

Smarte Steckdosen: Wie du Geräte smart machst – und worauf du achten solltest.
Smarte Steckdosen sind ein guter Einstieg in die Smart-Home-Welt. Sie sind preiswert und helfen, Stromkosten zu senken. Selbst die ältesten Geräte lassen sich intelligent steuern. Auf diese Dinge sollte man vor dem Kauf achten.
Die Vorstellung eines Smart Homes hat was: Im Halbschlaf wird etwas ins Kissen gemurmelt und Siri oder Alexa zieht die Vorhänge auf, fährt das Bett hoch, macht das Radio an, und in der Küche schnurrt schon die Kaffeemaschine. Luxus. Aber nicht jedermanns Sache. Kaffee und Marmeladenbrot kann dir auch dein Smart-Home-System leider noch nicht machen.
Haushalte werden immer vernetzter und digitalisierter, weil das in vielen Bereichen den Alltag erleichtert. 46 % der Menschen in Deutschland geben an, mindestens eine Smart-Home-Technologie im Einsatz zu haben. In Sachen Energie- bzw. Stromversorgung zuhause nimmt die Digitalisierung eine zunehmend wichtige Rolle ein, zeigen Studien.
80 % aller Deutschen zeigen sich offen für KI-gesteuerte Smart-Home-Tools: Die meisten (70 %) können sich einer Studie des Digitalverbands Bitkom zufolge die Nutzung von KI bei ihrer Heizung vorstellen, indem diese beispielsweise nicht nur die Wohlfühltemperatur zu gewissen Tageszeiten erlernt, sondern dabei auch das Energiesparen berücksichtigt. Gerade beim Thema Energie kann das Smart Home helfen, Kosten zu senken. Eine KI-Steuerung von Beleuchtung (66 %), Alarmanlage (51 %) oder von Saug- und Wischrobotern (36 %) ist demnach ebenfalls für viele Menschen vorstellbar, zeigt die Bitkom-Studie. Im Schnitt hätten Nutzer:innen von Smart-Home-Technologien sieben entsprechende Geräte oder Anwendungen zu Hause im Einsatz. Und anscheinend sind die meisten laut der Studie zufrieden damit. Zwei Drittel (69 %) der Befragten sagen nämlich: „Ich will nie wieder in einem Zuhause ohne Smart-Home-Anwendungen leben.“

Intelligente WLAN-Steckdosen machen jedes Gerät smart.
Ähnlich ist die Erfahrung sicher mit smarten, also mit dem Internet verbundenen, Steckdosen. Sie helfen dir, effektiv Stromkosten zu senken und sind eine gute Möglichkeit, den Smart-Home-Gedanken einfach mal für sich auszutesten, ohne gleich Unsummen zu investieren. Jedes alte Gerät, von Omas Vintage-Lampe bis zum ollen Ventilator lässt sich smart machen, ohne dass man dafür viel Geld ausgeben müsste. Je nach zusätzlichen Features kosten die schlauen Stecker zwischen 10 und 60 Euro. So muss man weder in neue, effizientere Geräte noch in ein umfassendes Smart-Home-System investieren, kommt aber in den Genuss ähnlicher Features.
Vorteil smarter Steckdosen: Überschaubare Kosten.
Intelligente Steckdosen, die Geräte automatisch ein- und aussschalten können, sind in der Anschaffung super günstig wie gesagt. Selbst preiswerte Steckdosen für weniger als 10 Euro, die für den Betrieb etwa 1 Watt benötigen und somit Stromkosten in Höhe zwischen 2,63 Euro (30 Cent/KWh) und 4,38 Euro (50 Cent/KWh) verursachen, haben sich bereits nach kurzer Zeit amortisiert. Daneben gibts auch noch Unterputzsteckdosen, diese solltest du aber von einer Elektrofachkraft montieren lassen.
Wann smarte WLAN-Steckdosen sinnvoll sind.
Geräte effizient nutzen.
Smarte Steckdosen sind gut für Leute (wie mich), die nicht länger dreimal checken wollen, ob wirklich alle Lichter aus sind. Oder noch schlimmer: das Bügeleisen. Das übernehmen die schlauen Stecker. Sie schalten alle Geräte vor Ort per Sprachsteuerung oder unterwegs per App an und aus. Zeitschaltungen lassen sich auch programmieren. Das lohnt sich bei Geräten, die zu grundsätzlich zu fixen Zeitpunkten genutzt werden. Zum Beispiel Klimaanlagen, Wasserkocher oder elektrische Heizungen im Bad. Bei letzterem Beispiel ist das Bad morgens schön vorgewärmt, abends vergisst man nicht, die Heizung runterzudrehen.
Check deinen Ökostromtarif.
Stromsparpotenziale aufdecken.
Viele smarte Stecker zeigen den Stromverbrauch von Geräten in Echtzeit und im Zeitverlauf an. Das erlaubt einen Überblick über den Verbrauch unterschiedlicher Geräte – auch wenn sie im Standby-Betrieb sind. Stromsparpotenziale sind so im Nu aufgedeckt.
Noch mehr StromspartippsWas smarte WLAN-Steckdosen können – und was nicht.
Erstmal können WLAN-Steckdosen vor allem zwei Dinge: Geld und CO2 einsparen. Denn in einem durchschnittlichen 3-Personen-Haushalt machen unnötige Kosten durch Standby im Schnitt etwa acht Prozent der jährlichen Stromrechnung aus, erklärt co2online. Die Standby-Leistung liegt durchschnittlich bei etwa 10 Watt. Durch vollständigen Verzicht könnten Sie im Einfamilienhaus im Jahr bis zu 360 Kilowattstunden (kWh) und 144 Euro sparen sowie 145 kg CO2 vermeiden. WLAN-Funksteckdosen verbrauchen zwar selbst ein bisschen Strom, aber die Anschaffung amortisiert sich im Normalfall schnell. Smarte Steckdosen haben eher Basic-Funktionen, meist können sie Elektrogeräte via App einfach "nur" ein- und ausschalten zu bestimmten Zeitpunkten. Viele Steckdosen messen dazu noch den Strombedarf eines Geräts. Aber genau das sollen sie ja auch tun.
Was intelligente Steckdosen nicht leisten können, sind zum Beispiel dynamische Stromverbräuche, dass ein Gerät wie die Waschmaschine genau dann läuft, wenn der Strompreis an der Börse gerade billig ist (Stichwort dynamischer Stromtarif). Dafür braucht man einen Smart Meter und ein eigenes Home Energy Management System (HEMS). Auch können smarte WLAN-Steckdosen, falls man eine Solaranlage hat, nicht flexibel den PV-Strom vom eigenen Dach nutzen.
Praxisbeispiel: Waschmaschine smart machen.
Smarte Steckdosen, die über das WLAN mit einer App gesteuert werden können bzw. verbunden sind, eignen sich super dafür, die Waschmaschine smart zu machen. So verpasst du nie wieder den Zeitpunkt, wenn die Maschine und Wäsche fertig sind und du wirst dank der intelligenten Steckdose, die den Strombedarf misst, beim Programmende benachrichtigt. Mehr dazu im Video.

Auf was du vor dem Kauf einer smarten Steckdose achten solltest.
Vermeide diesen Moment, wo man erst beim Auspacken merkt, ach, geht ja gar nicht. Das sind die typischen Punkte, auf die man beim Kauf einer smarten Steckdose achten sollte.
1. Das richtige Betriebssystem.
Nicht alle smarten Steckdosen sind sowohl für Android als auch iOS geeignet. Achte darauf, welche Steckdose mit deinem Handy kompatibel ist. Entscheidend ist auch die Version des Betriebssystems. Im Zweifel ein Software-Update durchführen.
2. Die richtige WLAN-Funkstärke für die Steckdose.
Die Steckdosen verbinden sich in der Regel mit einer WLAN-Frequenz von 2,4 GHz. Hier verzweifeln viele, die zum ersten Mal einen smarten Stecker installieren wollen. Wahrscheinlich hast du alles richtig gemacht, nur dein Internet funkt mit einer Frequenz von 5 GHz. Auf der Homepage deines Routers kannst du die WLAN-Stärke umstellen. Zum Beispiel bei Fritzbox! findest du die Funktion unter dem Menüpunkt Funkkanal.
3. Elektrogeräte vorher einschalten.
Damit Geräte über die smarte Steckdose gesteuert werden können, müssen sie eingeschaltet bleiben. Ein Lampe, die schon aus war, kann man nicht mehr anmachen. Du steuerst immer nur den Stecker an.
4. Auf die maximale Wattleistung achten.
Achte auf die Wattzahl von elektronischen Geräten, die du smart machen möchtest. Die meisten smarten Stecker sind für Geräte mit mittlerer Leistung, oft bis zu 2.200 Watt gedacht. Sieh nach, was die Packung dazu sagt. Geräte, die über die empfohlene Maximalleistung hinausgehen, sollten nicht angeschlossen werden. Das Haus wird schon nicht abbrennen, aber sicher ist sicher – Stecker können bei zu starker Auslastung überhitzen. Für Geräte mit höherer Wattzahl lieber auf klassische, steuerbare Funksteckdosen zurückgreifen. Auch bei mehreren Geräten, die über eine Steckerleiste gemeinsam angesteuert werden sollen.
Kauftipps und empfehlenswerte WLAN-Steckdosen.
- Kompatibilität: Achte bei Smartplugs auf Unterstützung für Alexa, Google Assistant, ggf. Apple HomeKit, wenn du Sprachsteuerung nutzen willst.
- Benutzerfreundlichkeit: Die App sollte intuitiv bedienbar sein und Zeitpläne, Timer und Szenen unterstützen.
- Größe der Steckdose: Achte auf eine kompakte Bauweise, damit Nachbarsteckdosen nicht blockiert werden.
- Energieverbrauch messen: Falls du Stromverbrauch analysieren willst, brauchst du ein Modell mit Energie-Monitoring.
- Schaltleistung: Die meisten Geräte schaffen 3.000 bis 3.680 Watt (max. 16 Ampere). Das reicht für Kaffeemaschine, Fernseher oder Router – nicht (!) aber für Heizlüfter oder Waschmaschinen, wenn kein Hinweis auf Hochlast gegeben ist.
- Datenschutz & Sicherheit: Achte auf Serverstandort (EU), 2FA und gute Bewertungen in Sachen Datenschutz.
Auswahl empfehlenswerter Steckdosen-Modelle.
Modell | Details | Preis |
---|---|---|
AVM FRITZ!DECT 200/210 | Sehr sicher, DECT ULE über FritzBox, mit Verbrauchsmessung | 40–50 € |
TP-Link Tapo P110 | Günstig, Energie-Monitoring, solide App | ca. 15 € |
Meross MSS315 | Kompakt, für Balkonkraftwerk, lokale Steuerung, guter Datenschutz | ca. 15 € |
Eve Energy | Apple HomeKit, lokal ohne Cloud, Thread-fähig, mit Verbrauchsmessung, kein Account nötig | 35–45 € |
Gosund SP112 | Ideal für Bastler, Flashbar mit eigener Firmware (z. B. für Home Assistant) | 15–20 € |
Berechne deinen Ökostromtarif.
Der nächste Schritt: ein Smart Meter.
Kommst du mit den smarten Steckern gut klar, ist der nächste logische Schritt ein Smart Meter. Die intelligenten Stromzähler zeigen den Gesamtstromverbrauch sekundengenau an. Dadurch lassen sich einfacher Rückschlüsse auf alle Stromverbraucher im Haushalt ziehen, nicht nur jene, die du mit einem smarten Stecker verknüpft hast. Wissen, wo der Strom im Haushalt "hinfließt", ist eine der wichtigsten Entdeckungen für einen bewussteren Umgang mit Strom. Laut co2online können Haushalte nach der Installation eines Smart Meters ihre Stromkosten um bis zu 10 % senken.
