Erneuerbare Energien: So profitierst du von den Vorteilen.

Die Energiekrise sorgt einerseits für einen Investitionsschub der erneuerbaren Energien. Sie wird andererseits zum Vorwand genommen, weiterhin fossile Quellen anzuzapfen. Bei der Energiewende ist noch nichts entschieden. Lass dich von den CO2-Fans nicht beeindrucken. Erneuerbare Energien sind nicht nur unsere letzte Chance, dass uns die Welt nicht in Form von klimabedingten Katastrophen um die Ohren fliegt – du profitierst auch selbst von vielen Vorteilen.

von Michael. - Lesezeit: 7 Minuten

Die Klimaziele werden verfehlt.

Die erneuerbaren Energien waren schon da, als noch nicht absehbar war, dass sie einmal Lebewesen kreieren würden. Und sie werden noch da sein, wenn diese Lebewesen wieder von dieser Erde verschwunden sind. Aktuell führt sich die Menschheit auf, als arbeitete sie an diesem Ziel. Auch weil sie die erneuerbaren Energien als Rettung ihrer Zukunft verkennt.

Denn dass die Verbrennung von fossilen Energieträgern die Erde erwärmt, weiß man nicht erst seit gestern. Man weiß es eigentlich schon seit dem 19. Jahrhundert. Doch auch 2022 fehlt immer noch das letzte Fünkchen Panik, alles konsequent auf erneuerbare Energien zu setzen, obwohl sich das Fenster, die Erderwärmung bis zum Ende des Jahrhunderts auf halbwegs erträgliche 1,5 Grad zu begrenzen, schließt. Die UN hat dies in ihrem Bericht zur Klimalage 2022 deutlich gemacht.

Energiepreiskrise vs. Energiewende.

Ausgerechnet jetzt, wo wir noch mehr Tempo brauchen, hat die Energiewende einen neuen Gegner: die Energiepreiskrise. Diese hat zwar einerseits neue Investitionen in die erneuerbaren Energien losgetreten – die Internationale Energie Agentur IEA rechnet bis 2030 mit einem weltweiten Investitionsvolumen von 2 Billionen Dollar pro Jahr (mindestens 4 Billionen wären nötig, um die Klimaziele einzuhalten). Die Krise wird aber andererseits zum Vorwand genommen, noch mehr fossile Energien zu fördern.

Heiße Erde vs. Sozialer Winter.

Die Lage ist tatsächlich verzwickt: Das Problem ist, dass wir jetzt nicht nur gegen die Hitze kämpfen, sondern auch gegen einen sozialen Winter. Da muss man erst mal alles an Energie zusammenkratzen, um die Preise zu senken und damit Inflation und Armut entgegenzuwirken.

Doch darf deshalb kein Comeback der Fossilen einsetzen. Aus Sorge vor Engpässen schaut man sich nach Übergangslösungen um. Für die Energiewende sind sie wie ein alter Bekannter, der nur ein paar Tage auf der Couch bleiben will, aber praktisch für immer einzieht. Auch für Brückentechnologien müssen neue Infrastrukturen geschaffen werden. Sie zwacken den erneuerbaren Energien abermals wichtige Investitionen ab. Und was einmal steht, baut man nicht mehr so schnell ab.

Lass dich nicht verwirren.

Auch ruft die Energiepreiskrise längst vertriebene Geister auf den Plan. So steht in Deutschland Fracking wieder zur Debatte oder man sucht Kooperationen bei der Erschließung neuer Erdgasfelder, etwa in Senegal. Dabei warnt der von der Regierung eingesetzte Expertenrat für Klimafragen, dass Deutschland bis 2030 alle Klimaziele verfehlen wird. Bei der Energiewende ist noch nichts entschieden. Leider muss man auch 2022 noch Überzeugungsarbeit leisten.

Das sind die Vorteile der erneuerbaren Energien.

1. Erneuerbare Energien sind günstiger.

Der Energiewende steht immer noch immer im Weg, dass sie als besonders teuer diskreditiert wird. Diesen Mythos kriegst du selbst 2022 auf dem Höhepunkt der Energiekrise nicht aus den Köpfen der Menschen raus. Dabei ist es viel günstiger, Energie aus regenerativen Quellen zu gewinnen.

So schneiden erneuerbare Energien ab.

Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) produzieren PV-Anlagen Strom zu Kilowattstundenpreisen zwischen 3,12 und 11,01 Cent. Beim Windstrom kommt es darauf an: Anlagen zu Land produzieren günstiger. So kostet eine Kilowattstunde aus einer Onshore-Windanlage zwischen 3,94 bis 8,29 Cent. Bei Offshore-Anlagen sind die Preise höher und liegen zwischen 7,23 und 12,13 Cent pro Kilowattstunde.

So schneiden fossile Energien ab.

Die Stromerzeugung aus fossilen Energieträgern schneidet schlechter ab. Würde man jetzt neue Braunkohlekraftwerke bauen, lägen die Stromgestehungskosten laut Fraunhofer ISE zwischen 10,38 bis 15,34 Cent pro Kilowattstunde. Steinkohlekraftwerke produzieren besonders teuer: zwischen 11,03 und 20,04 Cent pro Kilowattstunde.

Erneuerbare Energie wird immer günstiger.

Mit zunehmenden Ausbau werden erneuerbare Energien dagegen immer günstiger. Laut Fraunhofer ISE werden sämtliche PV-Anlagen schon ab 2024 Strom grundsätzlich unter 10 Cent die Kilowattstunde produzieren. Ab 2040 sollen kleine PV-Dachanlagen Strom zu Kilowattstundenpreisen zwischen 3,58 und 6,77 Cent produzieren. Bei Freiflächenanlagen sinken die Kosten auf 1,92 bis 3,51 Cent pro Kilowattstunde.

So viel sparst du mit einer PV-Anlage.

Der Preis-Vorteil von PV-Strom zeigt sich auch bei privaten Verbraucher:innen. In Süddeutschland kostet eine Kilowattstunde aus einer Kleinanlage unter 30 kWp laut Fraunhofer ISE zwischen 5,81 und 8,04 Cent – in Norddeutschland zwischen 7,96 und 11,01 Cent. Im Vergleich zum Netzbezug ist das wirklich wenig. Laut Vergleichsportal Verivox kostete eine Kilowattstunde Strom aus dem Stromnetz im Oktober 2022 durchschnittlich über 50 Cent.

Rechenbeispiel.

Angenommen du lebst in einem Einfamilienhaus und hast einen Jahresstromverbrauch von 5.000 Kilowattstunden dann zahlst du bei einem reinen Netzbezug und einem Kilowattstundenpreis von 50 Cent 2.500 Euro im Jahr. Versorgst du dich zu 30 % mit Solarstrom zu Stromgestehungskosten von 7 Cent, zahlst du nur noch 1.855 Euro. Ein Kostenunterschied von 645 Euro also.

2. Erneuerbare Energien sind umweltfreundlicher.

Beim Kostenvergleich zwischen fossilen und erneuerbaren Energien gehen die Umweltkosten chronisch unter. Vielleicht weil sie so hoch sind, dass sie niemand sehen will. Zu diesen Kosten zählen etwa die Umweltschäden, die mit der Förderung von Öl und Gas einhergehen, die Kosten für die Entsorgung von Atommüll oder Naturkatastrophen, die mit steigender Erderwärmung zunehmen.

So viel kostet eine Tonne CO2 wirklich.

Laut einer Berechnung des Umweltbundesamts (UBA) verursacht alleine eine Tonne CO2 im Bezugsjahr 2021 Umweltkosten in Höhe von 201 Euro. Für künftige Generationen richtet sie noch mehr Schaden an.

"Bei einer Gleichgewichtung klimawandelverursachter Wohlfahrtseinbußen heutiger und zukünftiger Generationen […] ergibt sich ein Kostensatz von 698 Euro pro Tonne Kohlendioxid." – Umweltbundesamt.

Zählt man die Treibhausgase zusammen, die 2019 in Deutschland emittiert wurden, ergibt sich laut UBA ein Umweltschaden von rund 156 Milliarden Euro. Auch wenn diese Summe weder auf der Heizrechnung noch an der Zapfsäule auftaucht, wir zahlen natürlich alle mit: über Steuern.

3. Erneuerbare Energien sind zuverlässiger, als du denkst.

Alle sprechen davon, dass wir fossile Energien für die Versorgungssicherheit brauchen. Dabei sind unzuverlässiger als ihnen zugestanden wird. Die Energieversorgung ist ja gerade im Keller, weil wir uns in ihre Abhängigkeit begeben haben. Ein Staat kann dich eben mit Energie erpressen, dir bei Bedarf den Hahn abdrehen und so neue geopolitische Verhältnisse erzwingen. Natürlich ist die Energieversorgung, mit großen Kohle-, Gas- und Kernkraftwerken auf den ersten Blick stabiler. Doch ist bei einer zentralen Struktur die Zielscheibe für Sabotage und Hackerangriffe weitaus größer. Bei einer dezentralen Energieversorgung bist du breiter aufgestellt. Sie verhindert Abhängigkeiten von Monopolen, und ein Ausfall einzelner PV- und Windkraftanlagen führt nicht gleich zum Totalausfall.

4. Erneuerbare Energien machen Gebäude unabhängig.

Hinzu kommt, dass immer mehr Gebäude ihren Ökostrom selbst produzieren können. Nicht nur Eigenheime. Auch Mehrparteien- und Unternehmens- sowie Industriegebäude nutzen inzwischen den Strom, den PV-Anlagen auf dem Dach produzieren. Es ist ein zusätzlicher Weg, sich aus der Abhängigkeit von fossilen Energieträgern und großen Kraftwerken zu lösen. Und für die Mieter:innen oder Unternehmen ist die Stromversorgung wesentlich günstiger. Zusätzlich kann die Energie auch für andere Bereiche genutzt werden. Mieter:innen können den eigenen Ökostrom dazu nutzen, ihre Elektrofahrzeuge am Haus zu laden. Aus Stromüberschüssen lässt sich grüner Wasserstoff erzeugen. Mieterstrom eröffnet Möglichkeiten, von denen nicht nur Mieter:innen und Immobilienbesitzer:innen profitieren – sondern die Energiewende insgesamt, weil lokal erzeugte Energie gleich für drei Sektoren genutzt wird – den Strom-, den Wärme- und den Verkehrssektor.

5. Erneuerbare Energien verhindern Emissionen.

Es ist so peinlich, den menschengemachten Klimawandel zu leugnen, dass selbst die CO2 -Lobby zu einer neuen Taktik übergegangen ist. Der Klimawandel an sich wird nicht mehr geleugnet. Aber man stellt die Energiewende als etwas dar, dass nice-to-have wäre, dass in seiner Umsetzung aber leider viel zu teuer und nicht machbar ist. Eine Industrienation wie Deutschland könne man ja nicht einfach so mit etwas Wind und Sonne am laufen halten. Es hat auch niemand gesagt, dass es einfach ist. Aber man hat in den letzten Jahren die Möglichkeiten nicht ausgeschöpft, die Energiewende voranzutreiben.

Stünden wir am Anfang der Industrialisierung mit dem Wissen und den Technologien von heute, kein Mensch würde den fossilen Weg einschlagen. Die Erschließung von Öl- und Gasfeldern noch bis in den tiefsten und letzten Winkel der Erde ist viel aufwändiger, teurer und gefährlicher als der Ausbau von erneuerbaren Energien. Und niemand würde sich freiwillig bei seiner Energiewahl innerhalb von 150 Jahren den Planeten durch Emissionen ruinieren.

Erneuerbare verursachen kein CO2.

Erneuerbare Energien verursachen dagegen keine Emissionen und verschonen die Atmosphäre. Ein Windrad oder eine PV-Anlage haben natürlich auch einen CO2 -Fußabdruck. Doch gleichen sie diesen schon nach wenigen Jahren aus – denn direkte Emissionen entstehen im laufenden Betrieb keine mehr. Wer es noch nicht gemacht hat: Jede:r muss auch privat zu erneuerbaren Energien wechseln. Wer beim Heizen und Strom auf erneuerbare Energie setzt, reduziert seinen CO2-Fußabdruck laut CO2-Rechner des Umweltbundesamts durchschnittlich um 2,7 Tonnen im Jahr.

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6. Erneuerbare Energien schaffen Arbeitsplätze.

Die Energiewende wird immer als Jobkiller dargestellt. Dabei schafft sie natürlich neue Arbeitsplätze. Laut der Internationalen Agentur für erneuerbare Energien (IRENA) und der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) arbeiteten 2020 weltweit 12 Millionen Menschen im Bereiche der erneuerbaren Energien. Ein Jahr zuvor waren es noch eine halbe Million weniger.

Die Organisationen gehen davon aus, dass bis 2030 rund sechs bis sieben Millionen Menschen ihren Job in der konventionellen Energiebranche verlieren könnten, aber gleichzeitig eine neue Heimat bei den erneuerbaren Energien finden werden. Im Energiewende-Sektor sollen bis 2030 24 bis 25 Millionen neue Arbeitsplätze entstehen.

Laut einer Studie des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) wird die Energiewende in Deutschland bis 2030 rund 270.000 Jobs in sämtlichen Sektoren schaffen und die Wertschöpfung jährlich um etwa 0,6 % steigern, was etwa einem Drittel des Durchschnitts-Wirtschaftswachstums in Deutschland entspricht. Beim Zubau von Energiewende-Techniken bleibt das meiste Geld der Einkommen und Unternehmensgewinne in den Kommunen. Auch wenn das Unternehmen nicht ortsansässig ist.

7. Erneuerbare Energien bekämpfen Armut.

Weltweit gesehen hat die Bedeutung der erneuerbaren Energien zur Stärkung der lokalen Wirtschaft noch einmal eine ganz andere Dimension. In Kambodscha, wo wir am Bau von Biogasanlagen für Familien beteiligt sind; ebenso in Madagaskar, wo wir gemeinsam mit Africa GreenTec eine solare Stromversorgung für Dörfer aufbauen, kann man die Bedeutung von erneuerbarer Energie wie unter einem Brennglas sehen.

Erneuerbare Energie bedeutet eben, dass die Quelle nicht versiegt. Die Menschen müssen nicht immer wieder neues Brennholz zum Kochen kaufen, oder Diesel für die Generatoren. Stehen die Biogas- beziehungsweise PV-Anlagen, ist nicht nur genügend Energie in den Privathäusern vorhanden. Die stabile Energieversorgung steigert die Produktivität von Betrieben und die Erträge auf den Feldern und kurbelt so die lokale Wirtschaft an. Armut resultiert oft aus Energiearmut. Eine sichere Strom- oder Biogasversorgung verhindert Armut, Flucht und Abholzung der Wälder.

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8. Erneuerbaren Energien sind friedensstiftend.

Nicht erst seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine spricht man bei erneuerbaren Energien von Friedens- oder Freiheitsenergien. Das klingt sehr hochtrabend, ist aber insofern richtig, weil erneuerbare Energien Monopole aufbrechen, gefährliche Energieabhängigkeiten wie etwa die von Russland beenden und die Bedrohung von Öl- und Gaskriege minimieren. Bei einer dezentralen Struktur ist Energie eben kein Machthebel mehr. Deshalb stemmen sich die großen Energieplayer auch so mächtig gegen die Energiewende.

Niemand hat ein Monopol auf Wind oder Sonne – und man kann die Elemente auch nicht einem Nachbarstaat abdrehen. Jedes Land kann erneuerbare Energie für sich nutzbar machen. Bei einer umfassenden Energiewende kann man viele Deals mit Staaten, die Energie als Druckmittel für ihre eigene politische Agenda nutzen, von vornherein ausschlagen. Und letztlich federt mehr Unabhängigkeit auch die Preise ab – was für den inneren Frieden eines Landes ebenso von Bedeutung ist.

Kein Aber mehr.

Normalerweise schreibt man allein der Ausgewogenheit halber nach den Vorteilen einer Sache auch über ihre Nachteile. Natürlich gibt es diese bei den erneuerbaren Energien. Die Laune der Natur liefert mal mehr mal weniger Energie, und natürlich können auch Erneuerbare-Energien-Techniken der Natur schaden. Doch die ewigen Debatten darum verzögern immer und immer wieder den Ausbau. Und diese Zeit haben wir nicht mehr. Das Fenster für das 1,5-Grad-Ziel schließt sich. Schluss mit Diskussion, wir brauchen jetzt Tempo.

Wie du mit Polarstern wirklich die Energiewende förderst.

Mit deiner Entscheidung für echte Ökoenergie machst du Tempo. Sie ist ein Signal an Politik und Wirtschaft, dass die Wende gewollt ist. Und bei Polarstern förderst du sie ganz konkret – und so wie bei kaum einem anderen Anbieter. Für jede Kilowattstunde , die du verbrauchst, investieren wir 1 Cent in den Ausbau der erneuerbaren Energien, bei 0,21 Cent. Außerdem förderst du auch die Energiewende in und . Warum? Weil es nur eine Energiewende geben kann. Und weil Länder wie Madagaskar im Gegensatz zu uns kaum etwas zur Klimakrise beigetragen haben, aber am meisten drunter leiden. Eine gute erneuerbare Energieversorgung liegt auch in unserer Verantwortung. Was du konkret mit deinem Wechsel bewirkst, kannst du noch vor deinem Wechsel zu Polarstern berechnen.

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Portrait von Michael.

Michael. | Team Wirklich

E‑Mail: michael@polarstern-energie.de

Michael ist ein alter Hase im Marketing-Team und schon seit 2012 dabei. Als Online-Redakteur stammen viele Texte auf unserer Seite und im Polarstern Magazin aus seiner unverwechselbaren Feder.