Zum Inhalt
Erdgas Produktion
Erdgas Produktion
Flexibler Gastarif: Ökogas Flex

Wie Erdgas der Energiewende zuspielen soll.

Ausgerechnet ein fossiler Brennstoff soll die Energiewende unterstützen: Erdgas. Unter den fossilen Brennstoffen ist es der emissionsärmste und soll in Deutschland die Stromlücke schließen, wenn bis 2038 die Kohlekraftwerke abgeschaltet werden. Denn Erdgas eignet sich nicht nur zur Wärmebereitstellung, sondern auch zur Stromerzeugung, emittiert dabei aber rund 40 % weniger CO2 pro Energieeinheit als Kohle, wie es das Global Carbon Projekt angibt. Eine Umstellung auf 100 % erneuerbare Energien wird bis 2038 nicht drin sein, so gesehen ist Erdgas eine nachvollziehbare Notlösung. Außerdem sind erneuerbare Energien vom Wetter abhängig. Spielt es nicht mit, ist die Stromausbeute geringer. Auch dieses Loch soll Erdgas stopfen. Allerdings zu einem hohen Preis, dazu später mehr.

Manchmal führen Brücken auch einfach ins Nichts. Das kennen wir von etwas skurrilen Bauwerken, die dann – zum Beispiel wegen Fehlplanungen – nicht zu Ende gebaut werden und als mahnendes Beispiel für die Verschwendung von Steuergeldern in der Landschaft herumstehen. So ein Schicksal könnte auch Erdgas drohen, denn Gas wird gerne als Brückentechnologie in der Energiewende bezeichnet. Nur, was ist da dran?

Der Hype um Erdgas – oder doch nur ein Selbstbetrug?

Erdgas erlebt seit kurzem einen kleinen Hype, den die neue Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) mit dem Bau vieler neuer Gaskraftwerke in Deutschland weiter befeuern will. Über die Sinnhaftigkeit dieser Kraftwerke wollen wir an der Stelle nur indirekt sprechen.

Die große Erzählung der Brückentechnologie begleitet uns schon Jahre. In der Wissenschaft wird die Notwendigkeit von Erdgas für das Gelingen der Energiewende aber sehr viel kritischer gesehen. Zum Beispiel in einer Studie der TU Berlin aus dem Jahr 2022, also dem Jahr des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine.

Der geplante Ausbau der Erdgas-Infrastruktur stelle ein Risiko für die Energiewende dar, da Erdgas keine Brückentechnologie hin zu einem 100 Prozent erneuerbaren Energiesystem im Sinne des Pariser Klimaabkommens ist, heißt es da. Die Wissenschaftler:innen stellen Erdgas eine vergleichbar schlechte Klimabilanz aus wie Kohle oder Öl. Und: Sie empfehlen der Politik, die aktuellen Annahmen über Erdgas zu überdenken. Außerdem wird in der Studie der enorme Treibhauseffekt von Methan im Zuge der Erdgasnutzung erwähnt.

Die Forschenden der TU Berlin stellten fest, dass ein Ausbau der Erdgas-Infrastruktur die Abhängigkeit von fossilen Energien nur zementiere und auf der anderen Seite hohe wirtschaftliche Risiken berge. Hier kommen zum Beispiel der CO2-Preis und künftig steigende Gasnetzentgelte ins Spiel. Das klingt nicht gerade nach echter Energiewende und einer wirtschaftlich sinnvollen Brückentechnologie. Aber: Aktuell braucht Deutschland Erdgas. Und zwar viel.

Warum wir Erdgas (noch) brauchen, aber es zur Kostenfalle werden wird.

Das Heizen mit Erdgas ist immer noch die häufigste Heizungsart in Deutschland. In Millionen Haushalten wird mit Gas geheizt, auch die Industrie benötigt Gas in großen Mengen, was den fossilen Energieträger zunächst mal unverzichtbar erscheinen lässt. Mit 56,1 % aller Bestandsgebäude sind Gasheizungen am weitesten verbreitet. Daneben hat Erdgas noch eine wichtige Eigenschaft für die Energieversorgung: Es kann sowohl zur Strom- als auch zur Wärmeerzeugung genutzt werden und hat dabei noch einen geringeren CO2-Ausstoß pro Äquivalent als der deutsche Strommix im Durchschnitt.

Allerdings betont das Umweltbundesamt, dass eine Umstellung auf erneuerbare Energien entscheidend sei, um die CO2-Emissionen weiter zu reduzieren und die Klimaziele zu erreichen. Allein deshalb steht Erdgas also keine rosige Zukunft bevor, sollte man meinen. Und dann gibt’s noch den wirtschaftlichen Aspekt, genauer gesagt den steigenden CO2-Preis, an dem es auch nichts mehr zu rütteln gibt.

CO2-Preis verteuert Heizen mit Erdgas enorm.

Erdgas, das kann man sicher sagen, wird in den kommenden Jahren zu einer Kostenfalle. 2025 liegt der CO2-Preis bei 55 Euro pro Tonne. Im Jahr 2026 steigt die CO2-Steuer dann auf einen festgelegten Korridor zwischen 55 und 65 Euro pro Tonne. Den CO2-Preis zahlen alle Verbraucher:innen auf Sprit wie Diesel und Benzin und auf die Heizkosten, sofern du mit Gas oder Heizöl heizt. Immerhin müssen sich Vermieter und Mieter die CO2-Kosten beim Heizen aufteilen. Wohnst du in einem Einfamilienhaus, zahlst du die CO2-Steuer aber allein.

Zwei Punkte beim Heizen mit Gas solltest du beachten:

  • Wie hoch der CO2-Preis nach 2026 sein wird, kann noch niemand vorhersagen. Verschiedene Studien prognostizieren aber deutlich höhere CO2-Preise als heute, oft im Bereich von 200 bis 300 Euro pro Tonne.
  • Du solltest dich darauf vorbereiten, dass Erdgas (und Heizöl, Benzin und Diesel) schon in naher Zukunft durch den CO2-Preis sehr viel teurer werden. In wenigen Jahren von 55 Euro auf 275 Euro – so ein Anstieg der CO2-Steuer wäre heftig. Überlege also, ob ein Heizungstausch und ein Umstieg auf bspw. eine Wärmepumpe für dich in Frage kommen.
FAQ: Alles zum Heizen mit Wärmepumpe

Wie sich der CO2-Preis genau entwickelt (hat), siehst du in der folgenden Tabelle.

Tabelle: Entwicklung des CO2-Preis bis 2027.

JahrCO2-Preis pro Tonne
202125 Euro
202230 Euro
202330 Euro
202445 Euro
202555 Euro
202655 bis 65 Euro (festgelegter Preiskorridor)
2027freie Preisbildung über den Markt

Quelle: Gesetz über einen nationalen Zertifikatehandel für Brennstoffemissionen (Brennstoffemissionshandelsgesetz)

Steigende Netzentgelte: Die noch größere Kostenfalle bei Erdgas.

Neben dem CO2-Preis gibt’s noch ein großes wirtschaftliches Risiko für Privathaushalte bei Erdgas, das bisher deutlich weniger Aufmerksamkeit bekommt als der CO2-Preis. Weil künftig immer weniger Haushalte mit Gas heizen werden – im Neubau werden aktuell (Stand: Juli 2025) zu rund 67 % Wärmepumpen verbaut und nur 4 % Gasheizungen – werden sich die Gebühren für das Gasnetz (Netzentgelte) auf viel weniger Haushalte bzw. Verbraucher verteilen müssen. Diese müssen dann umso mehr für die Netzentgelte bezahlen, weil die Kosten fürs Netz gleichbleiben.

Netzentgelte für Gas könnten sich bis 2044 versechzehnfachen.

Wie drastisch sich die steigenden Netzentgelte im Gasnetz in Zukunft auf den Geldbeutel auswirken können, hat der Thinktank Agora Energiewende berechnet. Selbst unter Berücksichtigung einer Umrüstung auf Wasserstoff sinke der Gasnetzbedarf bis 2045 um über 90 %. Ohne eine Anpassung seitens der Politik droht bis 2044 eine 16-fache Erhöhung der Netzentgelte verglichen zu heute. Schon ab Mitte der 2030er-Jahre sollen die Entgelte dann massiv steigen (Verzehnfachung), so die Autor:innen der Studie, wenngleich das erst die Ruhe vor dem Sturm ist.

Strompreis und geopolitische Abhängigkeiten: Die Risiken bei Gas.

Nahezu alle weltweiten Erdgasvorkommen liegen auf den Gebieten autokratischer Staaten. Im Falle von Russland haben wir gesehen, wohin solche Abhängigkeiten bei fossilen Energieimporten führen. Politisch macht man sich erpressbar, wirtschaftlich unflexibel und abhängig. Auch die Abhängigkeit der USA beim Flüssiggas bemängeln Expert:innen. Die Tabelle zeigt, welche Länder die weltweit größten Erdgasvorkommen haben und dass eine gute Ausdifferenzierung der Erdgasbelieferer (Exporteure) aufgrund der wenigen Länder mit sehr großen Vorkommen kaum möglich ist:

Nachgewiesene natürliche Gasvorkommen nach Land (2025).

LandRegionWeltanteil in %
1. RusslandEuropa/Asien24,4 %
2. IranAsien17,1 %
3. QatarAsien12,4 %
4. USANordamerika4,6 %
5. Saudi-ArabienAsien4,4%
6. TurkmenistanAsien3,8 %

Auch für Verbraucher:innen ist Erdgas wie gesehen eine Kostenfalle auf lange Sicht. Für die Stromerzeugung ist Erdgas eine denkbar schlechte Option. Denn bei der Stromerzeugung gilt das Merit-Order-Prinzip.

Wie funktioniert das Merit-Order-Prinzip?

  1. Kraftwerke mit niedrigen Grenzkosten (z. B. Wind, Sonne, Kernkraft) werden zuerst eingesetzt.
  2. Danach folgen teurere Kraftwerke – z. B. Kohle und dann Erdgas.
  3. Das teuerste Kraftwerk, das noch benötigt wird, um die Nachfrage zu decken, bestimmt den Strompreis an der Börse. Dieses Kraftwerk nennt man "preisbestimmendes Kraftwerk".

Warum Strom teuer ist, wenn Erdgas zur Stromerzeugung genutzt wird.

  1. Erdgas-Kraftwerke haben hohe variable Kosten: Gaspreis und CO₂-Zertifikate etwa.
  2. Wenn Erdgas-Kraftwerke das letzte Glied in der Kette sind, wird ihr hoher Preis auf den gesamten Marktpreis übertragen.
  3. Auch Wind- und Solarstrom wird dann zum Erdgaspreis verkauft.

Fazit: Wenn Gaskraftwerke zur Stromerzeugung benötigt werden, steigt der Strompreis deutlich. Am Ende ein Risiko für Wirtschaft und Haushalte.

Bau neuer Gaskraftwerke: Wie passt das mit der Klimaneutralität 2045 zusammen?

Die CDU-Wirtschaftsministerin und ehemalige Gaskonzern-Managerin Katherina Reiche will in Deutschland, insbesondere im Süden und Osten, neue Gaskraftwerke mit bis zu 20 GW Leistung bauen. Riskiert Reiche damit die Energiewende? Wer in Deutschland noch ein neues fossiles Gaskraftwerk bauen will, ist zu bedauern, meint Klimareporter. Das würde ein paar Jahre dauern. Ist das Kraftwerk dann fertig, wird es nur ein paar hundert Stunden im Jahr als sogenannte Spitzenlast laufen – dann, wenn erneuerbare Energien nicht genügend Strom liefern und Gas einspringen muss.

Die Erneuerbaren haben derzeit rund 60 % Anteil am Strommix, schon 2035 sollen sie bei 80 % sein, lautet das Ziel der Bundesregierung. Und 2045, wenn Deutschland per Gesetz klimaneutral sein soll, ist es mit fossiler Erdgasverstromung eigentlich ganz vorbei, ausgenommen nur den Fall, die CO2-Emissionen werden per CCS-Technologie gemindert oder das Kraftwerk wird irgendwann auf Wasserstoff umgerüstet. Wovon die Bundesregierung nichts mehr wissen möchte: Im Koalitionsvertrag der Merz-Regierung ist von einer verpflichtenden Wasserstoff-Umstellung der Gaskraftwerke keine Rede mehr.

Grüner Wasserstoff: Was er bringt

Der große Schwindel mit „klimaneutralem Erdgas“.

Vielleicht ist dir das schon mal untergekommen: Bezeichnungen wie „klimaneutrales Erdgas“. Das ist in etwa so wie diätkonforme Schokolade. Worum geht’s bei dem Schwindel? Viele Anbieter werben mit dem Slogan, verpassen sich so ein Öko-Image. Nachdem die Rechercheplattform Correctiv im April 2024 massive Verbrauchertäuschung bei angeblich klimaneutralen Erdgastarifen aufgedeckt hat, haben mehr als 40 Gasversorger und kommunale Stadtwerke reagiert und ihre irreführenden Slogans zum Großteil entfernt.

Denn Erdgas kann per se nicht klimaneutral sein, bei der Energienutzung mit Gas werden immer CO2-Emissionen und viel schädliches Methan frei. Das Problem bei vielen Versorgern: Sie gaukeln Verbraucher:innen vor, dass ihr Erdgas klimaneutral sei, indem sie für die entstandenen Emissionen in Klimaschutzprojekte investieren. Das macht aber die entstandenen Treibhausgasemissionen nicht rückgängig und beendet nicht das Fördern von fossilem Gas. Oft sind die Klimaschutzprojekte zudem kaum wirksam und deren Einhaltung wird lasch kontrolliert, um es freundlich zu sagen.

Greenwashing bei Erdgas: Was echtes Ökogas auszeichnet.

Wir empfehlen dir, nur auf echtes, TÜV-zertifiziertes Ökogas von nachhaltigen Energieversorgern zu setzen. Das sind Biogas-Tarife, bei denen zu 100 % Biogas aus erneuerbaren Quellen genutzt wird. Bei Polarstern gibt es unser ausgezeichnetes Wirklich Ökogas, das nur aus pflanzlichen Rest- und Abfallstoffen erzeugt wird. Im Gegensatz zu anderen Anbietern ist Wirklich Ökogas also kein Mischprodukt, bei dem sich der Gastarif zu Prozentanteilen aus Erdgas und Ökogas zusammensetzt. Schau's dir gleich an, für mehr Flexibilität hast du bei uns die Auswahl aus fünf Ökogas-Tarifen.

Jetzt Ökogas-Tarife anzeigen.

Klimaschaden Methan: Wie dreckig Erdgas im Vergleich ist.

Erdgas erweist der Energiewende einen Dienst, zur grünen Energie sollte man es aber definitiv nicht verklären. Im Gegenteil. Seine Klimabilanz ist nur besser, wenn man auf die CO2-Emissionen sieht. Hauptbestandteil von Erdgas ist jedoch Methan. Und dieses erwärmt die Luft noch stärker als CO2. Laut Energy Watch Group (EWG) kann der Treibhauseffekt von Methan je nach Zeithorizont 34- bis 86-mal größer sein als der von CO2. Die Befürchtung der Energy Watch Group: Würde man den Strom- und Wärmesektor von Kohle und Öl lediglich auf Erdgas umstellen, könnte sich der Treibhauseffekt des Energiesektors um bis zu 40 % erhöhen. Zur Einordnung: Etwa ein Drittel der derzeitigen globalen Erwärmung wird Methan zugeschrieben. Andersrum ließe sich mit einer Reduzierung des Methanausstoßes die Erderwärmung klar verlangsamen.

Treibhausgase: CO2-Ausstoß der Energieträger im Vergleich.

EnergieträgerCO2-Faktor in g CO2/kWh
Erdgas201 g/kWh
Biogas152 g/kWh
Heizöl266 g/kWh
Fernwärme280 g/kWh
Braunkohle399 g/kWh
Steinkohle338 g/kWh
Flüssiggas239 g/kWh
Biomasse Holz27 g/kWh
Pellets36 g/kWh

Quellen: BAFA, Umweltbundesamt, volker-quaschning.de

Erläuterungen: Gemeint sind CO2-Äquivalente inklusive Vorketten der Energieerzeugung. Biogas: Der Wert stammt aus dem BAFA-Informationsblatt „CO2‑Faktoren“ und basiert auf UBA-Daten für die Lebenszyklusbilanzen biogener Brennstoffe.

Erdgas-Alternativen: Strom, Pellets, Bio- und Klärgas.

Erdgas ist also kein sauberer und erst recht kein erneuerbarer Energieträger und sollte perspektivisch von erneuerbaren Energien abgelöst werden. Hinzu kommen die Pipeline-Trassen, die ein großer Eingriff in die Umwelt sind. Als Erdgas-Alternativen kommen u.a. das Heizen mit erneuerbarem Strom (z.B. Wärmepumpe), mit Pellets bzw. Holz oder mit Ökogas in Frage. Auch Klärgas ist eine Erdgas-Alternative. Der Ökogas-Markt hat es in Deutschland aber schwer.

    Nur 4 % der Ökogasangebote aus erneuerbaren Energien.

    Eine wachsende Verfügbarkeit von fossilem Erdgas könnte sich auf das Angebot von guten Ökogasprodukten auswirken. Es ist ohnehin schon mager. Nur 4 % der Angebote sind wirklich zu 100 % aus erneuerbaren Energien. 14 % sind Mischprodukte aus fossilem Erdgas und einem kleinen Biogasanteil, was ungefähr so sinnvoll ist wie eine Eierschachtel, in der nur ein Ei bio ist.

    26 % der Ökogasangebote sind Klimatarife und zu 100 % nicht sinnvoll. Denn hinter diesem Biogas steckt einfach nur: Erdgas. Es darf als Biogas verkauft werden, weil sich Energieversorger dazu verpflichten, das ausgestoßene CO2 mit Klimaschutzprojekten zu kompensieren (siehe "Ökogas-Lüge"). Aber so unterstützt man als Privatkunde nur die weitere Förderung von fossilem Erdgas, nicht die Energiewende.

Die Öko-Qualität im Gasmarkt ist ausbaufähig, zeigt eine Analyse von Polarstern.

Privatkund:in

Geschäftskund:in

Privatkund:in

Geschäftskund:in

1. Deine Postleitzahl

    Flächenbedarf von Bio- und Erdgas.

    Beim Flächenbedarf unterscheiden sich Biogas und Erdgas deutlich: Biogas erfordert größere landwirtschaftliche Anbauflächen für Energiepflanzen wie Mais, zusätzlich zu Flächen für Lagerung und Anlagenbau. Dabei gehen auch Ressourcen wie Wasser, Dünger und Bodenfruchtbarkeit in die Bilanz ein. Erdgas hingegen benötigt kaum Fläche, da es unterirdisch gefördert wird; der Flächenbedarf beschränkt sich "nur" auf Bohrstellen und Transportinfrastruktur (Pipelines, Terminals). Allerdings ist die Erdgasförderung mit massiven Umwelteingriffen in geologische Schichten und lokalen Umweltauswirkungen etwa durch Pipelines verbunden. Bei den Flächenenergieerträgen zur Stromerzeugung schnitt Biogas in einer Studie eher schlecht ab, wobei Biogas nicht primär zur Verstromung genutzt wird.

    Fazit: In Bezug auf den Flächenverbrauch schneidet Erdgas besser ab, da es ohne großflächige landwirtschaftliche Nutzung auskommt. Unter Umweltaspekten punktet aber klar Biogas, da es erneuerbar ist.

Gasheizung vs. Wärmepumpe: Kostenvergleich fürs Heizen.

Gleich vorweg: "Eine Gasheizung ist mit deutlichen Kostenrisiken verbunden", schreibt die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Im Ergebnis ist die Wärmepumpe zwar deutlich teurer in der Anschaffung als eine neue Gasheizung. Der Unterschied wird allerdings durch die staatliche Förderung von bis zu 40 % schon abgemildert. Im laufenden Betrieb ist die Wärmepumpe ohnehin kostengünstiger, weil unter anderem kein CO2-Preis anfällt für sie. Dieser Vorteil kommt nach 10 bis 15 Jahren zum Tragen und gleicht die höheren Kosten aus, wie die Verbraucherzentrale resümiert. Danach sei die Wärmepumpe sparsamer.

Fazit: Nach 20 Jahren ist laut Verbraucherzentrale eine Einsparung von 8.800 Euro möglich gegenüber einer neuen Gasheizung (Berechnung von 2024). Unter den Bedingungen ist der Einbau einer Wärmepumpe nach etwa 13 Jahren kostengünstiger als eine neue Gasheizung, zeigt das Rechenbeispiel. Noch ein massiver Kostenfaktor ist der CO2-Preis, der bei einer Gasheizung von 2024 bis 2043 allein schon CO2-Kosten von mindestens 9.500 Euro verursacht.

👋 Ciao Erdgas! Jetzt Wärmepumpenstrom berechnen.

1. Deine Postleitzahl
Portrait von Ludwig.

Ludwig. | Team Wirklich

E‑Mail:  ludwig.o@polarstern-energie.de

Ludwig ist ausgebildeter Journalist und hat viele Jahre bei einem großen Medienhaus in München gearbeitet. Bei Polarstern ist er Redakteur im Marketing-Team und schreibt Artikel für das Polarstern-Magazin und Neuigkeiten für unsere Newsletter. Außerdem kümmert er sich um Events wie die Earth Hour und den Isar Cleanup.