, wenn Ökogas genutzt wird- gut, wenn mit Ökogas betrieben
Pelletheizung17.000 - 25.000 €≈ 2.300 Euro (Einfamilienhaus)Ok, wenn aus nachhaltiger Forstwirtschaft- preiswerter Rohstoff
- weniger Abhängigkeit von fossilen bzw. autokratischen Exportländern und Kriegen
Solarthermie8.000 - 10.000 €0 Euro (Solarthermie jedoch immer nur ergänzend zu anderem Heizsystem)Sauberste Form des Heizens dank Solarkraft- Warmwasser und Heizungsunterstützung
- koppelbar mit jeder Art von Heizung
- extrem günstig dank Solarenergie
- es gibt staatl. Förderungen, vermutlich auch in Zukunft
Hybridheizung10.000 - 50.000 €**Sparen in Kombi m. erneuerbarer Energie auf lange Sicht HeizkostenEffizient & klimafreundlich, erfordert aber zwei Heizsysteme- vielseitig einsetzbar
- gut kombinierbar mit verschiedenen Energieträgern

Quellen: CO2online und eigene Recherchen, Stand: 31. Januar 2024

*ohne Förderungen

**je nach Art und Kombination (Hybridheizung Gas & Wärmepumpe, Hybridheizung Gas & Solarthermie für Heizung und Warmwasser etc.)

***2024 werden für eine Tonne CO2 45 Euro fällig. Bei einem Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden fallen laut Check24 Mehrkosten von ca. 60 Euro/Jahr an.

Heizen mit erneuerbaren Energien: Hier lesen, welches System gut für dich ist

Heizkosten und CO2 sparen: Darum sollte man eine alte Heizung erneuern.

Laut Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie ist mit 56 % mehr als jede zweite Heizung in Deutschland älter als 20 Jahre und damit sehr ineffizient. Fürs Klima keine gute Nachricht. Eine energetische Sanierung solltest du daher in einem Aufwasch mit dem Heizungsaustausch planen, das reduziert nochmal mehr Heizkosten und CO2. Gegenüber einer in die Jahre gekommenen Heizungsanlage kann eine moderne Heizung laut Verbraucherzentrale bis zu 30 % Heizkosten sparen – und dementsprechend auch massig klimaschädliche CO2-Emissionen. Klimaschutztechnisch denkt man so auch an die Nachbar:innen – weltweit. Wie sehr, hängt vor allem vom Energieträger ab, der zum Heizen genutzt wird. Also ob fossil erzeugter Strom, echter Ökostrom, Ökogas oder schmutziges Öl und Gas. Die Grafik zeigt dir die CO2-Emissionen je nach Energieträger.

So hoch sind deine Emissionen je nach Heizungsart.

2. Heizkessel austauschen: Wann es eine Sanierungspflicht im Altbau gibt.

Freiwillig macht eine Heizungserneuerung eh Sinn, es gibt aber auch Vorschriften, die dich schon jetzt zum Austausch der Heizung verpflichten können. Die EU wollte ursprünglich eine harte Sanierungspflicht für Bestandsgebäude, doch davon rückte man wieder ab. In Deutschland gibt es Pflichten zur Sanierung, etwa zur Heizungserneuerung, aber auch zu Dämmmaßnahmen. Die seit Anfang 2024 gültige Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) schreibt für Bestandsimmobilien bei einem Eigentümerwechsel drei Sanierungspflichten vor. Folgende Pflichten gelten aktuell:

👉 Oberste Geschossdecke dämmen (§ 47 GEG).

Ist der Dachraum unbewohnt und nicht beheizt, ist eine Dämmung der obersten Geschossdecke nachzurüsten – zumindest dann, wenn diese nicht die Mindestanforderungen an den Wärmeschutz erfüllt.

👉 Austauschpflicht und Betriebsverbot für 30 Jahre alte Heizkessel (§ 72 GEG).

Alte Öl- und Gasheizungen müssen nach 30 Jahren Laufzeit ausgetauscht werden. Wann gilt die Vorschrift? Die Sanierungspflicht gilt derzeit für Standard- und Konstanttemperaturkessel. Hingegen sind Niedertemperatur- und Brennwertheizungen von der Austauschpflicht noch ausgenommen (Stand: 29. Januar 2024). Gut zu wissen: Heizkessel von Gas- oder Ölheizungen dürfen längstens bis zum Ablauf des 31. Dezember 2044 mit fossilen Brennstoffen betrieben werden.

👉 Warmwasserführende Rohre dämmen (§ 71 GEG).

Sind Heizungs- und Warmwasserrohre oder Armaturen nicht gedämmt, muss dieses in unbeheizten Räumen wie im Keller nachgeholt werden.

Das ist das Gebäudeenergiegesetz (GEG).

Das Gesetz, das energetische Anforderungen festlegt, ist das Gebäudeenergiegesetz (GEG). Es enthält auch Vorgaben für die Heizungs- und Klimatechnik. Künftig müssen immer mehr neue Heizungen mit mindestens 65 % erneuerbaren Energien betrieben werden. Für Heizungen im Neubau gilt die Regel ab Anfang 2024, und bei Polarstern gibt's die passenden Tarife dafür. Mit und betreibst du deine Wärmepumpe garantiert klimabewusst. Und mit unserem aus pflanzlichen Quellen läuft selbst deine Gasheizung sauber.

Mehr über das GEG erfahren.

Diese Pflichten im Altbau, Bußgelder und Ausnahmen gibt’s.

Wann und für wen aktuell eine Sanierungspflicht besteht, schreibt das Gebäudeenergiegesetz vor:

  • Für Eigentümer:innen von Wohngebäuden gilt die Pflicht, die oberste Geschossdecke zu dämmen.
  • Außerdem sind in einigen Fällen eine Heizungserneuerung, die Dämmung von Heiz- und Warmwasserleitungen oder sogar Wärmeschutzmaßnahmen an der Gebäudehülle vorgeschrieben.
  • Ausnahme: Wie erwähnt, gilt für Eigentümer:innen von Ein- und Zweifamilienhäusern eine Ausnahme der Austausch- bzw. Sanierungspflicht, wenn sie das Haus schon seit Jahrzehnten selbst zu Wohnzwecken nutzen.
  • Bei einem Eigentümerwechsel gilt die Vorschrift zu einer Sanierungspflicht immer. Sie betrifft sowohl Käufer:innen als auch Erben und Beschenkte. Erwirbt man eine Immobilie, hat man ab dem Kauf/Erbe zwei Jahre Zeit für die Sanierung.

Gut zu wissen: In der Regel sollen Schornsteinfeger die Sanierungspflicht im Altbau kontrollieren bzw. darauf hinweisen. Wer eine Sanierungspflicht missachtet, dem droht ein Bußgeld von bis zu 50.000 Euro als Strafe.

3. Heizungssanierung: Aktuelle Förderungen 2024 beim Austausch einer Heizung.

Die Kosten bei der Erneuerung einer Heizungsanlage sind nicht zu verachten. Auch deswegen haben einige Menschen Respekt vor so einer Investition. Vom Staat gibt’s Förderungen und Programme, mit denen die Heizungserneuerung und andere Sanierungsmaßnahmen finanzierbarer werden. Wichtige Info: Für den Einbau einer neuen Ölheizung gibt es keine Förderung. Hier kommt unser Förder-Ratgeber.

KfW-Zuschuss: So sieht die Heizungsförderung im Detail aus.

Diese neuen Heizungen werden bei einer Sanierung gefördert:

  • solarthermische Anlagen
  • Biomasseheizungen
  • Wärmepumpen
  • Brennstoffzellenheizung
  • Wasserstofffähige Heizung (Investitions­mehr­ausgaben)
  • Innovative Heizungstechnik
  • Errichtung, Umbau, Erweiterung Gebäude­netz (Förderung über das BAFA)
  • Gebäudenetzanschluss
  • Wärmenetzanschluss

Quelle: Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW)

Anträge für die neue Heizungsförderung können seit dem 27. Februar 2024 bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gestellt werden (zunächst sind nur Privatpersonen antragsberechtigt, weitere Gruppen dann im Jahresverlauf). Wann und wie du deinen Antrag stellst, auch im Falle eines schon erfolgten BAFA-Antrags, erklärt die KfW hier genauer.

Heizungssanierung: Mit diesen KfW-Förderungen & Zuschüssen kannst du rechnen.

Wer seine alte Heizung im Ein- oder Mehrfamilienhaus eher austauscht, bekommt attraktive Zuschüsse und Fördergelder, die sich lohnen. Maximal sind 2024 bei einer Heizungssanierung, also dem kompletten Austausch einer alten Heizung, bis zu 70 % Zuschuss über die KfW (Zuschuss 458) drin. Die einzelnen Zuschüsse für Privatpersonen im Überblick:

  • Es gibt eine Grundförderung von 30 % der Investitionskosten für den Austausch alter, fossiler Heizungen durch Heizungen auf Basis erneuerbarer Energien in bestehenden Gebäuden/Altbauten.
  • Für Wärmepumpen, die als Wärmequelle Wasser, Erdreich oder Abwasser nutzen oder ein natürliches Kältemittel einsetzen, gibt's on top einen Effizienzbonus (5 %).
  • Zusätzlich gibt's für soziale Härtefälle einen Einkommensbonus in Höhe von 30 %. Diesen erhalten nur Hauseigentümer:innen mit einem Haushaltsjahreseinkommen von bis zu 40.000 Euro.
  • Daneben gibt es einen Geschwindigkeitsbonus* in Höhe von 20 % der Investitionskosten. Ab dem Jahr 2029 soll dieser "Speed-Bonus" um drei Prozentpunkte alle zwei Jahre abgesenkt werden. Ab 1. Januar 2037 soll der "Speed-Bonus" dann ganz entfallen.
  • Die Boni sind kombinierbar, aber nur bis zu einem Höchstfördersatz von maximal 70 %.

*Für Biomasseheizungen ist der Geschwindigkeitsbonus nur dann erhältlich, wenn diese mit einer Wärmepumpe oder Solaranlage kombiniert wird.

Effizienter & zukunftssicher heizen mit Wärmepumpenstrom

4. Effizienzhaus: BEG-Förderungen für umfassende Sanierung.

Wer gleich alles im Haus anpacken will, kann bei einer großen Gebäudesanierung auf die BEG-Förderung bauen. Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Mit ihr kannst du bei einer umfassenden energetischen Sanierung eines Wohn- oder Nichtwohngebäudes (Effizienzhaus-Standard) Förderkredite über die KfW erhalten. Die aktuelle Bundesförderung für energieeffiziente Gebäude ist 2024 so aufgebaut:

Extra-Förderung für Sanierung eines Worst Performing Buildings.

Seit 2022 gibt's im Rahmen der BEG-Förderung eine neue Gebäude­kategorie: das Worst Performing Building (WPB). Für die Sanierung eines solchen WPB zu einem Effizienz­haus oder einem Effizienz­gebäude erhältst du einen Extra-Tilgungs­zuschuss von 10 % über die KfW. Beantragen können den Bonus alle Hausbesitzer:innen, die ein WPB besitzen und bewohnen.

Was gilt als Worst Performing Building? Als WPB gelten gemäß KfW-Richtlinien sowohl Wohn- als auch Nicht­wohn­gebäude, die hinsichtlich des energetischen Sanierungs­zustands zu den schlechtesten 25 % der Gebäude in Deutschland zählen. Als Kriterium für den Nachweis dient ein gültiger Energieausweis oder das Baujahr eines Gebäudes.

Gut zu wissen: Den WPB-Bonus kannst du zusätzlich mit der Erneuerbare-Energien-Klasse (EE-Klasse), der Nachhaltig­keits-Klasse (NH-Klasse) und dem Bonus für die Serielle Sanierung kombinieren.

5. Ist der Einbau einer neuen Gasheizung noch sinnvoll?

Nach wie vor werden in Deutschland neue Gasheizungen eingebaut. Und das, obwohl das Heizen mit Erdgas wegen der CO2-Steuer teurer wird und seit 2024 neu installierte Heizungen in Neubauten mit mindestens 65 % erneuerbaren Energien betrieben werden müssen. Für neue Gasheizungen fehlen also zunehmend die Argumente – auch wenn sie effizienter ist als alte Gaskessel.

Moderne Gasheizung spart bis zu 30 % Kosten.

Neue Heizungen sind viel sparsamer, weil sie effizienter arbeiten. Das Beispiel Gasheizung zeigt das gut: Eine Gasheizung mit Brennwerttechnik ist sehr effizient und senkt die Kosten. Im Vergleich zu veralteten Geräten sind es mehr als 10 % Kostenersparnis. Im Vergleich zu einem 30 Jahre altem oder älterem Heizkessel lassen sich die Heizkosten um bis zu 30 % senken. Und wenn du Ökogas nutzt, heizt du quasi CO2-frei. Polarstern hat mit Wirklich Ökogas GEG einen eigenen, speziell dafür angelegten Tarif entwickelt.

Mit Wirklich Ökogas GEG von Polarstern heizen und das GEG erfüllen.

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Gasheizung einbauen: Unsichere Zukunft und einige Nachteile.

Das Gebäudeenergiegesetz (auch Heizungsgesetz) sieht vor, dass bis spätestens 2028 neue Heizungen nur noch mit einem Anteil von 65 % erneuerbarer Energie betrieben werden dürfen. Die Regelung der Bundesregierung zur kommunalen Wärmeplanung sieht wie folgt aus:

In Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern wird der Einbau von Heizungen mit 65 % erneuerbaren Energien spätestens nach dem 30. Juni 2026 verbindlich. In Städten bis 100.000 Einwohnern gilt diese Pflicht spätestens nach dem 30. Juni 2028.

Quelle: BMWK/Gebäudeenergiegesetz

Ein Mini-Schlupfloch gibt es: Etwas anders sieht es aus, wenn deine Kommune einen Plan für ein Wasserstoffnetz zur Wärmeversorgung hat (klimaneutrales Gasnetz genannt). Hierfür müssen die Kommune und der Gasnetzbetreiber einen Fahrplan zum Neubau oder zur Umstellung eines Gasnetzes vorlegen. Nach dem Ablauf der Übergangsfrist in Mitte 2026 bzw. 2028 können Gasheizungen nur noch eingebaut werden, wenn ein solch genehmigter Fahrplan für ein klimaneutrales Gasnetz vorliegt und deine Heizung auf 100 % Wasserstoff umrüstbar ist. So der aktuelle Stand.

Sanierung: Einbau neuer Gasheizung wenig sinnvoll für die Zukunft.

Fazit: Eine moderne Gasheizung hat ein paar Vorteile verglichen zu alten Heizungen, wie die oben erwähnte gute Effizienz – wobei Wärmepumpen nochmal deutlich effizienter sind. Zudem kannst du eine Gasheizung auch umweltfreundlich mit Wirklich Ökogas GEG betreiben. Dennoch ist der Einbau einer völlig neuen Gasheizung bei einer Sanierung aus folgenden Gründen nicht sinnvoll:

  • Ungewisse Gaspreisentwicklung, Weltmarktpreise schwanken immer stärker
  • CO2-Steuer verteuert das Heizen mit Gas zusätzlich jedes Jahr
  • Hohe Abhängigkeit von Lieferungen aus anderen Staaten
  • Politische Spannungen haben negative Auswirkungen auf Verfügbarkeit und Preis von Gas
  • Gasheizung ist nicht kombinierbar mit eigener Photovoltaikanlage

Effizient und mit PV kombinierbar: Erfahre alles zum Heizen mit Wärmepumpe

6. Worauf du nach dem Heizungsaustausch achten solltest.

Ein bewusster Energieverbrauch ist auch nach einer energetischen Sanierung bzw. dem Heizungsaustausch wichtig. Auf dem Blatt Papier sieht das Energiesparpotenzial zunächst wunderbar aus. Damit wirklich eine Ersparnis daraus wird, dürfen die Bewohner:innen natürlich jetzt nicht mehr Energie verbrauchen als vorher. Oft passiert leider genau das.

Weil die neue Heizung effizienter, das Gebäude besser gedämmt ist, gehen wir zu oft rücksichtsloser mit Energie um. In der Folge wird die erhoffte Ersparnis durch die Effizienzmaßnahmen stark überschätzt. Das gleiche Muster lässt sich auch bei sinkenden Energiepreisen beobachten.

50 Tipps, um deine Heizkosten dauerhaft zu senken

Beratungsstellen zu Heizungstausch oder Sanierung.

So eine Sanierung ist nichts, was man mal eben zwischendurch erledigt. Allein die Planung ist schon eine große Aufgabe. Und die Umsetzung an sich gelingt eh nur mit Energieexpert:innen und Fachbetrieben. Zum Glück gibt es eine Menge Anlaufstellen, wo du dir in Sachen Heizungs- und Gebäudesanierung Tipps holen kannst. Hier eine kurze Liste mit Beratung und Tipps rund um energetische Sanierung:

Energetisch Sanieren mit Strategie: Der individuelle Sanierungsfahrplan (iSFP).

Der individuelle Sanierungsfahrplan, kurz iSFP, ist eine Strategie, um ein Gebäude Schritt für Schritt zu sanieren. Ein Energieberater oder eine -beraterin legt diese Strategie gemeinsam mit dir fest. Die Sanierungsschritte sind dabei so aufeinander abgestimmt, dass deine Umbau- und Modernisierungsaktivitäten ökonomisch und energetisch optimiert sind.

Wie gehe ich bei einem individuellen Sanierungsfahrplan vor und welche Voraussetzungen muss ich erfüllen?

Den iSFP kannst du im Falle von Sanierungsvorhaben bei Ein-, Zwei- und Mehrfamilienhäusern nutzen. Voraussetzungen, um Fördermittel von der BAFA zu erhalten sind, dass dein Haus mindestens 10 Jahre alt ist und vorwiegend als Wohngebäude genutzt wird.

Was du zum individuellen Sanierungsfahrplan wissen musst
Portrait von Ludwig.

Ludwig. | Team Wirklich

E‑Mail: ludwig.o@polarstern-energie.de

Ludwig ist ausgebildeter Journalist und hat viele Jahre bei einem großen Medienhaus in München gearbeitet. Bei Polarstern ist er Redakteur im Marketing-Team und schreibt Artikel für das Polarstern-Magazin und Neuigkeiten für unsere Newsletter. Außerdem kümmert er sich um Events wie die Earth Hour und den Isar Cleanup.