

Fake oder echt? Dein Check für echten Ökostrom.
Ökostrom ist kein geschützter Begriff. Die Folge: Die meisten Tarife fördern nicht den Ausbau der erneuerbaren Energien. Und in manchen Ökostrom-Tarifen steckt nicht ein Fitzelchen Grün drin – ganz legal. Erfahre, wie das sein kann – und wie du echten Ökostrom findest.
Fake-Produkte erkennt man normalerweise sofort. Wer sich Sneaker von Nixe, eine Tasche von Prala oder ein T-Shirt von Dolce & Banana kauft, weiß (hoffentlich), dass es nicht das Original ist und ahnt (hoffentlich), dass das Ding Schrott ist. Fakes gibt es auch beim Ökostrom, nur steht eben nicht Äko- oder Ükostrom drauf, sondern: Ökostrom. Und hier beginnt das Drama: Ökostrom ist per Definition Strom aus erneuerbaren Energien, aber leider kein geschützter Begriff wie etwa Bio, wo klare Kriterien erfüllt sein müssen, damit man sich das Label aufs Produkt heften darf. Bei Ökostrom gibt es massenhaft Tarife, die sind praktisch frei von erneuerbarer Energie. Fakes also. Aber wann ist Ökostrom dann echt?
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Mit diesen Kriterien findest du echten Ökostrom.
1. Kriterium: 100 % erneuerbare Energien.
Das Mindeste, das Ökostrom leisten muss, ist, dass er aus erneuerbaren Energien erzeugt wird und nicht mithilfe eines Herkunftsnachweises grün vermarktet wird. Dein Ökostromversorger muss also die verkaufte Ökostrommenge auch im selben Umfang aus grünen Quellen produzieren oder einkaufen. Nur so wird der Strommix im Stromnetz insgesamt grüner.
Wo lässt dein Anbieter seinen Strom produzieren?
Ob das der Fall ist, erkennst du zum Beispiel daran, dass dein Stromanbieter auf seiner Website transparent zeigt, in welchen Ökokraftwerken er deinen Ökostrom erzeugen lässt. Wir von Polarstern zeigen das hier auf unserer Webseite. Schau dir außerdem den Unternehmensstrommix – auch Gesamtenergieträgermix genannt – an. Ist da keine grüne Energie ausgewiesen, obwohl du Ökostrom beziehst, solltest du hellhörig werden.
Ökostrom-Tarife anzeigen.
2. Kriterium: Ökostrom-Siegel und Zertifikate.
Noch mehr Orientierung: Ökostrom-Tests und Bewertungsportale.
Neben den Ökostrom-Siegeln bieten auch Produkttests Orientierung. Zwar sind alle immer bei irgendwas Testsieger; wenn du aber einen echten Ökostrom-Tarif suchst, achte darauf, wie der Tarif bei seinem Nutzen für die Energiewende abschneidet. Das verraten dir renommiertere Tests wie etwa der Ökostrom-Test des Verbrauchermagazins Öko-Test und der Ökostrom-Report von der Umweltschutz-Organisation Robin Wood.

Polarstern hat's: das Siegel des TÜV Nord für geprüften Ökostrom.
3. Kriterium: Extra-Förderung für den Energiewende-Ausbau.
Ein wirklich guter Ökostrom-Tarif fördert den Ausbau der erneuerbaren Energien. Denn wir haben zwar aktuell schon Ökostrom, aber das reicht hinten und vorne noch nicht, um den steigenden Strombedarf zu decken. Genau deshalb ist ein Extraförderbetrag als fixer Bestandteil des Stromtarifs so wichtig. Ob ein Tarif einen solchen Förderbetrag hat, siehst du normalerweise in den Tarifdetails des jeweiligen Ökostromanbieters. Der Förderbetrag ist ein sehr gutes Kriterium, um zwischen halbherzigen und echten Ökostromtarifen zu unterscheiden. Die Ökostrom-Gütesiegel ok power und Grüner Strom-Label garantieren dir, dass du mit dem so zertifizierten Ökostrom-Tarif die Energiewende förderst.
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Bei Polarstern förderst du wirklich immer die Energiewende, egal ob Ökostrom- oder Ökogastarif. Das ist im Energiemarkt längst keine Selbstverständlichkeit, auch unter den Öko-Energieversorgern nicht. Also egal, ob du dich für...
entscheidest, wir investieren immer pro verkaufter Kilowattstunde Ökostrom 1 Cent in neue Energiewendeprojekte – das ist mehr, als die Gütesiegel Grüner Strom-Label und ok-Power-Label vorschreiben. Bei Wirklich Ökogas investieren wir pro verbrauchter Kilowattstunde 0,21 Cent in die Energiewende. Darüber hinaus initiiert jede Bestellung bei Polarstern zusätzlich noch den Bau von Biogasanlagen in Kambodscha und Solarparks in Madagaskar. Unser Ziel: Mit Energie die Welt verändern. Mach mit!
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4. Kriterium: Unabhängiger Stromanbieter.
Neben den Kriterien für den Ökostrom selbst, gibt’s noch einen oft vergessenen Punkt: den Energieversorger oder Stromanbieter selbst. Ein bisschen provokant gefragt: Was bringt es, wenn der Ökostrom-Tarif grün ist, aber der Anbieter dahinter zusätzlich schmutzige Geschäfte mit konventionellen Stromtarifen etwa aus Kohle macht? Richtig, das bringt der Energiewende herzlich wenig. Denn so förderst du mit deiner Ökostrom-Rechnung indirekt die fossilen Energien.
5. Kriterium: Auch öko bei Wärme-Tarifen.
Das letzte Kriterium ist wie das vierte eines, dass viel über den Energieversorger selbst aussagt. Falls dein potenzieller Ökostromanbieter auch Gas-Tarife und Heizstrom (etwa Wärmepumpenstrom) anbietet, schau, ob auch diese 100 % öko sind. Hat der Energieversorger in seinem Gastarif schmutziges Erdgas oder echtes, zertifiziertes Ökogas? Echte Ökogas-Produkte wie das von Polarstern sind eine Seltenheit im Gasmarkt. Übrigens: Das gilt nicht nur für alle Wärme-Tarife, sondern für alle Ökostromtarife eines Anbieters. Oft hat ein Versorger mehrere Stromtarife im Portfolio, wovon beispielsweise nur ein Tarif ein zertifizierter Ökostromtarif und der Rest Murks ist. Von derartigen Anbietern raten wir und auch die Verbraucherzentrale ab.
Warum ist Fake-Ökostrom legal?
Eine Frage ist noch nicht geklärt: Wie es sein kann, dass Fake-Ökostrom überhaupt legal ist? Möglich macht's der Handel mit Ökostrom-Herkunftsnachweisen, die für jede erzeugte Megawattstunde Ökostrom ausgestellt werden. Diese Herkunftsnachweise dürfen separat von der erzeugten Ökostrom-Menge weiterverkauft werden.
So funktioniert der Handel mit den Herkunftsnachweisen.
So kann etwa ein Wasserkraftwerk aus Norwegen eine Megawattstunde Ökostrom produzieren und den Herkunftsnachweis dafür weiterverkaufen. Im Ergebnis geht der Ökostrom, den das Wasserkraftwerk produziert hat, als Graustrom ins Netz. Dafür darf der Käufer des Herkunftsnachweises, zum Beispiel ein Energieversorger aus Deutschland mit dem Herkunftsnachweis eine Megawattstunde Graustrom als Ökostrom ausgeben.

Grafik: (c) Deutsche Umwelthilfe.
Grün gewaschener Strom sabotiert die Energiewende.
Letztlich sind diese Ökostromtarife, denen oft auch der Förderbetrag für den Energiewende-Ausbau fehlt, nicht nur Fakes, sondern Greenwashing-Tarife. Erstens steckt hinter den Tarifen keine erneuerbare Energie – und auch für den Ausbau der erneuerbaren Energien leisten solche Tarife nichts. Vermarktet man einfach nur Graustrom als Ökostrom, gibt es keinen Druck auf die steigende nachfrage nach Ökostrom mit dem Bau von neuen Ökokraftwerken zu antworten. Der Ökostrom aus dem Zertifikatehandel zieht also nicht zwingend den Bau von neuen Ökokraftwerken nach sich. Warum es dann gemacht wird? Weil die Zahl an Herkunftsnachweisen im Markt sehr hoch ist – und das zu günstigen Preisen. Für viele Stromanbieter ist diese Praxis daher ein günstiger Weg, Ökostrom anzubieten, statt direkte Lieferverträge mit Ökokraftwerken abzuschließen.
Checkliste gegen Ökostrom-Fakes.
Die gute Nachricht ist: Die Suche nach gutem Ökostrom ist nicht schwierig. Um echten Ökostrom, quasi die Perlen zu finden, musst du nur unsere fünf Kriterien beachten. Hier sind sie noch mal im Schnelldurchlauf.
👉 Wähle einen Ökostromtarif hinter dem 100 % erneuerbare Energie steckt. Checke auf der Website, wo der Anbieter seinen Strom produzieren lässt.
👉 Wähle nur einen Ökostromtarif aus, bei dem ein Förderbeitrag für die Energiewende enthalten ist.
👉 Achte auf die Siegel ok-power und Grüner Strom-Label. Sie stehen für 100 % erneuerbare Energie und Energiewende-Förderung.
👉 Schau dir den Anbieter an: Sind alle Tarife öko – oder nur wenige?
👉 Ist der Anbieter ein großer Konzern oder ein Tochterunternehmen? Dann stecken dahinter aktuell fast immer auch fossile Geschäfte.