Zählerstand ablesen und Zählernummer finden: So einfach geht's.

Strom- und Gaszähler verstecken sich oft in den letzten schummrigen Ecken in düsteren Kellerräumen. Klar, dass man da nicht allzu oft vorbeischaut. Solltest du aber! Denn das Ablesen der Zählerstände hilft dir auch, einen besseren Überblick über deinen Energieverbrauch zu erhalten. Wir sagen dir, wo du was findest, welche Zählertypen es gibt – und haben einen Notizzettel zum Download als kleinen Helfer.

von Ludwig. - Lesezeit: 3 Minuten

Wo finde ich meinen Strom- und Gaszähler?

Um den Strom- oder Gaszähler abzulesen, muss man meist ein bisschen zum Höhlenforscher werden und in dunkle Gefilde hinabsteigen. Sehr oft befinden sich Zähler im Keller eines Gebäudes. Insbesondere in Mietshäusern sind die Zähler oft im Keller oder manchmal auch im Flur im Erdgeschoss zu finden. Es kann aber in Mietshäusern auch vorkommen, dass der Stromzähler in der eigenen Wohnung zu finden ist. In manchen Gebäuden befindet sich der Zähler auch in einem Hausanschlussraum. Am besten du fragst, dein:e Hausmeister:in oder jemanden aus der Hausverwaltung.

Auf was muss ich beim Zähler ablesen achten, wo finde ich was?

Hast du den Zähler gefunden? Gut, dann kannst du den Gas- oder Stromzähler ablesen. Auf dem Zählerkasten findest du Zählerstand und Zählernummer. Der Zählerstand ist im oberen Bereich des Zählerkastens zu finden und dreht sich immer leicht weiter. Zudem erkennst du den Zählerstand daran, dass die letzte Ziffer ganz rechts rot eingerahmt ist.

👉 Wichtig zur Unterscheidung: Der Zählerstand dreht sich weiter oder zählt hoch, die Zählernummer hingegen nicht.

Die Zählernummer befindet sich meist in der Nähe eines Bar- oder Strichcodes und ist optisch vom Rest abgesetzt. Sie ist wichtig, weil sie sowohl bei Strom als auch Gas den jeweiligen Verbrauch deiner Verbrauchsstelle bzw. deinem Haushalt zuordnet. Besitzt du mehrere Zähler, dann achte umso mehr darauf, für jeden Zähler den richtigen Zählerstand bei der Übermittlung der Daten anzugeben. Das Vertauschen der Zählerstände kann nämlich ganz schön unangenehme Folgen haben und zu Problemen bei der Strom- und Gasabrechnung führen. Also lieber zweimal checken, ob die Zählernummer auch wirklich stimmt, bevor du sie an deinen Energieversorger übermittelst.

So findet man Zählernummer und Zählerstand.

Was, wenn ich zwei Zählerstände beim Ablesen sehe?

Wenn sich zwei Zählwerke auf dem Stromzähler befinden, handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um einen Doppeltarifzähler. Das ist (noch) eher eine Seltenheit. Das betrifft etwa 7 % aller deutschen Haushalte und ist meist bei Besitzer:innen von Wärmepumpen oder Nachtspeicherheizungen der Fall. Bei diesen Geräten unterteilt der Stromzähler den Verbrauch in zwei getrennte Tarife, die jeweils mit einem eigenen Kilowattstundenpreis abgerechnet werden. Über den sogenannten Hochtarif (HT) wird der Verbrauch während der Tagesstunden berechnet. Der Niedertarif (NT) gilt hingegen nachts. Welche Uhrzeiten genau greifen, das hängt von deinem zuständigen Netzbetreiber ab.

Wer zuhause auf dem Dach Photovoltaik-Strom erzeugt, hat meist einen sogenannten Zweirichtungszähler installiert. Dieser erfasst separat die Strommenge, die du aus dem Netz beziehst (Messwert 1.8.0) und die, die du ins Netz einspeist, weil du den Solarstrom selbst gerade nicht nutzen kannst (Messwert 2.8.0). Dafür bekommst du ja dann die EEG-Einspeisevergütung. Ein digitaler Zweirichtungszähler zeigt dir die Werte meist im Wechsel an, ein mechanischer Zähler verfügt über zwei separate Anzeigen für Einspeisung und Strombezug.

Welche Zählertypen gibt es?

Es gibt eine Menge unterschiedlicher Zählertypen und die Digitalisierung hat noch ganz neue Zähler wie etwa Smart Meter hervorgebracht. Diese Zähler kann man unterscheiden:

Gas.

Ultraschallgaszähler.

Ein Ultraschall-Gaszähler ist ein Gaszähler zur Messung des Gasvolumenstroms durch Laufzeitmessung.

Balgengaszähler.

Auch damit kann man den Gasverbrauch messen. Ein Balgengaszähler funktioniert über das physikalische Prinzip der Verdrängungsmessung.

Drehkolbenzähler.

Auch beim Drehkolbenzähler passiert die Messung über die Verdrängungsmessung. Der Drehkolbengaszähler kann im Hochdruckbereich eingesetzt werden und wird oft im Industriebereich verwendet.

Strom.

Ferraris-Zähler.

Dabei handelt es sich um den klassischen Stromzähler, der den Stromverbrauch elektromechanisch misst. Er hat Metallräder mit Ziffern, welche sich je nach Verbrauch schneller oder langsamer drehen. Ferraris-Zähler sind wie alle Stromzähler in Deutschland offiziell geeicht nach dem Eichgesetz.

Digitaler Stromzähler.

Ein digitaler Stromzähler erfasst den tatsächlichen Stromverbrauch in Echtzeit, visualisiert diesen und speichert ihn. Zudem kann ein digitaler Zähler anzeigen, zu welcher Zeit im Haushalt Strom verbraucht wird, und manchen können auch schon einzelne Geräte und ihren Strombedarf erkennen.

Doppeltarifstromzähler.

Eine Variante des Ferraris-Stromzählers ist der Doppeltarifstromzähler, auch Zweirichtungszähler genannt. Dieser hat ein separates Zählrad, mit dem der Verbrauch tagsüber und nachts getrennt gemessen wird.

Smart Meter.

Ein Smart Meter ist die modernste Form eines Stromzählers. Zusätzlich zur digitalen Erfassung der Stromverbräuche ist das Smart Meter internetfähig und kann über eine Kommunikationseinheit (sogenanntes Gateway) Stromverbräuche und Daten in Echtzeit an den jeweiligen Messstellenbetreiber weitergeben. Ab 2025 sollen alle Verbraucher:innen Smart Meter nutzen können. Dann sind Energieversorger auch verpflichtet, Verbraucher:innen mit intelligenten Messgeräten "dynamische Stromtarife" anzubieten. Bis Ende 2032 sollen die intelligenten Stromzähler überall zum Einsatz kommen. Ab 2025 sind sie schon verpflichtend für Haushalte

  • mit Stromverbräuchen über 6.000 kWh
  • die eine PV-Anlage mit einer Leistung von 7-kW-Peak und mehr nutzen.

Haushalte, die ihre Wärmepumpe oder ihr Elektroauto als "steuerbare Verbrauchseinrichtung" beim Netzbetreiber angemeldet haben, müssen ohnehin schon einen Smart Meter nutzen. Mehr zu Smart Metern liest du hier.

Warum sollte man den Zählerstand ablesen?

Dafür gibt es mindestens zwei gute Gründe:

  1. Du kannst deinem Energieversorger so immer den exakten Strom- oder Gasverbrauch übermitteln und dieser muss deinen Verbrauch nicht schätzen bzw. im Nachhinein korrigieren.
  2. Für dich selbst als Kontrolle macht es ebenfalls Sinn. Liest du deinen Zähler einmal jährlich oder sogar monatlich ab, hast du ein besseres Gespür für deinen Verbrauch und kannst eher Maßnahmen ergreifen, wenn dein Verbrauch zu hoch ist.

Hast du schon einen modernen Smart Meter ist die manuelle Ablesung natürlich nicht unbedingt nötig, weil der Zähler ohnehin ständig mit dem Messstellenbetreiber bzw. dem Energieversorger kommuniziert.

Was, wenn ich meinen Zählerstand nicht ablese oder ablesen lasse?

Damit deine monatlichen Abschläge beim Energieversorger auf deinem tatsächlichen Verbrauch abgestimmt sind, lohnt es sich in jedem Fall, den Zählerstand mindestens einmal im Jahr abzulesen. Machst du das nicht, dann schätzt der zuständige Netzbetreiber deinen Verbrauch und dieser wird als Basis vom Energieversorger für deine Abschläge angesetzt. Wichtig: Am Ende zahlst du natürlich nur die Energie, die du auch tatsächlich bezogen hast – auch wenn du nicht selbst abliest.

Verbrauch einschätzen und vergleichen – mit dem Strom- und Heizspiegel.

Den Stromzähler ablesen ist schnell gemacht. Doch wohl nur die wenigsten wissen auch etwas mit den Zahlen und Verbräuchen anzufangen. Verbrauche ich zu viel oder im Vergleich eher weniger Gas oder Strom?

Damit man diese Frage beantworten kann, lohnt ein Blick in den Strom- bzw. Heizspiegel. Dort kannst du Verbrauchswerte einordnen und dein Einsparpotenzial sehen. Laut Stromspiegel lassen sich zum Beispiel in den meisten Haushalten im Jahr ein paar hundert Euro Stromkosten sparen. Hättest du das gedacht?

Beim Heizen sieht es nicht viel anders aus. Da ist meist sogar noch eine höhere Ersparnis drin. Der Heizspiegel liefert dir typische Verbrauchswerte für Gas- und Ölheizungen, aber auch für Wärmepumpen, Fernwärme und Pelletheizungen.

Hier geht's zum aktuellen Stromspiegel Hier geht's zum aktuellen Heizspiegel

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Portrait von Ludwig.

Ludwig. | Team Wirklich

E‑Mail: ludwig.o@polarstern-energie.de

Ludwig ist ausgebildeter Journalist und hat viele Jahre bei einem großen Medienhaus in München gearbeitet. Bei Polarstern ist er Redakteur im Marketing-Team und schreibt Artikel für das Polarstern-Magazin und Neuigkeiten für unsere Newsletter. Außerdem kümmert er sich um Events wie die Earth Hour und den Isar Cleanup.