Eine Million Elektroautos. So viele wollte die Regierung bis 2020 eigentlich auf Deutschlands Straßen sehen. Zum ersten 1. Januar 2021 lag der Bestand von E-Autos laut Kraftfahrtbundesamt jedoch erst bei 309.083 Stück, der von Plug-in-Hybriden bei 279.861. Obwohl beides im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 100 % zugelegt hat, ist das Ziel noch in weiter Ferne.
Nachdem entsprechend lange Zeit auch die Förderungen nur zaghaft angenommen wurden, schießt die Nachfrage jetzt durch die Decke. Und das hat einen Grund...
Kaufprämien für Elektroautos: Umweltbonus wird zur Innovationsprämie.
Bund verdoppelt seinen Förderanteil für E-Autos.
Seit dem 8. Juli 2020 hat die Regierung beschlossen, seinen Anteil der Förderung zu verdoppeln. Bis dahin wurde die Umweltprämie fifty-fifty von den Autoherstellern und der Regierung über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bezahlt. Bis Mitte 2020 stellten die Parteien also jeweils 3.000 Euro bereit, insgesamt also 6.000 Euro. Um einerseits die Elektromobilität anzukurbeln und andererseits der Corona-gebeutelten Wirtschaft zu helfen, verdoppelt der Bund jetzt seinen Förderanteil.
Bis zu 9.000 Euro Förderung für neue E-Autos.
Das heißt: Bis zum 31.12.2021 kann man sich nun den Kauf eines Elektroautos mit insgesamt 9.000 Euro bezuschussen lassen, sofern der Nettolistenpreis des E-Autos nicht höher ist als 40.000 Euro. Der hohe Bonus wird rückwirkend auch für Elektroautos ausgezahlt, die seit dem 4. Juni 2020 gekauft wurden. Ausgeschlossen von der Förderung sind Basismodelle, deren Nettopreis über 65.000 Euro liegt.
>>> Hier kannst du deinen Förderantrag stellen.
Bis zu 7.500 Euro Förderung für E-Autos, die mehr als 40.000 Euro kosten.
Elektroautos, die mehr als 40.000 Euro kosten, werden mit bis zu 7.500 Euro gefördert. Auch hier hat der Bund seinen Förderanteil von vormals 2.500 Euro auf 5.000 Euro aufgestockt. Die Förderung in dieser Höhe soll noch bis Ende 2021 fortbestehen, insgesamt soll das Förderprogramm noch bis 2025 laufen.
Bis zu 6.750 Euro Förderung für Plug-in-Hybride.
Käufer von Plug-in-Hybriden profitieren ebenso. Hier lag die Förderung bislang bei 4.500 Euro, Bund und Autoindustrie teilten sich auch diesen Betrag. Da die Regierung seinen Anteil verdoppelt hat, können sich Käufer eines Plug-in-Hybrid-Autos bis zu einem Nettopreis bis 40.000 Euro auf eine Förderung von insgesamt 6.750 Euro freuen. Übersteigt der Netto-Preis die 40.000-Euro-Marke gibt es jetzt 5.625 Euro statt 3.750 Euro.
Bis zu 5.000 Euro für junge Gebrauchtwagen.
Der Kauf von gebrauchten Elektroautos wird ebenso unterstützt, wenn diese nach dem 4. November 2019 zugelassen wurden, nicht mehr als 15.000 Kilometer auf dem Buckel haben und nicht schon mal durch die BAFA gefördert wurden. Sind diese Kriterien jedoch erfüllt, gibt es 5.000 Euro für Second-Hand-Elektroautos und bis zu 3.750 für gebrauchte Plug-in-Hybride.
Tabelle: Die Innovationsprämie auf einen Blick.
Fahrzeugtyp | Nettopreis | Anteil Bund | Anteil Hersteller | Gesamt | |
---|---|---|---|---|---|
E-Auto | bis 40.000 € | 6.000 € | 3.000 € | 9.000 € | |
E-Auto | über 40.000 € bis 65.000 € | 5.000 € | 2.500 € | 7.500 € | |
Plug-in-Hybrid |
| 4.500 € | 2.250 € | 6.750 € | |
Plug-in-Hybrid | über 40.000 € bis 65.000 € | 3.750 € | 1.875 € | 5.625 € |
Quelle: Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle BAFA.
Hier stellst du deinen Förderantrag.
Den Antrag für den Umweltbonus kannst du direkt über das Online-Portal des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle stellen. Und wenn du dir nicht sicher bist, ob das Auto deiner Wahl förderfähig ist, kannst du direkt bei der BAFA nachsehen. Dort sind insgesamt 516 reine förderfähige Elektroautos gelistet – und noch mal 467 Plug-in-Hybride. Weitere Information kannst du hier finden.
Förderungen der Länder und Kommunen.
Förderdatenbank vom Bund.
Neben dem Umweltbonus durch die BAFA und Autoindustrie haben die Länder und Kommunen eigene Programme. Förderungen gibt es für Elektrofahrzeuge aller Art, ebenso für die Ladeinfrastruktur. Das Angebot ist sehr umfangreich, sie an dieser Stelle zu listen, würde den Rahmen eines Artikels sprengen. Deshalb gibt es die Förderdatenbank des Bundesministeriums für Energie und Wirtschaft. Wer nach regionalen Förderungen für sein Elektrofahrzeug oder seiner Ladeinfrastruktur sucht, gibt dort den Begriff Elektromobilität und seine Postleitzahl in die Suchmaske ein, und die Maschine zeigt dir Förderprogramme in deiner Region an. Wenn auch nicht auf den ersten Blick erkennbar, sind die schwarzen Überschriften der Programme verlinkt und führen zu einer ausführlichen Beschreibung.
Datenbank Elektromobilitätsförderung von The Mobility House.
Wem die Sache zu unübersichtlich ist, kann auch andere Suchmaschinen nutzen. Etwa von unserem Kooperationspartner The Mobility House. Bei dieser Datenbank wird man am Ende ebenso auf Regierungsseiten und die entsprechenden Förderanträge verlinkt – als erste Anlaufstelle ist das Angebot von The Mobility House trotzdem übersichtlicher, weil man den Förderbereich Elektromobilität gar nicht erst filtern muss. Man gibt lediglich seine Postleitzahl ein und wird umgehend zu den Fördermöglichkeiten an seinem persönlichen Standort weitergeleitet. Bei den Programmen sollte man immer im Auge behalten, wer förderberechtigt ist. Nicht alle sind für Privatpersonen bestimmt, sondern nur für Unternehmen, Kommunen, Verbänden oder öffentlichen Einrichtungen.
Sind Förderungen für Elektroautos noch kombinierbar?
Teilweise kannst du auch mehrere Förderungen kombinieren. Welche genau du mit dem Umweltbonus des BAFA kombinieren kannst, erfährst du hier.
Sichere dir deine THG-Quote.
Wenn du bereits ein Elektroauto hast, haben wir gute Nachrichten. Mit der THG-Quote kannst du dir einen jährlichen Bonus für dein E-Auto holen – quasi als Dank für dein klimabewusstes Fahren. Energieversorger wie wir bei Polarstern handeln diese THG-Quote für dich. So erhalten E-Autobesitzer:innen bei Polarstern jährlich einen THG-Vorteil von mehreren hundert Euro pro Auto. Nutze diese Chance und sichere dir deine THG-Prämie über Polarstern.
Steuervorteile für Elektroautos.
Kfz-Steuer fällt für E-Autos für 10 Jahre weg.
Neben konkreten Förderungen genießen Fahrer von Elektroautos auch Steuervorteile. So entfällt die Kfz-Steuer für zehn Jahre komplett. Bis vor kurzem galt die Steuervergünstigung für alle E-Autos, die zwischen dem 18. Mai 2011 und dem 31. Dezember 2020 erstmals zugelassen wurden. Jetzt wurde die Regelung bis Ende 2025 verlängert.
Wird ein Elektroauto in diesem Zeitraum verkauft, muss der neue Halter bis zum Ablauf der Zehnjahresfrist ebenso keine Kfz-Steuer zahlen. Weiter entfällt die Kfz-Steuer für Pkws, die zwischen dem 18. Mai 2016 und dem 31. Dezember 2020 zum reinen Elektroauto umgerüstet wurden. Hybridfahrzeuge, die auch von einem Verbrennungsmotor angetrieben werden, profitieren hingegen nicht von diesem Steuervorteil.
Preisentwicklung von Elektroautos.
Was die Entscheidung für ein Elektroauto außerdem leichter machen dürfte, ist die Preisentwicklung: In den letzten Jahren sind Elektroautos immer erschwinglicher geworden. Das gilt vor allem für die Akkus, die einen erheblichen Einfluss auf den Preis eine E-Autos haben. Allein zwischen 2010 und 2016 fielen die Preise um rund 80 %: von 898 Euro/kWh auf 204 Euro/kWh. Die Marktforscher von BloombergNEF gehen sogar davon aus, dass die durchschnittlichen Batteriekosten 2023 um die 100 Dollar/kWh liegen werden.
Dies führt zu kontinuierlich sinkenden Kaufpreisen von Elektroautos. Schon heute gibt es gute Kleinwagen, die weniger als 20.000 Euro kosten – auch ohne Prämie. Vergleicht man zusätzlich die Betriebs- und Wartungskosten von E-Autos mit Verbrennern, kommen Erstere meist günstiger weg, wie der ADAC in einem Vollkostenvergleich herausgefunden hat.
Öko-Bonus vom Ökostromanbieter.
Alle Förderungen für Elektroautos haben ein übergeordnetes Ziel: Mit Elektromobilität die Emissionen des Verkehrs drastisch runterzufahren. Das heißt, alle Anstrengungen sind verpufft, wenn Strom aus fossilen Quellen geladen wird. Nutzt du wirklich nachhaltig erzeugten Strom – wie Wirklich Autostrom von Polarstern – setzt du deinen CO2-Fußabdruck fürs Fahren auf praktisch 0.
Einen kleinen Bonus gibt es auch: Einen Gutschein für Ladezubehör und eine Ladekarte mit Startguthaben. Und wer das Auto auch mal stehenlässt, ist unser Held. Denn auch das ist richtig: Wir brauchen eigentlich weniger von den Vehikeln. Aber wenn es sein muss, dann öko.
Hinweis: Dieser Artikel wird laufend aktualisiert. Das letzte Mal am 20. Mai 2021.