Für Anfänger und Profis: Tipps für einen nachhaltigen Alltag.

Nachhaltig zu leben, ist wie eine Diät. Es gibt so viele Ansätze, die Kilos loszuwerden. Ob es klappt, hängt davon ab, ob du die Diät findest, die zu dir passt. Manche brauchen's direkt krass, vermeiden auf einmal 100 % Plastik oder ernähren sich von heute auf morgen vegan. Die meisten Menschen wachsen eher langsam rein. Schritt für Schritt. Mit unseren Tipps für Einsteiger:innen, Profis und DIY-Kings wirst du zum Nachhaltigkeits-Champion. Wirklich.

von Ludwig. - Lesezeit: 4 Minuten

Es gibt Nachhaltigkeits-Tipps, die sind so banal, dass man sie gefühlt seit Ewigkeiten kennt. Und dann gibt es die, die klingen so kompliziert und nerdig, dass sie nicht in deinen Alltag passen. Ertappt? Mir geht's zumindest oft so. Klar, ein Tipp ist immer gut gemeint, aber er wirkt am Ende nur, wenn er ankommt und umgesetzt wird. Wir sind überzeugt – allein schon angesichts der Masse an Tipps: Es gibt Nachhaltigkeits-Tipps, mit denen du das Klima und unsere natürlichen Ressourcen schützt und mit denen du dich wohlfühlst. Wirklich. Wir haben die besten Nachhaltigkeits-Tipps – aufgeteilt nach Expertenlevel. Such dir einfach ein Level aus.

Nachhaltigkeits-Tipps für Einsteiger:innen.

Lebensmittel.

  • Kaufe nur unverpacktes Obst und Gemüse.
  • Nutze Obst- & Gemüsenetze statt Plastiktüten.
  • Achte auf Produkte mit möglichst wenig Verpackungsmaterial.
  • Ersetze tierische Proteine durch pflanzliche
  • Konsumiere seltener Milchprodukte
  • Trink zuhause Leitungswasser statt teures Mineralwasser (spart auch das Geschleppe)
  • Unterwegs öfter vor Ort essen und trinken statt „To go“ und „Take away“ – das spart eine Menge Verpackungsmaterial und Müll

Eigenen Thermobecher für Coffee-to-go verwenden.

Deutschlandweit landen jeden Tag rund 7,6 Millionen Coffee-To-Go-Becher im Müll. Dafür werden pro Jahr rund 29.000 Tonnen Papier allein in Deutschland für die Herstellung von Einwegpappbechern benötigt. Und das erfordert 64.000 Tonnen Holz. Wenn jede:r einen eigenen Behälter für seinen Kaffee mitbringt, könnten wir das locker sparen.

Kaffee

Leitungs- statt Mineralwasser trinken.

Dadurch sparst du eine Menge Geld und CO2-Emissionen, die bei Herstellung und Transport des Mineralwassers anfallen. 1 Liter Leitungswasser kostet durchschnittlich 0,2 Cent. Mineralwasser aus dem Supermarkt liegt hingegen zwischen 19 und 50 Cent pro Liter. Für 1 Euro bekommst du also rund 500 Liter Leitungswasser, aber nur 2 bis 5 Flaschen Mineralwasser. Leitungswasser ist meist unbedenklich, sehr günstig und verursacht so gut wie keine Emissionen.

Leitungswasser

Energie & Mobilität.

  • Dreh die Heizung runter. 1 Grad weniger in einer 70-qm-Wohnung spart im Schnitt 160 Kilogramm CO2-Emissionen und mehrere Euro Heizkosten.
  • Achte beim Kauf neuer Elektrogeräte auf die beste Energieeffizienzklasse. So sparst du dauerhaft Energie und reduzierst Emissionen. Ein Gerät mit Energieeffizienzklasse A spart im Vergleich zu Effizienzklasse C gut und gerne 50 % an Energie und somit bares Geld.
  • Nutze die Energiesparprogramme bzw. das Eco-Programm bei Waschmaschine und Geschirrspüler. Das spart Geld und viel Strom.
  • Trockne deine Wäsche lieber an der frischen Luft als im Wäschetrockner – und lüfte regelmäßig, wenn du’s in der Wohnung machst.
  • Außerdem kannst du – wenn es sich anbietet – Carsharing-Dienste nutzen.
  • Schnapp dir einfach öfter dein Rad, gerade in der Stadt, wo man eh oft im Stau steht.
  • Bahnfahren ist (meistens) cool und absolut umweltfreundlich.
  • Fliege nur in Ausnahemfällen bzw. lange Distanzen. Das Klima dankt es dir.

Wechsle zu Ökostrom und spare wirklich viel CO2.

Privatkunde

Geschäftskunde

1. Deine Postleitzahl

Haushalt.

  • Hol dir einen Sparduschkopf. Laut CO2online sparst du so bei siebenmal Duschen pro Woche schon 526 Kilowattstunden Strom und 282 Kilogramm CO2 im Jahr.
  • Nutze Recycling- statt Frischfaserpapier. Letzteres hat einen 2,5-fach höheren Wasserverbrauch in der Herstellung und ein fast 2,5-faches des Energiebedarfs.
  • Kaufe nur ökologische Wasch- und Putzmittel. Sie sind wesentlich umweltverträglicher als herkömmliche Mittel.
  • Kaufe feste Seife und Shampoo statt Flüssigseife. Das spart mehrere Hundert Gramm an Plastikmüll, da feste Seife meist länger genutzt wird.
  • Spar dir das Vorheizen beim Backofen.
  • Verzichte auf Weichspüler. Die belasten das Wasser besonders stark. Du bekommst deine Wäsche stattdessen auch mit Salz, Natron oder Backpulver weich.
  • Verwende lieber Pulver- statt Flüssigwaschmittel. Pulverform benötigt keine Konservierungsstoffe und enthält weniger umweltschädliche Tenside.
  • Wähle generell häufiger Verpackungen aus Glas statt aus Plastik, vor allem bei mehrfachem Einsatz.
  • Plastikbehältnisse mehrfach verwenden: Leere Eisboxen kannst du als Lunchboxen oder Aufbewahrungsbox für Kleinkram nutzen.

Jackpot-Tipps für alle: einmal gemacht, dauerhaft Impact.

Sie sind quasi der Jackpot unter allen Tipps: einmalige Handlungen, die dauerhaften Impact haben. Klingt gut, oder? Wie zum Beispiel den Stromanbieter wechseln und auf erneuerbare Energie umsteigen. Einmal gemacht, für immer ausgesorgt. Hier sind noch mehr Beispiele mit großem Hebel:

  • Auf Inlandsflüge verzichten
  • Mit Ökostrom heizen (z.B. mit Wärmepumpe oder Nachtspeicherheizung)
  • Alte Waschmaschine/Kühlschrank/Fernseher durch neues energiesparendes Modell ersetzen
  • Bankkonto bei einer nachhaltigen Bank eröffnen (z.B. GLS Bank)
  • Nachhaltigen Handyvertrag abschließen
  • Deutschlandticket kaufen und öffentlich (in die Arbeit) fahren
  • Schließ ein Abo für regionale Obst- und Gemüsekisten ab
  • Schaffe eine Mehrwegbox für unterwegs an, das spart viel Verpackungsmüll

Nachhaltige Tipps für die Profis.

Energie & Mobilität.

  • Nutze verstärkt Car-Sharing-Angebote und natürlich dein Fahrrad und öffentliche Verkehrsmittel.
  • Wenn du ein Elektroauto brauchst, lade nur mit echtem Ökostrom.
  • Kurzes, rund 10-minütiges Stoßlüften ist viel effektiver als dauernd gekippte Fenster. Kurzes Stoß- bzw. Querlüften ist perfekt – dreimal am Tag. Auch im Sommer.
  • Nutze Solargeräte für Garten und Balkon wie Solarlichter für stimmungsvolle Sommerabende oder solarbetriebene Rasenmähroboter. Das spart Arbeit und Strom aus der Steckdose.
  • Nutze Stromspar-Apps, um deinen Stromverbrauch und -kosten zu analysieren. Auch Strommessgeräte und Smart Meter helfen dir dabei. Am Ende schlägt sich das garantiert auf deiner Stromrechnung nieder.
  • Prüfe die Dichtung deiner Fenster und Türen. Lifehack: Halte eine Kerze an den Rahmen. Flackert das Licht, ist eine Dämmung wirklich ratsam.
  • Produziere deinen eigenen Ökostrom zuhause mit einer PV-Anlage.
  • Heize mit einer Wärmepumpe und Ökostrom. Alles, was du zu Wärmepumpen wissen musst, liest du in unserem großen Wärmepumpen-FAQ.

Haushalt.

  • Nutze wiederverwendbare Silikondeckel statt Frischhalte- und Alufolie.
  • Ein vertikaler Garten bringt in fast jede Wohnung und auf jeden Balkon etwas Grün.
  • Wenn du einen Garten oder Balkon hast, pflanze Gemüse selbst an.

Nachhaltige Tipps für Kreative und DIY-Begeisterte.

Möbel und Einrichtung.

  • Behältnisse für Stifte etc. aus leeren Milchtüten basteln.
  • Kerzenlichter aus Tetrapackkarton.
  • Alte Fensterrahmen zu Bilderrahmen upcyceln.
  • Blumenübertopf aus alter Jeans upcyceln.

DIY-Ideen für den Haushalt.

  • Alte Konserven und Blechdosen zu Behältern für Stifte, Pflanzen etc. upcyceln.
  • Weinflaschen zu Kerzenständer machen.
  • Etagere aus alten Zinntellern bauen.
  • Schlichtes Geschirr einfach mit Porzellanfarbe aufpeppen.
  • Pflanzenbehälter aus leeren Milchtüten upcyceln.
  • Aus alten T-Shirts Putzlappen machen.
  • Verwende Papierreste als Schmier- oder Einkaufszettel. Infopost oder Briefe, die eigentlich ins Altpapier können, sind tolle Notizzettel.

Noch mehr nachhaltige DIY-Tipps findest du bei uns auf Pinterest

Mode und Deko.

  • DIY-Armreif aus Joghurtbechern machen.
  • Tablet- oder Laptophülle aus alter Jeans.
  • Aus leeren Aluminium-Kaffeekapseln mit Draht und Wolle Anhänger machen.

Garten.

  • Schuhe, Plastikflaschen oder Stühle zu Blumenbeet upcyceln.
  • Teekanne zu Vogelhäuschen umfunktionieren.
  • DIY-Kräuterschilder aus altem Besteck.
  • Autoreifen zu Blumentrögen upcyceln.

Noch mehr Ideen für DIY und Upcycling gibts hier
Portrait von Ludwig.

Ludwig. | Team Wirklich

E‑Mail: ludwig.o@polarstern-energie.de

Ludwig ist ausgebildeter Journalist und hat viele Jahre bei einem großen Medienhaus in München gearbeitet. Bei Polarstern ist er Redakteur im Marketing-Team und schreibt Artikel für das Polarstern-Magazin und Neuigkeiten für unsere Newsletter. Außerdem kümmert er sich um Events wie die Earth Hour und den Isar Cleanup.