Trägt dein Ökostrom wirklich zur Energiewende bei? 

Du hast dich für Ökostrom entschieden, weil dir die Energiewende wichtig ist. Nur wusstest du, dass nur wenige Tarife den Bau neuer Ökokraftwerke unterstützen? Auf was du achten musst, um mit deinem Ökostrom auch wirklich die Energiewende zu fördern.

von Michael. - Lesezeit: 4 Minuten

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Der Energiewende geht’s so lala. Halb-halb, wenn man's genau nimmt. Der Anteil der erneuerbaren Energien im Strommix liegt laut Umweltbundesamt 2022 bei 49 %. Die eine Hälfte der Energiewende ist also geschafft. Die andere Hälfte liegt aber noch vor uns. Und die wird hart. Denn während auf der einen Seite neue Ökostrom-Erzeugungsanlagen entstehen, wächst auf der anderen Seite der Energiebedarf. Und nun hat der Klimaschutz mit der Energiepreiskrise noch einen neuen Klotz am Bein. Viele Akteure sehen die Lösung der Krise darin, den Markt mit noch mehr fossiler Energie zu schwemmen. Dabei brauchen wir doch mehr Ökostrom.

Wie Polarstern die Energiewende weltweit stärkt

Zwar stellen die Politik und Wirtschaft bei der Energiewende die großen Weichen. Aber Druck machen und zeigen was einem wichtig ist, das kann jede:r mit seinem Ökostrom-Bezug. Betonung auf: Du kannst. Denn von den rund 1.500 Ökostromtarifen, die es laut einer Marktanalyse durch das Umweltbundesamt gibt, tragen nur wenige davon wirklich zum Ausbau der Energiewende bei. Schauen wir uns an, was dein Ökostrom können muss, um wirklich die Energiewende zu unterstützen.

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Ökostrom ist oft keiner – wie kann das sein?

Zunächst sollte dein Ökostrom geeignet sein, den Anteil der erneuerbaren Energien im Strommix zu beeinflussen. Normalerweise gibst du ja mit deiner Bestellung einem Stromanbieter den Auftrag, Ökostrom in der Höhe deines Verbrauchs zu produzieren und ins Stromnetz einzuspeisen – so wächst der erneuerbare Anteil. Damit dein Ökostrom diesen Impuls setzen kann, muss er aus erneuerbaren Energien erzeugt werden. Klingt wie eine Selbstverständlichkeit, ist aber keine. Es gibt viele Tricks, Strom aus Kohle- oder Atomkraft als Ökostrom zu vermarkten. Und es ist ganz legal. Energieversorger können etwa Grünstrom-Zertifikate für Ökostrom einkaufen, zum Beispiel aus Wasserkraftwerken in Norwegen, und damit ihren getrennt davon beschafften Kohlestrom als Ökostrom grün waschen. Es kommt also darauf an, dass dein Anbieter Strom und Grünstromzertifikate von einem echten Ökostromproduzenten bekommt.

Wie ein schlecht gemachter Gutschein.

Weil der Herkunftsnachweis logischerweise nur einmal verwendet werden darf, verkauft der Ökostromproduzent aus Norwegen seinen Ökostrom als Graustrom, und der Kohlestromproduzent aus Deutschland seinen Kohlestrom als Grünstrom. Man kann es sich wie einen Gutschein vorstellen, den ein Siebenjähriger gebastelt hat. Gutschein für 1x Ökostrom als Kohlestrom verkaufen oder so. In echt klingt die Sache professioneller: Renewable Energy Certificate System (RECS). Aber es bleibt das Problem, dass dein Versorger keinen Ökostrom beschafft haben muss.

Wie bei der Stromkennzeichnung getrickst wurde.

Einen Hinweis, ob dein Ökostrom wirklich grün ist, liefert die Stromkennzeichnung. Sie ist gesetzlich vorgeschrieben und informiert dich, aus welchen Quellen der Strom deines Tarifs erzeugt wird – und aus welchen Quellen der Anbieter seinen Strom insgesamt beschafft.

Bei der Stromkennzeichnung konnten Stromversorger lange tricksen und ihre Strombeschaffung viel grüner aussehen lassen, als sie tatsächlich war. Denn Versorger mussten nicht nur offenlegen, mit welchen Quellen sie Strom produzieren. Sie mussten auch ausweisen, wie viel Ökostrom nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) gefördert wurde. Mit diesem Anteil hat man sich sein eigenes Portfolio grüngerechnet. Für das ungeschulte Auge sah es so aus, als ob der Versorger den Ausbau geleistet hätte. Dabei kam bei Anbietern mit vielen Kund:innen lediglich eine Menge bezahlte EEG-Umlagen zusammen. Mit freiwilliger Förderung hatte dies nichts zu tun. Bis Sommer 2022 mussten schließlich alle Verbraucher:innen eine EEG-Umlage für jede Kilowattstunde bezahlen, egal ob sie nun Ökostrom bestellt hatten oder nicht. Seit dem 1.7. 2022 gibt es die EEG-Umlage nicht mehr. Damit verschwindet die Gelegenheit für Stromanbieter, eine Förderung auszuweisen, die nicht ihre ist.

So wenig Ökostrom gibt's bei den großen Versorgern.

Wenn die EEG-Umlage abgeschafft wurde, warum muss man dann noch auf dieser Kamelle rumkauen? Weil man jetzt bei vielen Anbietern das große graue Gesicht sieht. Ein paar Beispiele: Laut einer Analyse des Hamburg Instituts im Auftrag von Lichtblick sank der Ökostromanteil im Unternehmensmix von E.ON von 56 % auf 10 %, von EnBW von 65 % auf 23 % und von Vattenfall von 66 % auf 17 % – nur um mal ein paar prominente Beispiele zu nennen. Wenn man also Ökostrom aus 100 % erneuerbaren Energien haben will, sollte die Stromkennzeichnung auch entsprechend grün aussehen. Nicht braun-grün, nicht grau-grün. Grün.

Nur wenige Ökostrom-Tarife fördern nachweislich den Ausbau.

In Kambodscha baut Polarstern Biogasanlagen, um die Energiewende auch dort zu stärken.

Mit dem Ende der EEG-Umlage wird die freiwillige Förderung durch den Anbieter noch wichtiger. Die meisten Ökostromanbieter machen gar nichts, andere ein bisschen und nur wenige leisten wirklich mehr. Wer das ist, erfährst du etwa im letzten Ökostrom-Test von Öko-Test. Polarstern ist natürlich dabei.

Qualitätssiegel kennzeichnen, wie ernst es einem Anbieter ist.

Dass es um die freiwillige Förderung nicht gut steht, zeigt die Zahl der Tarife, die ein Qualitätssiegel tragen. 2022 haben nur 7 % der Stromanbieter in Deutschland Ökostromtarife mit einem Qualitätssiegel wie dem Grüner Strom-Label oder dem ok-power-Siegel. Es sind die Siegel, die vom Umweltbundesamt empfohlen werden, da sie Ökostromprodukte zertifizieren, die nachweislich zum Ausbau der erneuerbaren Energien beitragen.

Das Grüner Strom-Label.

Der Mindestbetrag, der beim Grüner Strom-Label pro Kilowattstunde in den Ausbau fließen muss, liegt bei 0,5 Cent. Das Label können nur Anbieter erhalten, die zum 1.1.2027 keine Verbindungen zu Atom- oder Kohlekraftwerken haben. Das Grüner Strom-Label wird von vielen Umweltverbänden getragen, darunter NABU, Bund, Deutsche Umwelthilfe und weitere.

Das ok-power-Gütesiegel.

Das ok-power-Gütesiegel gibt es schon für eine Förderung von 0,3 Cent pro Kilowattstunde. So gesehen ist das Grüner Strom-Label etwa strenger. Bei ok power darf der Anbieter ebenso nicht an Atom- oder Kohlekraftwerken beteiligt sein. Das ok-power-Siegel wird von Öko-Institut und der Verbraucherzentrale NRW getragen.

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Geprüfter Ökostrom von TÜV Nord.

Auch ein Zertifikat durch den TÜV Nord ist sehr wichtig. Die Institution prüft nach, ob die Energiewende-Versprechen eingehalten werden. Zum Beispiel ob der Ökostrom aus erneuerbaren Energien erzeugt wurde, wie viel CO2 verhindert wurde und ob neue Ökostrom-Erzeugungsanlagen durch den Bezug gefördert werden.

Nur wenige Ökostrom-Anbieter sind unabhängig.

Damit dein Ökostrom die Energiewende fördert, sollte dein Stromanbieter außerdem unabhängig sein. Manchen großen Energiekonzernen gehören über 100 Unternehmensmarken mit zig Ökostrom-Angeboten. Aber wer hier Ökostrom bestellt, subventioniert am Ende doch wieder ein Unternehmen, dass mit fossiler Energie immer noch seine Geschäfte macht. Und immer machen wird, solange sich die Welt nicht konsequent zur Abkehr des fossilen Energiezeitalters bekennt.

Wie du mit Polarstern die Energiewende förderst.

Eine PV-Anlage in Madagaskar.

Bei Polarstern förderst du die Energiewende so wie bei fast keinem anderen Anbieter. Für jede Kilowattstunde Wirklich Ökostrom, die du brauchst, investieren wir 1 Cent in den Ausbau von erneuerbaren Energien – 0,21 für jede Kilowattstunde Wirklich Ökogas. Weil es keinen Sinn macht, die Energiewende nur in seiner eigenen Staatsgrenzen-Bubble zu denken oder voranzutreiben, fördern wir zusätzlich die Energiewende auch in Kambodscha und Madagaskar. In Kambodscha entstehen so Biogasanlagen für Familien in ländlichen Regionen. In Madagaskar entstehen Solarparks für Dörfer im Landesinneren. Dafür investieren wir pro Kund:in 20 Euro im Jahr. Warum? Weil es nur eine Energiewende geben kann. Und weil Länder wie Madagaskar im Gegensatz zu uns kaum etwas zur Klimakrise beigetragen haben, aber am meisten drunter leiden. Was du konkret mit deinem Wechsel bewirkst, kannst du noch vor deinem Wechsel zu Polarstern mit unserem Impact-Rechner berechnen. Und hier berechnest du deinen Preis.

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Michael. | Team Wirklich

E‑Mail: michael@polarstern-energie.de

Michael ist ein alter Hase im Marketing-Team und schon seit 2012 dabei. Als Online-Redakteur stammen viele Texte auf unserer Seite und im Polarstern Magazin aus seiner unverwechselbaren Feder.