Die Idee hinter Polarstern ist, die Energiewende weltweit voranzutreiben. Seit unseren Anfängen helfen unsere Kunden mit, Familien in Kambodscha eine saubere Energieversorgung zu ermöglichen. Aber Kambodscha ist weit weg. Und von hier aus ist es nicht immer leicht nachzuvollziehen, was die Energieversorgung durch eine eigene Biogasanlage für die Menschen vor Ort bedeutet. Wir haben EM Sokleab (8) und ihre Familie gebeten, ein paar Fotos für uns zu knipsen und zu erzählen, wie sich das Leben mit der Biogasanlage verändert hat.

EM Sokleab (8) lebt mit ihrer Familie in Sey Ha, einem Dorf in der kambodschanischen Provinz Takeo. Am liebsten verbringt sie ihre Zeit mit ihren Freunden …

… oder mit den Tieren. Die EMs besitzen zwei Rinder und vier Schweine.

Die Energiewende weltweit
Was für uns die Steckdose ist, ist in Sey Ha die Kuh oder das Schwein. Der Mist der Tiere und einer Toilette, die an die Biogasanlage angeschlossen ist, leisten die Energieversorgung der EMs.

Sokleab hat früher oft den Schulunterricht verpasst, weil sie, wie so viele Mädchen in der Region, Holz sammeln und hacken musste. Zum lernen blieb da wenig Zeit. Abends war es zu dunkel, um den verpassten Stoff nachzuholen.

Inzwischen verpasst Sokleab keinen Unterricht mehr, die Biogasanlage nimmt ihr die Arbeit ab. Und weil die Anlage genügend Energie erzeugt, um die Familie abends für Stunden mit Licht zu versorgen, kann Sokleab noch lesen oder Hausaufgaben machen, wenn es draußen schon dunkel ist.

Holz als Energieträger ist nicht nur mit schwerer Arbeit für die Kinder verbunden, sondern auch mit gesundheitlichen Schäden. Die WHO schätzt, dass täglich 2.000 Kinder auf der Welt an den Folgen von Atemwegserkrankungen sterben, die sie sich durch das permanente Einatmen von Feuerrauch zuziehen. Die EMs kochen inzwischen mit zwei Gasplatten, die an die Biogasanlage angeschlossen sind.

Das schützt auch die Natur. Kambodscha leidet extrem unter dem Kahlschlag seiner Wälder. Je mehr Familien auf erneuerbare Energien umsteigen, desto höher ist die Chance, dass sich die Regenwälder regenerieren können.

In der Biogasanlage bleiben Reste übrig, die sich nicht vergären lassen. Die kann die Familie aber als natürlichen Dünger für die Felder benutzen. Und der ist im Gegensatz zum chemischen Dünger, den die Familie früher benutzt hat, umsonst und viel effektiver.

Bessere Ernteerträge bringen mehr Einnahmen auf dem Markt...

… mehr Essen auf den Tisch...

… und zahlen die Biogasanlage sehr schnell ab. Die Familie EM spart sich inzwischen das Geld für Holz, Petroleum, Batterien und Dünger. So wird saubere Energie nicht nur zum Schlüssel für eine saubere Umwelt, für Bildung und Gesundheit, sondern auch für einen höheren Lebensstandard. Und wer seine Anlage erfolgreich betreut, kann schon bald mithelfen das Projekt „Energiewende weltweit“ im ganzen Dorf voranzutreiben. Das Know-How wird von unserem Partner, dem National Biodigester Programme, weiter gegeben. Die Menschen nehmen ihre Energieversorgung selber in die Hand – und leisten dadurch einen großen Beitrag für die weltweite Energiewende.
Fotos: © Polarstern