Zum Inhalt
Grüner Strom-Label und ok-power-Gütesiegel auf Regal.
Grüner Strom-Label und ok-power-Gütesiegel auf Regal.

Preis für echten Ökostrom berechnen.

Echten Ökostrom finden: Darauf solltest du achten.

Meistens können wir ganz gut einschätzen, ob ein Produkt hochwertig, mittelmäßig oder der letzte Schrott ist. Zum Beispiel am Geschmack oder Material. Aber Ökostrom? Keine Ahnung. Laut Ökostrom-Report von Robin Wood gab's 2025 mehr als 1.200 Ökostromanbieter. Worin unterscheiden sich die, außer vielleicht beim Preis?

Nun, man muss sich eben überlegen, warum man überhaupt Ökostrom bestellen wollte. Um die Energiewende zu fördern und das Klima zu schützen, richtig? Oder um die fossilen Energien wie Kohle und Gas vom Markt zu drängen, stimmt`s? Stimmt. Nur geht das mit manchen Ökostrom-Tarifen besser, mit anderen weniger und einigen eigentlich gar nicht. Manche Ökostrom-Tarife haben so viel Öko in sich wie Mon Cheries Kirschen aus Piemont.

Vorsicht bei Ökostrom-Tarifen: Wie du Greenwashing erkennst.

Bei vielen Anbietern ist der Ökostrom oftmals nur ein Angebot unter vielen. Wenn du jetzt Ökostrom von einem Unternehmen bestellst das gleichzeitig in fossile Energieträger investiert, ist das in etwa so, als ob du vegane Würstel vom Fleischkonzern kaufst. Du stellst zwar deine Gewohnheiten um, unterstützt aber indirekt immer noch den Massentierhaltungsbetrieb. Das gleiche Problem stellt sich, wenn man bei einem Ökostromanbieter landet, der ein Tochterunternehmen eines Energiekonzerns ist, der sein Geschäft mit fossiler Energie verdient.

Ökostrom-Begriff im Check: So tricksen Anbieter beim Strom.

Bei vielen Stromtarifen ist die Herkunft des Stroms unklar. Häufig kaufen Anbieter Graustrom von der Börse und versehen ihn mit günstigen Herkunftsnachweisen, um ihn als Ökostrom zu vermarkten. Dieses Verfahren ist marktüblich, trägt aber kaum zum Ausbau erneuerbarer Energien bei. Denn wenn sich Strom durch Zertifikate „grün“ labeln lässt, sinkt der Anreiz für Anbieter, selbst in neue Ökostromanlagen zu investieren.

Kriterien für echten Ökostrom.

Ökostrom muss drei zentrale Kriterien erfüllen, damit er auch wirklich zur Energiewende beiträgt.

100 % erneuerbare Erzeugung.

Dein Strom sollte vollständig aus erneuerbaren Quellen stammen – kein Mix, kein Graustrom.

Zusätzlichkeit.

Der Tarif sollte aktiv den Ausbau der erneuerbaren Energien fördern. Zum Beispiel durch einen festen Förderbetrag pro verbrauchter Kilowattstunde.

Unabhängigkeit.

Dein Anbieter sollte nicht an Kohle- oder Atomkraftwerken beteiligt sein – und auch nicht zu einem Konzern gehören, der es ist. Sonst unterstützt du indirekt doch wieder konventionelle Energie.

Grüner Strom-Label und ok power: So zertifizieren sie echten Ökostrom.

Ökostrom, der die Kriterien erneuerbare Erzeugung, Zusätzlichkeit und Unabhängigkeit erfüllt, erkennst du an den Siegeln Grüner Strom-Label und ok Power. Es sind die Siegel, die vom Umweltbundesamt und von den Verbraucherzentralen empfohlen werden und hinter denen renommierte Institutionen stecken. Das Grüner Strom-Label wird unter anderem getragen vom Naturschutzbund (NABU), dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und der Deutschen Umwelthilfe (DUH). Das ok-power-siegel wird wiederum getragen vom Verein EnergieVision e. V., zu dem etwa das Öko-Institut gehört.

Das zertifizieren Grüner Strom-Label und ok power.

EnergiequellenZusätzlichkeitBeteiligungen
Grüner Strom-LabelZu 100 % aus erneuerbarer EnergieFür Privatkund:innen mindestens 0,5 Cent in den Ausbau der erneuerbaren Energien. Bei Gewerbekund:innen 0,1 bis 0,4 Cent.Ab 1.1.2027 keine Verflechtungen zu Kohle- und Atomindustrie.
ok powerZu 100 % aus erneuerbarer Energie.Mindestens 0,3 Cent pro Kilowattstunde in Energiewende-Projekte. Oder: Mindestens 33 % des Ökostroms muss aus Neuanlagen kommen / 50 % aus Anlagen, die der Anbieter initiiert hat oder betreibt.Keine „wesentlichen“ Beteiligungen an Kohle- oder Atomkraftwerken.
Grüner-Strom-Label
ok power

    Die Kriterien von Grüner Strom-Label.

    • Pro verbrauchter Kilowattstunde der Privatkund:innen müssen mindestens 0,5 Cent in die Energiewende fließen – viele Anbieter legen sogar noch was obendrauf.
    • Bei Gewerbekund:innen hängt der Beitrag vom Stromverbrauch ab: Er liegt zwischen 0,1 und 0,5 Cent pro Kilowattstunde – je mehr verbraucht wird, desto niedriger fällt der Beitrag pro Einheit aus.
    • Anbieter mit Beteiligung an Atomkraftwerken erhalten keine Zertifizierung.
    • Ab dem 01.01.2027 sind nur Tarife von Anbietern ohne Beteiligung an Kohlekraftwerken zertifizierbar.
    • Ausnahme für Altanbieter: Anbieter mit bereits zertifiziertem Tarif vor dem 01.01.2021 dürfen unter bestimmten Bedingungen eine Minderheitsbeteiligung an einem Kohlekraftwerk behalten – sofern sie keinen Einfluss auf Betrieb oder Stilllegung haben und sich stark für die Energiewende engagieren.

    Die Kriterien von ok power.

    • Anbieter müssen entweder mindestens 0,3 Cent pro verkaufter Kilowattstunde in innovative Energiewende-Projekte stecken
    • oder mindestens 33 % des Stroms aus ungeförderten Neuanlagen beziehungsweise 50 % aus selbst initiierten oder betriebenen Anlagen beziehen.
    • Anbieter mit wesentlichen Beteiligungen an Atom-, Braunkohle- oder neuen Steinkohlekraftwerken sind vom ok-power-Siegel ausgeschlossen.

    Weitere vertrauenswürdige Siegel: TÜV Nord „Geprüfter Ökostrom“.

    Neben ok-power und Grüner Strom-Label ist die Zertifizierung „Geprüfter Ökostrom“ von TÜV Nord von Bedeutung.

    • Zertifizierte Tarife stammen ausschließlich aus erneuerbaren Quellen und tragen aktiv zum Ausbau der Energiewende bei.
    • Anbieter müssen mindestens 33 % des Stroms aus jungen Anlagen beziehen (maximal 6 Jahre alt oder modernisiert) – oder sie müssen 0,25 Cent pro Kilowattstunde der Privatkund:innen in neue Anlagen investieren – bei Großkund:innen sind es 0,10 Cent pro Kilowattstunde.
    • Der TÜV Nord prüft: dass der Tarif CO₂-Emissionen vermeidet, neue Ökostrom-Erzeugungsanlagen fördert, und dass Strom aus EEG-geförderten Anlagen nicht doppelt vermarktet wird.

Worauf du bei den Ökostrom-Siegeln achten musst.

Das Grüner Strom Label zertifiziert nur Tarife, nicht Anbieter. Das heißt, ein Anbieter kann guten, zertifizierten Ökostrom anbieten – aber auch jede Menge Tarife aus fossilen Quellen. Anbieter, die ihre komplette Absatzmenge zertifiziert haben, können sich mit dem Siegel ok-power-plus zertifizieren lassen. Es lohnt sich also immer ein Blick aufs gesamte Unternehmen. Unternehmen, die nicht nur ökologische Produkte anbieten, sondern insgesamt an sich arbeiten, gemeinwohlorientiert zu wirtschaften, erkennst du an den Siegeln B Corp und Gemeinwohl-Ökonomie. Polarstern hat beide Unternehmenssiegel.

Vorsicht vor falschen Ökostrom-Siegeln.

Die Siegel ok power und Grüner Strom-Label sind auch deshalb wichtig, weil es im Markt viele Quatsch-Siegel gibt. Manche Anbieter, die von keinem der genannten Siegel zertifiziert sind, basteln sich bisweilen ein eigenes Logo, das bei Kund:innen Vertrauen wecken soll, hinter denen aber keine echten Kriterien stecken, die von unabhängigen Stellen geprüft werden. Auch deshalb tritt ab Mitte September 2026 eine EU-Richtlinie zur Stärkung der Verbraucher für den ökologischen Wandel (EmpCo-Richtlinie) in Kraft. Begriffe wie „umweltfreundlich“ dürfen auch nicht mehr einfach so verwendet werden, sondern durch das EU-Umweltzeichen beleget werden – andere Nachhaltigkeitssiegel müssen auf einem transparenten und nachvollziehbaren Prüfverfahren beruhen – sonst gelten sie als irreführend.

Die zusätzliche Förderung der Energiewende ist jetzt besonders wichtig.

Die freiwillige Energiewende-Förderung durch Energieversorger ist für den Erfolg der Energiewende von hoher Bedeutung. Die EEG-Umlage, mit der alle Verbraucher:innen in Deutschland den Ausbau der erneuerbaren Energien förderten – egal ob sie nun Ökostrom bezogen oder nicht – gibt es nicht mehr. Umso wichtiger ist es, dass wir die Energiewende dort unterstützen, wo wir können – auch über unseren Stromtarif.

Polarstern empfehlen & Prämie holen

Ökostrom finden: Die besten Vergleichsportale nutzen.

Vergleichsportale sind verständlicherweise die erste Anlaufstelle, um einen passenden Tarif zu finden, doch setzen die Portale meistens die Priorität: das Günstigste zuerst. Aber das Günstigste ist nicht gleich gut und schon gar nicht das Beste. Bei den großen Vergleichsportalen kann man zwar nach Ökostrom-Tarifen filtern, auf den ersten Rängen erscheinen aber oft nur Angebote von Konzernen, die ihr Geschäft mit Kohle- und Atomstrom machen. Und der Begriff Ökostrom ist eben nicht geschützt – daher tauchen auch Tarife mit reinen Herkunftsnachweisen auf, die keinen echten Beitrag zur Energiewende leisten.

Tipp: Geh gleich zum richtigen Ökostrom-Vergleichsportal.

Wenn du einen Tarif mit einem Grüner Strom-Label oder ok-power-Gütesiegel suchst, findest du sie auf deren Websites. Beide Siegel bieten eigene Vergleichsportale, wo du direkt zertifizierte Angebote findest und ihre Energiewende-Förderkomponenten miteinander vergleichen kannst. Hilfreich ist, dass ok power zuerst die Anbieter listet, die mit dem ok-power-Plus-Siegel zertifiziert sind. Das bedeutet, dass nicht einzelne Tarife, sondern die gesamte Absatzmenge zertifiziert ist. Im Filter des Tarifrechners von Grüner Strom-Label kann man sich untere anderem nur reine Ökostromanbieter anzeigen lassen.

Diese Ökostrom-Portale und Bestenlisten solltest du kennen.

Ökostrom-Vergleich von Öko-Test.

Es lohnt sich, auch nach Ökostrom-Empfehlungen von renommierten Institutionen Ausschau halten. So nimmt etwa Öko-Test regelmäßig Ökostrom unter die Lupe. Für Öko-Test ist entscheidend, was die Siegel zertifizieren, das heißt: Ob sie zum Ausbau der Energiewende beitragen.

Ökostrom-Report von Robin Wood.

Besonders hilfreich ist der Ökostrom-Report von Robin Wood. Dort werden nur zehn Ökostromanbieter empfohlen, die unabhängig sind und in den Energiewende-Ausbau investieren. Polarstern ist dabei! In dem Report erfährst du auch, aus welchen erneuerbaren Quellen die Anbieter ihren Strom produzieren lassen. Eine weitere Anlaufstelle, um guten Ökostrom zu finden, ist die Ökostrom-Bestenliste von Utopia.

Wirklich Ökostrom von Polarstern ist zertifiziert und fördert die Energiewende mehr als die meisten anderen Tarife.

Und wie sieht’s bei Polarstern aus? Wir sind unabhängig, und es gibt bei uns ausschließlich erneuerbare Energie. Ob für den Haushalt oder als Vorteilstarif für die Wärmepumpe und das E-Auto: Unser Wirklich Ökostrom ist von Grüner Strom-Label und TÜV Nord zertifiziert und fördert die Energiewende mehr als die meisten anderen Tarife. Für jede Kilowattstunde, die unsere Kund:innen verbrauchen, investieren wir 1 Cent in neue Energiewendeprojekte in Deutschland. Darüber hinaus initiiert jede Bestellung bei Polarstern den Bau von Biogasanlagen in Kambodscha und Solarparks in Madagaskar. Warum? Weil der Klimawandel eine weltweite Krise ist. Sie kann nur global gelöst werden.

Jetzt Stromtarif berechnen

Was deine Ökostrom-Bestellung bringt.

Ein gängiges Argument gegen Ökostrom ist, dass der Einzelne kaum was gegen die Klimakrise ausrichten kann, wenn doch nur die Politik und die Wirtschaft die großen Weichen stellen können. Doch das stimmt so nicht, man kann etwas ausrichten. Denn Politik und Wirtschaft orientieren sich an Stimmungsbildern und am Markt sowieso. Käme die Klimaschutzpolitik wirklich voran, wenn es der Bevölkerung egal wäre? Darauf sollte man sich nicht verlassen.

Und deshalb bleibt die Entscheidung für echten Ökostrom wesentlich. Es ist ein ganz wichtiges Signal an den Markt. Und ein persönlicher Erfolg. Denn mit keiner anderen privaten Maßnahme setzt man dem Klimawandel so effektiv etwas entgegen wie mit dem Wechsel zu Ökoenergie. Allein der CO2-Fußabdruck kann sich in der Kombination mit dem Bezug von Ökogas um ein Viertel reduzieren. Hol dir kleine Füße!

1. Deine Postleitzahl

Portrait von Michael.

Michael. | Team Wirklich

E‑Mail:  michael@polarstern-energie.de

Michael ist ein alter Hase im Marketing-Team und schon seit 2012 dabei. Als Online-Redakteur stammen viele Texte auf unserer Seite und im Polarstern Magazin aus seiner unverwechselbaren Feder.