Nachtstrom Tarif für Elektroautos

HT/NT: Nachtstrom für dein Elektroauto – wann sich der Tarif lohnt.

Nachtstrom Tarif für Elektroautos
Wer einen HT/NT-Zähler hat, kann sein Elektroauto zu Nebenzeiten mit Strom im günstigeren Niedertarif versorgen. Ob man aber wirklich Geld spart, hängt von mehreren Faktoren ab.

von Michael. - Lesezeit: 3 Minuten

Wer ein Elektroauto fährt, spart sich nicht nur den Umweg über die Tankstelle, sondern auch Geld beim Kraftstoff. In der Regel ist es günstiger, Strom zu laden als Benzin oder Diesel zu tanken. Zu Hause gibt es zusätzlich Möglichkeiten, die Ladekosten zu senken. Zum Beispiel über die Versorgung des Elektroautos mit eigenem PV-Strom oder die Abrechnung des Autostrom über einen separaten, unterbrechbaren Zähler. Eine weitere Möglichkeit sind HT/NT-Tarife.

Das ist HT/NT.

HT/NT ist das, was sich umgangssprachlich als Nachtstrom durchgesetzt hat. Hintergrund ist, dass es bei der Stromversorgung zwei Belieferungszeiten gibt: eine Hauptzeit – und eine Nebenzeit. Wann die eine Zeit endet und die andere beginnt, bestimmt jeder Netzbetreiber individuell. Da die Nebenzeit jedoch meistens in die Nacht fällt, liegt es auf der Hand, warum viele von Nachtstrom sprechen, wenn sie den Niedertarif NT meinen. Vermutlich können die meisten Haushalte wenig mit dem Kürzel anfangen, ihr Stromverbrauch fällt sowieso größtenteils zur Hauptzeit an und wird entsprechend abgerechnet.

Das sind die Vorteile von HT/NT.

Der Niedertarif ist in der Regel etwas günstiger als der Haupttarif – bei Polarstern um etwa 7 %. Zur Nebenzeit ist die Nachfrage nach Strom geringer und so auch sein Preis. Zwar gibt es abends noch mal einen Peak, wenn alle nach Hause kommen, Lichter und Fernseher einschalten, waschen oder sonstige Tätigkeiten verrichten. Aber danach geht der deutsche Durchschnitt erst mal ins Bett. So entstehen im Netz Stromüberschüsse, die irgendwo hinmüssen. Um die Netze besser auszulasten und nachts mehr Stromabnehmer zu finden, senken die Netzbetreiber deshalb den Strompreis, konkret das Netzentgelt des jeweiligen Gebiets sowie die Konzessionsabgabe. Letztere ist der Teil des Strompreises, mit dem die Netzbetreiber für die Nutzung der Infrastruktur einer Gemeinde bezahlen. Vom reduzierten Strompreis profitieren Industrie, Gewerbe, aber auch Privathaushalte, die zum Beispiel eine Nachtspeicherheizung nutzen. So haben sich die Stromheizungen überhaupt erst verbreitet – weil man andere Energieträger sparen und die Stromüberschüsse gleichzeitig sinnvoll nutzen wollte.

Wann sich der HT/NT-Tarif fürs Elektroauto lohnt.

Auch ein Elektroauto wird wohl in den meisten Fällen über Nacht geladen. Ist der Haushalt mit einem HT/NT-Zähler ausgerüstet, ist eine Versorgung im Niedertarif prinzipiell möglich. HT/NT-Zähler haben zwei Zählwerke, die den Haupttarif für den üblichen Haushaltsstrom und den Nebentarif für den besonderen Stromverbraucher separat messen können. Ob ein Nachtstromtarif fürs Elektroauto sinnvoll ist, hängt aber nicht nur davon ab, ob der entsprechende Zähler verfügbar ist, sondern auch davon, wie oft, wann und wie lange das E-Auto geladen wird.

Faustformel: die 60-%-Regel.

Es gilt die Faustformel, dass ein HT/NT-Tarif günstiger ist, wenn mindestens 60 % des gesamten Strombedarfs zu Nebenzeiten „gezogen“ werden. Liegt der Jahresstromverbrauch für den Haushalt bei durchschnittlichen 3.500 kWh, der Strombedarf für das Elektroauto „nur“ bei ca. 1.000 kWh, wird der Unterschied zu einem Ökostromtarif nicht groß ausfallen. Anders sieht das aus, wenn ohnehin ein größerer Stromverbraucher im Haushalt genutzt wird, der ebenfalls vorwiegend zu Nebenzeiten mit Strom versorgt wird. Zum Beispiel eine Nachtspeicherheizung. Da könnte der Verbrauch auch ohne E-Auto bereits bei über 7.000 kWh liegen.

Beispiel für die 60-%-Regel.

Ist der Haushalt bis jetzt nicht mit einem größeren Stromverbraucher ausgestattet, kommt es darauf an, wie viel das Elektroauto gefahren wird. Nehmen wir eine vierköpfige Familie mit einem durchschnittlichen Jahresstromverbrauch von 3.500 kWh, wobei 40 % des Strombedarfs nachts und am Wochenende anfallen, also 1.400 kWh. Fährt die Familie an die 20.000 Kilometer pro Jahr, bräuchte sie laut Verbraucherzentrale NRW rund 3.500 Kilowattstunden im Jahr. Da die Familie „nur“ in 80 % der Fälle zu Hause lädt, liegt der Gesamtstromverbrauch bei rund 6.300 kWh.

Geht man davon aus, dass die Familie das Auto konsequent nachts oder am Wochenende lädt, liegt der Stromverbrauch zur Nebenzeit bei 4.200 kWh und zur Hauptzeit bei 2.100 kWh. Die Faustformel, dass etwa 60 % des Stromverbrauchs nachts anfallen muss, damit sich ein HT/NT-Tarif lohnt, greift in dem Beispiel, denn 4.200 kWh, die zur Nebenzeit anfallen, sind ca. 66 % des Gesamtbedarfs von 6.300 kWh.

Für Haushalte, die über keinen HT/NT-Zähler verfügen, lohnt sich eine Nachrüstung in der Regel nicht. Der Einbau kostet mehrere hundert Euro, und eine Gebühr für den jährlichen Messstellenbetrieb fällt ebenso an.

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Wie viel man mit HT/NT bei einem Elektroauto sparen kann.

Spannender wird es, wenn man die Kilowattstundenpreise zur Haupt- und Nebenzeit kennt. Unsere Beispielfamilie würde bei Polarstern in einer Münchner Postleitzahl für eine Kilowattstunde in der Hauptzeit 28,8 Cent zahlen, für eine in der Nebenzeit 25,55 Cent. Bei einem monatlichen Grundpreis von 11,78 € ergibt sich ein Jahrespreis von 1.824,- Euro. Ohne den Spezialtarif läge der Kilowattstundenpreis zu jeder Uhrzeit bei 28,2 Cent, was 1.896,- Euro im Jahr kostet. In dem Beispiel spart sich die Familie also 72 Euro. Im Vergleich zum Standard-Flex-Tarif des örtlichen Grundversorgers spart sich die Familie sogar 196 Euro.

Ob sich eine HT/NT-Tarif lohnt, kannst du auch immer mit unseren Tarifrechnern vergleichen. Bei Wirklich Ökostrom gibt’s du einfach deinen jährlichen Gesamtbedarf ein, beim HT/NT-Rechner splittest du auf, was du tags, nachts oder am Wochenende verbrauchst. Aber denk dran, dass es sich nur lohnt, wenn im Haushalt ohnehin schon ein HT/NT-Zähler oder ein Smart Meter vorhanden ist. In unserem Beispiel ist die Ersparnis zwar groß, aber nicht groß genug, dass sich der Einbau des Zählers rechnet. Für die Installation plus jährliche Gebühr sollte man mit über 100 Euro rechnen, eine Grundgebühr von 60 Euro im Jahr fällt zusätzlich an.

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Portrait von Michael.

Michael. | Team Wirklich

E‑Mail: michael@polarstern-energie.de

Michael ist ein alter Hase im Marketing-Team und schon seit 2012 dabei. Als Online-Redakteur stammen viele Texte auf unserer Seite und im Polarstern Magazin aus seiner unverwechselbaren Feder.