Impact Hub München

Impact Hub Munich – Raum für Veränderung

Impact Hub München
Mehr davon! Impact Hubs sind Orte für Ideen, die die Welt wirklich braucht. Hier werden Lösungen für die dringenden gesellschaftlichen Fragen unserer Zeit entwickelt. Hast du so eine Idee? Jakob, einer der drei Polarstern-Gründer und heutiger Geschäftsführer des Impact Hubs in München verrät, was den Impact Hub von gängigen Co-Working-Spaces unterscheidet und wie du Teil der Community wirst.

von Michael. Fotos: (c) Impact Hub Munich. Wirklich - Lesezeit: 3 Minuten

Der eine träumt seine Geschäftsidee und hat sie am Morgen vergessen, der andere kennt sie, wird sie aber alleine nicht vorantreiben und der dritte will, aber weiß nicht, wie. Man braucht Räume für Ideen. Orte, wo die richtigen Menschen zusammenkommen, um aus Ideen konkrete Projekte und Unternehmen zu formen – Visionäre, Kreative, Macher.

Impact Hub: Weltweite Community von Visionären.

Der Impact Hub ist so ein Raum und der Name Programm: Hier werden Unternehmen, Produkte und Projekte mit Impact geboren. Hub-Mitglieder entwickeln unternehmerisch Antworten auf gesellschaftliche Herausforderungen wie Bildung, Gesundheit oder Klimaschutz. Über 100 Impact Hubs gibt es weltweit. Sie sind miteinander vernetzt und haben zusammen schon tausende Startups hervorgebracht. Die Hub-Räume funktionieren als Co-Working-Spaces, Startup-Hilfen, Ideenschmieden, Eventräume und vieles mehr.

Verbündete für Veränderung: Der Impact Hub Munich und Polarstern.

Mit dem Impact Hub Munich verbindet uns von Polarstern viel. Geschäftsführer Jakob ist auch einer der drei Polarstern-Gründer. Außerdem sind der Münchner Hub und Polarstern Teil der Gemeinwohl-Ökonomie – einer Wirtschaftsbewegung, die Gewinnmaximierung ablehnt und bei der das ökonomische Handeln immer einen gesellschaftlichen und ökologischen Mehrwert schaffen muss. Diese Haltung wollen wir gemeinsam in die Wirtschaft tragen. Jakob erklärt, wie das funktioniert. Und, wie man Member im Hub wird.

Was will der Impact Hub?

JAKOB ASSMANN Der Impact Hub will eine enkeltaugliche Zukunft schaffen. Das heißt, eine Zukunft, in der auch noch unsere Enkel eine lebenswerte Umgebung vorfinden. Konkret richten wir unsere Arbeit an den Zielen für nachhaltige Entwicklung der UN aus. Sie beschäftigen sich mit den dringenden Fragen der Welt, für die wir eine Lösung finden müssen – zum Beispiel die Überwindung von Armut, Hunger und Ungleichheit. Gemeinsam mit vielen Startups, Unternehmen, Freelancern und NGOs entwickeln wir im Hub Lösungen, die Wirtschaft nach diese Zielen auszurichten. Eine Wirtschaft des Miteinanders statt des Gegeneinanders.

Was unterscheidet einen Hub von einem klassischen CO-Working-Space?

JAKOB ASSMANN Der Impact Hub ist wirklich eine Community und kein loses Netzwerk, wo halt jeder seinen Tisch hat und mit anderen Visitenkarten austauscht. Wir setzen auf kollaboratives Arbeiten. Denn erst wenn wir viele Blickwinkel auf ein Problem sinnvoll verknüpfen, entstehen Innovationen. Im HUB entwickeln wir kollaborative Arbeitstechniken und tragen sie auch in andere Unternehmen, die ihre Kreativprozesse verbessern möchten.

Wie kann man Mitglied im Hub werden?

JAKOB ASSMANN Mitglied kann jeder werden, der etwas verändern will und wirklich offen ist, gemeinsam mit anderen daran zu arbeiten. Für Interessierte gibt es alle zwei Wochen eine Impact-Hub-Tour. Wer nach der Tour Mitglied werden will, kann zum 1. oder 15. des Monats seinen persönlichen "Exploration Month" starten. In dem Monat zahlt man einen reduzierten Betrag für den Hub und kann so oft kommen, wie man will. Nach dem Monat setzen wir uns dann zusammen und schauen, ob eine dauerhafte Mitgliedschaft für alle Beteiligten passt. Als Member kann man den Hub Vollzeit buchen – oder auch nur einen halben Tag die Woche.

Passt es auch mal nicht?

JAKOB ASSMANN Wirklich selten. Normalerweise zieht der Hub genau die Leute an, die unsere Werte teilen und eine Community suchen. Wenn es aber wirklich mal nicht zusammengeht, muss man auch ehrlich sein. Nur so können wir die Qualität des kollaborativen Arbeitens halten.

Wie lange kann man den Impact HUB als Member nutzen?

JAKOB ASSMANN So lange, wie du brauchst, um dich persönlich, deine Idee oder dein Startup weiterzuentwickeln. Bei manchen geht das sehr schnell, die sind dann vielleicht nur drei Monate hier, andere drei, vier Jahre, das kommt ganz darauf an. Klar ist: Als CO-Working-Space ist der Hub für alle nur eine temporäre Sache. Aber selbst jeder Freelancer bleibt Teil des Netzwerks.

Können auch Studenten Member werden?

JAKOB ASSMANN Klar, allerdings kostet die Membership im Hub etwas. An der Uni gibt es kostenlose Entrepreneurship-Programme, die deshalb für Studierende bestimmt interessanter sind. Ich denke trotzdem, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis im Hub wirklich stimmt. Hier kann jeder das Beste für seine Bedürfnisse rausholen.

Der Hub in München ist einer von 100 weltweit. Wie funktioniert da die Zusammenarbeit?

JAKOB ASSMANN Jedes Hub entwickelt Innovationen, die lokal am dringendsten gebraucht werden. Das ist in München natürlich anders als in Jakarta oder Honolulu. Beispiel: Der Hub in Inverness, Schottland befasst sich mit Altersarmut, weil sie in der Region ein drängendes Problem ist. Die Inverness-Member tauschen sich aber wiederum stark mit ihren Hub-Kollegen in Kyoto aus, die mit der gleichen Herausforderung kämpfen. Das ist total spannend, wenn unterschiedliche Kulturen gemeinsam an einer Sache arbeiten. Die lokalen Innovationen zahlen aber am Ende immer auf dasselbe Ziel ein, nämlich eine enkeltaugliche Wirtschaft zu schaffen. Jedes Hub hat deshalb einen Sitz im globalen Verein, wo alle Entscheidungen der Dachmarke basisdemokratisch geregelt werden.

Wie gründet man einen HUB?

JAKOB ASSMANN Der Aufnahmeprozess als Hub ist auf der Seite vom Hub-Global detailliert beschrieben. Der Prozess ist allerdings sehr aufwendig, was auch der Qualitätssicherung des Netzwerks geschuldet ist. Es ist wirklich nicht einfach einen Hub zu gründen, da musst du schon sehr committed sein. Der Dachverband sagt nicht, wir brauchen einen Hub in dieser oder jenen Stadt. Sie entstehen aus lokalen Initiativen heraus, wenn Menschen das Gefühl haben, dass ihre Stadt einen solchen Raum für Veränderung braucht. Als Bewegung von unten.

Danke, dass du dir Zeit genommen hast, Jakob!

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