Gemüse aus der Biokiste

Bio-Kisten, Naturkost & Co. – so geht nachhaltige Ernährung.

Gemüse aus der Biokiste
Der Duft von Pfirsichen in der Nase, die saftigen Tomaten in der Hand und ein knackiger Apfel im Mund: So sieht er aus, der typische Besuch auf dem Bauernmarkt. Klar, dass wir ihn automatisch mit gesunder Ernährung verbinden. Frische Produkte direkt vom Produzenten – besser geht’s nicht. Auch digital sieht’s nicht anders aus, schaut man sich die Food- und Wellbeing-Posts an: Ein leckerer Obstkorb oder Smoothie mit frischen Äpfeln, Erdbeeren und Co. ist der Instagram-Foto-Star eines gesunden und glücklichen Lebens. Zum Glück gibt es inzwischen viele Wege Naturkost-Läden, Bio-Kisten und Co. nicht nur auf Bildern oder alle Jubeljahre beim Bauernmarktbesuch zu genießen, sondern sich tatsächlich im Alltag nachhaltig und lecker zu ernähren.

von Tabatha - Lesezeit: 5 Minuten

Unser Ernährungsstil: Wir essen immer gesünder.

Gefühlt gibt es heute überall Bio-Qualität, gesunde Superfoods und vegane Bowls. Doch essen wir tatsächlich gesünder als noch vor ein paar Jahren?

Spitzenjahr 2020: Ökologische Landwirtschaft wächst.

Zumindest steigt die Nachfrage nach Bio-Qualität enorm: 2020 erreichte der Umsatz von Bio-Lebensmitteln laut dem Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) in Deutschland mit knapp 15 Milliarden Euro einen neuen Rekord. Im Vorjahr waren es noch rund 12 Milliarden Euro. Die Deutschen investierten 22 % mehr in Bio-Lebensmittel als noch 2019.

Kein Wunder also, dass der Umfang der ökologisch bewirtschafteten Fläche in Deutschland 2020 um knapp 5,3 % wuchs. Inzwischen werden insgesamt rund 10,2 % der gesamten landwirtschaftlichen Fläche in Deutschland ökologisch bewirtschaftet.

Mehr Gemüse, weniger Fleisch.

Und welche Lebensmittel essen wir vor allem? Der „Ernährungsreport 2021“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) zeigt: 76 % der Befragten essen täglich Obst und Gemüse. 64 % essen täglich Milchprodukte (besonders bei älteren Menschen sind sie beliebt) und nur noch rund 26 % essen jeden Tag Fleisch. Diese letzte Zahl ist im Vergleich zu 2015 um 8 Prozentpunkte gesunken. Dafür konsumieren inzwischen 8 % der Menschen Alternativen zu tierischen Produkten:

Vorwiegend Obst und Gemüse: So isst Deutschland.

Inzwischen sind übrigens rund 10 % der Deutschen Vegetarier:innen und 2 % ernähren sich vegan. Die Hauptgründe sind Neugier (71%), Tierwohl (59%) und Klimaschutz (54%).

Regionalität ist ein Verkaufsschlager.

Für ganze 82 % der Befragten ist die regionale Herkunft ein wichtiger Entscheidungsfaktor beim Einkaufen. Regionale Ernährung ist aus vielen Gründen nachhaltig: Die Transport- und Lieferketten sind kurz, so dass hier CO2 gespart wird. Gleichzeitig wird die Landwirtschaft in deinem lokalen Umkreis gefördert und Obst und Gemüse schmecken auch einfach besser, wenn sie frisch und reif geerntet werden, als wenn sie unterwegs im LKW oder Schiff nachreifen. So liefern sie außerdem mehr Vitamine und Mineralstoffe. Durch eine regionale Ernährung unterstützt du obendrein noch die Biodiversität. Mehr Streuobstwiesen, Weiden und Felder bleiben erhalten.

Biodiversität und Klima

Wo du am besten regional einkaufen kannst? Ein toller Anlaufpunkt sind lokale (Bauern-)märkte in deiner Umgebung. Die gibt es sogar in der Stadt inzwischen in vielen Stadtvierteln. Alternativ kannst du Hofverkäufe nutzen und im Zweifel natürlich die regionale Option im Supermarkt wählen.

Tipps für eine klimafreundliche Ernährung

Regionale Ernährung

Regionale Ernährung bedeutet auch saisonale Ernährung. Im Winter wachsen in Deutschland nun mal keine Erdbeeren – und das ist auch gut so. Um das ganze Jahr über die volle Auswahl zu haben, müssen zwangsweise Lebensmittel aus dem Ausland eingeflogen werden und verursachen so viel CO2. Setze daher besser auf das, was deine Region zur jeweiligen Saison bietet. Im Sommer sind das die frischen Erdbeeren vom Feld und im Herbst eben die Äpfel und Birnen. Lass es dir schmecken!

Wir werfen noch zu viele Lebensmittel weg.

Nicht nur Supermärkte werfen jede Menge Essen weg, weil zum Beispiel das Mindesthaltbarkeitsdatum erreicht wurde oder es nicht mehr frisch aussieht. Ganz abgesehen davon, dass dieses Datum – wie der Name schon sagt – nur einen Zeitpunkt angibt, zu dem das Produkt „mindestens“ haltbar ist, wird schon viel früher aussortiert. Gerade bei Obst und Gemüse schaffen es viele Produkte nicht mal ins Supermarkt-Regal. Zu krumm, falsche Farbe, zu kurz. Die Gründe sind vielfältig und oft rein ästhetisch. Dabei macht es beim Geschmack keinen Unterschied, ob die Paprika etwas schief gewachsen ist, logisch.

Um sich die Lebensmittelverschwendung mal vor Augen zu führen: Laut einer Studie des Bundesernährungsministeriums und der Universität Stuttgart von 2019 werden jährlich allein in Deutschland über 12 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen. Für 4 % davon ist der Handel verantwortlich, ganze 52 % der Lebensmittelverwendung gehen auf die privaten Haushalte zurück. Seitens der Verbraucherzentrale heißt es, dass etwa 75 Kilogramm Lebensmittel pro Kopf und Jahr einfach weggeworfen werden. Was wir da genau in die Tonne werfen, zeigt diese Grafik:

Obst und Gemüse landen besonders häufig in der Tonne. © Verbraucherzentrale

Wir verschmähen krumme Möhren und gleichzeitig muss eine Milliarde Menschen weltweit an Hunger leiden? Ganz ehrlich: Da geht die Rechnung nicht auf. Gleichzeitig ist die Umweltbelastung bei der Produktion dieser weggeworfenen Lebensmittel ja trotzdem da:

„Mit jedem weggeworfenen Lebensmittel ist ein hoher Verbrauch an Energie, Wasser und anderen Rohstoffen in der Kette vom Anbau bis zum Handel verbunden. Beispielsweise werden für die Menge der weggeworfenen Lebensmittel knapp 30 Prozent der weltweit verfügbaren Anbauflächen unnötig "genutzt". – Verbraucherzentrale

Damit wir im Haushalt weniger wegwerfen, kann jede:r von uns ein paar Dinge beachten:

  • Keine Großeinkäufe kurz vorm Urlaub oder wenn du planst, viel auswärts zu essen.
  • Erst das Essen im Kühlschrank aufbrauchen, bevor du wieder neues kaufst.
  • Recherchiere, wie du Obst, Gemüse, Kräuter und Co. am besten aufbewahrst, um sie möglichst lange haltbar zu machen. Bananen sollten zum Beispiel nicht neben Äpfeln liegen.
  • Verwerte Reste, die dir nicht mehr appetitlich genug sind, anderweitig: Aus Obst machst du fix eine leckere Marmelade. Gemüse lässt sich super einlegen oder in Saucen und Suppen integrieren.
  • Vieles kannst du auch einfrieren, bevor es schlecht wird.
  • Nutze auch Schälreste, etwa für eine selbstgemachte Brühe.

Nachhaltige Ernährung mit Bio-Kisten, solidarischer Landwirtschaft & Co.

Aufgrund der Corona-Pandemie kochen wir noch mehr zuhause. Mehr als die Hälfte der Deutschen sogar fast täglich. Kein Wunder, denn im Homeoffice sind das Interesse am Kochen und die Zeit dafür gestiegen. Auch wächst der Wunsch nach regionaler und saisonaler Ernährung aus ökologischer Landwirtschaft. Bio-Kisten und solidarische Landwirtschaft* sind die perfekte “Wunderkiste”, die viele dieser Wünsche auf einmal abdecken. Welche Anbieter und Modelle es da gibt, zeigen wir dir hier.

*Solidarische Landwirtschaft bedeutet, dass Lebensmittel nicht mehr über einen Markt verkauft werden, sondern einen eigenen, von den Verbraucher:innen organisierten und finanzierten Kreislauf durchlaufen.

Vielleicht hast du in dem Zuge auch schon mal von Kartoffelkombinat gehört? Das Unternehmen aus München möchte Lebensmittelverschwendung und Plastikverbrauch reduzieren und das Bewusstsein für nachhaltige Landwirtschaft und Ernährung stärken. Kartoffelkombinat ist eine genossenschaftlich organisierte Gemeinschaft. Das Gemüse wird von ausgewählten Partnern angebaut und die wöchentliche Ernte dann aufgeteilt. Aktuell sind über 1.800 Menschen dabei. Die Genoss:innen sorgen mit ihrer Mitgliedschaft dafür, dass die Lebensmittel abgenommen und Kosten für Saatgut und Co. gedeckt werden. Im Gegenzug erhalten sie wöchentlich leckere saisonale und regionale Produkte in den Abholstationen in München. Kartoffelkombinat ist nicht nur Polarstern-Partner, uns verbindet auch das gemeinwohlorientierte Wirtschaften.

„Vermeidung von Lebensmittelverschwendung und Überproduktion und sinnvolle Wiederverwendung – das sind die Grundsätze unseres täglichen Tuns im Kartoffelkombinat.“ – Kartoffelkombinat.

Primär als Kampf gegen die Lebensmittelverschwendung kannst du auch bei etepetete „aussortiertes“ Obst und Gemüse in Bio-Qualität bekommen. Die bunt gemischte Box wird – je nach Abo – wöchentlich oder zweiwöchentlich geliefert und kann in verschiedenen Größen bestellt werden. Auch hier sind die Produkte saisonal, kommen allerdings nicht immer aus der Region, sondern auch teils aus dem Ausland. Da, wo sie eben übrig sind.

Bild von Etepete-Box

Beispiel-Box: So oder so ähnlich könnte deine Bio-Kiste von etepetete befüllt sein.

Außerdem gibt es bei etepetete auch eine Snack-Box mit Bio-Leckereien, die nicht für den konventionellen Handel geeignet sind; wegen Überproduktion oder Druckfehlern auf der Packung. Es werden KEINE Produkte verschickt, die das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten haben.

Um gleich mal mit einem Gerücht aufzuräumen: Die Qualität von solchen geretteten Lebensmitteln ist nicht minderwertig. Sie schaffen es nicht ins Supermarkt-Regal, weil sie äußerlich nicht die Standards erfüllen. Der Qualität tut das aber keinen Abbruch.

Natürlich musst du Naturkost nicht in einer Bio-Kiste bestellen, sondern kannst auch kleine Läden bei dir vor Ort unterstützen. In München zum Beispiel unseren Partner, den Biomarkt am Stemmerhof. Hier werden hochwertige, ökologische Lebensmittel verkauft und das Obst- und Gemüse-Sortiment ist unverpackt und super hochwertig – wir sprechen aus Erfahrung. Genauso gehört die Naturlandgärtnerei Sigi Klein in Eschenried bei München zu unseren Partnern, sowie der Bioladen Huglfing und der Bioland Sonnenhof.

“Dem Naturkosthandel bescherten Stamm- und Neukundschaft in der Corona-Krise ein Umsatzplus von 16,4 %.” – Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW)

Noch ein cooles Konzept verfolgt Polarstern-Partner Ackerhelden. Hier kannst du nämlich deinen eigenen Gemüsegarten mieten. Der wird von Ackerhelden professionell vorbereitet und mit Bio-Jungpflanzen bepflanzt. Zur Einführung bekommst du einen Workshop. Außerdem gibt es Gartengeräte, Tipps und Rezepte inklusive. Gärtnern und ernten kannst du dann selbst. Das Unternehmen hat bundesweit Mietgärten – schau einfach mal auf der Website vorbei. Bio-Gemüse selbst ernten? Nachhaltiger geht Landwirtschaft kaum.

Schon gewusst?

Bei Polarstern setzen wir auch im Büro auf nachhaltige Ernährung. Der Kaffee bei uns ist Fairtrade und bei Lebensmitteln wie Obst setzen wir auf Naturkost. Für Teamevents kaufen wir viele vegane Optionen und gehen für den Einkauf grundsätzlich zum Bio- bzw. Naturkostladen. Sogar unsere Snack-Box wird mit nachhaltigen Leckereien befüllt. So schmeckt es auch gleich viel besser!

Checkliste: Darauf solltest du beim Kauf frischer Lebensmittel achten.

  • Probiere auch mal vegetarische und vegane Rezepte aus.
  • Bevorzuge regionales Obst und Gemüse. Alles, was aufwendig transportiert wird, hat ein fies hohes CO2-Konto und ist alles andere als umweltfreundlich.
  • Achte auf Bio-Qualität. Dafür gibt es verschiedene Siegel, wie etwa das Bio- oder das Naturlandsiegel. Lies hier mehr über die verschiedenen Bio- und Fair-Trade-Siegel.
  • Entscheide dich für Produkte, die regional und saisonal sind. Am besten kaufst du direkt beim Bauern (wir denken da etwa an den Wochenmarkt) und unterstützt eine nachhaltige Landwirtschaft.
  • Auch super: „unschönes“ Obst und Gemüse retten. Das geht etwa bei etepetete und ähnlichen Modellen. Superlecker, saisonal UND du setzte ein Zeichen gegen die Lebensmittelverschwendung.
  • Ganz grundsätzlich solltest du natürlich auch auf Verpackungsmüll verzichten: Tschüss Plastik, hallo unverpackt! Auch das geht auf dem Markt besser als im Supermarkt.

Mit Ökostrom kochst du auch noch nachhaltig.

So, jetzt hast du deine knackigen und krummen Karotten in Bio-Qualität in der Küche und bereitest sie zu…ja, mit welchem Strom eigentlich? Klar, dass du dein ganzes Engagement nicht am Herd wieder verdampfen lassen möchtest. Deshalb kannst du mit dem Wechsel zu Ökostrom ganz schnell und einfach guten Gewissens kochen.

Mehr zu Wirklich Ökostrom

Bei Polarstern etwa bekommst du 100 % Ökostrom aus Wasser- und Solarkraft. Wir verkaufen aber nicht nur Ökoenergie, wir fördern sie auch. Mit Projekten in Madagaskar, Kambodscha und Deutschland. Denn wir finden: Die Energiewende kann nur weltweit funktionieren. Probier doch mal aus, was dich Wirklich Ökostrom mit Ausbauwirkung von Polarstern kostet:

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