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Ökostrom vergleichen
Ökostrom vergleichen

Was suchst du: Nur günstigen oder auch guten Ökostrom?

Eine große Auswahl ist eigentlich ein Privileg. Aber dann gibt dir der Energiemarkt über 1.000 Ökostromtarife und sagt: Hier bitte, such dir einen aus! Äh. Die meisten Menschen dürften sich dann aus lauter Überforderung einen Öko-Tarif ihres bisherigen Versorgers aussuchen – oder eine große Marke wählen, die immerhin vertraut klingt. Eine dritte wichtige Anlaufstelle sind Vergleichsportale. Sie spucken das vermeintlich beste Ergebnis als erstes aus. Nur: Was ist das Beste? Das Günstigste? Das kommt auf die Wechselintention an.

Wie kann Ökostrom nicht aus erneuerbarer Energie sein?

Achtung beim Stromvergleich: Ökostrom ist kein geschützter Begriff. Häufig kaufen Stromanbieter einfach Graustrom an der Strombörse und vermarkten diesen dann mithilfe von Ökostrom-Herkunftsnachweisen als Ökostrom. Die Praxis ist üblich und legal, doch sie unterstützt nicht den Energiewende-Ausbau. Die Herkunftsnachweise stammen meist von alten Anlagen, häufig von Wasserkraftwerken in Norwegen. Doch solange Anbieter Ökostrom einfach nur mithilfe von günstigen Herkunftsnachweisen aus alten Kraftwerken verkaufen, gibt es keinen Druck, in den Bau neuer Ökostrom-Erzeugungsanlagen zu investieren. Dein Anbieter sollte daher direkte Lieferverträge mit Anbietern haben. Wenn du einen Tarif interessant findest, solltest du daher erstmal die Website des Anbieters überprüfen, ob er dir transparent darlegt, wo der Ökostrom erzeugt wird.

„Bitte nenne mir gute Ökostromanbieter aus Deutschland, die Ökostrom, sehr guten Kundenservice, günstige Stromtarife und einen Sofort- und Neukundenbonus haben. Fasse mir die Ergebnisse als übersichtliche Tabelle zusammen.“ So oder so ähnlich suchen immer mehr Menschen im Netz nach Stromanbietern und Tarifen. Künstliche Intelligenz und Plattformen wie ChatGPT haben unser Suchverhalten revolutioniert – und nochmal bequemer gemacht als ohnehin schon.

Doch es gibt auch eine Schattenseite der bequemen Suche mit Künstlicher Intelligenz. In diesem Artikel erklären wir, warum du bei KI vorsichtig sein solltest und welchen Vergleichsportalen du trauen kannst und wie du sie am besten nutzt.

Welche Vergleichsportale gibt’s – und welche sind seriös?

Check24 und Verivox kennt jeder, klar. Es gibt aber noch mehr Anbieter neben den großen Platzhirschen. Insbesondere wer nach hochwertigem Ökostrom sucht, sollte auch auf Webseiten wie Utopia und Robin Wood vorbeischauen.

Es gibt eine große Vielfalt an Vergleichsportalen, die sich in puncto Bekanntheit und Spezialisierung aber unterscheiden. Diese Portale sind bekannt für den Stromvergleich:

  • Check24
  • Verivox
  • Stromauskunft.de
  • Finanztip
  • Utopia

Seriös sind die meisten Vergleichsportale. Allerdings stehen manchmal gewisse Praktiken in der Kritik, etwa beim Stromtarif-Vergleich. Hier gaukeln dir zum Beispiel Filter für strenge Öko-Richtlininen grüne Stromtarife vor, doch häufig sind die Kriterien hinter den Filtern viel zu lasch, um das Prädikat „echter Ökostrom“ tragen zu dürfen. Da es aber keine gesetzliche Regelung oder Vorgaben gibt, was echter Ökostrom ist und was ihn ausmacht, dürfen Vergleichsportale hier ihre eigenen Regeln bestimmen. Zum Leidwesen mancher Verbraucher:innen.

Fiese Fallstricke umgehen: Wie funktionieren Vergleichsportale?

Eigentlich erstmal ganz simpel: Klassische Vergleichsportale wie Verivox, Check24, Finanztip und Co. funktionieren so, dass du beim Stromvergleich Daten wie Postleitzahl, Jahresverbrauch und Anzahl der Personen im Haushalt eingibst. Im Anschluss spuckt die Webseite dir Ergebnisse aus, die du je nach Präferenzen wie Boni, Vertragslaufzeiten etc. noch filtern kannst.

Wichtig ist an dieser Stelle, dass dir Vergleichsportale niemals „den ganzen Markt“ anzeigen, sprich Anbieter, die gar nicht auf Portalen wie Check24 und Co. werben oder gefunden werden wollen, werden auch nicht angezeigt.

Du solltest also immer im Hinterkopf haben: Viele Portale listen nicht alle Anbieter, sondern primär

  • die Anbieter, die ihre Stromtarife aktiv an das Portal liefern und sich dort listen lassen,
  • und/oder Provision für Abschlüsse zahlen,
  • oder eine Kooperation mit einem Vergleichsportal haben (selten der Fall).

Noch ein wichtiger Aspekt bei Vergleichsportalen und wie sie funktionieren ist, dass dort bei der Stromtarif-Übersicht hin und wieder mit frei erfundenen Siegeln und Labels gearbeitet wird. Stromanbieter können nämlich eigens entworfene Pseudo-Siegel in den Suchergebnissen von Vergleichsportalen platzieren, die neben den Tarifdetails angezeigt werden. Zwar müssen die selbst erfundenen Siegel mit dem Vergleichsportal abgestimmt werden, doch dabei handelt es sich nicht um reale, objektiv vergebene Siegel (wie z.B. das Grüner Strom-Label).

Zweifelhafte Öko-Filter bei Vergleichsportalen.

Noch ein Fallstrick bei der Funktionsweise von Vergleichsportalen sind Suchfilter, die du nutzen kannst, um die Ergebnisse zu verfeinern. Gerade bei Öko-Filtern für Ökostrom oder Ökogas ist aber Vorsicht angesagt, da selbst bei der strengsten Filtervariante („Nur Tarife mit Biogas“) noch immer Tarife angezeigt werden, die nicht höchsten Öko-Qualitätskriterien entsprechen. Bei Ökostrom ist das ähnlich. Ein gutes Beispiel ist die Biogas-Suche. Wer dabei den höchsten Öko-Filter bei Check 24 setzt, bekommt immer noch eine Reihe von Ökogas-Tarifen angezeigt, die nicht zu 100 % aus Biogas bestehen. Im Gegenteil: Viele Tarife haben nur einen Anteil von 15 % Biogas – und das trotz strengen Ökofilters.

Die Öko-Filter bei Vergleichsportalen sind zweifelhaft und zeigen dir oft Tarife an, die mit erneuerbarer Energie wenig zu tun haben.

Empfehlenswerte Filter beim Stromvergleich auf Portalen:

  • ohne Sofort- oder Neukundenbonus (Boni jeglicher Art verzerren das Preisbild)
  • kurze Laufzeit des Stromtarifs
  • kurze Kündigungsfrist
  • Preisgarantie (optional)
  • Öko-Label für Stromtarife (hier aber Vorsicht vor eigenen Label-Kreationen der Portale/Stromanbieter)

Die Verbraucherzentrale empfiehlt zwar Vergleichsportale, rät aber auch zu einer gewissenhaften Filterauswahl bei der Stromtarif-Suche. Diese Filter-Optionen empfiehlt die Verbraucherzentrale:

  • Neukunden-Bonus nicht einrechnen lassen und deaktivieren. So kann man die Jahreskosten eines Stromtarifs besser einschätzen.
  • Lass dir nicht nur Tarife anzeigen, zu denen man direkt über das Portal wechseln kann. Das schränkt deine Auswahl unnötig ein.
  • Lass dir nur Fixpreistarife und keine dynamischen Tarife anzeigen.
  • Deaktiviere die Voreinstellung "hohe Kundenempfehlungsquote". Denn Kundenempfehlungen kann man nur für solche Tarife aussprechen, für die das Portal Provisionen erhält. Auch das schränkt die Auswahl also unnötig ein.
Wechselprämien: Kein guter Deal

Was dir bei der Online-Ökostrom-Suche hilft.

Fazit: Wenn du Ökostrom mit echtem Impact suchst, setze neben den klassischen Vergleichsportalen und KI-Plattformen wie ChatGPT, Perplexity etc. vor allem auf Utopia und den Ökostrom-Report von Robin Wood. Hier kannst du dir sicher sein, ausschließlich nachhaltige Energieversorger mit echtem Ökostrom und Energiewende-Förderung zu finden. Wenn du dir bei der Recherche auf Anbieter-Webseiten das Kleingedruckte ersparen willst, achte einfach auf das OK-Power-Gütesiegel und das Grüner Strom-Label. Beide stehen für echten Ökostrom!

Zu unseren Ökostrom-Tarifen

Wie oft willst du dich mit Energiethemen im Jahr beschäftigen?

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Häufig
Gar nichtHäufig

Das solltest du noch über Vergleichsportale wissen.

Suchst du Ökostrom, wird dich dein Browser vermutlich trotzdem erstmal auf die bekannten großen Vergleichsportale schicken. Ein paar Dinge solltest du über sie wissen:

Häufig geht’s (nur) um Provision.

Portale verdienen Geld mit Provisionen. Anbieter, die keine Provisionen an Vermittler zahlen möchten, werden bei den Vergleichsportalen also gar nicht erst angezeigt. Das betrifft auch unabhängige Ökostromanbieter. Also solche, die Ökostrom mit hohem Energiewendenutzen anbieten. Den Vorwurf, Anbieter höher zu ranken, die mehr Provision zahlen, weisen Portale zurück. Kritisch dürfte man jedoch betrachten, dass bei einem bestimmten Anbieter die ersten beiden Angebote nicht als Anzeige gekennzeichnet sind, wie man es zum Beispiel von Google kennt. Dies erfährt man nur indirekt, indem der eigentliche Beginn der Liste mit „Ihre ermittelten Ergebnisse“ gekennzeichnet ist.

Günstig ist nicht immer geil.

Die oberen Ränge belegen die Tarife, die für dich am preiswertesten sind. Dazu ist auch zunächst nichts einzuwenden, es ist schließlich die Aufgabe vieler Portale, günstige Angebote rauszusuchen. Doch bietet der niedrigste Preis meistens nicht die beste Qualität und schon gar nicht 100 % zertifizierten Ökostrom.

Wenig Bezug zum Anbieter.

Manche Vergleichsportale fungieren inzwischen als Wechsel-Dienstleister. Sie wechseln dich immer automatisch in den günstigsten Vertrag. Du kannst zwar filtern, dass du nur Ökostrom beziehen möchtest. Ob der Anbieter dahinter auch wirklich nachhaltig ist, kannst du bei der automatischen Wechselpraxis kaum beeinflussen. Hier kann dir aber KI oder ein eigener Blick auf die Website eines Anbieters helfen.

Bevor du ChatGPT nach einem Stromanbieter fragst, lies das.

KI-Plattformen wie ChatGPT, Google Gemini, Perplexity und Co. sind inzwischen für viele alltägliche Berater. Um einen Urlaub oder eine Städtereise zu planen, die passende Aktivität für den Teamabend zu finden oder eben einen Stromanbieter zu finden. Suchst du über ChatGPT oder einen anderen KI-Assistenten solltest du dir bewusst sein, auf welche Quellen die KI zugreift für ihre Ergebnisse und Antworten. Auswertungen und Analysen zu ChatGPT und Co. zeigen, dass neben Webseiten wie Wikipedia oder Behörden-Seiten auch eher unseriöse Quellen wie Community-Plattformen, Youtube-Transkripte und Reddit, also ein soziales Netzwerk, befragt werden. Die Infos darin werden nicht geprüft, jede:r User:in kann dort erstmal mehr oder weniger schreiben, was er will. Bei Reddit gibt es zum Beispiel ein System von Up- und Down-Votes für Beiträge. Das kann zu einer gewissen Kontrolle und Verifizierung von Beiträgen bei Reddit führen, muss es aber nicht.

Die Quellen zu kennen, ist entscheidend, wenn dir die KI bei der Stromtarif-Suche helfen soll. Während ChatGPT 27 % seiner Antworten auf Wikipedia stützt, zitiert Google Gemini lieber Blogs wie Zapier oder Forbes. Hier siehst du, welche Quellen ChatGPT nutzt. Wikipedia und News-Seiten dominieren demnach.

Welche Quellen ChatGPT nutzt.

QuelleAnteil an den Zitationen
Wikipedia27 %
Nachrichtenmedien (z. B. Reuters)27 %
Blogs21 %
Vergleichsseiten17 %
UGC (Foren, Reddit, Social)< 0,5 %
Herstellerseiten< 3  %

Quelle: Bloom Web Agency.

Eine Hilfe sind ChatGPT und Co. aber allemal. Beim Stromvergleich mit KI-Anbietern kommt es vor allem auf zwei Dinge an:

  1. Sei dir bewusst, welche Quellen die Künstliche Intelligenz für ihre Antwort nutzt. Prüfe in den Ergebnisse auch die verlinkten Webseiten, um zu sehen, ob die Informationen seriös sind.
  2. Stelle die richtigen Fragen und verfasse gute Prompts. Zum Beispiel: Welche Ökostromanbieter tragen das Grüner-Strom-Label oder das OK-Power-Gütesiegel und haben günstigen Ökostrom?

Guten Anbieter finden: Darauf solltest du beim Stromvergleich achten.

Statt die KI zu befragen, kannst du dich auch an unserer Checkliste für den Stromanbieter-Vergleich orientieren. Wir gehen mal davon aus, dass du mit deiner Strom-Wahl auch wirklich was verändern möchtest. Dann muss der Ökostrom ein paar wichtige Kriterien erfüllen, um wirklich nachhaltig zu sein:

Checkliste für gute Stromanbieter.

    1. Ausschließlich Ökotarife?

    Sieh dir an, ob ein Stromanbieter ausschließlich Öko-Tarife oder daneben auch fossile Tarife aus Kohle oder Erdgas im Portfolio hat. Dann solltest du ihn meiden, denn damit tut man der Energiewende keinen Gefallen.

    2. Grüner Unternehmens-Strommix?

    Der sogenannte Gesamtenergieträgermix zeigt dir, die für die Belieferung von Letztverbrauchern eines Stromversorgers eingesetzten Energieträger. So erkennst du, ob das Unternehmen auch wirklich grünen Strom einkauft.

    3. Förderbeitrag für den Ausbau und Label?

    Checke, ob der Anbieter mit den Ökostrom-Tarifen die Energiewende mit einem Extrabetrag fördert. Gütesiegel wie das OK Power Label oder das Grüner Strom-Label garantieren dir das – und werden auch von der Verbraucherzentrale empfohlen. Hat ein Stromanbieter diese Label nicht, ist der Ökostromtarif nur wenig sinnvoll und fördert nicht den Bau neuer Ökostromkraftwerke.

    4. Wer steckt dahinter?

    Prüfe, ob hinter einem Stromanbieter ein großer Energiekonzern als Mutterkonzern steckt. Falls ja, finanzierst du die fossile Energiegewinnung indirekt mit.

    5. Unternehmens-Zertifikat vorhanden?

    Wirtschaftet dein Stromanbieter als Firma insgesamt nachhaltig und verantwortungsvoll? Das erkennst du zum Beispiel an Zertifikaten wie B Corp oder Gemeinwohl-Ökonomie. Wir von Polarstern sind mit beiden Labeln ausgezeichnet bzw. zertifiziert.

    6. Hohe Servicequalität im Kundenservice?

    Achte darauf, wie gut und persönlich der Kundenservice ist und sieh dir dazu Rezensionen etwa bei Ekomi oder Google an. Checke auch die Anzahl und Optionen an Kontaktmöglichkeiten des Stromanbieters. Je mehr Kanäle der Kundenservice anbietet, desto besser.

1. Deine Postleitzahl

Stromvergleich: Auf diesen Portalen gibt's nur zertifizierte Tarife.

Zertifikate wie das Grüner Strom-Label und ok power haben praktischerweise eigene Vergleichsportale, die direkt zu zertifizierten Angeboten führen, und zwar ohne dass die Labels dafür Provision verlangen. Wer mit seinem Ökostrom-Tarif gezielt Neuanlagen fördern möchte, sollte daher bei den Portalen von Grüner Strom-Label und OK Power Label vorbeischauen. Um sich einen Überblick über gute Angebote zu verschaffen, hilft auch der renommierte Ökostrom-Report der Naturschutzorganisation Robin Wood, die Ökostrom-Bestenliste von Utopia und auch der Ökostrom-Test von Öko-Test.

Wirklich Ökostrom ist wirklich nachhaltig.

Wenn du schon mal bei uns bist: Bei Polarstern förderst du die Energiewende wie bei kaum einem anderen Anbieter. Unser Wirklich Ökostrom wird aus bayerischer Wasser-, Wind- und Solarkraft erzeugt. Für jede Kilowattstunde, die du nutzt, investieren wir 1 Cent in den Ausbau der erneuerbaren Energie. Mehr noch: Pro Jahr und Kind:in investieren wir 20 Euro in die Energiewende in Kambodscha und Madagaskar. In Kambodscha unterstützen wir den Bau von Biogasanlagen für Familien, in Madagaskar bauen wir gemeinsam mit lokalen Partnern Solarparks für Dörfer. Unser Strom ist mit dem Grüner Strom-Label zertifiziert. Daneben ist unser komplettes Unternehmen zertifiziert von der Gemeinwohl-Ökonomie und B Corp. Die Zertifikate kennzeichnen Unternehmen, die nicht einfach nur nachhaltige Produkte anbieten, sondern die Wirtschaft insgesamt verantwortungsvoller gestalten wollen – und dazu bei sich selbst anfangen. Und was Tarifrechner und Vergleichsportale angeht: Wir haben einen Rechner der ganz anderen Art entwickelt: Mit unserem Impact-Rechner erfährst du, wie viel du bei uns konkret für den Klimaschutz leistest. Und hier berechnest du deinen Preis:

Portrait von Ludwig.

Ludwig. | Team Wirklich

E‑Mail:  ludwig.o@polarstern-energie.de

Ludwig ist ausgebildeter Journalist und hat viele Jahre bei einem großen Medienhaus in München gearbeitet. Bei Polarstern ist er Redakteur im Marketing-Team und schreibt Artikel für das Polarstern-Magazin und Neuigkeiten für unsere Newsletter. Außerdem kümmert er sich um Events wie die Earth Hour und den Isar Cleanup.