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Ist Ökostrom wirklich teurer?

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Ökostrom ist viel teurer als Kohlestrom? Please! Wir vergleichen die Kosten von Klimaschutz und Nichtstun, zeigen, warum Ökostrom günstiger ist als fossile Energie – und warum es noch ein bisschen dauert, bis man als Verbraucher:in etwas davon merkt.

von Michael. - Lesezeit: 4 Minuten

Manche Mythen halten sich hartnäckig wie Klettverschluss. Zum Beispiel die Vorstellung, der Klimaschutz sei etwas, das besonders viel Geld kostet, aber kaum Mehrwert bietet. Jetzt mal davon abgesehen, dass man die Zukunft des Lebens auf der Erde ruhig als Mehrwert bezeichnen darf, ist Klimaschutz etwas, das vor allem Geld spart. Auch dir persönlich. Wirklich.

Okay, da sind natürlich erst mal Ausgaben. Wir müssen dämmen, digitalisieren, entwickeln, wir brauchen Ladesäulen, alternative Antriebe, Ökostromanlagen – wir brauchen so vieles. Andererseits muss man so ein Land mit all seinen Straßen, Trassen, Häusern ohnehin ständig reparieren, sanieren und weiterentwickeln. Ein Staat ist kein Lego-Set, das man einmal aufbaut und das für immer so bleibt (solange niemand drauftritt). Man muss investieren, nur eben richtig. Auch in die Energiewende.

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Was Klimaschutz im Vergleich zum Nichtstun kostet.

Aber wie viel ist es? Nach einer Studie des Think Tanks Agora Energiewende und Forum New Economy muss Deutschland zur Erreichung seiner Klimaziele bis 2030 jährlich 46 Milliarden Euro ausgeben. Das ist viel Geld. Demgegenüber stehen aber die Summen, die derzeit für den Status-Quo ausgegeben werden. Laut Internationalem Währungsfonds (IWF) werden die fossilen Energieträger in Deutschland pro Jahr mit 1,9 % der Wirtschaftsleistung subventioniert, also rund 70 Milliarden Euro.

Da ist noch nicht einkalkuliert, dass die fossilen Energieträger Folgekosten verursachen. Es ist jetzt schon absehbar, dass die Investitionen in den Klimaschutz im Vergleich zur ständigen Behebung der Erderwärmungsfolgeschäden Peanuts sind. Und es wird immer mehr zu reparieren geben. Das Deloitte Economics Institute schätzt die Reparaturkosten in Deutschland in den nächsten 50 Jahren auf 730 Milliarden Euro.

Reicht das? Allein die Flutkatastrophe von 2021 in NRW und Rheinland-Pfalz hat nach Schätzungen des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) einen Schaden von etwa 7 Milliarden Euro verursacht. In Deutschland sollen laut Berechnungen des IWF jedes Jahr rund 43.000 Menschen in Deutschland aufgrund der Umweltverschmutzung durch fossile Energieträger frühzeitig sterben. Und was man im eigenen Land anstellt, hat natürlich auch immer weltweite Konsequenzen.

20 % reichen nicht.

Nach Berechnungen der Internationalen Energieagentur IEA von 2021 decken weltweit die aktuellen finanziellen Klimaschutzversprechen nur 20 % dessen ab, was nötig ist, um bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen. Um wieder auf Plan zu kommen, müssten sich die Klimaschutzinvestitionen laut IEA in den nächsten zehn Jahren weltweit verdreifachen.

So viel günstiger ist Ökostrom – jetzt schon.

Bei den meisten Verbraucher:innen dürfte der Mythos vom teuren Klimaschutz vom eigenen Stromverbrauch, konkret von der EEG-Umlage herrühren. Die Umlage machte stets allen Verbraucher:innen transparent, wie viel Geld sie persönlich für die Energiewende ausgeben. Atomkraft und fossile Energieträger wurden immer über die allgemeinen Steuern subventioniert, sie tauchten auf keiner Rechnung auf. Dadurch entstand der Eindruck, erneuerbare Energie sei etwas, für das man viel Geld bezahlt. Dabei ist es genau andersrum.

Die Stromgestehungskosten von Ökostrom sind jetzt schon viel günstiger, dank Effizienz, Mengeneffekten und der Tatsache, dass man etwa Wind und Sonne nicht erst herstellen muss. Nach einer Berechnung von Fraunhofer ISE werden die Stromgestehungskosten von Wind-Offshore-Anlagen bis 2040 um 20 %, von Wind-Onshore-Anlagen um 16 % fallen. Die Stromkosten von Photovoltaik werden nach dieser Berechnung sogar um bis zu 39 % fallen. Vielleicht verändert sich auch bald etwas in der Wahrnehmung über die richtigen Preisverhältnisse. Denn die EEG-Umlage wurde zum 1. Juli 2022 abgeschafft.

Erneuerbare Energie ist schon heute billiger. Laut Fraunhofer-Institut ISE kostete eine Kilowattstunde Strom aus einer PV-Anlage 2021 je nach Anlagengröße zwischen 3,12 und 11,01 Cent. Die Stromgestehungskosten von Onshore-Windkraftanlagen lagen bei 3,94 und 8,29 Cent pro Kilowattstunde, die von Offshore-Anlagen zwischen 7,23 und 12,13 Cent. Dagegen gingen die Preise einer Kilowattstunde Strom aus einem Steinkohlekraftwerk erst ab 11,03 Cent los – und kosteten bis zu 20,04 Cent.

Ökostrom Flex: der monatlich flexible Stromtarif

Warum die günstigen Ökostrom-Preise nicht bei den Endkund:innen ankommen.

Warum die günstigeren Stromgestehungskosten nicht bei den Verbraucher:innen ankommen, lässt sich vielleicht nicht auf einen Grund runterbrechen – dafür ist die Energiewirtschaft zu komplex. Es lässt sich aber zumindest an einem Marktmechanismus veranschaulichen: Wenn die Preise für Graustrom an der Strombörse steigen, wird beispielsweise ein Windkraftanlagenbetreiber seinen Ökostrom kaum günstiger handeln, weil er seinen Strom damit praktisch unter Marktwert verkaufen würde. Wenn Preise von Kohlestrom steigen, wird ein Ökostromanlagenbesitzer nachziehen. Für Ökostromanbieter, die nicht nur eigenen Strom vermarkten, bedeutet dies, dass sie auch den Ökostrom teurer einkaufen müssen.

Erneuerbare Energien hätten Energiepreiskrise abfedern können.

Auch die Energiepreiskrise von 2021 hätte mit einem fortgeschrittenen Ausbau der erneuerbaren Energien besser abgefedert werden können, schließlich sind es die Preise der fossilen Energieträger, die durch die Decke gehen. Tatsächlich haben die erneuerbaren Energien schon in den letzten Jahren preissenkend auf den Markt eingewirkt. Auch in anderen Bereichen zahlt sich die Kombination aus erneuerbaren Energien und Energieeffizienz längst aus. So sind laut einer Studie des Projects EEIST* die Preise für Photovoltaikanlagen dank Subventionen, günstiger Finanzierung und öffentlichen Auftragsvergaben in den letzten 10 Jahren um 85 % gefallen.

* The Economics of Energy Innovation and System Transition. Ein Projekt von University of Cambridge, University of Exeter, Department for Business, Energy & Industrial Strategy u.v.m.

So viel mehr Leistung steckt in Ökostrom.

Was vor allem viel zu kurz kommt, ist, dass in echtem Ökostrom mehr Leistung steckt. Leistungen, die in den Debatten über steigende Stromkosten immer untergehen. Wer echten Ökostrom bestellt, zahlt nicht den billigsten Tarif, verursacht aber beim Stromverbrauch kein CO2, hält so die Folgekosten des Klimawandels in Zaum und sorgt dafür, dass mehr Geld in erneuerbare Energien investiert wird. Wichtig ist auch: Das machen nicht alle Ökostromtarife gleich stark. Leider haben einige Ökostromversorger ihre Leistungen runtergefahren, sprich sie reduzieren den Beitrag zum Zubau der erneuerbaren Energien oder nehmen ihn ganz als Verpflichtung raus. Eine gefährliche Entwicklung, schließlich braucht es doch gerade mehr Erneuerbare und mehr Engagement beim Ausbau.

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Bei Polarstern förderst die Energiewende wirklich. Mit jeder Kilowattstunde Wirklich Ökostrom, die du verbrauchst, stecken wir 1 Cent in den Ausbau der erneuerbaren Energien, vor allem in die Photovoltaik. Zusätzlich investieren für jede:in Kunde:in jedes Jahr 20 Euro in den Ausbau der erneuerbaren Energien in Kambodscha und Madagaskar. In Kambodscha fördern wir den Bau von Biogasanlagen für Familien. In Madagaskar bauen wir mit unserem Partner Africa Greentec eine solare Stromversorgung für Dörfer auf. Warum? Weil wir den Planeten nur gemeinsam retten können. Und weil Industriestaaten, die besonders viel zum Klimawandel beigetragen haben, auch mehr Verantwortung übernehmen müssen. Es ist noch nicht mal schwer. Es beginnt mit einem Klick. Wirklich.

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Michael ist ein alter Hase im Marketing-Team und schon seit 2012 dabei. Als Online-Redakteur stammen viele Texte auf unserer Seite und im Polarstern Magazin aus seiner unverwechselbaren Feder.