Eier in Stroh

Eier kaufen und essen – auf was du achten solltest.

Eier in Stroh
Das Ei ist ein Symbol für die Schöpfung und das Leben an sich. Weil sich die Deutschen aber gleich 236 Eier pro Jahr einverleiben, hat die Industrie dahinter wenig mit kulturellen Werten zu tun. Der Kreislauf des Lebens ist hier schnell und brutal. Wir werfen ein Blick darauf, zeigen, wie du gut erzeugte Eier im Supermarkt findest und wie viele pro Woche du essen solltest.

von Ludwig. - Lesezeit: 9 Minuten

Was gab’s zuerst: Henne oder Ei?

Die Frage aller Fragen gleich zu Beginn: Wer hat das Ei gelegt, aus dem das erste Huhn geschlüpft ist? Aus wissenschaftlicher Sicht gibt‘s weder ein "erstes Huhn" noch ein "erstes Ei". Kurios oder? Beide sind nämlich das Ergebnis der Evolution. So hat sich unser Haushuhn über viele Evolutionsstufen entwickelt. Eine wilde Stammesverwandte in der Natur lebt noch heute in Asien, das Bankivahuhn. Es soll etwa 2.500 v. Chr. domestiziert worden sein. Die Frage, wann und wo Hühner zuerst domestiziert wurden, ist in der Wissenschaft umstritten. Auf alle Fälle gehört das Huhn zur Gruppe der Vögel und Vögel legen Eier. Das erste Huhn ist – der Evolution folgend – aus einem Ei geschlüpft. Gelegt wurde es von seiner Mutter, die selbst noch kein Huhn war. Klar?

🥚 236 Eier pro Kopf: So krass ist der Eierkonsum der Deutschen.

Auf jeden Fall muss irgendwann ein Mensch aus Neugier oder Verzweiflung in ein Ei gebissen und für gut befunden haben. Und heute können wir nicht genug davon bekommen. 2023 aßen die Deutschen im Schnitt 236 Eier pro Kopf. Eine satte Menge. Die Empfehlung von Ernährungsexperten liegt übrigens bei nur einem Ei pro Woche (!).

Der Konsum-Peak wurde im Corona-Jahr 2020 mit 242 Stück pro Kopf erreicht. Die Industrie dahinter ist gigantisch. 2023 wurden laut Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) mehr als 50 Millionen Legehennen in Deutschland gehalten. Gemeinsam legten sie rund 14,6 Milliarden Eier – und es reichte dennoch nicht: 73 % des Eierkonsums wurde 2023 durch deutsche Produktion gedeckt, der Rest musste importiert werden. Der Selbstversorgungsgrad sank dementsprechend leicht.

Im Schnitt legte ein Huhn 291 Eier, was sehr unnatürlich ist. Knochen und Organe halten diese Belastung nicht lange aus. So hat eine Legehenne eine Lebenserwartung von rund 20 Monaten. Als Haustier wird ein Huhn etwa 5 bis 7 Jahre alt, wobei auch ein Alter von bis zu 15 Jahren möglich ist. Das wilde Bankivahuhn legt gerade mal 20 Eier pro Jahr und wird rund 10 Jahre alt.

Der Pro-Kopf-Verbrauch von Eiern stieg 2023 nach Angaben des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) auf 236 Eier und liegt damit auf dem Niveau von 2019 (Stand: Februar 2024). © Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Diese Haltungsformen bei Hennen gibt es.

In Deutschland gibt es zehntausende Legehennenbetriebe, die oft ganz unterschiedliche Größen haben. 2022 gab es demnach 47.104 Betriebe, die Legehennen hielten. Die Art der Haltung ist höchst unterschiedlich, vier Haltungsformen lassen sich unterscheiden.

1) Bodenhaltung.

Mit 63 % ist die Bodenhaltung die vorherrschende Art der Haltung. Bei der Bodenhaltung werden zigtausende Tiere in Hallen gehalten, wobei ein Quadratmeter für neun Hennen reichen muss. Es gibt keinen Platz zum Scharren, Kratzen und Picken, geschweige denn Auslauf.

2) Freilandhaltung.

Die Freilandhaltung, bei der die Tiere etwas Auslauf haben (vier Quadratmeter pro Tier), ist rückläufig und lag 2021 bei 19 %. Dafür gewinnt die Biohaltung an Bedeutung.

3) Biohaltung.

Der Anteil der Biohaltung nahm allein zwischen 2020 und 2021 von 10,4 % auf 13 % zu. Damit kam schon jedes achte Ei aus ökologischer Haltung. Bei der Biohaltung müssen für jedes Tier mindestens vier Quadratmeter Auslauf garantiert sein. Zudem muss ein Drittel des Stalls als eingestreuter Scharraum dienen, inklusive Legenestern und Sitzstangen. Gefüttert werden die Tiere mit Biofutter.

4) Kleingruppenhaltung.

Die Kleingruppenhaltung macht noch rund 5 % der Eierproduktion aus. Dabei leben bis zu 60 Tiere zusammen in einem Käfig, der Sitzstangen sowie Raum zur Eiablage und Scharren bieten muss, faktisch aber kaum Platz bietet. Für jedes Tier sind gerade mal 800 Quadratzentimeter da. Neue Kleingruppenhaltungen sind seit 2016 verboten, in bestehenden Betrieben ist Kleingruppenhaltung nur noch bis 2025 zulässig.

Gute Nachricht: In den vergangenen Jahren ging der Ausbau der Haltungsplätze in der ökologischen Haltung stetig weiter. 2022 waren durchschnittlich knapp 14 % der gemeldeten Haltungsplätze als ökologische Haltung registriert, wie die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) mitteilt. Die Legeleistung pro Huhn ist aber nach wie vor krass.

Tabelle: Legeleistung je Henne nach Jahren in Deutschland.

2011201220132014201520162017201820192020202120222023*
Eier je Legehenne296,6298,1293,8292,4294,0296,5298,0297,9297,5301,3302,2300,0291,0

*Vorläufige Zahl für 2023 des BZL.

**Quellen: Statistisches Bundesamt, Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (Stand: März 2024).

***Für bessere Tabellen-Ansicht auf dem Handy in Querformat drehen.

Jedes Ei hat seinen Preis.

2021 produzierte ein:e Legehennenhalter:in in Deutschland laut Bundesverband Ei 100 Eier für etwa 10,50 Euro, nahm aber nur 10 Euro ein. Das bedeutet für die Betriebe einen Verlust. Ursachen sind laut Bundesverband unter anderem die deutlich gestiegenen Futtermittelpreise, Energie- und Transportkosten. Investitionen für‘s Tierwohl, das Verbraucher:innen wichtiger wird, kommen auch noch hinzu. 2023 hat sich die Lage noch einmal verschärft. Als weiterer Preistreiber ist die Vogelgrippe dazugekommen. Einige Nachbarländer, aus denen Deutschland zusätzlich Eier importiert, sind gezwungen enorme Hennenbestände zu keulen.

Code beachten: Das sagt die Kennzeichnung aus und so erkennst du Bio-Eier.

Am besten greifst du immer zu Bio-Eiern oder Eiern aus ökologischer Produktion. Die erkennst du daran, dass der auf dem Ei aufgedruckte Erzeugercode mit einer Null beginnt. Bestimmt ist dir diese Kennzeichnung schon aufgefallen. Du kannst natürlich auch gleich im Biomarkt deines Vertrauens einkaufen, da bekommst du garantiert Bio-Eier. Wenn das mal nicht möglich ist, weiche beim Kauf auf Eier aus Freilandhaltung aus (Code beginnt mit 1) – alles andere ist wirklich richtig schlecht. Vorsicht ist bei verarbeiteten Lebensmitteln wie Nudeln geboten, die Eier enthalten. Bei diesen entfällt für die Hersteller die Kennzeichnungspflicht. Oft werden zur Produktion daher einfach die günstigsten Eier genommen. Und bei den gefärbten Ostereiern steckt auch fast immer die schlimmste Haltungsform von Legehennen, also Bodenhaltung, dahinter.

🥚 Der Code auf dem Ei sagt dir, wie tierfreundlich die Haltung ist.

  • 0 = Ökologische Erzeugung: beste Form der Freilandhaltung mit Bio-Garantie.
  • 1 = Freilandhaltung: Tiere haben etwas Auslauf, aber keine Bio-Haltung.
  • 2 = Bodenhaltung: Hier teilen sich 9 Hennen einen Quadratmeter.
  • 3 = Kleingruppenhaltung: Die Tiere stecken zu 60 in einem größeren Käfig. Ab 2026 ist diese Art der Haltung verboten.

Mit dem Eier-Code findest du noch weitere Infos heraus: Die zwei Buchstaben in der Kennzeichnung stehen für den EU-Mitgliedstaat, in dem das Ei produziert wurde, zum Beispiel: AT = Österreich, BE = Belgien, DE = Deutschland, NL = Niederlande, IT = Italien. Die Ziffern unmittelbar nach den Buchstaben kennzeichnen bei in Deutschland produzierten Eiern das Bundesland, aus dem das Ei stammt.

An vierter Stelle des Erzeugercodes kommen dann noch die Betriebs- und Stallnummer. Aber Vorsicht: der Erzeugercode steht immer nur auf dem Ei selbst. Nicht zu verwechseln mit der Nummer der Packstelle auf der Verpackung.

☝️ Übrigens: Auf der Webseite des Vereins für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen kannst du den Eiercode einfach überprüfen. Der Verein hat dazu auch die App Eiercode entwickelt, die es für Apple und Android gibt und für mehr Transparenz sorgen soll.

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Am wichtigsten ist die erste aufgedruckte Ziffer beim Erzeugercode.

Eier in verarbeiteten Lebensmitteln.

Es kann durchaus sein, dass in verarbeiteten Lebensmitteln Eier aus Käfighaltung stecken. Für uns Verbraucher:innen ist das leider kaum zu überprüfen und für die Tiere eine echte Qual. Doch es gibt ein paar Tricks, um diese miserable Haltungsform zu boykottieren.

Einige Websites bieten hilfreiche Listen von Produkten und Herstellern, die keine Käfigeier verarbeiten, etwa tierschutzbund.de oder Käfigfrei-Initiative der Albert-Schweitzer-Stiftung. Sie zeigen zum Teil auch, welche Firmen definitiv Käfigeier verarbeiten. Eier in den Produkten von Dr. Oetker kommen demnach zum Beispiel aus Bodenhaltung, genauso wie für den Zwieback von Brandt. Die Nudelhersteller Bernbacher und 3 Glocken verwenden Eier aus Boden- und Freilandhaltung.

Ganz sicher gehst du in Sachen Tierhaltung und Ökoqualität bei verarbeiteten Lebensmitteln, wenn du Bio kaufst. Ein Bio-Siegel garantiert dir Bio-Eier, egal ob in Nudeln oder Mehl.

Was passiert mit den männlichen Küken?

Seit 2022 ist das Töten von männlichen Küken nach dem Schlüpfen in Deutschland verboten. Vor dem Verbot wurden laut Bundesregierung in Deutschland jedes Jahr etwa 45 Millionen Küken vergast oder geschreddert. Die männlichen Küken sind für die Industrie unbrauchbar, weil sie keine Eier hergeben und zu wenig Fleisch ansetzen. Nun sollen die männlichen Küken aufgezogen werden. Oder das Geschlecht muss bereits im Brutei bestimmt werden. Das Tötungsverbot ist weltweit einzigartig und ein wichtiger Schritt.

Doch ist jetzt wirklich alles besser? Foodwatch hat nachgeforscht, was mit den rund 9 Millionen Küken geschehen ist, die in den ersten neun Monaten des Jahres 2022 geschlüpft sind. Von mindestens 300.000 Tieren weiß die Organisation, dass sie ins Ausland transportiert wurden, wo das Kükentöten legal ist. Über den Verbleib der anderen Tiere? Weiß keiner Bescheid. Komisch, nicht?

Auch bei Importprodukten muss einem klar sein, dass die männlichen Küken getötet wurden. Vor allem in fertig verarbeiteten Produkten ist wie gesagt oft nicht nachvollziehbar, woher die Eier kommen und ob in dem Herkunftsbetrieb Küken getötet werden.

Besser: Zweinutzungshühner und Geschwister-Eier.

Wer mehr gegen das Kükentöten unternehmen will, sollte auf Geschwister-Eier oder Eier von Zweinutzungshühnern zurückgreifen.

Geschwister-Eier kaufen.

Geschwister-Eier sind Eier von Legehennen, deren männliche Geschwister nicht aus mangelnder Wirtschaftlichkeit gleich nach dem Schlupf getötet werden. Sie wachsen in ökologisch zertifizierten Betrieben zu Hähnen heran. Ihre Aufzucht wird durch einen geringen Preisaufschlag auf das Bio-Ei quersubventioniert. Erhältlich sind solche Eier etwa über unseren Partner Die Biohennen.

Bio-Eier von Zweinutzungshühnern.

Die Züchtung von Zweinutzungshühnern verhindert ebenfalls das Töten männlicher Küken. Bei Zweinutzungshühnern handelt sich um alte Rassen, wie es sie früher auf den Bauernhöfen gab: Die Hennen geben Eier, die Hähne Fleisch. Zwar auf niedrigerem Niveau wie in der Industrie üblich, dafür in einem natürlicheren Rahmen. Wichtiger: beide Geschlechter dürfen leben. Adressen von Bio-Betrieben und Landwirt:innen, die Zweinutzungshühner halten, findest du auf der Internetseite der Initiative Zweinutzungshuhn. Und natürlich gibt es Eier vom Zweinutzungshuhn bei den Biohennen.

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Biohennen in Vohburg an der Donau

Bei den Biohennen in Vohburg an der Donau werden Hühner artgerecht gehalten und Bio-Lebensmittel produziert.

Eier kochen und essen: Auf was musst du achten?

Wie viele Eier sind als Erwachsener ok? Laut DGE ein Ei pro Woche.

Eier sind reich an hochwertigem Protein und weiteren essenziellen Nährstoffen wie fettlöslichen Vitaminen und Mineralstoffen, schreibt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE). Gleichzeitig ist das Eigelb fett- und cholesterinreich. Ein Ei von etwa 60 g Gewicht enthält 240 mg Cholesterin.

Achte also darauf, nicht zu viele Eier zu essen. 2024 hat die Deutsche Gesellschaft für Ernährung eine aktualisierte Empfehlung ausgesprochen, wonach Erwachsene idealerweise nur ein Ei pro Woche (z. B. Frühstücksei) essen sollten. Mehr nicht. Hinzu kämen noch Lebensmittel wie Nudeln, die verarbeitete Eier enthalten. Kinder sollen laut Bundeszentrum für Ernährung ein bis zwei Eier pro Woche essen. Eier beinhalten viel Cholesterin: Ein erhöhter Cholesterinspiegel steigert laut Deutscher Herzstiftung das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Insbesondere hohe LDL-Werte steigern laut Herzstiftung das Risiko, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu bekommen. Umgekehrt können niedrige Cholesterinwerte das Herz und die Gefäße schützen.

Spiegelei in einer Pfanne

Spiegelei oder Frühstücksei: Laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung sollte man aus gesundheitlichen Gründen ein Ei pro Woche essen.

Wann ist ein Ei noch gut, wann schlecht?

Ist die Eierschachtel in deinem Kühlschrank mal wieder ganz nach hinten gewandert und du hast sie vergessen? Wenn du herausfinden willst, ob ein (abgelaufenes) Ei noch gut ist, kannst du das mit einem einfachen Trick checken: Lege das Ei in ein Glas mit kaltem Wasser. Schwimmt das Ei ganz oben an der Wasseroberfläche, ist es nicht mehr genießbar und auch nicht zum Kochen oder Backen geeignet. Weg damit. Wenn das Ei senkrecht im, aber unter Wasser steht, ist es zwei bis drei Wochen alt und noch verwendbar. Liegt es ganz auf dem Boden im Glas, ist das Ei einwandfrei.

Soll man Eier immer im Kühlschrank aufbewahren?

Im Supermarkt werden Eier ungekühlt aufbewahrt, da sie nach dem Legen bis zu 18 Tage haltbar sind. Trotzdem kannst du sie zuhause im Kühlschrank aufbewahren bei maximal 7 Grad Celsius, wie die Verbraucherzentrale rät. Wichtiger ist, dass die Eier auch dauerhaft im Kühlschrank bleiben, sofern sie einmal drin sind. Denn Eier mögen keine großen Temperaturunterschiede. Durch einen Temperaturanstieg bildet sich auf der Schale Kondenswasser und die natürliche Schutzschicht des Eis, die sogenannte Cuticula, wird geschädigt. Ist die Cuticula beschädigt, können Salmonellen und andere Keime in das Innere gelangen. Daher solltest du Eier auch nicht waschen.

Sind braune Eier gesünder?

In Deutschland sind braune Eier bei den Verbraucher:innen beliebter als weiße. Warum? Viele denken laut Umfragen, dass braune Eier gesünder oder natürlicher seien als weiße. Ein Irrglaube, denn zwischen braunen und weißen Eiern gibt's keinen Unterschied. Beide sind gleich gut und haben dieselben Nährstoffe. Der farbliche Unterschied liegt in einer Genkombination der Hennen begründet, die ansonsten keine weitere Auswirkung hat.

Das Frühstücksei – eine Kunst für sich.

Millionen von Menschen essen jeden Morgen ein Ei. Also wie gelingt das perfekte Frühstücksei? Den richtigen Zeitpunkt zu erwischen, ist schwierig: Die Gerinnungstemperatur des Eigelbs liegt um acht Grad höher als die des Eiweiß. Sobald das Ei im kochenden Wasser badet, gerinnen zuerst die Proteine im Eiweiß. Erst nach vier Minuten wird auch die Gerinnungstemperatur des Eigelbs erreicht. Tricky. Ab dann könnte man das Ei aus dem Kochtopf holen. Wer es lieber etwas fester möchte, lässt es ein paar mehr Minuten länger drin.

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Ei-Ersatz: die besten veganen Alternativen.

Wer ehrlich zu sich ist, weiß: Nur wenn wir den Konsum von tierischen Produkten einschränken, helfen wir den Tieren, dem Klima und der Umwelt. Andererseits sind Eier in sehr vielen Lebensmitteln, auf die man mal nicht einfach so verzichten kann. Zum Glück gibt es gute Alternativen zum Ei. Der Verein ProVeg hat zum Beispiel diese Ideen:

Haferflocken:

Als Bindemittel eignen sich Haferflocken so gut wie kaum ein anderes pflanzliches Lebensmittel. Außerdem sind sie preiswert und leicht verfügbar.

Leinsamen und Chiasamen:

Gemahlene Leinsamen und Chiasamen weisen die Bindeeigenschaften von Eiern auf und können in veganen Fleischbällchen, Grünkernbratlingen und Burgern verwendet werden.

Kartoffel- und Maisstärke:

Stärke kommt als Binde- und Verdickungsmittel für Soßen und Puddings zum Einsatz.

Tofu und Seidentofu:

Fester Tofu ist ein proteinreicher, veganer Ei-Ersatz und vielseitig einsetzbar.

Kichererbsenmehl.

Gemischt mit Wasser kann Kichererbsenmehl dank seines Geschmacks und dank des hohen Proteinanteils gut Eier in Omelettes und Quiches ersetzen. Zum Ei-freien Backen lässt es sich ebenfalls verwenden.

Ei-Ersatzprodukte.

Zur Not bieten auch immer mehr Hersteller Eiersatzprodukte an. Sie gibt es sogar schon in den großen Supermarktketten. Tipp: Alle veganen Alternativen und Ersatzprodukte für das Ei hat ProVeg hier aufgelistet.

So gelingt dein veganer Ernährungs-Einstieg

CO₂- und Klimabilanz von Eiern.

Es gibt größere Klimasünden als Eier, das mal vorweg. Und dennoch kann die Produktion eines Eis eine Belastung fürs Klima sein. Der CO2-Fußabdruck von Eiern wird maßgeblich von den Futtermitteln für die Legehennen bestimmt. Also woher kommt das Futter? Wie wurde es angebaut – konventionell oder ökologisch? Und, auf welchem Wege wird es transportiert? Die EU ist stark von Soja-Importen für Futtermittel abhängig. Sie bezieht etwa 40 % ihrer Soja-Importe zum Beispiel aus Brasilien. Dieses Soja wird überwiegend als Futtermittel für Nutztiere eingesetzt. Doch für den Sojaanbau im brasilianischen Regenwald wird oft wertvoller Regenwald zerstört und in Sojaanbauflächen umgewandelt. Für die CO2-Bilanz und die Artenvielfalt ist die Regenwald-Abholzung natürlich eine Katastrophe.

Bio-Eier öko kochen.

Am Ende ist auch die Energie entscheidend, mit der Eier zubereitet oder verarbeitet werden. Wer Biolebensmittel kauft, sollte sie öko kochen. Mit Wirklich Ökostrom und Wirklich Ökogas verhinderst du Treibhausgase und förderst praktisch beim Kochen die Energiewende. Für jede Kilowattstunde Wirklich Ökostrom, die du verbrauchst, investieren wir 1 Cent in den Ausbau der erneuerbaren Energien, für jede Kilowattstunde Wirklich Ökogas 0,21 Cent. Außerdem unterstützt dein Wechsel auch die Energiewende in Kambodscha und Madagaskar.

🍳🥚 Fun Facts rund um das Ei.

  • Eier und Ostern: eine lange Geschichte.

    Schwierig wird's mit der Ei-Diät natürlich an Ostern. Sie gehören so fest dazu wie der Osterhase. Schon lange gelten Eier als Symbol für Fruchtbarkeit und neues Leben. Daher eigenen sie sich gut als Symbol für das Osterfest, an dem die Auferstehung gefeiert wird, und ja auch das Frühjahr beginnt. Die Traditionen reichen jedoch noch weiter zurück. Schon bei den alten Ägyptern lange vor Christus wurde das Ei als Ursprung der Welt verehrt. Und auch am Kolosseum und auf der Akropolis baumelten wohl vor ewigen Zeiten schon bunte Eier: Im antiken Griechenland und in Rom wurden im Frühjahr zur Feier der Tag- und Nachtgleiche bunte Eier aufgehängt. Auch hier stand das Ei für Neubeginn. Im Mittelalter hielten die Menschen bis zum Karfreitag, dem Tag der Kreuzigung Jesu, eine strenge Fastenzeit ein. Manche machen das heutzutage noch. Während dieser Zeit durfte man keine Eier essen. Erst wieder zu Ostern. Und so gehört das Ei für viele zu Ostern einfach dazu.

  • Das größte Ei der Welt.

    Laut Guinness World Records wurde das schwerste Ei der Welt 1956 in den USA entdeckt. Es wog stolze 454 Gramm. Das zweitschwerste Ei der Welt wurde im Jahr 2016 im niedersächsischen Wolfenbüttel entdeckt – wenige Wochen vor Ostern passenderweise. Dort brütete eine Henne ein 184 Gramm schweres Ei aus. Das Ei war damit gut dreimal so schwer wie ein gewöhnliches Hühnerei. Respekt.

  • Die größte Eiersammlung Deutschlands.

    Das Ei ist ein wichtiges Nahrungsmittel. Und ein echtes Kulturgut. Es gibt sogar im Museum für Naturkunde in Berlin zum Beispiel an die 40.000 Stück zu bewundern. Die größte Eier-Kollektion in Deutschland besitzt das Zoologische Forschungsmuseum Alexander Koenig in Bonn. Dort werden rund 60.000 Exemplare aufbewahrt. Mehr als 1.000 Ostereier aus aller Welt kann man im Osterei-Museum in Sonnenbühl in Baden-Württemberg bestaunen. Auch in Bautzen in Sachsen gibt's ein Ostereier-Museum.

  • Warum sind Eier oval und nicht rund?

    Mutter Natur hat sich natürlich etwas dabei gedacht. Wie immer. Eier sind nicht rund, sondern oval, weil sie dann nicht so leicht von Felsen oder aus Nestern rollen, wenn Vögel sie ablegen. Durch die Spitze rollen Eier zudem im Kreis und bleiben später einfach am Ablageort liegen.

  • Eier als Zahlungsmittel im Mittelalter.

    Im Mittelalter waren Eier auch ein gängiges Zahlungsmittel. Die Bauern brachten ihren Lehensherren damals die sogenannten "Zinseier" kurz vor Ostern, weil sie wegen der langen Fastenzeit einen Überschuss an Eiern hatten. Eier, die den Familien übrig blieben, wurden dann an Ostern feierlich verspeist oder verschenkt.

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Portrait von Ludwig.

Ludwig. | Team Wirklich

E‑Mail: ludwig.o@polarstern-energie.de

Ludwig ist ausgebildeter Journalist und hat viele Jahre bei einem großen Medienhaus in München gearbeitet. Bei Polarstern ist er Redakteur im Marketing-Team und schreibt Artikel für das Polarstern-Magazin und Neuigkeiten für unsere Newsletter. Außerdem kümmert er sich um Events wie die Earth Hour und den Isar Cleanup.