Die Smart Meter kommen: Was bedeutet das für mich?

Die Energiewende kann nur klappen, wenn Angebot und Nachfrage von Strom effizienter geregelt werden. Smart Meter sind dafür ein wichtiger Baustein. Ab 2025 werden sie für deshalb für viele Haushaltsgruppen verpflichtend – und alle anderen können sich einen Smart Meter beim Netzbetreiber bestellen. Was das für dich bedeutet – und warum du deinem alten analogen Stromzähler wirklich nicht nachweinen musst, erfährst du hier.

von Michael. - Lesezeit: 4 Minuten

Die wenigsten Menschen dürften sich bislang stark mit ihrem Stromzähler beschäftigt haben. Im Ottonormalfall ist der irgendwo im Keller, wo man sich sowieso nie aufhält, es sei denn man sucht gerade den Weihnachtsschmuck oder einen alten Steuerbescheid. Doch nun werden Stromzähler für alle ein Thema. Denn die Regierung will den Einbau von Smart Metern endlich beschleunigen.

Wer jetzt einen Smart Meter bekommt.

Mit dem Gesetz zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende ist ab 2025 ein Smart Meter für Haushalte mit einem Jahresstromverbrauch von 6.000 bis 100.000 Kilowattstunden Pflicht. Auch Betreiber von Solaranlagen mit 7 bis 100 kW Leistung müssen einen Smart Meter installieren.

Muss ich dafür selbst aktiv werden?

Wenn du zu einer dieser Gruppen gehörst, musst du in der Sache nicht selbst aktiv werden. Dein Messstellenbetreiber meldet sich drei Monate vor der geplanten Installation bei dir. Zwei Wochen vorher erfährst du den Einbautermin.

Smart Meter freiwillig einbauen lassen.

Haushalte, die weniger als 6.000 Kilowattstunden Strom im Jahr verbrauchen, bekommen einen digitalen Zähler (moderne Messeinrichtung), können sich aber ab 2025 für einen Smart Meter entscheiden. Dafür kontaktierst du deinen Messstellenbetreiber, der für den Einbau, den Betrieb und der Wartung des Zählers zuständig ist – in der Regel ist das der örtliche Netzbetreiber. Du kannst also jetzt schon einen Smart Meter nutzen, auch wenn er für dich noch nicht verpflichtend ist.

Warum werden Smart Meter gebraucht?

Stromnetze benötigen eine gute Auslastung. Zu wenig oder zu viel Strom belasten sie. Früher war die Steuerung einfacher. Da wurde der Strombedarf von wenigen großen Kraftwerken gedeckt, gleichzeitig waren die Stromverbrauchsprofile der Haushalte relativ ähnlich. Heute spielt Strom in der Energieversorgung eine noch größere Rolle. Er wird zum Beispiel auch zum Laden von Elektroautos oder zum Betrieb von Wärmepumpen genutzt. Sowohl der Verkehrs- als auch der Wärmesektor müssen auf dem Weg in die Klimaneutralität zu einem Großteil mit Ökostrom versrogt werden.

Gleichzeitig läuft die Stromproduktion wesentlich dezentraler ab. Statt weniger großer Kraftwerke erzeugen viele kleine Ökokraftwerke wie Windräder oder Photovoltaikanlagen den Strom. Hinzu kommt, dass die Stromausbeute davon abhängt, wie stark die Sonne scheint oder der Wind weht. Sowohl Stromerzeugung als auch Stromverbrauch sind also viel dynamischer geworden. Es reicht nicht mehr, wenn der Netzbetreiber einmal im Jahr deinen Zählerstand abliest. Über Smart Meter können die Netzbetreiber Stromangebot und Nachfrage besser steuern, für den richtigen Fluss in den Netzen sorgen, Stromsicherheit garantieren und dafür sorgen, dass Ökostrom nicht verplempert wird.

Was sind die Vorteile von Smart Metern?

Ein herkömmlicher Stromzähler, wie du ihn wahrscheinlich aus deinem Keller kennst, läuft mechanisch vor sich hin, und einmal im Jahr kommt jemand vom Netzbetreiber und liest ihn ab (auch digitale Zähler können keine Daten senden). Auf Basis dieses Jahresstromverbrauchs berechnet dein Stromversorger dann deinen neuen monatlichen Abschlag. Manchmal gibt’s am Ende des Abrechnungszeitraums Geld zurück, manchmal muss man Geld nachzahlen. Ein herkömmlicher Zähler bietet kaum Möglichkeit einen Überblick über den Stromverbrauch zu behalten, wenn man sich nicht regelmäßig Zählerstände notiert. Ein Smart Meter dagegen schickt deine Daten über ein Gateway automatisch im Viertelstundentakt an den Messstellenbetreiber. Dadurch muss niemand mehr den Zähler ablesen.

Smart Meter helfen beim Strom sparen.

Außerdem behältst du immer den Überblick über deinen Stromverbrauch. Die Verbrauchskurven sind für dich nämlich einsehbar, zum Beispiel über eine App oder ein Portal bei deinem Energieversorger. Du siehst zum Beispiel deinen Stromverbrauch im Zeitverlauf, dadurch weißt du, ob du in letzter Zeit mehr Strom benötigt hast also sonst – oder ob Stromspartipps bereits etwas gebracht haben. Hohe Nachzahlungen am Ende des Jahres lassen sich dadurch vermeiden.

Die Verbrauchskurven lassen auch Rückschlüsse auf den Stromverbrauch von bestimmten Geräten zu. Die Visualisierung zeigt dir, wo du tatsächlich Strom sparen kannst – und dass wir alle oft an den falschen Stellen ansetzen. So sparen etwa viele Haushalte leidenschaftlich am Licht, obwohl andere Geräte die Problemkinder sind. Ein Smart Meter ist das perfekte Tool, um diese Kinder beim Namen nennen zu können.

99 Energiespartipps für wirklich jede:n

Wann ist der Stromverbrauch zu hoch?

Woher weiß man eigentlich, ob der Stromverbrauch zu hoch ist? Oder wie viel man überhaupt sparen kann? Dazu gibt die Energieberatung co2online jedes Jahr den Stromspiegel heraus. Du erfährst, wie viel Haushalte deiner Größe durchschnittlich verbrauchen – und wie hoch dein Sparpotenzial ist.

Daten Empfangen.

Ein Smart Meter kann gleichzeitig über das Gateway auch Daten empfangen, also mit anderen Schnittstellen kommunizieren. Das wird dann wichtig, wenn du zum Beispiel eine Wärmepumpe nutzt, die als steuerbare Verbrauchseinrichtung angemeldet ist. Der Netzbetreiber kann dann über einen Rundsteuerempfänger die Stromversorgung deiner Wärmepumpe bei hoher Netzbelastung kurzzeitig ausschalten. Im Gegenzug erhältst du einen günstigeren Strompreis.

Dynamische Stromtarife ab 2025.

Weil Smart Meter kommunizieren können, ermöglichen sie dynamische Stromtarife. Es werden ganz neue und viel genauere Abrechnungen möglich. Das heißt zum Beispiel, dass du einen Strompreis zahlst, der sich an den Preisen der Strombörse orientiert. Dein Strompreis sinkt, wenn gerade viel erneuerbare Energie im Netz ist – und steigt, wenn es kein guter Tag für die Erneuerbaren war. Ab 2025 sind alle Energieversorger in Deutschland verpflichtet, dynamische Stromtarife anzubieten.

Was kostet mich ein Smart Meter?

Die Kosten für den Betrieb eines Smart Meters werden 2023 auf 20 Euro im Jahr gedeckelt. Haushalte, die eine steuerbare Verbrauchseinrichtung wie etwa eine Wärmepumpe oder ein E-Auto nutzen, müssen maximal 50 Euro zahlen. Ein zusätzlicher Kostenpunkt kann der Umbau deines Zählerschranks sein, wenn die Kommunikationsinfrastruktur so angepasst werden muss, dass der Smart Meter überhaupt nach draußen funken kann.

Wie sicher sind meine Daten mit einem Smart Meter?

Inzwischen sind mehrere Smart-Meter-Gateways zugelassen. Das Zertifizierungsverfahren hat lange gedauert, denn die Hersteller müssen sicherstellen, dass deine Daten jederzeit geschützt sind. Wir leben in einer digitalen Welt, und jeder möchte die Hoheit über seine Daten haben, klar. Die Geräte sind mit Firewalls ausgerüstet, die Messstellenbetreiber haben Transparenzregeln einzuhalten, und wer auf die Daten zugreifen darf, ist genauestens geregelt. Auch du selbst kannst deine Verbrauchsdaten immer über die elektronische HAN (Home Area Network)-Schnittstelle am Gerät oder über ein Online-Portal einsehen.

3 Tipps für mehr Smart-Meter-Sicherheit.

  1. Wähle ein möglichst sicheres Passwort.
  2. Achte darauf, die verfügbaren Sicherheitsupdates für das Betriebssystem und den Webbrowser zu installieren.
  3. Installiere ein Virenschutzprogramm und eine persönliche Firewall.

Klima schützen – mit einem Smart Meter und dem richtigen Stromtarif.

Smart Meter sind Teil der Energiewende: um erneuerbare Energien zu fördern und Energie zu sparen. Und wir können dir beim CO₂ sparen helfen. Oder anders: Wir sorgen dafür, dass du bei deinem Stromverbrauch gar nicht erst CO₂ anhäufst. Mit Wirklich Ökostrom von Polarstern und all unseren Spezialtarifen – für Wärmepumpen, Elektroautos oder als Reststrom für eine Eigenstromversorgung – kannst du deinen CO₂-Fußabdruck für deinen Stromverbrauch jederzeit auf 0 setzen.

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Portrait von Michael.

Michael. | Team Wirklich

E‑Mail: michael@polarstern-energie.de

Michael ist ein alter Hase im Marketing-Team und schon seit 2012 dabei. Als Online-Redakteur stammen viele Texte auf unserer Seite und im Polarstern Magazin aus seiner unverwechselbaren Feder.