9 Tricks gegen Zugluft und Wärmeverlust.

Wer Heizkosten sparen will, braucht nicht nur eine effiziente Heizung, sondern auch die richtige Raumausstattung. Hier sind die Basic-Tipps, wie du jetzt deine Zimmer gegen kalte Luft verteidigst. Zugbrücken hoch!

von Michael. - Lesezeit: 6 Minuten

Beim Geschmack der Raumausstattung dürfen sich die Geister ruhig scheiden. Biedermeier, Billy-Regal, egal – was uns diesen Winter einen sollte, ist, dass wir die Räume winterfester machen. Denn zum Heizkosten sparen gehört nicht nur eine gut laufende Heizung oder der richtige Dreh am Thermostat. Auch am Raum selbst lässt sich viel machen. Es geht dabei nicht um aufwändige Dämm- oder Sanierungsmaßnahmen. Es geht wirklich um schnell umsetzbare Tipps, die jeden Raum besser gegen Kälte und Kosten schützen. Gschwind gmacht.

1. Zugluftstopper nutzen.

Die fieseste Kälte ist immer noch die, die unter Türspalten und Fensterritzen in die Wohnung kriecht. Sie zieht in die Füße, die Knochen, manchmal dermaßen ins Genick, dass man zwei Tage kaum den Kopf auf dem Hals halten kann. Abhilfe schaffen Zugluftstopper, mit denen du die Freiräume unter Türen und Fenstern abdichtest.

Klassische Zugluftstopper.

Zugluftstopper gibt es als längliche Kissen, die man einfach vor den Türspalt oder vors Fenster legt. Sie sollten wirklich eng an den Spalten anliegen und immer etwas länger als die Türen oder Fenster sein, damit die kalte Luft nicht an den Seiten reinsneakt. Wenn du Zugluftstopper für Fenster nutzt, vergiss nicht zu lüften. Stell dazu das Fensterbrett nicht mit Krimskrams voll. Wenn du den erst jedes Mal wegräumen musst, wird Lüften zur Aktion und du machst es garantiert seltener. Ach ja, Kippen gilt nicht.

Zugluftstopper für Türen.

An Türen kannst du Zugluftstopper auch so anbringen, dass sie sich weiterhin öffnen lassen, zum Beispiel mit Klettband, das auf beiden Seiten klebt. Zuverlässiger sind Türdichtschienen. An der Schiene ist eine Bürstendichtung befestigt, die die Außenluft abhält, aber die Tür nicht beim Öffnen und Schließen beeinträchtigt. Die Bodenluft-Dichtungen kosten etwa zwischen 13 und 30 Euro, wobei Dichtungen für unebene Böden etwas teurer sind. Werkzeug ist zum Anbringen nicht nötig, die Dichtungen kleben von selbst. Man sollte sich aber schon etwas Mühe geben, sonst wird’s schief und krumm.

Zugluftstopper selbst nähen.

Zugluftstopper für Türen und Fenster kannst du natürlich auch selbst nähen und stricken. Es ist eine gute Gelegenheit, um alten Stoffen und Klamotten ein Second Life einzuhauchen. Besonders eignen sich alte Hosenbeine, die man mit alten Stoffresten füllt und an den Enden zunäht.

Dichtungsband für den Türfalz.

Nicht nur unter der Tür sondern auch zwischen Tür und Rahmen kann Luft durchziehen. Der sogenannte Türfalz lässt bei alten Türen oft viel Platz zwischen Türblatt und -rahmen. Pfeift es da durch, kannst du auch hier mit einem Dichtungsband aus Schaum oder Gummi nachdichten. Klebe sie einfach ringsum in den Türfalz. Auch hier gilt: Je gedämmter Türen und Fenster sind, desto verantwortungsvoller musst du Lüften, damit die Feuchtigkeit aus dem Raum zieht. Neuere Türen machen einen guten Job, da musst in der Regel nicht aktiv werden.

2. Magnete für die Vorhänge montieren.

Nachts und abends bieten Vorhänge Schutz vor kalter Luft von draußen. Allerdings zieht bei leichteren Vorhängen die Kälte meistens doch an den Seiten durch. Es gibt einen einfachen Trick, um die Schotten dich zu machen: Mit Magnetband und Magneten. So geht’s: Schneide ein Stück Magnetband ab und klebe es an die Wand neben dem Vorhang. Zieh den Vorhang auf Höhe des Magnetbands und setze einen Magneten auf Höhe des Magnetbands. Der Vorhang sollte jetzt an dieser Stelle festsitzen. Bring so viele Magnete an wie nötig – bis der Vorhang sitzt. Teste das Klebeband vorher an einer weniger prominenten Stelle einer Wand aus. Eine, die vielleicht sowieso gestrichen werden muss. So kannst du testen, wie sich das Band beim Abziehen verhält – ob es sich leicht entfernen lässt oder Flecken macht.

3. Thermovorhänge anbringen.

Die Aktion ist nicht nötig, wenn du mit dicken Thermovorhängen ausgerüstet bist. Ein guter Thermovorhang hält im Winter die Wärme drinnen und im Sommer die Hitze draußen. Netter Nebeneffekt: Schwere Vorhänge reduzieren den Lärm von draußen und sind blickdicht. Um kalte Luft besser abzuhalten, sollte der Vorhang großzügig am Boden aufliegen und weit nach außen abschließen. Wenn du dir neue Vorhänge zulegen möchtest, achte darauf, dass du nicht im Schnellschuss den nächstbesten Polyester-Vorhang kaufst. Such dir lieber Naturfasern aus, zum Beispiel Leinen oder Biobaumwolle. Wenn die Heizung an ist, sollten die Vorhänge nicht die Heizkörper verdecken, sonst staut sich dort die Wärme und gelangt nicht in den Raum. Thermovorhänge eignen sich nicht nur für Fenster. In Einfamilienhäusern macht es Sinn, zusätzliche Vorhänge dort anzubringen, wo es sonst noch zieht. Zum Beispiel im Eingangsbereich vor der Haustür oder vor dem Keller

4. Fenster selbst abdichten.

Alte, besonders luftdurchlässige Fenster kannst du eigenständig mit Dichtungsbändern abkleben. Im Baumarkt erkennst du die Bänder an ihrem P-Profil. Die DIY-Dichtung kann allerdings immer nur so gut sein wie die Geduld, die du aufbringst. Bevor du das selbstklebende Dichtungsband montierst, solltest du daher die Innenseiten des Fensters wirklich gut putzen. Bei Verschmutzung löst sich dich Dichtung schnell und liegt dann rum wie so ein unmotivierter Wurm. Beim Kleben solltest du dir Mühe geben, damit das Band gerade und fest angebracht ist. Neue oder gut isolierenden Fenstern solltest du nicht abdichten. Sie schließen so gut ab, dass du eher noch gewissenhafter lüften musst, um die Feuchtigkeit aus den Räumen zu bekommen.

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Prüfen, ob’s zieht.

Wie luftdurchlässig Fenster sind, kannst du mit einem Räucherstäbchen, einem Feuerzeug oder einer Kerze herausfinden. Halte die Flamme vor die Dichtungen (aber kokel nichts an). Ist der Luftzug zu stark, flackert der Rauch oder die Flamme. In der Regel weißt du auch ohne Hilfsmittel, wie gut deine Fenster sind. Wenn’s zieht, dann zieht’s. Wenn der Schmerz wirklich zu groß ist, sind auch Dichtungsbänder nur ein Pflaster auf einem gebrochenen Bein. Vermutlich müssen einfach nur neue Fenster her. Wenn deine Fenster trübe Stellen aufweisen, bedeutet dies, dass Feuchtigkeit in die Fenster zieht. Bei eigenen Fenstern im Einfamilienhaus kannst du auch immer checken, ob die Garantie noch gültig ist – und gegebenenfalls beim Hersteller reklamieren.

5. Fenster putzen. Wirklich.

Dichtungen halten länger, wenn du sie pflegst. Beim Fenster putzen verliert man nach dem Reinigen der Glasscheiben gerne mal den Bock – Innenseiten sieht ja keiner. Fenster schließen aber besser ab, wenn auch diese nicht verschmutzt sind. Dichtungen kannst du mit speziellen Reinigungstüchern oder Pflegestiften reinigen, das schützt vor Verschleiß. Reinige auch die Entwässerungsschlitze an der Unterseite der Fenster, indem du den Schmutz vorsichtig mit einem Zahnstocher entfernst. Saubere Entwässerungsschlitze sind wichtig, damit das Kondenswasser besser abfließen kann.

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6. Fensterschrauben in den Wintermodus drehen.

Schon gewusst? Bei Kunststofffenstern gibt es einen Sommer- und Wintermodus. Sieh mal nach: Du findest an deinem Fenster Schrauben, mit denen du den Anpressdruck verändern kannst. Manche lassen sich mit gewöhnlichen Inbus-Schlüssel lösen. Wenn du die Fenster winterfest machen willst, musst du die Schrauben von außen nach innen drehen. Wenn es warm wird, drehst du die Schrauben wieder nach außen.

7. Die richtigen Teppiche wählen.

Fliesen oder Böden über dem Keller werden im Winter besonders kalt. In der dunklen Jahreszeit dämmen Teppiche die Kälte von unten und sorgen für warme und gemütliche Füße. Doch nicht alles, was bequem ist und einen hohen Flor hat, dämmt auch gut: Synthetische Fasern isolieren bei weitem nicht so gut wie Naturfasern wie etwa Wolle, Kokosfaser oder Hanf. Bei Naturfasern isoliert der Teppich mit zunehmender Dicke besser; Berber- und Nepalteppiche machen dabei einen besonders guten Job. Als Bonus schaffen Teppiche eine behagliche Akustik. Die Auswahl von Teppichen sollte auch davon abhängen, ob sie mit Schuhen betreten werden. Im Schlafzimmer ist ein flauschiger Teppich sinnvoll, weil man sich hier vorzugsweise in Socken oder barfuß bewegt. Teppiche, die Schuhe aushalten müssen, sollten aus festerem Material sein.

Wo bekomme ich jetzt einen Teppich her?

Natürlich, wer sich jetzt extra einen Natur-Teppich kaufen muss, gibt eine Stange Geld aus. Und eigentlich möchte man ja genau jetzt beim Heizen sparen und nicht noch mehr investieren. Aber vielleicht gibt es ja etwas bei Kleinanzeigen oder bei Freund:innen abzustauben. Oftmals haben Leute nach einem Umzug keine Verwendung mehr für Teppiche und sind froh, wenn ihnen jemand den Ballast abnimmt.

8. Etwas für nasse Schuhe basteln.

Matsch und Schnee von Schuhen im Eingangsbereich bringen zusätzliche Kälte ins Haus. Zweimal weicht man dem Parcour aus, beim dritten Mal tritt man in seinem Socken doch noch in die Brühe. Bei Einfamilienhäusern kann man die Schuhe schlecht die ganze Nacht vor der Haustür stehen lassen und in Mehrparteienhäusern darf man Schuhe nur solange auf der Matte vor der Tür stehen lassen, bis sie trocknen. Kommt die ganze Familien-Baggage nach Hause ist da meistens nicht genügend Platz. An wirklich nassen Tagen kannst du deine Schuhe auf leeren Eierkartons abstellen. Die Siffe fließt kontrolliert ab, und die Schuhe trocknen schneller.

9. Wärmflaschen & Co – ausprobieren, was für andere normal ist.

Muss man extra darauf hinweisen, dass man sich einen Pulli anziehen soll, um Heizkosten zu sparen? Manchmal schon. Viele mögen einfach das ganze Jahr T-Shirt-Wetter und stellen es dann in der Wohnung künstlich her. Bei den Energiepreisen ist dieser Luxus leider nicht mehr drin. Es lohnt sich wirklich, einmal für sich auszuprobieren, was für andere Menschen sowieso zum Alltag gehört. Dicke Pullis anziehen, extra Decken fürs Bett besorgen und auf einen Alten-Oma-Trick zurückgreifen: Das Bett vor dem Schlafengehen mit ein, zwei Wärmflaschen wärmen. Für viele gehört die Wärmflasche zum Schlafengehen wie der Kaffee zum Aufstehen. Besonders gemütlich ist es, seine Füße auf die Wärmflasche zu legen. Sweet Dreams.

10. Wohnung zur CO2-freien Zone machen.

Räumen attestiert man ja häufig positive oder negative Energie. Von Schwingungen verstehen wir nicht viel. Aber davon: Deine Energie und dein Raumklima schützen auch das Klima da draußen. Wenn du mit echter Ökoenergie wie Wirklich Ökogas oder Wirklich Ökostrom heizt, setzt du deinen CO2-Fußabdruck für deinen Energieverbrauch praktisch auf 0. Und du förderst die Energiewende aus deinem Zimmer heraus: Für jede Kilowattstunde Wirklich Ökostrom, die du verbrauchst, investieren wir 1 Cent in den Ausbau der erneuerbaren Energien, beim Ökogas 0,21 Cent. Außerdem förderst du auch die Energiewende in Kambodscha und Madagaskar. Probier’s!

Hol dir echte Ökoenergie ins Haus.

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Portrait von Michael.

Michael. | Team Wirklich

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Michael ist ein alter Hase im Marketing-Team und schon seit 2012 dabei. Als Online-Redakteur stammen viele Texte auf unserer Seite und im Polarstern Magazin aus seiner unverwechselbaren Feder.