Wetter
- beschreibt den Zeitpunkt eines Zustands der Atmosphäre.
- ist das, was wir wahrnehmen und empfinden können, wenn wir draußen sind.
von Undine. - Lesezeit: 3 Minuten
Es hagelt ja immer genau dann auf einen herab, wenn man selbst mal ins Freibad möchte oder gerade sein Grillgut auf den Rost werfen will. Und garantiert bleibt die Situation nicht unkommentiert. Onkel Achim sieht im plötzlichen Kälteeinbruch mitten im Juli einen klaren Beleg dafür, dass der Klimawandel eben doch nur eine Erfindung der Tofuwurstindustrie ist, ha! Doch hat so ein ins Wasser gefallener Grillnachmittag eben noch nichts mit dem Klima zu tun. Es ist einfach nur Wetter.
Das Wetter ist das, was man direkt erleben kann. Du schaust aus dem Fenster oder gehst vor die Tür und weißt, wie das Wetter ist. Du kannst fühlen, ob es kalt, warm oder nass ist. Die Meteorologie definiert das Wetter als ein Zustand der Atmosphäre zu einem bestimmten Zeitpunkt, an einem bestimmten Ort. Ob du dich dabei in München, Köln oder Hersel befindest, ist dabei ganz egal.
Wenn du dich jetzt fragst, wie das durchschnittliche Wetter bei dir zu Hause in den letzten 30 Jahren und darüber hinaus war, dann findest du die Antwort darauf nicht mehr so einfach. Denn wer erinnert sich schon so genau an die Lufttemperatur, den Luftdruck, die Luftfeuchtigkeit oder den Regen der letzten 30 Jahre? Und vor allem: Wer erinnert sich ohne rosarote Brille? Das Klima definiert sich erstmal als der Mittelwert des Wetters. Dafür werden alle möglichen Wetterparameter berücksichtigt, gemessen und aus ihnen wird dann ein Mittelwert gebildet – und was da rauskommt, das ist das Klima. Dazu werden Wetterdaten aus einem Betrachtungszeitraum von mindestens 30 Jahren herangezogen. Der Bezugszeitraum für die Beschreibung des Klimas ist also relativ lang. Deshalb kannst du von deiner täglichen Wetterempfindung auch kein Rückschluss aufs Klima ziehen.
Wenn es Wochen lang heftig regnet, dann ist das erstmal nur ein Wetterereignis und steht für sich. Werden aber alle Wetterereignisse zusammengenommen, angeschaut und ausgewertet, dann können Aussagen über das Klima getroffen werden. Genau das macht die Klimaforschung. Manche Forscher:innen schauen noch längere Zeiträume als 30 Jahre an. Nämlich das Paläoklima. Dabei wird ein Zeitraum von mehreren 1.000 Jahren betrachtet. Bei dieser Art der Betrachtung hat sich gezeigt, dass das Klima der vergangenen 10.000 Jahre ziemlich gleich geblieben ist. Aber: In den vergangenen 100 Jahren – was für unsere Welt ein vergleichsweise kurzer Zeitraum ist – hat sich das Klima extrem verändert. Viel stärker als in 1.000 Jahren zuvor.
Laut der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) stieg die globale Durchschnittstemperatur seit Beginn der Messungen bis 2020 um 1,2 ° C, wobei die Jahre 2015 bis 2020 die wärmsten Jahre waren. Ein paar Jahre vorgespult, war der Januar 2024 der wärmste Januar seit Beginn der Wetteraufzeichnung. Der April 2024 war dann bereits der elfte Monat in Folge, der zu warm war. Die globale Durchschnittstemperatur knackte laut Copernicus-Programm der EU im April die 15 -Grad-Marke. Zwischen Mai 2023 und April 2024 lag die globale Durchschnittstemperatur bei 1,52 Grad über dem vorindustriellen Durchschnitt.
Der Klimawandel in Deutschland.
In Deutschland ändert sich das Klima übrigens besonders schnell, auch wenn man es nicht fühlen kann wie das Wetter. Gegenüber der vorindustriellen Zeit ist es bei uns ungefähr 1,6 °C wärmer geworden. In den letzten 40 Jahren hat die Sonnenscheindauer um 17 % zugelegt. Die Zahl der heißen Tage stieg in den letzten 70 Jahren um 196 %, die Zahl der Starkregentage um 5 %. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts ist der Meeresspiegel in Cuxhaven um 42 Zentimeter gestiegen.
Wo der Klimawandel in Deutschland zuschlägtBei den Wetterextremen von 2021 ließ sich die Frage, ob dies nicht doch irgendwas mit dem Klimawandel zu tun haben könnte, endgültig nicht mehr ignorieren. Wie gesagt: Ein Ereignis wie ein Starkregen oder eine Dürre lässt sich noch nicht monokausal auf den Klimawandel zurückführen. Die Zunahme und Heftigkeit der Ereignisse kann die Forschung durch Klimamodelle und eine immer bessere Datenlage jedoch eindeutig dem Klimawandel zuordnen. Die Attributionsforschung untersucht, ob das Ereignis eben auch eine Folge Klimawandels ist. Für den heißen Sommer 2018 trifft dies zum Beispiel zu (Leach et al. 2020).
Es ist ja auch klar: Laut der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) lag die globale Durchschnittstemperatur 2020 1,2 °C über der vorindustriellen Zeit. Steigende Temperaturen sorgen für Hitzewellen und für Unruhe in der Luft. Für Winde, Hoch- und Tiefdruckgebiete. Je wärmer die Luft ist, desto mehr Wasser kann sie speichern. Und das muss irgendwo abregnen. Die Erwärmung der Meere sorgt für noch mehr Winde, Hoch- und Tiefdruckgebiete und einer zusätzlichen Verdunstung von Wasser. Ergo: noch mehr Niederschläge.
Warum Ökostrom das Klima schütztNatürlich kann niemand kurzfristig etwas gegen Hochwasser und Hitzewellen unternehmen. Aber wir alle sind dazu aufgerufen, den Klimawandel zu bremsen. Langfristig verhindern wir die Zunahme und Heftigkeit dieser Ereignisse. Hauptursache für die beschleunigte Erderwärmung sind die Treibhausgase. Politik und Wirtschaft müssen etwas unternehmen – aber wir müssen alle mithelfen. Und es geht! Allein dein Wechsel zu echter Ökoenergie aus 100 % erneuerbaren Energien kann deinen CO2-Fußabdruck schon um ein Viertel senken. So ein Wechsel dauert wenige Minuten, aber verändert wirklich viel. Zum Guten! Auf unserer Seite Mein Impact erfährst du, wie viel du mit deinem Wechsel bewirkst – und mit einem Klick auf den nächsten Button berechnest du den Preis dafür.