Vom Experten erklärt: Die Vorteile von Smart Metern

Ab 2025 werden Smart Meter für Haushalte mit einem Jahresstromverbrauch ab 6.000 Kilowattstunden Pflicht. Auch Betreiber von Solaranlagen ab 7 kWp Leistung müssen einen Smart Meter installieren. Wir haben uns von einem Experten die Vorteile von Smart Metern zeigen – und Fragen zur Sicherheit beantworten lassen. 

von Käthe Wirklich - Lesezeit: Weniger als eine Minute

Dazu haben wir uns mit Adrian Klare vom Smart Meter-Hersteller Discovergy unterhalten. Discovergy ist eines von mehreren Unternehmen, die am Zertifizierungsprozess für intelligente Zähler vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnologie (BSI) teilgenommen haben. Adrian nennt gleich mehrere Gründe, warum Smart Meter mehr als sinnvoll sind.

Vorteile von Smart Metern.

1. Stromsparpotenziale werden erkannt.

Smart Meter visualisieren den eigenen Stromverbrauch sekundengenau. Dadurch ist man in der Lage, Energie effizienter und verantwortungsvoller zu nutzen. Gleichzeitig kann man testen, welche Geräte echte Stromfresser sind, indem man sie aus- und einschaltet. Perspektivisch wird es auch eine Geräteerkennung geben, die dir innerhalb des Discovergy-Portals anzeigt, welches Gerät wann wie viel Strom verbraucht. Für Standardzähler gibt es schon jetzt eine Betaversion. Dadurch hast du dein eigenes Verhalten wirklich gut im Blick. So könnte das aussehen:

Hier ist der Stromverbrauch von Trockner, Waschmaschine, Spülmaschine, Backofen und Kühlschrank abgebildet. Auffällig ist, dass alle Geräte um die Mittagszeit genutzt werden. Genau deshalb macht es so viel Sinn, seinen eignen Strom mit einer PV-Anlage zu erzeugen: An einem sonnigen Tag wird im Mittag am meisten Strom erzeugt, der direkt genutzt werden kann – ist sauber und kostet nichts.

2. Die Strom-Abrechnungen werden genauer.

Zukünftig werden Smart Meter eine exakte Abrechnung des tatsächlichen Stromverbrauchs ermöglichen. Die Stromrechnung kommt dann nicht mehr jährlich, sondern monatlich. Große Nach- oder Rückzahlungen sind damit passé.

3. Möglichkeit von variablen Stromtarifen.

Bei variablen Stromtarifen ist es zum Beispiel möglich, Strom an einem sonnigen Sommertag mittags vergünstigt zu beziehen – weil da eh viel produziert wird und so jeder selbst durch ein bewusstes Energieverhalten seine Stromkosten beeinflussen zu können.

Der Zertifizierungsprozess von Smart Metern

Die hohen Sicherheitsanforderungen verlangsamten lange den Zertifizierungsprozess, der vom BSI durchgeführt wurde. Die Anforderungen sind sehr detailliert und müssen in verschiedenen Bereichen erfüllt werden. Das ist gut, denn immerhin geht es um personenbezogene Daten.

Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung.

Dass im zukünftigen Energienetz Smart Meter die größte Angriffsfläche darstellen, glaubt Adrian Klare nicht. Bereits jetzt werden Übertragungsnetze oder die Bedarfsanforderungen an die Kraftwerke digital gesteuert – genauso wie nahezu jeder andere Bereich unseres Alltags. Dass unsere Welt digitaler wird, ist nur natürlich. Wichtig ist, dass wir Chancen nutzen und uns gleichzeitig den Herausforderungen stellen. Eine Möglichkeit, das zu tun, ist die Einführung hoher Sicherheitsstandards. Diese sind in Deutschland bezüglich Smart Metern übrigens besonders hoch – inoffiziell gilt unser Modell als „das strikteste der Welt“.

Problematischer wird es eher, wenn die Server, auf denen unsere Daten liegen oder verarbeitet werden, außerhalb der EU liegen. Der Markt für Smart Home-Geräte wird beispielsweise von Unternehmen aus den USA dominiert. Dadurch wird unsere Sicherheitsinfrastruktur natürlich umgangen. Was man aber als Verbraucher nicht vergessen darf: Es gibt immer auch Punkte, auf die man selbst Einfluss hat.

3 Tipps für mehr Sicherheit deines Smart Meters.

  1. Wähle ein möglichst sicheres Passwort.
  2. Achte darauf, die verfügbaren Sicherheitsupdates für das Betriebssystem und den Webbrowser zu installieren.
  3. Installiere ein Virenschutzprogramm und eine persönliche Firewall.

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