von Natalie, David & Kilian

Wir – das sind Natalie, Kilian und David – drei Studenten aus München, haben uns für unsere neue WG für Wirklich Ökostrom und Ökogas von Polarstern entschieden. Beim Durchstöbern der Polarstern-Homepage ist uns das Kambodscha-Projekt ins Auge gefallen, das wir auch mit unseren Beiträgen unterstützen. Wie es der Zufall wollte, hatten wir für diesen Sommer bereits eine Reise nach Kambodscha geplant. Also, warum nicht ansehen, was wir unterstützen? 

Polarstern zeigte sich da sehr offen und ermöglichte uns ein Besuch in der 60 km südlich von Phnom Penh gelegene Region Takéo bei einigen der Familien, die am Projekt teilnehmen. Dazu begleiteten uns die durchaus lustigen und redseligen Mitarbeiter des NBP – das National Biodigester Programme, das in Kambodscha das Biogasanlagen-Projekt koordiniert. 

 

 

Eine Biogasanlage im Bau
Eine Biogasanlage im Bau. Der Gärtank befindet sich unter der Erde.
Gärtank
Im Gärtank wird der Dung von Tieren in Energie umgewandelt.
Mann in Biogasanlage
Solange die Anlage noch nicht fertig ist, kann man noch reinklettern.
Gärrreste
Für die Familien vor Ort sind die Gärreste aus der Anlage ein wichtiges Argument für den Bau. Der Dünger bringt bessere Ernten, und die Einnahmen amortisieren zügig die Investition.
Man streichelt Kuh
Die Anlagen werden mit dem Dung von zwei Kühen oder vier Schweinen betrieben.
Gasherde und Gaslampen
Gasherde und Gaslampen sind mit der Biogasanlage verbunden.
Menschen in Küche
Mit Biogas machen sich die Familien unabhängig von teuren und fossilen Brennstoffen wie Petroleum oder Kerosin.
Küche betrieben mit Ökogas
Der Gasherd ersetzt die offene Holzfeuerstelle. Feuerrauch in geschlossenen Räumen zählt zu den größten Gesundheitsrisiken in den Entwicklungsländern.

Das NBP - Was leistet das Biogasanlagen-Programm vor Ort?

Das NBP fördert seit 10 Jahren den Bau von Mikrobiogasanlagen in 14 Provinzen Kambodschas.  Dazu werden Kleinbauern über die Technologie aufgeklärt und bei Bau und Inbetriebnahme der Anlagen sowie bei der Finanzierung unterstützt. Zusätzlich bildet das NBP Maurer für den Bau der Anlagen aus und verschafft damit Ortsansässigen die Möglichkeit, ihre Familien zu ernähren. Sie haben schon über 600 Maurer ausgebildet und mehr als 22.000 Biogasanlagen gebaut. 

 

Wie kommt das Geld der Polarstern-Kunden ins Spiel?

Wenn sich eine kambodschanische Familie für eine Biogasanlage entscheidet, vermittelt das NBP einen Mikrokredit von lokalen Banken zu geringen Zinsen. Zunächst tragen die Familien die vollständigen Kosten für Materialien und Bau. Eine 4m3 Anlage, ausreichend für eine durchschnittliche Bauernfamilie, kostet momentan insgesamt 500 €. Nach Fertigstellung und Abnahme der Anlage durch das NBP, werden den Eigentümern von der Bank 135 € der Schulden erlassen, sodass sie innerhalb von zwei Jahren 365 € in Raten zurückzahlen müssen, um ihre eigene Biogasanlage zu besitzen. Diese 135 € werden über Polarstern und unseren Jahresbeitrag finanziert. 

 

fünf Kinder
Kinder auf der Straße
Frau schaut Einheimischen zu
Die Polarstern-Kunden durften frisch Gekochtes vom Gasherd probieren.
Gemüse auf einem Teller
Gemüse auf Teller
Mann lacht anderen Mann an
David und ein Mitarbeiter unseres Partners vor Ort, dem National Biodigester Programme (NBP).
Zwei Männer in ihren Hängematten
Das NBP kümmert sich im den reibungslosen Ablauf des Projekts.
Polarstern-Mitarbeiterin und ein NBP-Miarbeiter
Neben dem Bau schult das NBP die Besitzer in der Wartung der Anlagen.
David mit frischen Biogasanlagenbesitzern.
David mit frischen Biogasanlagenbesitzern.
Gruppenbild: Anlagenbesitzer, Anlagenbauer und Anlagenunterstützer.
Gruppenbild: Anlagenbesitzer, Anlagenbauer und Anlagenunterstützer.

Was bringt eine Biogasanlage?

Wir haben sowohl fertige als auch im Bau befindliche Anlagen besichtigt und konnten so den Vorher-Nachher Effekt direkt nachvollziehen. Ohne Biogas wird hauptsächlich mit Holzfeuer gekocht. Dazu muss Holz gefällt, gesammelt und gehackt werden. Das treibt die illegale Abholzung stark voran und ist sehr zeitaufwändig. Außerdem verursacht die starke Rauchentwicklung in den meist geschlossenen Küchenräumen nicht nur schwarze Wände und Decken sondern auch Augen- und Atemwegserkrankungen. Des Weiteren verschwinden die tierischen Exkremente in der Anlage; sonst ein potentieller Infektionsherd.

 

So funktioniert die Biogasanlage

Die dort gebräuchliche Bauweise „fixed dome biogas digester“ ist sehr einfach, langlebig, kann mit lokalen Baustoffen ausgeführt werden und kommt ohne komplizierte, wartungsanfällige Technik aus. Die Anlage besteht aus einem gemauerten, in die Erde eingegrabenen, kuppelförmigen Gärtank. Befüllt wird die Anlage mit tierischen Exkrementen,  welche in einem Mischbehälter mit Regenwasser oder tierischem Urin vermischt werden und von dort in den Tank gelangen. Auch die Toilette kann direkt an die Biogasanlage angeschlossen werden.

Durch Gärprozesse entsteht Methangas, welches sich in der Kuppel sammelt und durch das Ausdehnen des Gases das Substrat teilweise in einen Ausgleichstank drückt. Durch einen Höhenunterschied von Tank und Ausgleichsbehälter entsteht ein Gasdruck. Dadurch kann das Gas vom höchsten Punkt der Kuppel über ein Ventil und eine Leitung direkt in die Küche zu einem Gaskocher transportiert werden und direkt zum Kochen verwendet werden, ohne dass Pumpen oder andere Technik benötigt werden. Der Reststoff, ein nährstoffreiches Substrat, kann von einem Überlaufbecken abgeschöpft werden und als Dünger verwendet werden. 

 

Grüße aus Kambodscha

In vielen Gesprächen mit den Mitarbeitern von NBP, vor allem aber mit den Bauern selbst konnten wir viel über die Biogasanlagen erfahren und sahen wie das Geld von Polarstern eingesetzt wird – und hilft. Alle Familien waren glücklich, dass sie sich für die für ihre Verhältnisse große Investition entschieden haben und waren auch mit der einwandfreien Funktion der Anlagen sehr zufrieden. 

Ein Bauer bat uns darum, eine Botschaft an Polarstern und alle seine Kunden, die das Projekt unterstützen, mit zurück nach Deutschland zu nehmen:

Er will sich bei allen herzlich bedanken, dass sie ihm und vielen seiner Landsleute helfen, da sie sich ohne die Subventionierung die Anlagen nicht leisten könnten. Er ist sehr glücklich über die vielen Verbesserungen, die ihm der Bau der Biogasanlage gebracht hat. Und er bittet Polarstern und seine Kunden, dass sie ihr Engagement in Kambodscha noch lange weiter betreiben und ausbauen, sodass noch möglichst viele Biogasanlagen gebaut werden können. 

 

Was wir noch loswerden wollen

Vielen Dank an Polarstern und NBP für eure Bereitschaft uns das Biogas-Projekt zu zeigen und uns zu ermöglichen einen eigenen Eindruck zu gewinnen. Neben den interessanten Anlagen werden uns vor allem die freundlichen Menschen in Erinnerung bleiben, die uns sehr gastfreundlich empfangen haben. Selbst gebrannter Schnaps, Selfies und ein Festmahl inklusive. HERZLICHSTEN DANK dafür!

 

Starte den Bau einer Biogasanlage für eine Familie!

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