CO₂-Kompensation: Eine Beruhigungspille für unser Fehlverhalten.

Unsere kleinen Sünden im Alltag begleichen wir oft mit faulen Kompromissen. Wer zu wenig Zeit für die oder den Partner:in hat, macht das mit teuren Geschenken wett. Wer zu wenig Sport macht, redet sich ein, dass er dafür gesund isst. Und wer dem Klima schadet, der kompensiert halt. Dass das nur eine Notlösung ist, zeigt das Beispiel der freiwilligen CO₂-Kompensationen sehr gut. Kritiker:innen sprechen von einem Ablasshandel, der nur das Gewissen reinwäscht, ohne dass sich wirklich etwas verändert. Wer im Millionenmarkt der CO₂-Kompensationen mitmischt, was dich eine CO₂-Kompensation kostet und was sie wirklich bringt, das erfährst du hier. Oder wusstest du, dass Moore oft bessere Kompensationsprojekte sind als die Aufforstung von Wäldern?

von Ludwig. - Lesezeit: 6 Minuten

Im Sommer 2021 bin ich für eine Woche zum ersten Mal nach Mallorca geflogen. Ja, kein sehr einfallsreiches Ziel, aber es war super und ich weiß jetzt, warum die Mittelmeerinsel so beliebt ist. Ich bin mit meinem pfeilschnellen Rennrad den Norden der Insel abgefahren und habe spektakuläre Straßen, wunderschöne Aussichten und imposante Steilküsten gesehen.

Warum ich dir das erzähle? Weil viele Menschen, so auch ich, sich die Freude am Urlaub nur ungern durch das schlechte Gewissen vermiesen lassen, dass sie dazu in den Flieger steigen müssen. Meine wie ihre Lösung: Kompensation der verursachten CO₂-Emissionen. Doch ehrlich gesagt ist mein Gewissen so nur zum Teil beruhigt.

Warum, das zeigt diese Statistik von Atmosfair: Ein Hin- und Rückflug von Düsseldorf nach Mallorca erzeugt durchschnittlich 680 Kilogramm CO₂ und lässt dadurch zwei Quadratmeter Arktiseis verschwinden. Das Eis schmilzt aber auch, wenn ich meine Flugreise kompensiere. Traurig aber wahr: Ein CO₂-Ausgleich ist auf keinen Fall das Allheilmittel, mit dem wir unseren Planeten retten. Grundsätzlich geht es darum, CO₂-Emissionen zu vermeiden. Logo.

Nur manchmal klappt das einfach nicht und dann machen eben CO₂-Kompensationen Sinn, zum Beispiel Investitionen in Klimaschutzprojekte von Mooren oder die Aufforstung von Wäldern. Besser als nichts zu machen. Auch das stimmt.

Das Prinzip CO₂-Kompensation – so funktioniert's.

Wer CO₂-Emissionen verursacht, kann dies mit Hilfe eines Zertifikats bei einem Dienstleister kompensieren. Dort erwirbst du also in der Höhe der von dir verursachten Emissionen Zertifikate und unterstützt so Klimakompensations-Projekte. Wichtig ist, dass du genauso viel CO₂-Zertifikate kaufst wie du durch dein Verhalten, zum Beispiel deinen Flug, zuvor verursacht hast. Damit stellst du quasi dein klimaschädliche Verhalten rein bilanziell betrachtet klimaneutral. Der Ort, an dem die CO₂-Emissionen verursacht werden, als auch der Ort der Kompensationsmaßnahme spielen dabei keine Rolle. Das Klima kennt keine Landesgrenzen.

Für den Handel bzw. die Ausstellung solcher Zertifikate für Klimaschutzprojekte gibt’s wie gesagt spezielle Anbieter. Sie investieren in unterschiedliche Kompensationsprojekte. Laut dem Umweltbundesamt sind die häufigsten Projekte bei freiwilligen Kompensationen:

  • Energieprojekte, die zum Beispiel in erneuerbare Energien oder Energieeffizienz investieren,
  • Projekte aus den Bereichen Abfall und Deponiegas, Industrie und Transport, die bei der Verbesserung von Abfall- und Abwassermanagement ansetzen und den Austritt klimaschädigender Gase reduzieren,
  • Projekte zur Reduzierung oder Einbindung von CO₂, zum Beispiel in der Landwirtschaft, Wäldern und Forstwirtschaft oder für den Erhalt von CO₂-Senken wie Mooren.

CO₂-Kreislauf Erde

Genau darum geht's bei CO₂-Kompensation: Die natürlichen Kohlenstoffsenken stärken, damit diese Treibhausgase speichern.

Zertifikate und Gütesiegel für CO₂-Kompensationen.

Bei den Zertifikaten unterscheidet man zwei Typen, je nachdem, ob bereits erfolgte oder noch bevorstehende Emissionen kompensiert werden:

  • Ex-ante-Zertifikate beziehen sich auf künftige Emissionsreduktionen. Du kompensiert also schon, bevor du Emissionen verursachst.

  • Ex-post-Zertifikate beinhalten bereits erfolgte Emissionsreduktionen. Anders als bei Ex-ante-Zertifikaten ist hier das Risiko gering, dass die Emissionen falsch prognostiziert wurden, sprich sie am Ende höher sind, als du kompensiert hast.

Diese Qualitätsstandards gibt's.

Natürlich gibt es für Kompensationsprojekte weltweite Standards, die die Qualität und die Nachhaltigkeit von Klimaschutzprojekten gewährleisten sollen. Eine der wichtigsten Zertifizierungen für Kompensationsprojekte ist der weltweite Gold Standard (GS). Auf diesen solltest du immer achten. Die Gold-Standard-Foundation ist eine Non-Profit Zertifizierungsorganisation, die ihren Sitz in der Schweiz hat. Diese Zertifizierung können nur Projekte erhalten, die nachweislich zur Reduktion von Treibhausgasen führen und gleichzeitig gut für die lokale Umwelt und soziale Belange der Bevölkerung sind.

Sehr verbreitet ist auch der Verified Carbon Standard (VCS). Die Non-Profit Organisation Verra hat das Programm für den freiwilligen Markt etabliert und bietet damit Entwickler:innen von Klimaschutzprojekten einen verlässlichen Qualitätsstandard.

Der Clean Development Mechanism (CDM) ist ebenfalls sehr bekannt. Industriestaaten können damit Projekte zur Treibhausgasreduktion in Entwicklungsländern finanzieren und sich die Reduktion als eigene Reduktion gutschreiben lassen. Ziel des CDM ist nicht nur die Emissionsreduktionen kostengünstiger zu erzielen, sondern auch, Entwicklungsländer dabei zu unterstützen, eine nachhaltige Entwicklung zu erreichen.

Noch ein Tipp von uns: Atmosfair hat sich die besagten Zertifizierungsprogramme mal genauer angeschaut und die Standards hinsichtlich Klimaintegrität und Transparenz verglichen. Für sich allein wird keiner der Standards allen Ansprüchen von Atmosfair an nachhaltigen Klimaschutz gerecht. Kein Standard erzielt für sich genommen mehr als 80 % der 270 möglichen Punkte. Atmosfair registriert Projekte daher kombiniert unter dem CDM und dem GS, um die jeweiligen Stärken der Standards auszunutzen: Während der CDM insbesondere in den Bereichen Transparenz und Governance gut abschneidet, punktet der GS in Klimaintegrität und Nachhaltigkeit.

Mit unserem Ökostrom sagst du Bye-Bye zu CO₂

So viel kostet es, CO₂ zu kompensieren.

Wer zum Beispiel von München nach Hamburg hin und zurück fliegt, verursacht im Schnitt rund 322 Kilogramm CO₂. Laut dem Myclimate-Rechner kostet die Kompensation der verursachten Emissionen 7 Euro.

Wusstest du’s?

Eine Person sollte pro Jahr nur rund 600 Kilogramm CO₂ verursachen, damit wir den Klimawandel stoppen können. Tatsächlich verursacht eine Person in der EU in einem Jahr durchschnittlich 8,4 Tonnen CO₂. Ein krasses Ungleichgewicht also.

Wie viel du pro Anbieter zur Kompensation deiner Emissionen zahlst, schwankt. Wir haben dir mal die vier bekanntesten Kompensations-Anbieter aufgelistet und was du hier für eine Tonne CO₂ zahlst.

AtmosfairPrimaKlimaMyclimateKlima-Kollekte
Preis pro Tonne CO₂23 Euro15 Euro24 Euro25 Euro

Schützt Kompensation das Klima wirklich?

Wir müssen an der Stelle aber auch Sinn und Unsinn von Kompensationen reden. Es gibt einige gute Gründe gegen und berechtigte Kritik am System der freiwilligen CO₂-Kompensationen:

1. Es bringt keine Verhaltensänderung.

Zunächst mal geht’s schlicht und ergreifend um das Verhalten der Konsument:innen. Die Möglichkeit freiwilliger Kompensationszahlungen verleitet dazu, klimaschädliches Konsumverhalten nicht zu ändern. Hör einfach mal in dich rein, ob dir das bekannt vorkommt – wie mein eingangs erwähnter Mallorca-Flug. Kompensation suggeriert letztlich: Klimaschädliches Verhalten ist okay, solange ich die Emissionen ausgleiche. Im Kern müssen wir aber runter von den Emissionen. Kompensation reicht nicht, um das Klima zu schützen. Es bleibt eine kurzfristige Lösung.

2. Kompensation führt schnell zu Greenwashing.

Was für Privatpersonen gilt, gilt natürlich auch für Unternehmen. Freiwillige Kompensationsleistungen werden oft genutzt, um sich nach außen klimabewusst darzustellen. Am klimaschädlichen Wirtschaften ändert das aber nichts.

3. Unternehmen zahlen oft weniger für klimaschädliches Verhalten.

Stell dir vor, du gleichst deine CO₂-Emissionen bei Anbietern wie myclimate, Klimakollekte, Atmosfair oder Climate Partner aus. Dann zahlst du in der Regel je nach Anbieter rund 20 bis 30 Euro pro ausgestoßener Tonne CO₂ (Stand November 2021). Unternehmen verursachen wesentlich mehr klimaschädliche Gase, zahlen ab einem bestimmten Volumen bei den meisten Anbietern aber deutlich weniger – manchmal auch nur 5 Euro pro Tonne CO₂. Das Dumme ist: Die Anbieter von Kompensationen stehen untereinander im Wettbewerb. Daher entscheiden sich Unternehmen im Zweifel immer für das Klimaschutzprojekt mit dem niedrigsten Preis. Die Folgen kannst du dir denken.

4. Autokratische Regierungen können von Kompensation profitieren.

Die Frage ist ja, wohin wandert dein Geld eigentlich, wenn du deine CO₂-Kompensationen ausgleichst? Tja, zwar kann man das bei eigentlich allen Projekten nachforschen und lesen. Aber es gibt auch Klimaschutzprojekte, die in autoritär regierten Staaten liegen. Beispiel Eritrea: Menschenrechtsverletzungen und Folter sind dort an der Tagesordnung, eine freie Presse gibt es seit Jahren nicht mehr. Jetzt gibt es in Eritrea Klimaschutzprojekte, die neben dem Klimaschutz darauf abzielen, die Lebensverhältnisse der Menschen vor Ort zu verbessern. Das ist gut. Expert:innen zufolge ist es möglich, dass Investitionen in diese Projekte indirekt das Regime unterstützen. Die Gefahr ist, dass der Präsident dadurch auf ausländische Investoren zählen kann, während er weiter sein Land ausbeutet. Unser Tipp daher: Sieh dir immer sehr genau an, in welches Projekt du investieren willst und wie es um die politische Lage im Land steht.

Fazit: Kritiker:innen werten Kompensationsmaßnahmen als modernen Ablasshandel – den Verursacher:innen von CO₂-Emissionen werde schlicht ein gutes Gewissen verliehen. Oft mit Hilfe von faulen Kompromissen. Befürworter:innen sehen die Möglichkeit der Kompensation dagegen als Einstieg, um über die eigenen, klimaschädlichen Aktivitäten nachzudenken. Am besten ist es, wenn Kompensation das letzte Mittel deiner Wahl ist.

Viel besser ist es, auf nachhaltige Formen des Reisens, auf möglichst CO₂-neutral hergestellte Produkte oder auf erneuerbare Energien zu setzen. Wer etwa Kund:in bei Polarstern ist und Wirklich Ökostrom oder Wirklich Ökogas bezieht, hat nicht nur wirklich saubere Energie, sondern reduziert den eigenen CO₂-Fußabdruck für Energie quasi auf Null. Wirklich.

Bei diesen Anbietern kannst du CO₂-Emissionen kompensieren.

Mit CO₂-Rechnern wie hier beim Umweltbundesamt lässt sich berechnen, wie viel du ausgleichen musst, bevor du ein Zertifikat kaufst. Dabei werden alle klimaschädlichen Gase berücksichtigt, die sich aber unterschiedlich stark auf das Klima auswirken. Inzwischen gibt’s eine Menge Anbieter, bei denen du deinen CO₂-Ausstoß neutralisieren kannst. Die bekanntesten Kompensationsanbieter sind:

  • Myclimate
  • Atmosfair
  • MoorFuture
  • BUND Moorland-Projekt
  • PrimaKlima
  • Klima-Kollekte

Bei den Gesellschaften und Kompensations-Anbietern solltest du auf jeden Fall auf Transparenz achten und wissen, wohin dein Geld für deine Kompensation fließt. Eine gute Orientierung bietet der Check von Stiftung Warentest. Im letzten Test (2018) schnitten Atmosfair, PrimaKlima und Klima-Kollekte jeweils mit „sehr gut“ ab.

Wenn’s doch sein muss: Unsere Kompensations-Tipps.

Vorsicht bei Wald-Aufforstungsprojekten: Die wichtigste natürliche Kohlenstoffsenke in Deutschland ist der Wald. Bäume nehmen auf zirka elf Millionen Hektar Fläche CO₂ auf. Die sogenannte Senkleistung des Waldes liegt derzeit bei minus 60 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalenten pro Jahr. Aktuellen Forschungen zufolge wird das aber stark zurückgehen. Warum liest du im grünen Kasten. Aufforstungsprojekte sind daher oft ungeeignet für nachhaltige Kompensationseffekte.

Wald von oben.

Waldprojekte: Keine Garantie für dauerhafte CO2-Bindung.

Die Dauerhaftigkeit (Permanenz) der Maßnahme ist bei der Aufforstung von zentraler Bedeutung. Wenn der Wald abgeholzt wird oder aus anderen Gründen verschwindet z.B. durch Schädlingsbefall oder Abholzung, wird das gespeicherte CO2 wieder freigesetzt. Das CO2 ist also nur so lange gebunden, wie die aufgebaute Biomasse nicht zersetzt wird. Ein Wald muss mindestens 50, wenn nicht 100 Jahre bestehen, um eine nennenswerte Wirkung für das Klima zu haben. Schlecht geplante Aufforstungsprojekte können den CO2-Ausstoß sogar erhöhen, etwa wenn ihnen Moore weichen müssen, oder wenn Böden degradiert werden, die ebenfalls wichtige Kohlenstoffspeicher sind. Genauso sind Baumpflanz-Projekte in bestehenden Schutzgebieten nicht sinnvoll und haben negative Effekte.

CO₂-Kompensation durch Moorschutz-Projekte.

Besser sind oft Kompensationsprojekte, bei denen bestehende Moore renaturiert bzw. wiedervernässt werden. Wir von Polarstern kompensieren unvermeidbare, entstandene Emissionen über das Projekt MoorFuture in Schleswig-Holstein. Polarstern kompensiert jährlich rund 20 Tonnen CO2-Emissionen, die zum Beispiel bei Geschäftsreisen oder durch die Klimaanlage im Büro anfallen. Mit den gekauften Zertifikaten unterstützen wir die Vernässung im Königsmoor in Schleswig-Holstein, so dass dieses Moorgebiet wieder seiner Funktion als natürliche Kohlenstoffsenke nachkommen kann. Gleichzeitig erhöht das im Königsmoor im Landkreis Rendsburg-Eckernförde die Biodiversität. Eine Win-Win-Situation.

Königsmoor.

Karen Marggraf von MoorFuture sagt dazu: "Moorfuture wurde für den freien Kohlenstoffmarkt entwickelt. Jeder kann es nutzen und damit seine eigene Klimabilanz verbessern." Das MoorFuture-Projekt orientiert sich laut Marggraf eng an internationalen Standards wie dem VCS-Standard und dem Kyoto-Protokoll.

Wiedervernässung von Mooren.

Wissen für Schlaumeier: Unter Wiedervernässung werden im Naturschutz Maßnahmen zur Anhebung des Wasserstandes in Feuchtgebieten wie Mooren, Feuchtwiesen oder Flussauen mit dem Ziel der Wiederherstellung oder Renaturierung dieser Ökosysteme verstanden. Durch die Vernässung im schleswig-holsteinischen Königsmoor werden die Grundwasserstände im Gebiet angehoben. Das reduziert die jährlichen Treibhausgasemissionen um 660 Tonnen CO₂-Äquivalente pro Jahr gegenüber dem Zustand vor Projektbeginn. Im trockengelegten Zustand stoßen Moore enorm viel klimaschädliche Treibhausgase aus, allen voran Kohlenstoffdioxid und Methan.

11 erstaunliche Fakten über Moore liest du hier

4 allgemeine Tipps bei der Wahl von CO₂-Kompensationsprojekten.

  • 1. Achte auf die politischen und sozialen Rahmenbedingungen.

    Viele Kompensationsprojekte finden im globalen Süden statt. Das ist einerseits gut, weil es eine wirkungsvolle Maßnahme für Entwicklungshilfe sein und ökologische Standards etwa bei der Energieerzeugung verbessern kann. Doch das Beispiel Eritrea oder das anderer autoritär regierter Staaten zeigt, dass Projekte in solchen Ländern oft auch die Macht eines Regimes stützen. Die bereits erwähnten Zertifizierungen (siehe oben) helfen dir. Letztlich gilt bei der Auswahl deines Kompensationsprojekts immer: Augen auf! Immerhin geht es ja auch um dein Geld.

  • 2. Achte auf die Organisationen an sich.

    Es gibt sowohl Non-Profit-Organisationen als auch kommerzielle Anbieter von Kompensationsleistungen. Die Unternehmensform ist zunächst kein Qualitätsmerkmal. Kommerzielle Anbieter haben ein anderes Geschäftsmodell und legen ihren Fokus oft stärker auf die Beratung von Unternehmen sowie deren Treibhausgas-Kompensation. Meist kaufen die Kommerziellen wesentlich mehr Klimaschutzprojekte ein, als sie selbst mitentwickeln. Die vier am besten bewerteten Anbieter bei Stiftung Warentest waren allesamt gemeinnützige Unternehmen: Atmosfair (Note 0,6), Klima-Kollekte (Note 1,1), PrimaKlima (Note 1,5) und Myclimate (Note 2,2).

  • 3. Achte auf die Transparenz der Anbieter.

    Seriöse Unternehmen stellen auf ihrer Webseite klar, dass CO₂-Kompensation allein nicht die Lösung der Klimakrise ist. Auch die Arbeitsweise, Berechnung und Mittelverwendung sind ausführlich dokumentiert und ihre Beträge sollten verständlich aufgeschlüsselt sein.

  • 4. Achte auf die Zusätzlichkeit des Projekts.

    Ein Kompensationsprojekt ist nur dann glaubwürdig, wenn es ohne die Finanzierung durch Kompensationsbeiträge nicht zustande gekommen wäre. Für jedes Projekt wird dem Umweltbundesamt zufolge ein „Referenzszenario“ erstellt, das aufdeckt, wie sich die Emissionen ohne die umgesetzte Klimaschutzmaßnahme entwickelt hätten.

Fazit: Kompensiere mit Verstand.

Es gibt mehr als Schwarz und Weiß. Kompensieren ist ein wichtiger Baustein zur Reduktion der Treibhausgase – wenn wir es mit Verstand einsetzen.

Unser Rat: Kompensiere immer nur dann, wenn es gar nicht anders geht – und achte ansonsten auf einen nachhaltigen Lebensstil, bei dem du die Bahn dem Flugzeug und Ökostrom dem Kohlestrom vorziehst. Dann musst du erst gar nicht kompensieren und hast Zeit und mehr Geld für die schönen Dinge im Leben.

Wechsel zu Ökostrom und spar wirklich viel CO₂.

Noch besser als zu kompensieren ist es, Ökostrom zu beziehen und so keine Emissionen mehr zu verursachen. Wechselt ein 3-Personen-Haushalt zu Wirklich Ökostrom von Polarstern spart er pro Jahr 1.056 Kilogramm CO₂. Und von Jahr zu Jahr werden es mehr.

Portrait von Ludwig.

Ludwig. | Team Wirklich

E‑Mail: ludwig.o@polarstern-energie.de

Ludwig ist ausgebildeter Journalist und hat viele Jahre bei einem großen Medienhaus in München gearbeitet. Bei Polarstern ist er Redakteur im Marketing-Team und schreibt Artikel für das Polarstern-Magazin und Neuigkeiten für unsere Newsletter. Außerdem kümmert er sich um Events wie die Earth Hour und den Isar Cleanup.