Mali: Die Energiewende kommt – im Rucksack!

Biogas ist einer der besten Optionen, Menschen in den Entwicklungsländern eine saubere und sichere Energieversorgung zu ermöglichen. Bei Polarstern haben wir für jeden Kunden immer einen Betrag für den Bau von Biogasanlagen in Kambodscha abgegeben. In dem Land haben wir inzwischen so viel erreicht, dass wir unser Engagement erweitern. Nach Mali. Dort werden Familien zu Energieversorgern für ihre Nachbarn – die holen sich ihre Energie einfach im Rucksack ab.

von Michael. - Lesezeit: 3 Minuten

Energiewende: Die Welt muss an einem Strang ziehen.

Wer die Energiewende nur bis zur nächsten Landesgrenze denkt, wird kaum etwas verändern. Sie muss weltweit passieren. Und sie muss überall anders passieren. In vielen Entwicklungsländern, wo der breiten Bevölkerung keine flächendeckende Energieversorgung zur Verfügung steht, sind Biogasanlagen die perfekte Technik für den Job. Kambodscha ist das beste Beispiel. Dort helfen wir seit Polarstern-Gründung beim Aufbau einer Energieversorgung mit Biogas mit: Jeder Wechsel zu Wirklich Ökostrom oder Wirklich Ökogas stößt vor Ort den Bau einer Biogasanlage für eine Familie an. 20 Euro investieren wir jährlich pro Kunde dafür. Schließlich wurde Polarstern als Social Business gegründet.

Wie aus einer Idee eine Bewegung geworden ist.

Wenn man frisch am Markt ist, klingt das alles so klein. So nach Projekt. Das ist es nicht. „Jede gute Idee ist eine Bewegung“, war anfangs unser Slogan. Und jetzt? Jetzt merken wir, dass aus einem Projekt wirklich eine Bewegung geworden ist: Mehrere tausend Familien in Kambodscha konnten sich eine sichere und saubere Energieversorgung aufbauen. Einfach weil sich Kunden für Polarstern entschieden haben.

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Es geht weiter. Nach Mali!

Die Idee weiten wir jetzt nach Mali aus. Über Africa GreenTec und (B)energy - zwei auf Afrika spezialisierte Lösungsentwickler für erneuerbare Energie- und Energieeffizienzprojekte – investieren wir in Mali in Biogasanlagen für Bauernfamilien. Die Anlagen sind eine einfache, wartungsarme und gleichzeitig sehr leistungsfähige Technik. Um sie zu betreiben, müssen keine Rohstoffe aufwendig beschafft werden. Tiermist genügt, um den Gärprozess zu starten. Essensreste oder menschliche Fäkalien können zusätzlich als Biomasse verwendet werden. So lange es Mist gibt, gibt es also Energie. Für eine Land wie Mali, dessen Wirtschaft vor allem von der Landwirtschaft geprägt ist, ist Biogas daher ein sinnvoller Einstieg in die Nutzung von erneuerbarer Energie.

Energieversorgung per Rucksack!

Anders als in Kambodscha erzeugen die Bauern Energie nicht nur für den Eigenbedarf – sie verkaufen es auch an ihre Nachbarn. So werden die Bauern zu Unternehmern und Energieversorgern im Dorf. Damit das Biogas vertrieben werden kann, müssen keine Leitungen durchs Dorf gelegt werden. Die Dorfbewohner holen sich das Gas ab – im Rucksack! Die speziellen Biogasrucksäcke haben ein Fassungsvermögen von 1.200 Litern. Das reicht, um vier Stunden zu kochen.

Die Biogasanlagen lohnen sich für alle.

Die Investition lohnt sich für alle im Dorf. Für die Anlagenbesitzer lohnt es sich, weil der Biogasverkauf nach Amortisierung zusätzliche Einnahmen bringt. Auch der Dünger, der als Nebenprodukt der Biogaserzeugung entsteht, kann zum Verkauf angeboten werden. Für die Dorfbewohner lohnt es sich, weil das selbst gemachte Biogas bis zu 30 % günstiger ist als Brennholz oder Holzkohle. Und für uns lohnt es sich, weil der Klimawandel weder Länder noch Kontinente kennt. Der Umstieg zu sauberer Energie muss überall passieren. Und wir haben die Chance, anderen dabei zu helfen.

Saubere Energie schützt Gesundheit und Wälder.

Außerdem bedeutet Energie mehr, als eben mal den Gasherd anzuschmeißen. Sie bedeutet Gesundheit, Einnahmen, Bildung. Der Verzicht auf Holz als Energieträger hat in Mali denselben guten Effekt wie in Kambodscha. Feuerrauch, der beim Kochen mit Holz entsteht, ist laut WHO einer der größten Gesundheitsrisiken in den Entwicklungsländern, gerade für die Kinder. Durch den Verzicht auf Holz bleiben die Lungen und Wälder verschont. In Mali, wo nur noch 11 % des Landes von Wald bedeckt sind, ist der verantwortungsvolle Umgang mit den Ressourcen existenziell. Weil die Kinder das Holz nicht mehr sammeln müssen, können sie stattdessen zur Schule gehen. Darüber hinaus nutzen die Bauern die Gärreste der Biogaserzeugung als natürlichen Dünger. Er bringt bessere Ernten und damit höhere Einnahmen. Außerdem spart so eine Biogasanlage, wie sie von Africa GreenTec gebaut wird, richtig viel CO2.

Keine Spenden, sondern nachhaltige Investition und langfristige Veränderung.

Wie schon in Kambodscha ist es der persönliche Bezug, der uns nach Mali bringt. Torsten Schreiber, Gründer von Africa GreenTec ist ein Polarstern-Buddy seit Anfangstagen. Uns gefällt der gemeinwohlökonomische Ansatz von ihm und seinem Team. Sie und wir verschenken nichts, wir spenden nichts. Wir investieren in Regionen, an die ausländische Investoren normalerweise nicht so recht glauben. Wir schon. Alles, was man braucht, ist ein bisschen Energie. Und um die kümmern wir uns. Und vielleicht sind wir schon bald als Investor wieder überflüssig. Das wäre das Beste.

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Vorteile von Biogasanlagen auf einen Blick.

  • Die Biogasanlagenbetreiber werden zu Unternehmern.

  • Die Menschen sparen sich die Zeit fürs Holz sammeln – Kinder können stattdessen zur Schule gehen.

  • Die Wälder bleiben verschont, die Lungen auch.

  • Biogas senkt die Ausgaben für Energie.

  • die Gärreste aus der Anlage werden als natürlicher Dünger genutzt, der bessere Ernten und höhere Einnahmen nach sich zieht.

  • Und für uns bedeutet es weniger CO2 für unseren Planeten.

Mehr über unser weltweites Engagement für die Energiewende hier.
Portrait von Michael.

Michael. | Team Wirklich

E‑Mail: michael@polarstern-energie.de

Michael ist ein alter Hase im Marketing-Team und schon seit 2012 dabei. Als Online-Redakteur stammen viele Texte auf unserer Seite und im Polarstern Magazin aus seiner unverwechselbaren Feder.