Sprit vom eigenen Dach: Elektroautos mit Solarstrom laden.

Wer sein Elektroauto mit eigenem Solarstrom lädt, spart Geld und schützt das Klima. Wie das funktioniert mit dem Strom vom Dach – und wie du möglichst viel davon ins Elektroauto bekommst, erfährst du hier. 

von Michael. - Lesezeit: 7 Minuten

Eigentlich ist es doch ein Traum: Einfach so sein Elektroauto zu Hause zu laden, und noch dazu mit Solarstrom, den man mit seiner PV-Anlage selbst erzeugt hat. Was vor einigen Jahren noch eine Sache für die Nerds war, manchmal von den Nachbarn belächelt, breitet sich allmählich aus. Endlich, muss man sagen. Denn die Sache hat gleich mehrere Vorteile.

Solarstrom laden: wirklich viele Vorteile.

E-Auto laden

Mit PV-Strom sparst du Ladekosten für dein Elektroauto.

Der offensichtlichste Vorteil: Es ist günstiger, ein Elektroauto mit eigenem Solarstrom statt mit Strom aus dem Netz zu laden. Wenn du dein Elektroauto mit selbst erzeugtem Ökostrom vom Dach lädst, kostet dich die Kilowattstunde etwa 6 bis 11,5 Cent – so hoch liegen die Stromgestehungskosten laut Fraunhofer ISE bei PV-Anlagen bis 10 kWp. Lädst du dagegen Strom aus dem Netz, bist du derzeit mit rund 40 Cent pro geladener Kilowattstunde dabei. So hoch lag der durchschnittliche Kilowattstundenpreis in Deutschland laut Verivox im Juli 2022. Und dieser Preis ist noch kulant kalkuliert. Bei Versorgerwechseln werden Preise um die 70 Cent pro Kilowattstunde realistischer. Wie eklatant sich die Ladepreise unterscheiden, zeigen die folgenden Beispiele:

ModellVerbrauch/100 km*Kosten mit Solarstrom**Kosten mit Netzstrom***
Renault Zoeca. 16,8 kWhca. 1,84 €ca. 6,72 €
Tesla Model 3ca. 14,8 kWhca. 1,62 €ca. 5,92 €
VW e-Golfca. 15,8 kWhca. 1,73 €ca. 6,32 €
Smart ForTwo EQca. 15,2 kWhca. 1,67 €ca. 6,08 €

* Verbrauchsangaben: e-Fahrer. | ** Bei 10 Cent/kWh. | *** Bei 40 Cent/kWh. | Stand: Juli 2023.

Mit einem E-Auto steigerst du den PV-Eigenverbrauch.

Weil der Netzbezug teurer ist, ist es am wirtschaftlichsten, möglichst viel Strom aus der PV-Anlage selbst zu verbrauchen. Man muss nur „EEG-Einspeisevergütung“ in die Suchmaschine eingeben und kann der Vergütung praktisch beim Sinken zusehen: Vor 15 Jahren bekam man noch für die nächsten 20 Jahre mehr als 57 Cent pro eingespeister Kilowattstunde fix. Im Juni 2022 gab es für die eingespeiste Kilowattstunde nur noch 6,34 Cent. Allerdings: Um den Ausbau der Solarkraft anzukurbeln, hat die Regierung die Einspeisevergütungen wieder etwas angehoben. Für Anlagen bis 10 kWp gibt es nun für eine eingespeiste Kilowattstunde Ökostrom 8,2 Cent.

E-Auto und PV: mehr Unabhängigkeit, mehr Klimaschutz.

Neben dem persönlichen Nutzen für die Haushaltskasse, dient das Laden mit eigenem Strom auch einem höheren Zweck. Es hilft dabei, unabhängiger von fossilen Brennstoffen zu werden und die Emissionen im Verkehrssektor zu senken. Allein in Deutschland ist der Verkehr laut Umweltbundesamt für rund 20 % der Treibhausgasemissionen verantwortlich. Nur mit Ökostrom können wir diesen Sektor wirklich dekarbonisieren. Und wenn die Leute fragen, wo er herkommen soll, der ganze Ökostrom, dann zeigst du einfach auf dein Dach. Je mehr Dächer genutzt werden, desto dezentraler und unabhängiger wird unsere Energieversorgung. Beispiel Nordrhein-Westfalen. Laut Energieagentur NRW sind hier bereits eine Viertelmillion Dächer mit PV-Anlagen ausgerüstet. Doch weitere 11 Millionen Dächer könnten noch Platz für die Photovoltaik bieten und zusammen rund 68 Milliarden Kilowattstunden Ökostrom pro Jahr bereitstellen. Das entspricht in etwa 50 % des Jahresstrombedarfs des Bundeslands.

Was du zum Laden von PV-Strom brauchst.

Wenn du eigenen PV-Strom laden möchtest, brauchst du natürlich eine PV-Anlage, ein Elektroauto, am besten einen Speicher und selbstverständlich eine Ladestation. Es kommen aber auch weitere Komponenten dazu: ein Smart Meter spielt eine wichtige Rolle, um den Eigenverbrauch zu optimieren, ebenso ein Energiemanagementsystem.

PV-Strom Haus

Photovoltaikanlage: die richtige Größe zum E-Auto Laden.

Stromverbrauch fürs E-Auto bestimmen.

Möchtest du dein Elektroauto mit eigenem Sonnenstrom laden, sollte die PV-Anlage mehr Strom produzieren können, als der Haushalt benötigt. Nach einer Faustformel sollte man für die Größe der Anlage mindestens 1 Kilowatt Peak Leistung (kWp) pro 1.000 Kilowattstunden Jahresstromverbrauch kalkulieren. Den Verbrauch für das Elektroauto muss man also zum Jahresstromverbrauch des Haushalts dazu addieren, vorausgesetzt, es wird hauptsächlich zu Hause geladen. Wie viel Strom man für den Haushalt verbraucht, ist klar – es steht auf der letzten Stromrechnung. Aber was verbraucht das E-Auto? Das kannst du zum Beispiel mit dem Solarrechner der Verbraucherzentrale NRW berechnen. Wenn du ungefähr weißt, wie viele Kilometer du im Jahr zurücklegst, zeigt dir das Tool, wie viele Kilowattstunden Ökostrom du dafür ungefähr benötigst. So kannst du die Größe deiner Photovoltaikanlage besser planen. Für 10.000 gefahrene Kilometer im Jahr kalkuliert der Rechner 1.800 Kilowattstunden Strom.

Größe und Kosten der PV-Anlage.

Zählst du nun die 1.800 Kilowattstunden zum typischen Jahresstromverbrauch eines 4-Personen-Haushalt von 3.500 bis 4.000 Kilowattstunden dazu, sollte deine Anlage also eine Leistung von 5 bis 6 kWp haben. Die Kosten für die Anlagengröße liegen etwa im Bereich von 7.000 Euro bis 8.400 Euro – denn laut Fraunhofer ISE zahlt man pro kW Leistung durchschnittlich 1.400 Euro. Das ist freilich keine Summe, die man eben mal so hinblättert. Zum Glück gibt es Förderungen – zum Beispiel im Rahmen des Kredits 270 Erneuerbare Energien der KfW.

Die richtige Speichergröße.

Speicher

Gerade für Haushalte, die ihren Solarstrom zum Laden eines Elektroautos nutzen möchten, ist die zusätzliche Investition in einen Speicher sinnvoll. So kann das Elektroauto noch mit Solarstrom aus der Reserve geladen werden, wenn die Sonne gerade nicht scheint. Oft wird das Elektroauto ja gerade dann bewegt, wenn die Solaranlage zu Hause gerade viel Strom produziert. Mit einem Speicher nutzt man die Stromausbeute des Tages, um das E-Auto zu laden, wenn es abends an der heimische Ladestation parkt. Und er ist ebenso sinnvoll, wenn das Auto in der prallen Sonne längst geladen ist. Ohne Speicher fließt der Strom sonst ins Netz.

So groß sollte der Speicher sein.

Bei der Wahl der Speichergröße kalkuliert man grob mit 1 kWh Speicherkapazität je 1.000 Kilowattstunden Jahresstromverbrauch. Zum Beispiel passt eine 6-kWh-Batterie zu einem Jahresstromverbrauch von rund 6.000 kWh. Größer sollte der Speicher aber nicht sein. Er wäre sonst für die Ausbeute deiner PV-Anlage überdimensioniert und damit unwirtschaftlich. Wie groß der Speicher sein sollte, hängt auch davon ab, zu welcher Uhrzeit das E-Auto vorzugsweise geladen wird. Steht das Auto oft tagsüber zu Hause, kann es Sonnenstrom direkt „live“ tanken. Dann darf es auch eine kleinere Speichergröße sein. Preislich sollte man mit 1.000 € pro kWh Speichergröße rechnen. Auch Stromspeicher werden im Rahmen des Kredits 270 Erneuerbare Energien von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gefördert.

Die passende Ladestation.

Ladestation

Um zu Hause Strom zu laden, brauchst du natürlich eine Ladestation beziehungsweise Wallbox. Die Leistung der Wallbox hat ebenfalls einen Einfluss darauf, wie viel eigener PV-Strom geladen werden kann. In der Regel werden Heimladestationen mit einer Leistung von 11 kW eingebaut, möglich sind aber auch 3,7 kW oder 22 kW. Bei der höheren Ladeleistung von 22 kW ist die Fahrzeugbatterie zwar schneller aufgeladen – sofern das E-Auto die Leistung aufnehmen kann – allerdings wird nicht so viel PV-Strom geladen wie bei einer 11-kW-Ladestation. Einfach weil die Leistung der PV-Anlage nicht mit Leistung der 22er-Station mithalten kann. Beim schnellen Laden benötigst du also mehr Strom aus dem öffentlichen Netz, wodurch die Kosten höher ausfallen. An deinem Elektroauto kannst du einstellen, mit welcher Leistung geladen werden soll. Wichtig ist außerdem, dass deine Ladestation mit deiner Photovoltaik-Anlage kommunizieren kann – nicht jede Station eignet sich für eine Ansteuerung der PV-Anlage.

Durch Energiemanagement mehr PV-Strom laden.

Ein Energie-Management-System oder Energiemanager ist ein gutes Hilfsmittel, um möglichst viel PV-Strom in die Batterie des Elektroautos zu laden – vor allem, wenn noch kein Speicher vorhanden ist. Das System sorgt nämlich dafür, dass das Elektroauto automatisch geladen wird, wenn gerade ausreichend Solarstrom verfügbar ist.

Wann der Energiemanager die Ladestation mit PV-Strom versorgt, lässt sich definieren: Brauchst du dein Auto für kurze Strecken, sollte sich das System so einstellen lassen, dass der Ladevorgang bereits bei geringer Stromerzeugung startet. Andersrum kann das Laden abgebrochen werden, wenn die Leistung des PV-Stroms unter eine vorher definierte Grenze fällt. Ist dein Auto bereits vollgeladen, aber noch PV-Strom vorhanden, wird dieser in den Speicher geladen oder ins öffentliche Netz eingespeist. Wenn du's eilig hast: Eine Schnellladeoption gibt es auch. Dann muss die Ladestation jedoch vermutlich mehr zusätzlichen Strom aus dem Netz ziehen, weil die PV-Anlage auf die Schnelle gar nicht so viel Strom erzeugen kann.

Artikel: So lädst du möglichst viel eigenen Solarstrom.

Optimiertes Laden durch Strom sparen im Haushalt.

Wenn kein Energiemanagement-System installiert ist, bedienen sich immer zuerst die Haushaltsgeräte am PV-Strom. Erst wenn diese versorgt sind, geht der Solarstrom in die Batterie des Autos. Heißt: Je weniger selbst gemachten Solarstrom du für deine Haushaltsgeräte verbrätst, desto mehr Strom bleibt für dein Elektroauto übrig. Und in den meisten Haushalten sind die Potenziale zum Stromsparen wirklich groß. Laut aktuellem Stromspiegel lag das durchschnittliche Einsparpotenzial 2023 in Deutschland bei 240 Euro pro Haushalt. Mit den gestiegenen Strompreisen dürfte sich das Sparpotenzial noch einmal erhöht haben.

99 Energiespartipps

Worauf du bei der Planung achten solltest.

Eine Voraussetzung für das optimale Laden mit PV-Strom, ist die Kompatibilität der einzelnen Komponenten. Wenn du gerade erst in der Planung für die eigene Stromversorgung bist, plane die Elektromobilität mit ein, sogar wenn du jetzt noch kein Interesse an einem E-Auto hast. In Zeiten der Energiepreiskrise kann die Meinung schnell umschlagen. Andersrum sollte man beim Einbau der Ladestation eine spätere Installation einer PV-Anlage mit einkalkulieren. Alle Komponenten von PV-Anlage, Speicher, Ladestation und Zähler müssen miteinander kommunizieren können. Für diesen Fall müssen früh die richtigen Schnittstellen geplant werden. Hol dir deshalb bei der Planung rechtzeitig eine Energieberatung ins Haus. Die Beratung wird sogar gefördert. Bei energie-effizienz-experten.de findest du förderfähige Fachkräfte in deiner Region.

Wie du sowohl PV-Strom als auch einen Spezialtarif nutzt.

Ein weiterer Aspekt, den du früh in Augenschein nehmen solltest, ist die Messung des Stroms, also die Ausstattung mit den richtigen Zählern. Vermutlich wirst du dein Elektroauto nicht ausschließlich mit eigenem Solarstrom laden, sondern auch auf den Bezug von Netzstrom angewiesen sein. Auch beim Netzbezug kannst du die Kosten senken, indem du die Ladestation zusätzlich zum Solarstrombezug mit einem Spezialtarif wie Wirklich Autostrom Plus von Polarstern versorgst. Mit der Kaskadenschaltung kannst du dein Elektroauto sowohl mit PV-Strom als auch mit einem Autostromtarif laden. Voraussetzung dafür sind zwei Stromzähler, die "hintereinander" geschaltet werden. Der erforderliche Zwei-Richtungszähler wird am Hausanschluss verbaut und ein zweiter Stromzähler wird ihm nachgeschaltet.

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THG-Bonus: Eine Prämie für dich.

Mit deinem Elektroauto kannst du dank der Treibhausgasminderungsquote, kurz THG, sogar Geld verdienen. Wirklich. Wer CO2 senkt – zum Beispiel mit einem E-Auto – kann die Einsparung verkaufen. Dafür brauchst du einen Händler, der die ganze Sache für dich abwickelt. Wir machen das gerne. Entscheidest du dich für uns, Polarstern, erhältst du das Geld direkt: 2023 gibt es 200 Euro. Zusätzlich investieren wir für dich 20 Euro in den Ausbau der erneuerbaren Energien in und für noch mehr Klimaschutz – geprüft von TÜV Nord. Deine THG-Quote kannst du jedes Jahr neu handeln.

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Wirklich Autostrom Plus für den Restbedarf.

Beim Spezialtarif für dein Elektroauto solltest du darauf achten, dass er genauso sauber ist wie dein selbst gemachter Solarstrom. Je konsequenter du Ökostrom lädst, desto schneller wird dein E-Auto klimaneutral. Mit dem passenden Spezialtarif förderst du die Energiewende schon beim Laden. Bei Wirklich Autostrom Plus von Polarstern förderst du die Energiewende wie bei kaum einem anderen Anbieter. Für jede Kilowattstunde, die du verbrauchst, investieren wir 1 Cent in den Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland. Und für jedes Jahr, das du bei uns bleibst, fördern wir die Energiewende weltweit. In Kambodscha entstehen mit deiner Hilfe Biogasanlagen für Familien. In Madagaskar trägt dein Stromverbrauch hier zum Aufbau einer solaren Stromversorgung für Dörfer bei. Warum? Weil es nur eine Energiewende geben kann: eine Weltweite.

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Portrait von Michael.

Michael. | Team Wirklich

E‑Mail: michael@polarstern-energie.de

Michael ist ein alter Hase im Marketing-Team und schon seit 2012 dabei. Als Online-Redakteur stammen viele Texte auf unserer Seite und im Polarstern Magazin aus seiner unverwechselbaren Feder.