Gerätewahnsinn: So senkst du CO2 im Umgang mit Elektrogeräten.

Wir legen uns immer öfters neue Geräte zu. Was das für das Klima, die Stromkosten bedeutet – und wie es auch einfach, günstig und trotzdem bequem funktioniert.

von Michael. - Lesezeit: 3 Minuten

Inhalt:

  • Warum der Stromverbrauch für Elektrogeräte so zunimmt.
  • Was der Gerätewahnsinn für den CO-Ausstoß bedeutet.
  • Wie du klimabewusster mit Geräten umgehst.
  • Preis für Wirklich Ökostrom berechnen

Wer heutzutage einen Knochen ausgräbt, meint damit etwas anderes als ein Archäologe (oder ein Hund), nämlich ein funktionierendes Handy in der Kruschtschublade zu finden. Etwas, das vor nicht allzu langer Zeit ein paar hundert Euro gekostet hat, ist jetzt vergraben unter Krimskrams, einfach weil die Lieblings-App nicht mehr funktioniert.

4 Fernseher pro Haushalt.

Auch andere Geräte werden viel zu schnell ausgetauscht, oder der Bestand um neue Modelle ergänzt. 2019 hatten laut statista rund 2 Millionen Personen in Deutschland vier oder mehr Fernseher zu Hause. Zwar wächst auch der Anteil der Haushalte, die aufs Fernsehen verzichten, aber auch der Anteil derer, wo jeder Bewohner unbedingt ein eigenes Gerät braucht. Oder eben nicht braucht.

836.907 Tonnen Elektroaltgeräte pro Jahr.

Denn der Berg an Altgeräten wächst. Nach Einschätzung des Umweltbundesamts wurden 2017 836.907 Tonnen Elektroaltgeräte gesammelt. 754.751 Tonnen davon kamen aus den privaten Haushalten. Im Schnitt verursachte jeder Bundesbürger 9,12 Kilo.

Warum der Stromverbrauch für Elektrogeräte so zunimmt.

IKT-Geräte verbrauchen rund ein Viertel des privaten Strombedarfs.

Die Entsorgung ist dabei nur eine Herausforderung unter vielen. Neben der Ausplünderung von Bodenschätzen und der von Menschen, die diese sammeln, ist der Energieverbrauch und die CO2-Verursachung der Geräte eines der Hauptprobleme. Die Haushalts- und Kommunikationsgeräte sind in den letzten Jahren immer effizienter geworden, trotzdem lag 2019 der Energieverbrauch der Deutschen nicht wesentlich unter dem Niveau von 1990.

Der Rebound-Effekt könnte eine Erklärung dafür sein. Der Effekt beschreibt das Phänomen, dass man verschwenderischer mit Energie umgeht, je energieeffizienter Geräte oder Gebäude sind. Eine weitere Erklärung könnte der bereits angesprochene wachsende Bestand von Geräten sein, vor allem von solchen, die mit dem Internet verbunden sind. Laut Stromspiegel verbrauchen die Informations- und Kommunikationsgeräte (IKT) im Schnitt rund ein Viertel des gesamten Stroms eines Haushalts. Und das könnte erst der Anfang der Fahnenstange sein.

Stromverbrauch der IKT steigt jedes Jahr um 9 %.

Laut einer Studie des Think Tanks The Shift Project steigt der weltweite Stromverbrauch für die IKT jedes Jahr um 9 %. Dabei versprach man sich doch eigentlich von der Digitalisierung, dass sie zu einer Treibhausgas-reduzierten Kommunikation führe. Diese wird aber erschwert, wenn immer mehr Geräte gekauft und diese intensiver genutzt werden.

Energieverbrauch von Digitalgeräten wächst um knappes Drittel.

Gegenüber 2010 ist der direkte Energiekonsum von digitalen Technologien weltweit um 27 % gewachsen. Die Energieintensität des IKT-Bereichs wächst jedes Jahr um 4 %. Der Hauptgrund sind energieintensive Dienste wie Streaming und Videotelefonie. Und dann ist da noch der Klimafaktor. So ist der Anteil der IKT bedingten Treibhausgasemissionen seit 2013 von 2,5 % auf 3,7 % gestiegen. Die damit einhergehenden CO2-Emissionen wuchsen um 450 Millionen Tonnen.

Was der Gerätewahnsinn für den CO2-Ausstoß bedeutet.

Zwei Fünftel des CO2s fällt bei der Produktion an.

Eine Menge Energie und CO2 fällt entlang der Lieferkette an. Der Abbau der Rohstoffe verschlingt Energie, die Fertigung der Einzelteile, ihr Transport zum Produktionsstandort, die Herstellung des Geräts, der Transport und der Betrieb durch den Nutzer. Die Entsorgung ist erneut mit einem Energieaufwand verbunden. Und den Elefanten im Raum sollte man auch benennen: Auf jeder dieser Stufen fällt eine Menge CO2 an. Die Energieberatung co2online geht davon aus, dass Elektrogeräte allein in der Produktion zwei Fünftel ihres CO2-Fußabdrucks verursachen.

Wie Unternehmen ihre Lieferkette wirklich verbessern können.

Verstärker Verbrauch in den Rechenzentren.

Außerdem verbrauchen Geräte nicht nur Strom an der eigenen Steckdose. Handys, Computer und andere vernetzte Geräte verursachen Energie auch in den Rechenzentren, wo laut Boderstep-Institut der Stromverbrauch in den letzten 10 Jahren um 70 % stieg. Dort verbrauchen allein Handys zwischen fünf- bis zehnmal mehr Strom als zu Hause. Nach einer Einschätzung des Fraunhofer-Instituts ist der CO2-Ausstoß in Deutschlands Rechenzentren vergleichbar mit dem Flugverkehr.

Wie du klimabewusster mit Geräten umgehst.

• Niemand muss auf seinen Spaß verzichten. Nichtsdestotrotz steht Vermeidung in der Abfallhierarchie an erster Stelle – dies ist sogar gesetzlich verankert.

• Tausche Geräte wirklich mit Bedacht aus. Das Öko-Institut empfiehlt, Laptops, Smartphones und Waschmaschinen sowie Küchengeräte mit hoher Energieeffizienz möglichst lange zu nutzen. Erst bei veralteten Kühlschranken, Staubsaugern und Spülmaschine mit niedrigen Effizienzklassen kann der Austausch sinnvoll sein.

Wann lohnt sich der Austausch von Haushaltsgeräten?

• Achte beim Neukauf, dass du ein Gerät mit der höchsten Effizienzklasse kaufst. Sie sind energiesparender und dadurch langlebiger. Ein guter Leitfaden ist das Umweltzeichen Blauer Engel. Auf der Plattform EcoTopTen kannst du alle Geräte für den Haushalt nach ihrem ökologischen Fußabdruck und Preis-Leistung vergleichen.

• Nutze und kaufe Geräte, die zu deinem Bedarf passen. Oft laufen die Monsterfernseher, während die Bewohner parallel nur ins Handy schauen. Das Gleiche gilt für andere Faktoren: Superprozessoren und -Grafikkarten, riesige Bildschirme oder Vernetzung, das alles verbraucht sehr viel Strom – und ist für den eigenen Bedarf oftmals übertrieben.

• Halt dich an die klassischen Energiespartipps. Sie verursachen keine Anstrengung, keinen Komfortverlust, aber schonen deinen Geldbeutel, die Lebensdauer der Geräte und natürlich Umwelt und Klima. Kostenlose Apps wie der EnergieCheck von co2online zeigen dir Stromsparpotenziale im Haushalt und sorgen dafür, dass du sie auch nutzt.

• Reparier auch mal was – oder lass sie reparieren. Tipps dafür findest in unserem Artikel über Reparieren, Weiterverwenden und Recyceln.

CO2-freier Betrieb von Elektrogeräten.

Du selbst kannst bei dir zu Hause dafür sorgen, dass du mit dem Betrieb deiner Elektrogeräte, sowie deinem Stromverbrauch insgesamt kein CO2 verursachst. Der Wechsel zu Wirklich Ökostrom von Polarstern ist eine Sache von 5 Minuten, der Impact ist auf Dauer: Der CO2-Fußabdruck deines Stromverbrauchs sinkt praktisch auf 0, du förderst bei uns erneuerbare Energien mehr als bei anderen Anbietern und sorgst dafür, dass auch Familien in Kambodscha und Mali ebenfalls auf saubere Energie umsteigen können. Denn die Energiewende ist eine weltweite Aufgabe. Hilf uns dabei!

Preis für Wirklich Ökostrom berechnen
Portrait von Michael.

Michael. | Team Wirklich

E‑Mail:  michael@polarstern-energie.de

Michael ist ein alter Hase im Marketing-Team und schon seit 2012 dabei. Als Online-Redakteur stammen viele Texte auf unserer Seite und im Polarstern Magazin aus seiner unverwechselbaren Feder.